2025-11-18

Die Wandmalereien von Montegiordano

Montegiordano ist eine kleine Gemeinde mit ca. 1600 Einwohnern in Kalabrien, nahe der Grenze zur Basilikata. Von der Provinzhauptstadt Cosenza liegt sie 86 Kilometer entfernt. Sie teilt sich in den historischen Stadtkern oben auf einem – für Kalabrien und Basilikata typischen – Berg in ca. 570 Höhenmetern liegend und die Montegiordano Marina unten an der Küste.
Sie liegt am Ionischen Meer und lockt mit ihren charmanten Kieselstränden die Urlauber entlang der Costa degli Achei. Will man die Strecke nach oben zum Borgho beispielsweise auf dem Rad bewältigen, darf sich auf eine gut ausgebaute Passstraße mit ca. 8,7 Kilometern Länge bei Steigungen von bis zu 6 % freuen. Auch der Ortskern legt gelegentlich noch aufsteigende Maßstäbe an die Besucher*innen.
Zumindest im Herbst wird man im alten Ortskern oben dann doch mit deutlich kühleren Temperaturen als unten in der Marina belohnt. Und: Mit einer Vielfalt von Geschichten erzählenden Wandmalereien an den Hauswänden, die in Anzahl und Vielfalt ihresgleichen sucht.

Als wir von Rocca Imperiale die 13 Kilometer nach Montedgiordano fahren, um bei Sassone Tartuffi feine Trüffelspezialitäten einzukaufen, genießen wir die Freiheit dank unseres Mietwagens, als Pino beschließt, uns nach oben in die historische Stadt von Montegiordano zu führen.

Was in Rocca Imperiale die wundervolle Poesie – inspiriert von der Limone Rocca di Imperiale IGP – auf überall im Centro Storico verteilte Fliesen gemalten Verse mit dementspechenden Bildnissen sind, hier locken großformatige bunte Malereien.
Sie sind zum allergrößten Teil von dem Künstler und Maler Franco La Teana († 2022) geschaffen worden. Leider findet man nur sehr wenige Informationen über ihn – in diesem Internet. Tatsächlich finde ich es blamabel bis bitterböse, dass es die Leitung des Borghos nicht einmal geschafft hat, ihm einen Wikipedia-Eintrag zu gönnen.
Aber er hat sich selbst in Montegiordano ein wirklich großes Denkmal gesetzt – und ein fundamentales künstlerisches Erbe seinem Heimatdorf hinterlassen. Er erzählt in ihnen Geschichten aus dem Alltag des Borgho, von saisonalen Festen, religiösen Monumenten, historischen Berufen der Region …
– mal kindlich naiv, plakativ, mal in einem eigenen modernen Stil mit erstaunlich feinem Strich und Komplexität.
Die im Vergleich zu anderen Borghi in Süditalien etwas schmucklose Altstadt wird durch diese Straßenkunst deutlich aufgewertet.
Spaziert man durch die schmalen Gassen, entdeckt man eine Illustration nach der anderen. Einfarbig …
… wie auch plakativ bunt. Die Malereien sind konsequent bis auf die Rückseite des Borghos ausgeführt. Die Piazza Tarsia Vittorio, der Hauptplatz von Montegiordano, dient als zentraler Punkt, … … von dem aus Besucher ihre Erkundung dieser fantasiereichen Freiluftgalerie beginnen können.
Dass man unterwegs an diversen Stellen im Ort eine fantastische Sicht auf die wunderschöne Landschaft bis hinunter zum Meer haben kann, ein zusätzliches Geschenk.
So ist es ein großes Vergnügen für junge und ältere Besucher, durch die Stadt zu spazieren und sich von den Gemälden einnehmen zu lassen. Unser Ausflug endet in einer Bar in der Nähe der Piazza, wo ich mein sehr geliebtes Chinotto bekomme, …
… Sibi einen Campari und die anderen ihr Biera. Ich steigere mit einem Schlag den Frauenanteil in der Bar von 0 auf 100 Prozent und erhalte eine Aufmerksamkeit der anderen Besucher, die mich gefühlt in meine Jugend zurückkatapultiert. Nun, es sind die kleinen Dinge …
Die Siedlung von Montegiurdano lässt sich auf das 4. Jahrhundert vor Christus zurückverfolgen. Funde aus der griechischen und später römischen Epoche, sowie die Ausgrabungen einer sehr alten Farm in Menzinàra beweisen eine Besiedlung seit der Antike.
Historisches Wahrzeichen ist das Castello von Montegiordano. Einst von der Familie Pignone del Carretto als Jagdschloss und Winterresidenz erbaut, befindet es sich heute im Privatbesitz und ist Firmensitz der Tenuta del Castello, einem Weingut, das mehrfach prämierte Weine produziert. Und natürlich: Olivenöl.
Es dient heute auch gelegentlicher Veranstaltungsort und interessierte Besucher dürfen das Schloss zu bestimmten Gelegenheiten besichtigen. Es wurde erst im 17. Jahrhundert auf den Ruinen des Klosters S. Anania erbaut, das im 12. Jahrhundert n. Chr. durch die Sarazenen zerstört wurde. Seine Architektur entspricht also im Vergleich zu anderen Castelli in dieser Gegend eher der Moderne.

