Super Sache heute!

creezy geht zum Haare schneiden. Das tut sie ja immer bei so einem netten Haarschneider in der Wiener Straße für'n Zehner. Das tut sie nicht gerne, weil sie's eigentlich scheiße findet, ist aber eine Konsequenz aus der aktuellen finanziellen Situation. Sobald sich die ändert, werde ich auch wieder zu einem Haareschneider gehen und einen wirtschaftlich vertretbaren Preis zahlen.

Nun finde ich neulich im Kiez in einem Zeitungsladen einen Flyer von meinem favorisierten Haarschneider, der da sagt: Angebot bis Ende März: cut & kaffee für nur € 5,–. Hm, viel gedacht, viel schlechtes Gewissen gehabt. Hin- und her überlegt. 14 Tage lang, dann heute doch hingegangen, Flyer hingelegt. Aber auf die Frage nach einem das Getränk dankend abgelehnt.

Wir sitzen da, die nette Haarschneiderin schneidet, im Radio läuft auf Fritz gerade das Thema „Mindestlohn“, Zuhörer sollen anrufen und ihre Meinung kundtun. Die Sprecherin legt in ihrem redaktionellen Beitrag los „ja, die Haarschneider in Thüringen verdienen nicht mehr als € 3,– die Stunde“. Haarschneiderin und auch in aus einem Munde: „da brauchen wir nicht erst bis nach Thüringen fahren.“ Und schon waren wir in der schönsten Kleingeld- und Mindestlohndebatte, ich fühlte mich immer mieser – wenn auch irgendwie noch legitmiert auf eine Art. Letztendlich hat sie die Summe, die ich mit der Aktion gespart hätte als Trinkgeld bekommen.

Ich mag die Leute ja auch nicht leiden sehen.