2006-01-13

Jamie Cullum? Woah!

In Großbritanien ist ein junger Musiker herangewachsen, mit dem wir noch richtig viel Spaß haben können: Jamie Cullum. Der hat sein Debüt-Album 'Twentysomething' zwei Millionen Mal verkauft, 400.000 Exemplare davon in den USA, ohne sich dort erst den Wolf zu touren und hat eine Grammy-Nominierung in der Tasche. Jamie Cullum füllt in GB die größten Stadien. Seine Zuhörer tanzen extatisch nach seiner Musik, klatschen und sehr, sehr junge Mädchen stehen in den ersten Reihen, kreischen und weinen sich die Augen aus bei seinen Auftritten.

Ja, Fankult ist natürlich nichts Neues und wir kennen das von Robbie, U2 oder diversen gecasteten Zwischenlösungen.

Ich rede von einem Jazz-Musiker.

Jamie Cullum rockt… Jazz. Spielt seine eigenen lebendigen Kompositionen, gibt natürlich auch alten Jazz-Gassenhauer zum Besten. Nur hören die sich bei ihm eigenständig und neu an.

Besonderes Merkmal: er tritt auf und man wird direkt an John Lydon 'Rotten' erinnert. Ungezogen und hyperaktiv springt er auf sein Klavier, trommelt drauf herum oder spendet mit einer unglaublichen Arroganz nur mit dem kleinen Finger gespielt dem Publikum einen letzten Ton, sehr trocken – und sehr sexy. Cullum ist der Punk des Jazz.

Er sagt selber, der Ursprung seiner musikalischen Entwicklung liegt irgendwo bei Kurt Cobain und der Gitarre eines Jimmy Hendrix. JC hat nie Musik nie studiert, kann keine Noten lesen, spielt nach Gehör und zelebriert seinen Jazz mit einer Energie und einer Leichtigkeit, dass ich mit offenem Mund beim Sehen eines TV-Beitrages nur dachte: 'den muß ich live haben!' Ich bin keine Jazz-Liebhaberin. Aber so macht er Spaß!

Klar wird, vor allem nach einem Blick auf seine sehr liebevoll, wenn auch stark kommerzialisiert gestalteten Homepage, dass der Junge die britische Antwort auf Norah Jones sein soll. Hat sich wohl bei den Platten-Geiern rumgesprochen, dass man mit Jazz wieder richtig Geld machen kann, trotzdem: JC – im eklatanten Unterschied zu Valium Norah – lebt!

Er tourt gerade durch Europa, in Deutschland war er leider schon im letzten Herbst, spielte hier vor ausverkauften Häusern. Die Wiener und Franzosen könnten jetzt im Januar noch Glück haben…

1 comments:

Anonym hat gesagt…
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