2024-12-18

Marmellata di cipolle

Was den Franzosen zur Käseplatte die Moutarde aux figues, der Feigensenf ist, ist den Italienern die Marmellata di cipolle – Zwiebelmarmelade.

Rot, süß und aromatisch begleitet sie aber nicht nur die großartigen italienischen Käse, gerne isst man sie auch zu Antipasti auf der Bruschetta und zum Kurzgebratenen. Zwiebelmarmelade selber zu machen, das ist wirklich keine Hexerei. Und ja, falls ihr noch ein schnelles Weihnachtsgeschenk sucht – nur zu. Die allermeisten Zutaten dürftet ihr schon im Hause haben. Natürlich benötigt ihr sterile Gläser zum Einmachen. Zusammen mit einem schönen Stück italienischen Hartkäse, ist sie ein sofort einsatzfähiges leckeres Weihnachtsgeschenk bzw. Mitbringsel für alle Gelegenheiten.

Ich habe diese Zwiebelmarmelade schon oft gemacht, daher habe ich heute die Marmellata zusätzlich herbstlich fruchtig aufgemotzt mit ein paar restlichen Zwetschgen. Das ist natürlich weniger nahe am Original aber geschmacklich sind sie überhaupt kein Schaden.

Das italienische Original wird liebend gerne aus den länglichen roten Cipolle di Tropea gekocht, eine aromatische und leicht süßliche Zwiebel. Sie bekommt man natürlich nicht überall und sie ist auch saisonale Ware. Aber auch jede andere rote Zwiebel kann in den Topf wandern. Es ist eine Eigenschaft von roten Zwiebeln, dass sie ein süßlicheres Aroma besitzen als ihre weißen Kollegen.

Zutaten

1 Kilo rote Zwiebeln (Cipolle di Tropea, cipolle rosso) (hier 800 Gramm Zwiebel, 200 Gramm Zwetschgen)
200 Gramm brauner Zucker
200 Gramm weißer Zucker
150 ml roter Weinessig (alternativ Balsamico di Modena, macht ein satteres Rot)
3 Lorbeerblätter
1 Prise Salz


Zubereitung

Zwiebeln schälen und halbieren. Achtet bitte darauf etwaige grüne Keimlinge aus der Zwiebelmitte zu entfernen, sie tun dem Geschmack nicht gut. Die Hälften in schmale Trancen schneiden. Nicht zu dünn, weniger als einen Zentimeter breit sollten sie sein. Gleiche Behandlung erfahren die Zwetschgen, die zuvor ihrer Steine beraubt worden sind.
Alles zusammen wandert in eine Schüssel und wird mit dem Zucker, der Prise Salz und den Lorbeerblättern als auch dem Essig gut durchgemischt und sollte nun abgedeckt mindestens zwei Stunden stehen und Saft ziehen dürfen. Die Zwiebeln verlieren dabei durch den Essig etwas von ihrer Zwiebelschärfe und der Zucker sorgt für ihren Saft, den wir zum Einkochen gut brauchen können. Ruhig immer einmal zwischendurch neu vermengen.
Nach der Ruhezeit alles noch einmal gut durchmischen und in einen ausreichend großen Topf geben und bei mittlerer Hitze sanft vor sich hin köcheln lassen. So lange bis die Flüssigkeit gut eingekocht ist und die Zwiebeln (und Zwetschgen) sich zu einem schmiegsamen Brei entwickelt haben. Ganz nach Gusto hört man früher auf, wenn die Zwiebelstreifen noch gut zu erkennen sind oder später, wenn sie so gut wie zerkocht sind.

Tipp: Eine kleine Menge der Marmellata abfüllen und mit dem Stabmixer pürieren, dann zurück in den Topf geben, sorgt für eine schönere Konsistenz und etwas tieferen Geschmack. Und: Wer die Marmellata etwas pikanter möchte, würzt mit einer mitgekochten Peperoni für einen Hauch Schärfe oder einer Prise Piment d'Espelette.

Zeit die Marmellata di cipolla in die sehr sauberen und heiß ausgespülten Gläser zu füllen, Deckel drauf und für fünf Minuten auf den Kopf stellen für’s Vakuum. Fertig!

2024-12-16

Nichts Neues: Die CDU lügt!

Okay, all das, was die CDU verspricht, muss finanziert werden. Über die Finanzierung schweigt sie sich aber aus.

Sie weiß, dass sich das gar nicht in der heutigen Finanzlage finanzieren lässt – so verspricht sie also haltlose Lügen.

(Ausnahme Schuldenbremsenreform, da scheint sie aber sehr zögerlich – zumal diese ja genau nach 16 Jahren CDU-Regierung das Land überhaupt erst in den aktuellen maroden Zustand gebracht hat.)

Tatsächlich ließe es sich natürlich doch finanzieren. Dazu aber müsste man die Steuerhinterziehungen in diesem Land mit neuer Härte angehen. Hieße, mehr Geld bereit stellen für a) Prüfer in den Finanzämtern und b) Justiz.

