2008-04-12

Photoshoppiges

pünklich nachdem mir der reizende r|ob diese Woche diesen formidablen Link zum Thema «Persönlichkeitsveränderung via Photohop» schickte, hatten wir einen Tag später die in dem Film im Überfluss genutzte (unter den Filtern sortierte) Funktion «Verflüssigen» auf dem Programm. Verflüssigen bzw. Schönheitsretusche mit Photoshop ist, glaube ich, eine eigene spezifische Berufssparte, die PS nutzt. Allein das Beherrschen in seinem gesamten Leistungsspektrum und somit höchst professionelle Einsatz von «Verflüssigen» – das wären noch mal fünf Monate harte Praxis ohne sich auch nur einen anderen Menüpunkt in PS angucken zu müssen.

Gestern war offizieller last Input-Day. Wir sind pünktlich bei den RAWs gelandet. (Und alleine wegen der Funktion brauche ich wohl doch mal CS 2 alternativ CS 3, die Änderungen dort sind doch gravierend.) Nächste Woche folgen drei Tage Projektarbeit, Wiederholung und am Freitag ist Klausurtag.

Ende letzter Woche bis kurz vor Mitte dieser Woche hatte ich stellenweise ordentlich Frustphasen. Ich dachte, ich raffe gar nichts mehr bzw. ist so viel Wissen der ersten Woche von den nachgeschobenen Themen überblendet worden. Nur noch zu denken «da war doch mal was …?» frustriert. Generell ist interessant, dass jeder von uns in PS seine speziellen Kompetenzen hat, mein Nachbar beherrscht das mit den Masken und dem Auswahl umkehren 1a, meine Nachbarin ist die wandelnde Kompetenz was Pfade angeht. Ich konnte dann eben mit Bild- und vor allem Farbbearbeitung glänzen. Also, wir können das mittlerweile alle, dem einen oder der anderen fällt nur schneller ein, wo die Funktionen als Arbeitserleichterung besser genutzt werden können. Wir ergänzen uns in unserer Reihe formidabel und dürfen uns auch in der Klausur austauschen, was nicht verkehrt ist, weil in PS bekanntermaßen viele Weg zum Ziel führen (die hochgestelle Potenz bei «viele» lasse ich hier freundlicherweise mal weg, um niemanden zu entmutigen) – und ich sehr gerne den komplizierten Weg nehme, vorher auch noch gelegentlich Elefanten jage (nie schieße), um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen.

Mit Pfaden stellte ich mich an, wie das erste Mal auf dem Dreirad. An sich ist es eine simple Funktion, aber ich habe eben immer nur mit den Lassis freigestellt. Ankerpunkte, insbesondere wenn sie Rundungen erzeugen, sind für mich von der Haptik her sehr ungewohnt. Und ich übe und übe … und wollte es einfach nicht raffen. Stellenweise schlug da schon die Verzweiflung zu. Diese Woche habe ich aber auch eingesehen, dass das eine einzige Overload-Reaktion von mir war, mit der jeder von uns früher oder später an individuellen anderen Punkten zu kämpfen hatte. Im großen und ganzen ging ich gestern recht beseelt nach Hause, weil noch zwei, drei andere Knoten geplatzt sind. (Ich kapiere Dinge gerne erst dann, wenn ich in der Praxis sehe, was ich damit anstellen kann und wie sie mir das Leben erleichtern.)

Ich könnte mir jetzt in den Hintern beissen, weil ich vor Jahren mein kleines Wacom-Tablett verkauft habe, naja, es wollte damals am Powerbook eh nicht richtig funktionieren. Der Dozent brauchte neulich sein kleines Bamboo mit und hat mich überzeugt, dass man damit doch schon große Stücke reissen kann. Zumindest deutlich funktionaler freistellen kann als mit «Mouse». Es fliegt nicht zufällig hier demnächst jemand in die USA?