2025-11-02

Immerhin …

… heute mit einer Lässigkeit und Routine und Perfektion den Display- und Kameraschutz vom Smartphone ohne Katzenhaar-Fluseneinschluss gewechselt …

Ich erkenne mich ja selbst nicht mehr wieder!

2025-11-01

Jedem köstlichem Abschied wohnt ein neuer leckerer Anfang inne …

Die leckere italienische Zeit im Restaurant The Clash im NYX Hotel Berlin Köpenick geht leider zu Ende. Graciela Cucchiara wird Mitte November den kochenden Staffelstab an Kristof Mulack (hier im New-Work-Heroes-Podcast) übergeben, der dann die nächsten vier Monate die Patenschaft für die Speisekarte des The Clash übernimmt.
Das Konzept im Restaurant The Clash KITCHEN & Bar sieht vor, alle vier Monate im Wechsel eine*n Kochpat*in seine Ideen vom Küchenteam unter Chefkoch Andreas Hentze realisieren zu lassen. Hotelgäste wie auch Berliner Foodies können sich in die Welten der kreativen Ideengeber und ihrer Landesküche begeben und deren köstliche Rezepte genießen. Allerdings: Den besonderen Spaß hat man maximal ein Drittel des Jahres, dann geht der Kochlöffel an das nächste kochende Mastermind.
Mit Graciela Cucchiara hatten wir in Köpenick eine wirklich leckere italienische Zeit im The Clash. Mir hatte es viel Spaß gemacht zu erleben, mit welchem Enthusiasmus sie zusammen mit Andreas Hentze und seinem Küchenteam ihre Rezepte umgesetzt haben. Da konnte Graciela auch durchaus milde Strenge walten lassen. Zum Beispiel, wenn die Pasta nicht italienisch sachgerecht geschwenkt auf die Teller kam. Sehr schönes Geschenk vom Hotel, wer möchte, kann die Rezepte von Graciela auch in Papierform mit nach Hause nehmen!
Graciela hatte es sich nicht nehmen lassen, kritisch auch im späteren Verlauf die Ergebnisse selber zu überprüfen. Ihre Rezepte zu genießen, nachdem sich dieses wundervolle Konzept des Restaurants in die Perfektion eingespielt hatte. Während ihrer Patenschaft machte Graciela auf jeden Fall die ganze Zeit bella Figura!
Auf Grazielas Mama-Cuccina folgt jetzt Kristof Mulack, wie sie einst The Taste-Kandidat. Er durfte sogar den goldenen Löffel für sich einheimsen und kocht sich seither wie ein bunter Hund durch die (nicht nur) Berliner Küchenszene. Ich weiß, was Kristof kann! Deswegen freue ich mich besonders auf seine „Neue Berliner Küche”, die er uns für das The Clash verspricht. Er will Berliner Rezepte kreativ, regional und kompromisslos auf die Teller bringen. Das wird großartig!

