Eintagsfliege
Der Flug vergangenen Dienstag war von allerhöchster Güte. Ein bisschen Bammel hatte ich nämlich vor einem neuen Köln-Flug nach diesem Ergebnis. Hilft ja nix. Aber alles vom Feinsten, das Flugzeug schmückte sich mit dezentem Weihnachtskranz und der Kapitän erfreute sich so dynamisch über uns als Gäste an Bord, dass ich im Grund gleich loslegen wollte mit der Arbeit und kaum ein Auge zumachte auf dem Hinflug. Gleichzeitig hatte der Vetreter des rollenden Catering-Kommandos ein Stimmlein, dass ich Lufthansa an dieser Stelle für so viel Sex-Apeal am frühen Morgen einmal sehr herzlich und offiziell danken möchte.
Flugbegegleiter dürften gerne für mich ausschließlich aufgrund ihrer stimmlichen Mikrofonkompetenz eingestellt werden. Das reicht schon. Den Tomatensaft kann ich mir selber nehmen.
Der Himmel über Deutschland auf dem Hinflug war ein Traum, weiße Wolkengebilde von einer Schönheit, türkise Streifen am Horizont, weiße wärmende Bälle und elegante puffige Schichten, die das kleine Flugzeug durchschnitt. Bin ich wieder der Faszination über den Mut der Flugpioniere erlegen, die sich erstmals getraut haben damals in einem Flugzeug den Himmel «zu berühren». Sie wussten ja nicht, was mit ihnen passiert … Die Landung butterweich. Der eigentliche Anlasse zur Reise verlief sehr konstruktiv aber im völlig erheiterten Rahmen – die lustigste Sitzung bis jetzt. Das Mittagessen etwas sehr Mayonnaiselastig. (Ein Salat mit Mayo reicht doch, drei sind defintiv zu viel. Ich meine, es sind schließlich Ärzte anwesend.)
Der Rückflug in Begleitung von der sehr netten Begleitung, Marzipankugeln und darauf ein Sektchen! Der (stimmlose) Flugbegegleiter mit Selbstbräuner im Gesicht trug Bärchen- und AIDS-Schleifen-Sticker am Revers. Zusätzlich zum Kranich. Ich bin für die Buttonpflicht an Kostümen! Abgeholt worden von zwei jungen Frauen dieses Mal und einem neuen Auto. Mit Blaulicht und Martinshorn, leider hatten wir an dem Abend keine Sondergenehmigung.
Heute geht es nach München. Zwei Tage Informationen satt, dazwischen ein sicherlich sehr nettes Blogger- und Bloglesertreffen auf das ich mich sehr freue und für das ich ein feudales Abendessen sausen lasse. Morgen mittag dann aber mit der S-Bahn in des Bruders Arme. Zehn Jahre. Wir werden uns verändert haben aber wiedererkennen. Wir freuen uns, habe wir uns gestern am Telefon bestätigt. Die Aufregung auch. Das ist sehr emotional, die letzten Tage gingen die Gedanken im Kreis und das Herz auf Grundeis mit der Erkenntnis, dass wasserfeste Wimperntusche auch nur ein Märchen der Kosmetikindustrie ist. Die Zeichen stehen sehr gut, dass ich morgen bzw. Samstag meine kleine Nichte kennenlerne. Und die beiden Neffen der neuen Lebensgefährtin meines Bruders, die gehören schließlich auch dazu. Samstag ist Nikolaus. Nikolaus mit Kindern zu verbringen ist auch eines der vielen kleinen Glücke, die mir dieses Jahr beschert hat.
Ich bin aufgeregt. Ich habe heute Nacht wenig geschlafen, unabhängig von unanständig früh klingelnden Weckern.
1 comments:
Bei Ihnen geht's ja gerade wirklich aufregend zu! Ich wünsche wunderbare Tage in München und natürlich ganz besonders mit dem Herrn Bruder samt Anhang!
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Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!
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