Meine Rede

Frau Pepa, Kinder wollen, sie müssen gefordert werden – mit Betonung auf gefordert nicht gefördert. Die allermeisten Kinder, die gefördert werden müssen, sind vorher nicht anständig gefordert worden. Das hört nämlich leider in vielen Familien an dem Tag auf, an dem das Kind alleine laufen, sich alleine anziehen und alleine die Fernbedienung benutzen kann. Den Rest kann ja dann die Schule machen.

Mich hatte es neulich wieder einmal so beeindruckt wie Matea, deren Mutter gerne Spanisch spricht – und zwar gar nicht als Muttersprachlerin sondern als VHS-Kursabsolventin – dem Kind gerne die eine oder andere Vokabel auch gleich in Spanisch beibringt. Und Matea schnappt sie im vorbei gehen neben dem Sprechen lernen auf, als wäre das alles nichts. Im Gegenteil, sie findet es toll, dass die Dinge zwei Namen haben können. Matea wird im April drei Jahre alt. Matea ist die Welt viel zu klein, sie will das alles wissen. Und so sind die allermeisten Kinder unterwegs. Bis dann irgendwann ulkige Leute auftauchen, die behaupten, das Kind wäre überfordert. Dabei sind im Grunde diese Menschen nur zu bequem oder selber schon überfordert, um einem anspruchsvollen Kind mit Wissenshunger noch folgen zu können. Dann werden diese leider so oft vor dem Game-Portal oder der Fernbedienung geparkt.

Andere Kinder haben Glück und sie bekommen alles gezeigt und angeboten, was nur möglich ist. Und möglich ist sehr viel in unserer Welt.