Aber bis dahin habt ihr ab jetzt nur noch zwei Wochen Zeit, die Köstlichkeiten von Graciela zu genießen. Lust auf wirklich würzige Arancini di riso? Die mochte sogar ich, finde sie überlicherweise recht langweilig. Nicht so die von Graciela, sie sind würzig und machen wirklich Spaß. Meine persönliche Entdeckung:
der wundervoll zarte Bacalhau mantecato mit der Kraft der Limone auf fantastisch geröstetem Brot (und ganz ehrlich, dieses geröstete Brot im The Clash betreffend: da kann sich so mancher Italiener hier in der Stadt noch etwas abgucken). Oder Sarde in Saòr, aromatische Zuppa di pomodori? Bitte! Diese Farbe:
Und nicht vergessen, mein persönlicher Liebling: Panzerotti!
Und dann sind da doch noch die charmanten Secondi! Ob Polpo con crema di patate, Costoletta alla Milanese
und die Tagliata … natürlich.
Alles Klassiker, aber wirklich sehr fein umgesetzt und wirklich schön präsentiert (vor allem die Antipasti). Und ja, es gibt auch vegetarische Rezepte auf dieser Karte.
Wenn Andreas und sein Team aus der Zeit mit Graciela eines für immer gelernt haben, dann das: Keine Pasta verlässt die Küche, wenn sie nicht – wie von La Graciela! gezeigt – perfekt geschwenkt wurde!
Gracielas Küche lasse ich wirklich nicht gerne ziehen. Aber ich freue mich total auf Kristofs tolle Aromatik! Und … die Bar vom The Clash serviert auch tolle Cocktails mit oder ohne Alkohol.


Restaurant Clash KITCHENS AND BAR im NYX HOTEL BERLIN KÖPENICK

Homepage
Grünauer Str. 1, 12557 Berlin
Phone: +49 30 58600130
E-Mail: info.berlinkoepenick@leonardo-hotels.com

2025-10-25

Restaurant Château Royal – französischer Flair in gemütlichem Interieur in Berlins nobelster Mitte!

Keiner kann sagen, dass das Hotel Château Royal nicht perfekt liegen würde in unserer kleinen Provinzhauptstadt. Dennoch, der Neustädtischen Kirchstraße 3 laufen ein wenig die Prachtmeile Unter den Linden und die Friedrichstraße den Rang ab, und so sendet womöglich dieses entzückende Boutique-Hotel mit Bar und Restaurant ein wenig unter dem Radar von uns Berlinern, denen es doch – zumindest für einige Stunden – ein Ort des Genusses sein möchte.
In den 93 individuell gestalteten Zimmern finden Gäste Berlins, die perfekte Unterkunft in der – für die doch gehobene Lage – ruhigen Gegend. Besonders charmant ist die Bar, in die das auf mehrere Räume verteilte Restaurant Château Royal übergeht. Die Einrichtung ist zurückhaltend gediegen, sehr gemütlich – ein Ort, der es mir leicht machte, mich sofort wohlzufühlen. Dazu kommt eine umfangreiche Kunstsammlung, groß- und kleinteilig, die es zu entdecken gilt.
Mein zweites Wohnzimmer? Kann ich mir sehr gut vorstellen! Der überdachte Patio stellt selbst Berlinern eine Portion Urlaubsfeeling dem Restaurantbesuch als hors d’œuvre zur Seite. Auch das Kaminzimmer wirkt mit bibliothekesken Reiz. In der Außenfläche grüßt in der herbstlichen Saison roter Grünkohl farbenprächtig den Gast und führt zum Eingang des Restaurant, der ums Eck in der Mittelstraße 3 liegt.
Die Variabilität der Räume dieses Restaurants ist reizvoll! Kein Gast muss hier in einem Großraumrestaurant frühstücken oder dinnieren, je nach Tageslaune können die kurzfristigen Bewohner dieses Châteaus in einem der unterschiedlich großen Räume ihre Ruhe oder Unterhaltung finden.

