2008-04-11

K.O.-Argument

«Sie erzählt von einer Freundin, die zum Vorstellungsgespräch bei einer Computerfirma ging und Schreibblock und Stift hervorholte, um sich Notizen zu machen. Sie wurde nicht genommen.

Später hörte sie, Stift und Papier hätten sie als unbeweglich und rückständig ausgewiesen. Die Firma hätte lieber einen Palm Pilot oder BlackBerry gesehen. Ihre mangelnde elektronische Ausstattung hatte den gleichen Effekt wie Unterschichtenslang oder Hinterwäldlermanieren»


Was sagt Ihr dazu? Ich möchte diesen Auszug (aus einem Buch, Quelle nenne ich später, um einer möglichen Diskussion nicht die Richtung vorzugeben) gerne zur Diskussion stellen, falls ihr Lust dazu habt.

22 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Kann ich fast nicht glauben.

Meistens bekommt man ja eine Absage, ohne Angabe von Gründen.

Anonym hat gesagt…

Gibts die Dinger beim Frack- und Zylinder-Verleih?

Anonym hat gesagt…

Totaler Schwachsinn! Bei der Firma will man nicht arbeiten - ganz einfach.

Anonym hat gesagt…

Traurig aber leider häufig heutzutage wahr. Erstaunlich finde ich nur, dass das als Begründung dann auch noch so mitgeteilt wurde. Normalerweise kriegt man einfach nur eine Absage ohne Begründung oder á la "haben uns für eine andere Bewerberin entschieden" und "alles gute weiterhin".

Dass Du solche Bücher noch lesen kannst?! Ich lese sowas schon gar nicht mehr, weil es mich zu sehr runterzieht neben dem, was ich mir tatsächlich anhören etc. muß.

Maren hat gesagt…

Mmh, in dieser technik-verliebten Welt durchaus vorstellbar, aber nicht gerade ein Gütesiegel für die Firma. Denn das sagt ja nix über die Qualifikation aus. Meine Güte, der Arbeitsmarkt ist ja HORROR pur! Da macht es mir doch heute gleich wieder Freude, NUR Familienmanagerin zu sein.

Cecie hat gesagt…

ich finds einfach armselig.

grüsse!

Anonym hat gesagt…

Mich würde ja mal interessieren, was für eine Firma das gewesen sein soll, in welchem Land und wie die das mit diversen Antidiskriminierungsgesetzen vereinbart haben, dass sie einen Bewerber wegen sowas ablehnen und es ihm auch noch sagen.

Ansonsten:
Ist halt wie beim berühmten Männlein-Weiblien-Spiel: man passt zusammen oder halt nicht.

Fool for Food hat gesagt…

Ja, armselig ... Die wirklich smarten Leute haben doch ein schönes Notizbuch und einen echten Stift. Ich schreibe auch gern mit Bleistift ... Aber wie physiker schon schreibt: Bei so einer Firma will man auch gar nicht arbeiten.

Anonym hat gesagt…

Ich finde Stift und Moleskin zwar auch nicht rückständig, aber die Falle, in die die Freundin da getappt ist, war trotzdem ein kalkulierbares Risiko. Wer die spezielle Situation - IT-Branche, nur eine Gelegenheit, alles richtig oder falsch zu machen - im Vorhinein so wenig durchdenkt, kann hinterher für eine wohlmeinende Begründung der Absage dankbar sein.

Anonym hat gesagt…

Wie schlecht ist denn das - am besten hätte sie sich wohl auch noch ins Büro gebeamt oder was?

Anonym hat gesagt…

Absolut lächerlich, aber nicht unwahrscheinlich, dass da ein paar überhebliche Dumpfbacken saßen, die auf solche teuren Accessoires wert legen. Oberflächlich und dumm. Ich würde da nicht arbeiten wollen.

Anonym hat gesagt…

hallo?

ihr geht also zu einem bewerbungsgespräch als schuhfachverkäufer(rin) barfüßig?

……………………………

sorry - aber ich kenn von meinem letzten job vor der selbständigkeit die andere seite - wäre der rest vom gespräch/auftreten/den fähigkeiten top gewesen, wäre sie selbst mit tinte und feder genommen worden…

Anonym hat gesagt…

Halte ich fast für ein Gerücht. Gäbs bei uns nicht und das obwohl wir als Hoster ganz vorne an der Klimperkramfront rumspielen.

Anonym hat gesagt…

Die Blackberries gibt's bei uns von der Firma. Und sowas im Gespräch rauszuholen ist sowieso etwas daneben.

Anonym hat gesagt…

ich habe da ähnlich wie viele Vorredner Bauchschmerzen mit. Denke, dass ein Mensch auch ein solches "Manko" rausreissen könnte und vor allem sowas niemals kommuniziert bekäme.

Ich kann jedoch verstehen, wenn die Benutzung eines Palm als Faktor gewertet wird für die Einstellung. Weist doch die Nutzung eines solchen Geräts eine gewisse Vorliebe aus.

Anonym hat gesagt…

Schwachsinn. Ist dem Hirn eines Autors entsprungen, der keine Ahnung hat. Sicher so was: Meine Bekannte hat mir erzählt, ihre Freundin wäre bei einem Unternehmen ....

Anonym hat gesagt…

Sieht denn hier niemand die Frauendiskriminierung ? Frauen müssen doch endlich auch in leitenden Posititionen von Computerfirmen ankommen.

Anonym hat gesagt…

Start Up, nehme ich an?
Physiker jedenfalls kann man nur zustimmen.
Ich programmiere, beruflich. Der Entwurf aus dem Kopf kommt per Stift auf Papier. Meine Kollegen halten das ebenso, aus Erfahrung (Ballast, Effizienz, Korrektur). Einer, der beim Bewerbungsgespraech sein Spielzeug auspackt, wuerde allenfalls als Praktikant eingestellt.

Anonym hat gesagt…

Und das Lesen von Büchern disqualifiziert für eine Tätigkeit in einer Internet-Redaktion?

Was für eine verquere Logik steckt denn dahinter?

Anonym hat gesagt…

Ich habe ihn den vergangnen Jahren unzählige Entscheidungen für Bewerberinnen oder Bewerber aus der "Innenansicht" gesehen und denke, dass es - ausser barfuß gehen - wahrscheinlich kein K.O-Argument gibt.

Die Person, die über die Bewerberinnen entscheidet, trifft ihre Entscheidung instinktiv und um diese Entscheidung zu rechtfertigen werden Begründungen gesucht. Dabei fallen manchmal so merkwürdige, wie die mit dem Stift und Papier. Hätte man sie gewollt, dann hätte man ihr Selbstwußtsein und Kreativität nachgesagt.
Hätte sie teuren elektronischen Schnickschnack dabeigehabt und man hätte sie nicht gewollt, hätte man ihr das unter die Nase gerieben.

Die meistens Menschen sind nun mal viel weniger rational, als immer behauptet wird.

Anonym hat gesagt…

hmm. so richtig kann ich mir die begründung bei der gegenwärtigen rechtslage auch nicht vorstellen.

unabhängig davon beeindruckt es mich nicht im geringsten wenn mein gegenüber irgendwelches spielzeug für notizen auspackt. nach wie vor sind stift und zettel der effizienteste weg für notizen...

Anonym hat gesagt…

Ich habe gerade diese Geschichte meinem Freund, ebenfalls IT-Branche, erzählt. Er meinte, es sei eine total oberflächlich jemanden deswegen auszusortieren.

Er selbst machte sich mit Stift und Block Notizen bei seinem Bewerbungsgespräch und wurde genommen.

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