2006-04-29

Gemeinsam im Mondschein menstruieren

Es hält sich die Mär von Forschern gestreut, Frauen, wenn sie sich sehr freundschaftlich zugetan wären, würden sich über kurz oder lang in ihrem Zyklus angleichen, um sich irgendwann gemeinschaftlich einem monatlichen Blutungs-Ritual hinzugeben. Hm… ja, wie kommt man darauf so etwas untersuchen zu wollen als Forscher? Gute Freundinnen haben eh immer Ersatzwattestäbchen und Bauchschmerzwegpillchen für die beste Freundin dabei, Angleichungsmanöver bzw. Forschungsergebnisse brauchen wir dafür nicht bis ungefähr überhaupt nicht.

Jedenfalls scheine ich mich mit einer anderen meiner besten Freundinnen, der Arbeitsagentur, zyklusmässig auch zunehmend anzugleichen. Bis dato habe ich es immer geschafft, meinen Antrag bzw. die Folgeanträge bei dem uns beiden freundschaftlich zugetanen outgesourcten Antragsannehm-Unternehmen eine Woche vorher abgegeben zu haben, bevor mir die Agentur den neuen Antrag zugeschickt hat. Aber dieses Mal, man lese und staune, habe ich morgens erst bei dem uns freundschaftlich zugetanen outgesourcten Antragsannehm-Unternehmen angerufen und den Termin für nächste Woche vereinbart und hatte bereits am selben Tag den Antrag im Briefkasten.

Das nenne ich jetzt aber mal ein gemeinschaftliches Hartz IV-Regelverfahren. Schöner auf den Punkt geht kaum, oder?

Ich rechne dann ja dieses Mal mit der Leistungsbewilligung auch mit der schriftlichen Empfehlung mich langsam mal nach einer günstigereren Wohnung umzuschauen. Denn schließlich liege ich genau zwei qm über dem erlaubten Quadratmeteranteil, der mir als allein lebende Person zusteht und dummerweise auch € 32 über dem mir seitens meiner Kommune zugestandenem Brutto-Warmmietesatz. Gut, erstmal kann ich ja auf Formfehler vertrauen, wie hier schön nachzulesen ist.

Damit die Agentur überhaupt mal einen Überblick bekommt, wieviel Geld sie im Leistungsbereich 'Wohnen' noch an den aktiven Arbeitsuchenden sparen kann, hat sie sich mit einem im Stadtforschungsbereich tätigen Unternehmen zusammen geschlossen, den Job als wieder mal outgesourct. Was kriegt die Arbeitsagentur eigentlich noch alleine auf die Reihe?


Oh, feine neue Strategie der Agentur bezüglich hoher Mietkosten: sie empfehlen dem aktiven Arbeitsuchenden jetzt grundsätzlich erst einmal zum Vermieter zu gehen und diesen um eine Mietminderung zu ersuchen. Schön, nimmt die Agentur erst einmal aus der Pflicht für Umzugskosten gerade zu stehen.

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