Traditionell shoppen

Die bekleideten Beine von Frau Gaga leiten mich doch glatt hierhin.

Immer wenn ich mich schüchtern aber sehr ergriffen mit großen staunenden Augen in solche Online-Etablissements verirre und sich die Tür mit einem leisen unaufdringlichen Klingeln hinter mir schließt, die ältere Ladeninhaberin charmante Geschichten aus vergangenen reinseidenen Nylontagen zu berichten weiß, während sie mir mit knallroten manikürten Fingernägeln das passende Paar Strumpf aus der Sammlung sucht und auf den Thekentresen legt … hach … dann hüpft das Herz und niemals wurde das Wort Konsum mit mehr Liebe empfunden als in solchen pures Glück spendenden Momenten beim Anblick der zarten lieb gewonnen' zweiten Haut.

Ein schönes Frauenbein, charmant bestrumpft drapiert, diese Quelle der ästhetischen Sinneslust – solange man jedes Schuhwerk, dessen Sohlenwerk ein Platteau auch nur erahnen lässt, bitte schön sehr weit weit davon in die hinterste Ecke des Schrankes sortiert, hach, was sage ich, ab in die Altkleidersammlung damit! Kein Platteauschuh kleidet ein formvollendetes feminines Bein zart erotisierend, dann hilft auch nicht das schönste Strumpfkleid aus dieser Misere.

Ehrlich gesagt, so als Frau unter uns Männern, müsste ich mir am Valentinstag notgedrungen Blumen von meinem Herzallerliebsten schenken lassen, dann sollten sie wenigstens so aussehen und duften wie die Gutscheine von diesem Laden. Schließlich sind echte Seidenstrümpfe mindestens so vergänglich wie rote Rosen und fühlen sich Rosenblätter nicht ähnlich luxuriös an auf der Haut wie sie? Und überhaupt, ist es nicht ein grandioses Foto? Dieses eine?

Et voilá: une autre ode pour les chaussettes.