Die Idee der Schlossbesitzer, mit dem Château Royal ein Hotel zu schaffen, das Gäste wie Einheimische gleich gerne besuchen, scheint perfekt aufgegangen! Auf dem Dach des neuen Anbaus steht der hoteleigene Bienenstock. Die Restaurierung zweier denkmalgeschützter Häuser (1880 und 1907) mit Zusammenführung des Neubaus ist dem Architekten David Chipperfield gelungen.
Irina Kromayer und Etienne Descloux, für die Inneneinrichtung verantwortlich, haben ein stilvolles Refugium geschaffen, das an die herrlichen Gründerzeitjahre in Paris und Berlin erinnert. Ehrlich, der Wohlfühlfaktor ist riesengroß.
Die Hoheit der Schlossküche hält im Restaurant seit Mai 2024 Philipp Walter, der in seinen jungen Jahren im legendären Margaux sein Handwerk lernen durfte. Ihm zur Seite steht seit diesem Jahr Sous-Chef und Pâtissier Guiliano Dellamaria. Beide beschwören die Saisonalität und Regionalität ihrer Küche, die hohe Qualität ihrer Produkte wie auch deren unbedingt gewollten Purismus. Ich bin ehrlich: Beides lässt mich an diesem Abend dann und wann ratlos zurück.
So ändert sich die Karte regelmäßig im Ganzen. Ist das saisonale Produkt nicht lieferbar oder genügt die Qualität nicht ihren hohen Ansprüchen, wird kurzfristig gewechselt. Das erfahren wir wohlwollend im abschließenden Gespräch mit Sous-Chef Guiliano Dellamaria. Alleine in der rechtzeitigen Kommunikation solcher, durchaus nachvollziehbarer, Veränderungen dem Gast gegenüber – spätestens bei der Bestellung – könnte noch etwas gearbeitet werden.

Im Restaurant begegnet man überall im Papierformat (zum Glück nur) diesem kleinen Kerl hier:
Mit einem Schlossgespenst macht das Studium von Menü- und Getränkekarte doch gleich noch mehr Spaß! Die Menükarte mit Snacks – Vorspeisen – Hauptspeisen und Suppléments, (die Beilagen können nach französischem Vorbild gesondert geordert werden) ist durchaus abwechslungsreich zu nennen. Eine Dessertkarte wird gesondert gereicht. Die Snacks zum Aperitif (meine Begleiterinnen wünschten Champagner, ich wählte den Winzersekt von Heinz Wagner, Tradition, 2022) sind hervorragend!
Klassische Gillardeau-Austern, wahlweise mit Zitrone oder – französisch klassisch – mit Rotwein-Schalotten (letztere entsenden mich in ihrer Fragilität und Geschmack sofort in wunderschöne Erinnerungen in Frankreich), sind frisch, saftig und sehr präsent. Selbst gebackenes Sauerteigbrot und geschlagene Nussbutter mit Olivenöl aus Griechenland, begleiten rustikal gut den zart schmelzenden Lardo di Colonnata mit – dank Walnussöl – herbstlichem Nussaroma.
Mein Favorit: aromatische Arancini, die auf der Hauptstadtkarte beschrieben als gebackene Reiskrokette und im Titel Suppli „dal paese” heißen.
Sie sind sehr knusprig, mit den Weinbergschnecken, Petersilie und Knoblauch wundervoll aromatisch abgeschmeckt.

Die Vorspeisen kommen durchaus fantasievoll daher, wir können aus sieben möglichen Gerichten wählen. Und unseren Tisch bereicherten Fagiolo Verde al Vitelleo – knackig gedünstete Bohnen mit einer Kalbszungen-Vinaigrette und einem auf dem Teller etwas einsam wirkenden pochierten Ei.
Aus der Supière gab es demnach Suppe aus Flaschenkürbis mit Salz-Zitronen und Raz el-Hanout und gerösteter Cashew, neben mir wurde eine Königswachtel vom Lavasteingrill mit einer Vinaigrette von Colatura die Alici (schön mutig!), Zimt und Zitrone verkostet und für sehr gut befunden.
Ich orderte das Gelee Royal, leicht gelierten Ochsentee, eingelegte Pfifferlinge und Kräuterrahm. Ich bin ehrlich: Meiner Vorspeise konnte ich nicht halb so viel Genuss abgewinnen, wie der Titel suggerierte.
Der reichhaltige Alkohol (immerhin drei Sorten) im Gelee war bissig präsent, der Ochse gereichte so lediglich noch zur Farbe. Die Pifferlinge waren eingelegt – im Kräuterrahm, wenn jemals in etwas anderem, war es im Goût nicht herauszufinden. Der Rahm indes war, dafür, dass er als letzter Begleiter kommuniziert wurde, sehr vordergründig präsent in seiner Masse. Mir fiel es schwer, eine Symbiose zwischen allen Beteiligten zu entdecken. Indes waren meine Mitesserinnen mit ihren Vorspeisen zufrieden – insgesamt führte wohl die Wachtel in ihrer geschmacklichen Komposition.

