2007-11-29

Liebes SAT1-Frühstücksfernsehen,

wenn Deine äh …Moderatorin äh … Nadine Krüger äh … den schwerstbehinderten Jungen äh … in der Anmoderation des Beitrags um den äh … ärztlichen Kunstfehlerprozess äh … allen Ernstes als «Krüppel» bezeichnet, was machen wir dann äh … eigentlich künftig äh …mit dieser – für mein Empfinden – blonden Moderationsinkompetenz auf zwei Beinen?

Sie künftig nur noch in die Kulisse setzen mit einem schönen breiten Klebepflaster auf dem Mund? Oder ihr vielleicht nun doch endlich mal ein Moderationstraining finanzieren? Eines in dem sie lernt, was man vor einer Kamera sagt oder eben nicht sagt? Zum Beispiel keine «ähs …» und nicht «Krüppel» zu einem Behinderten? Oder sie einfach endlich endgültig austauschen?

Ginge das bitte?

Deine creezy

3 comments:

Anonym hat gesagt…

Moderationstraining ist bei solch einem Menschen reine verschwendung! Warum erinnert mich das jetzt irgendwie an Eva H.?

Anonym hat gesagt…

Tschuldigung, aber da seit ihr nicht auf der Höhe der Zeit.

Krüppel WAR mal ein neutrales Wort und bedeutet nichts mehr als "der Gekrümmte" im Sinne von "in der Bewegung behindert". Also DAS SELBE wie "behindert.

Krüppel wird von den betroffenen Personen selber im Sinne eines "Geusenwortes" zum Teil bevorzugt.

Im übrigen ist es sinnlos, Wörter die eine negative Bedeutungsverschiebung erfahren haben durch andere ("PC") zu ersetzen, da die neuen Wörter das selbe Schicksal erleiden.
Musst du nur mal auf einen aktuellen Schulhof gehen, wo "du bist ja voll behindert" als 1a Beschimpfung gilt.

In Amerika, ist man schon soweit, das eigentlich als PC-Ersatz für cripple benutze Wort "handycapped" und "Disabled" wieder auszusortieren, weil es bereits als Beleidigung gilt. Dort ist der letzte Schrei glaub ich jetzt "Other Bodyimage" oder irgend sowas.

Der Verkrüppelte kann deswegen trozdem nicht laufen.

creezy hat gesagt…

@soulman
Krüppel WAR mal ein neutrales Wort – benutzt für Menschen, die mit einer schweren sichtbaren Wirbelsäulenerkrankung (Skoliose mit Buckelbildung) eben mussten. (Schon deswegen könnte jemand den Jungen in dem Beitrag mit einer schweren Spastik nicht als Krüppel bezeichnen.) Stimmt. Dann infolge der üblichen Sprachentwicklung nicht mehr. Und das Wort «Krüppel» in der Variante als Geusenwort zu nutzen, obliegt alleine Behinderten.

Es ist eben ein Unterschied, ob sich der Afroamerikaner selber Nigger nennt oder ob ich das tun würde.

Und solange es im deutschen Sprachgebrauch Wörter gibt, die einen Umstand nicht auf Schulfhof-Niveau bezeichnen, kann ich von einer ca. 30jährigen Moderatorin erwarten, dass die sich an diesen Wörtern bedient. Oder ihren Sprachschatz mal aufmöbelt.

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