Apropos Dozent, nach den ersten vierzehn Tagen gab es einen Dozentenwechsel, die erste Dozentin besaß mehr grafische Kompetenz, er nun gehörte zu der Vertretung PS und die Fotografie. Insofern war die Ausbildung seitens der Dozenten angenehm ausgewogen. Unser Dozent - Mexiko-Fan – hat mir gestern erzählt, er hat das Haus von Frida Kahlo bereits gesehen und besichtigt (neidvoll schluck!), weiß wie es ist, dort in Taxis entführt zu werden, alternativ ausgeraubt zu werden. Er eröffnet kommende Woche Mittwoch hier in Berlin seine Fotoausstellung mit Fotografien aus Mexiko auf Leinwand gedruckt. Ich blogge noch genauere Interna.

Also alles in allem waren die letzten drei Wochen eine intensive und formidable Zeit. Gestern ging ich nach Hause und musste feststellen, wieder einmal mehr und noch ganz anders in PS verliebt zu sein. Bin vielen Punkten in denen ich mit der Software auf (selbstkreiertem) Kriegsfuß stand, deutlich näher gekommen. Im Prinzip gab es auch jeden Tag mindestens einen Isidertipp (lächerliche Dinge teilweise mit großer Wirkung, die aber so simpel sind, dass sie in keinem Tutorial oder Buch mehr angsprochen werden) für die sich die Teilnahme allemal gelohnt hätte. Ich möchte jetzt nur noch üben, arbeiten, üben. Auf die Projektphase kommende Woche freue ich mich. Zumal unser Dozent uns noch jede Menge gute Tipps für die Praxis mit auf dem Weg geben wird, bin ich sicher. Mal gucken, zwei Projekte will ich wenigstens schaffen. Am liebsten täglich eins.

Alles in allem ist Photoshop eine bombastische Software, deren Funktionsumfang wohl nur wenige komplett und in seiner Gänze beherrschen – was man sich aber auch als Ziel setzten kann. Andererseits gibt es wohl kaum eine Software, die so sehr Hilfsmittel ist zur Entwicklung der individuellen künstlerischen Kreativität, diese fördert und nicht blöd mit Funktionszwang im Weg rumsteht und einen behindert. Es ist eigentlich egal, wie man in PS seine Ziele erreicht, es gibt viele Weg und auf welchem man sich gerade befindet, man kann immer wieder neue grandiose Möglichkeiten entdecken, die wiederum den Kreativitätsraum bis ins Unendliche erweitert. Function follows creativity. Nichts was ich z. B. einer Lösung wie Word unterstellen würde. (Doch auch Textverarbeitungsprogramme könn(t)en «geil» sein.)

Gestern erfuhr ich auch, dass es für mich nicht wie gedacht – und wie die anderen es machen – mit InDesign und danach Druckvorstufe im Programm weiter geht, sondern mit Sound-, danach Video-Design. Dem Umstand geschuldet, dass so viele anscheinend die Thematiken nicht belegen, für den nächsten Beginn dieser Module wenigstens ein paar Teilnehmer feststehen, was nicht unbedingt im Sommer auch so sein muss. Das wird sehr intensiv. Im Raum nebenan ist gerade der Vorgänger-Kurs «Videodesign» aktiv, da sind viele Stühle frei, d.h. man erhält fast schon Einzelunterricht. Andererseits besitze ich diesbezüglich ganz klar kein technisches Vorwissen – von dem als Konsumentin abgesehen. Und zumindest momentan kann ich rechnerbedingt zu Hause mit den Lösungen nicht pauken.

Trotzdem, ich bin guter Dinge und habe nebenbei viel Spaß. Und bis jetzt würde ich Cimdata jedem empfehlen. Nur die Mittagspause ist von 13:00-14:00 Uhr langweilig lang. Falls mal jemand im Charlottenburger Dreh ist und in dieser Zeit Lust auf einen Kaffee hat?

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

raw converter gibt es auch für elements auf dem neusten stand - interesse?

jonas hat gesagt…

ich arbeite am kudamm, kaffeetrinken gerne :)
cs2 hab ich auch. übrigens.

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