2008-11-16

Ablage P

Gestern kam die Umsatzsteuernummer. Tatsächlich habe ich bei der Abgabe vor zwei Wochen wieder feststellen müssen, dass in keiner Behörde (die ich hier kenne in der Stadt) die Angestellten so nett sind wie im Finanzamt Tempelhof. Den Erhalt der Nummer nehme ich als offiziellen Anlass zum Start. So beflügelt wegen einem elektronisch erstellten Wisch widmete ich mich also meiner Ablage. Habe gefühlte 10 Bruttoregistertonnen Papier (wenn ich auf etwas stehe, dann auf meine nur online verschickte Telefonrechnung) und ebenfalls gefühlte 10 Jahre Post (gut, stimmt so nicht aber die letzten Jahre waren stellenweise lang) wegsortiert und weggeschmissen. Heute kommen die letzten Ordner ran, die komplett entleert werden, dann werden sie recycelt und erhalten so hübsche Rückschilder wie «Steuer», «Bank» und «Rechnungen», wobei es denn Ordner «Rechnungen offen» schon längst gibt, der hier, der neue, wird heißen «Rechnungen raus». Möge er dick und voll sein und überquellen am Ende des Geschäftsjahres.

Lustigerweise habe ich nun allen Ernstes eine Blase dort am Finger, wo das Papier zum zerreissen in der Hand lag. Papier zerreissen hat nebenbei aber auch etwas therapeutisches. Außerdem muss ich mir endlich angewöhnen, CDs zu beschriften. Hier liegen bestimmt zehn CDs, mit denen ich nachher erst noch erkennungsdiensttechnisch den Rechner füttern muss, bevor ich sie vernichten kann.

In einem älteren Stapel tatsächlich noch zwei Briefe meiner Mum gefunden, wie sich ihr Schriftbild in den letzten drei Jahren durch die Medikamente verändert hatte. Später noch (fast) alle Adressen elektronisch nachgepflegt. Zuerst Bürotag, dann Linsensuppe.

9 comments:

The Exit hat gesagt…

Ich finde es immer wieder befreiend, wenn man die Ablage aufräumt. Das gibt immer viel Energie für das, was kommen möge.

Ich wünsche Dir einen gigantischen Start und viel Erfolg.

Anonym hat gesagt…

Wasn ne Umsatzsteuernummer?

Anonym hat gesagt…

Gut so, anders ist nämlich schlecht.

Anonym hat gesagt…

Wäre es möglich, die Umsatzsteuernummer auszudrucken und mir per Post zukommen zu lassen ? - Vielleicht löst das bei mir auch so 'nen Anfall aus, das wäre dringend nötig (wenn ich so auf die drei thematisch bunt gemischten Stapel Papier vor mir schaue).

Eines macht mich betroffen *g* - wenn jemand gute Erfahrungen mit einer Behörde gemacht hat, spricht er / sie von Angestellten, waren die Erfahrungen schlecht, schimpft er / sie über die Beamten. Es gibt aber in den meisten Behörden noch Angestellte (meistens in der Überzahl) und Beamte (der geringere Teil). In Finanzämter wiederum evtl. etwas mehr Beamte, weil das noch klassisch "hoheitliche" Aufgaben sind. Ansonsten sind in Ämtern aber die Chancen recht hoch, dass man eben gerade nicht auf eine/-n Beamtin/-en trifft, sondern auf Angestellte.
Und Beamte wiederum können noch so gut arbeiten - Beamten gegenüber hat "man" einfach Vorbehalte.
Irgendwie habe ich schon ein richtiges Selbstwertproblem. Ich sollte vielleicht eine Beamten-Selbsthilfegruppe gründen. ;-)

Viel Erfolg im Geschäft und weiterhin gute Zusammenarbeit mit dem Finanzamt *g*

Anonym hat gesagt…

Das mit dem Papier ist so eine Sache, einmal gelesen verfolgt es einen mehrere Jahre und wird immer von einer Ecke in die Andere verbannt. Leider kommt jeder Gewerbetreibende nicht um die gesetzlichen Aufbewahrungspflichten herum. Besonders viel Spaß machen die netten Bons und Quittungen aus Thermodruckern, welche in aller Regelmäßigkeit unleserlich werden. Da du ja eine gewisse Affinität zur EDV hast, solltest du vielleicht jeden Beleg und jeglichen Schriftverkehr einscannen. Das sucht sich wesentlich bequemer und alles haptische wird fortlaufend weggeheftet, nur noch einmal anfassen. Es ist das Gefühl der 2. Geburt ;)

Einen erfolgreichen Start in deine selbstaendischen Tätigkeiten.

kaltmamsell hat gesagt…

Ich wünsch Dir beruflichen Rückenwind Stärke 10! (Papier dabei gut festhalten.)

Anonym hat gesagt…

Einen schönen und erfolgreichen Start wünsche ich!

Anonym hat gesagt…

"Möge er dick und voll sein und überquellen am Ende des Geschäftsjahres!" ... Es wird so kommen! Ich wünsche es Dir von Herzen!!

creezy hat gesagt…

@alle
Vielen Dank für Eure Wünsche! Ich kann es gebrauchen, bin aber auch sehr guter Dinge. Wenn einen die Leidenschaft treibt … ,-)

@Harry
Das ist die Steueridentifikationsnummer, die es Dir gestattet an Deine Komune rechtzeitig Umsatzsteuer abzuführen respektive sie abzurechnen. ,-)

@alessa
Ich kann das machen, aber ob das wirkt bei Dir mit meiner?

Zu den Beamten: Nee, da kann ich Dir nicht so zustimmen. Ich benutzte den Begriff Beamter nur dann, wenn sich in der Berufsbezeichnung der Beamte enthalten ist: Finanzbeamte, Polizeibeamte. Nun ist es aber in den Strukturen ja mittlerweile gegeben wie Du selber schreibst, dass auch in den Finanzämtern hier und dort (und ich vermute das gerade im Empfangs- und Infobereich) sich gar nicht mehr nur um Beamte handelt, sondern eher um Angestellte mit Zeitverträgen, wie auch bei der Arbeitsagentur. Quasi die Nutznießer des öffentlichen Beschäftigungssektors. Insofern liegt mir der Begriff «Beamter» als Schimpfwort eher fern.

@aquiinla
Ja, ich weiß. Mein Plan war die Zettelage zu fotografieren. Das mit der Datenbanksortierung stecke ich mir, habe ich beschlossen, da muss man auch mal Punk sein! *lol* Vielen Dank für Deine Wünsche.
Das mit der Geburt stimmt, es ist zumindest wie noch mal etwas erwachsener werden. ,-)

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