Mein Hauptgang, der Sankt Petersfisch in einer Beurre blanc aus Holunderblüten und Riesling, gebackene weiße Rübchen, hatte mich dann deutlich begeistert! Der Fisch, ein Gruß aus dem Atlantik, war perfekt auf den Punkt und gewürzt und mit rustikalem Grillmuster präsentiert. Dabei schwamm er regelrecht ein letztes Mal in seiner Beurre blanc, die erwartungsgemäß eine prägnante Süße des Holunders trug, die ausgleichende Säure des Rieslings wirkte hingegen erstaunlich limonenlastig. Fazinovum: ein Sechstel Rübchen auf dem Teller.
Ich erlaube mir, mich an dieser Stelle etwas kritisch zum Farbkonzept der beiden Köche zu äußern. Purismus ist eine gute und ehrenwerte Idee, die ich durchaus zu schätzen weiß. Ich bin ein Mensch, der dem Weniger dem Mehr viel abgewinnen kann. Bei meinem Hauptgericht stand dank der Beurre blanc eh nicht zur Debatte, das Risotto als Contorni zu wählen. Aber hätte ich das getan, hätte ich bei dem Ton in Ton, hier in Weiß auf Weiß, servierten Hauptgang mit der weißen Beilage sehr wahrscheinlich gedacht: „Ah! Krankenhausessen auf der Gastroenterologie.”

Da tut es mir um die Küchenkunst leid, wenn der Geschmack einen so banalen Eindruck wieder zurechtrücken muss. Die selbstgestellte Aufgabe muss dann auch gelingen. Am Tisch hatten wir diesen Eindruck einer visuellen Eintönigkeit bereits bei den Vorspeisen kommentiert. Bei allem Verständnis hinsichtlich einer Abneigung gegen Microgreens oder (gebe ich zu: oft sinnbefreiten) Gewürztrassen auf dem Teller. Aber sollte dieser nicht auch dem Gast ein wenig gefallen dürfen und nicht nur alleine seinem talentierten Schöpfer? Die von mir gewählte Begleitung, in Fassbutter glasiertes Ackergemüse, laut Karte samenfest, war auf jeden Fall die für mich glückliche Wahl. Knackig, butterig – köstlich!
Und mit mich fröhlich stimmenden Farbenreichtum gesegnet.
Weiterhin tummelten sich an unserem Tisch wahlweise stundenlang bei Niedrigtemperatur geschmorte Ochsenbacke mit einer wundervollen dunklen, samtigen, deliziösen Jus – hierzu wurde wahlweise von den Begleiterinnen Risotto, dieses ziemlich nachgezogen oder Polenta gewählt. Und es gab eine handgeangelte Dorade alla Nicchia im fruchtigen Saft von gebackenen Kirschtomaten und Kapernblättern aus Pantelleria an unserem Tisch.
Wundervoll: Beide Fischgänge, das muss man der Küche lassen, schwammen großzügig in ihrer Begleitung. Auch der aromatische Tomatensud hatte eine süßliche Dominanz.
Mein Dessert, ein Sorbet aus Kirschen und kleinen Tomaten mit Johannisbeeren und Kirschkernöl, war ein wirklicher Genuss und ein perfekter Abschluss eines schönen Abends. Farblich wieder auf einer Linie, aber nun, wenn es die Köche dann glücklich macht.
Sehr gute Empfehlung, zum Menü auf die alkoholfreien Drinks der Bar zu setzen.
Mein Breakfast Martini mit eindrucksvoller Säure macht selbst den müdesten Berlinbesucher wieder fit. Große Liebe zum Gurke & Tonic, er konnte in Präsenz der frischen Gurke (sogar farblich) absolut überzeugen. Ein feiner Sour Grapes vollendete unsere Cocktail-Reihe.
Die Barkarte offeriert übrigens auch eine formidable, kleine Speisekarte für den schnellen Mittagstisch - einsam ist man hier am Abend ganz sicher nicht!

Château Royal Berlin
Neustädtische Kirschstraße 3, 10117 Berlin
E-Mail: contact@chateauroyalberlin.com
phone: +49 30 234 567 70