Denn nicht die fließenden Sozialleistungen sind das Problem in einem Land, in dem jährlich geschätzte 100 Milliarden Steuern hinterzogen werden. (Geschätzte Zahlen, reale Summe eher höher.)

Nun liegt es aber in der Natur der Sache, dass die Klientel, die Steuern hinterzieht in den Wahlen eher zur Gutverdiener-Partei CDU tendiert. Also, wie wahrscheinlich ist es, dass der „Mittelständler” Friedrich Merz als etwaiger Kanzler Gelder bereit stellen wird, für a) Prüfer in den Finanzämtern und b) Justiz?

Eben.

2024-12-11

Gerne gelesen: Dein Geld und die Welt

Untertitel: Was du mit deinem Taschengeld alles bewirken kannst

Dieses kluge Kinderbuch (ab 7 Jahren) von Cecile Biccari (Autorin) und Naïade Lacolomb (Illustratorin), übersetzt von Silv Bannenberg, beantwortet intelligent ganz viele Kinderfragen rund um unser Geld.

Dabei beginnt die Geschichte des Geldes charmant in einem bunten Comic namens Noras Schatz. Als Noras Oma beim Waldspaziergang über einen Schatz stolpert, begegnet ihnen beiden Kiko, die freundliche Maus, die von sich behauptet Experte für Schatzwirtschaft zu sein. Kiko führt Nora in die bunte Welt der Schatzwirtschaft, wo sie schnell lernt, dass auch ein Schatz nicht immer ausreicht , um sich all das zu kaufen, was man davon kaufen möchte.
Aber es gibt in der Schatzwirtschaft viele geheimnisvolle Türen! Wie die Rücklagentür oder die Spendentür und so führt Kiko Nora in die spanende Welt der Rücklagen, Spenden, Investitionen und auch Finanzkrisen und Pleiten, also in die vielen anderen Möglichkeiten ein, die man mit Geld entdecken kann.
In den folgenden Kapiteln wird erklärt, wozu man überhaupt Geld braucht. Was Kinderarbeit ist und wie man sie stoppen kann. Was Unternehmen sind, was Produktionskosten sind. Ob Geld überhaupt notwendig ist, um glücklich zu sein – was macht das Gefühl in unsere Körper, wenn wir Geld ausgeben?
Warum verdienen manche Menschen viel Geld, manche zu wenig? Welche Berufe sind für die Gesellschaft besonders wichtig? Woher kommt Geld überhaupt, wer stellt es her, wo wird Geld gelagert? Pragmatisch niedlich wird erklärt, was ein Tauschhandel ist:
Und wie sieht die Zukunft unseres Geldes aus?

Es ist faszinierender, bunter und vielfältiger Einstieg für kleine Volkswirtschaftler und Betriebswirtschaftler in die heutige Welt des Geldes, die nach der Lektüre ihr Taschengeld und Sparbüchse vielleicht mit neuen Augen sehen können.
Auf jeden Fall ist es ein auf sozialer Ebene guter Ratgeber, der sich auch immer wieder kritisch mit durch Reichtum und Armut geprägte Lebensverhältnisse vieler Menschen auseinandersetzt. Und daher: Eine tolle Investition.

„Dein Geld und die Welt”
Autorinnen: Cecile Biccari und Naïade Lacolomb
Verlag: Helvetiq
ISBN: 978-3-03964-044-7

2024-12-09

Studio32 Kreuzberg – das neue Bonviant Event-Studio

Die Inhaber des Bonviant Berlin haben ihrem foodfunktionellen Eventraum in Schöneberg einen zweiten mit deutlich größerer Fläche in Neukölln hinzugefügt.


A Walk In The Park

Kaum eine andere Straße in Berlin hat sich in den letzten Jahren zu einer so formidablen Food-Meile entwickelt, wie der Kottbusser Damm. Der Abschnitt zwischen Kottbusser Brücke, die den Landwehrkanal quert, bis hoch zum Hermannplatz ist voller spannender kleiner und größerer Restaurants, Imbisse und Cafés mit eigenen Röstereien in den Wohnbauten der Gründerzeit – als die Straße noch Rixdorfer Straße hieß. Und auch der Abschnitt zwischen Brücke und U-Bahnhof Kottbusser Tor putzt sich zunehmend heraus.

Es heißt am Kottbusser Damm wurde in Berlin Anfang der 1970er Jahre das allererste Döner Kebab überhaupt verkauft. Der Legende sind inzwischen Milliarden reale Döner gefolgt, auch in gelungener vegetarischer Variante. Der mit der Covid-Pandemie installierte Pop-up-Radweg auf der gesamten Länge der Straße ist mittlerweile bautechnisch verstetigt – und hat diesen Damm spürbar in seiner Entwicklung aufgewertet. Ladengeschäfte sind zugezogen, die Menschen fühlen sich hier sichtlich wohler, das ist deutlich spürbar an der Zunahme der Straßenbewirtschaftung. Entlang des Kottbusser Damms wird immer öfter draußen Café oder ein Cocktail getrunken und gegessen – das ist neu! Dank der Reduzierung der ehemals drei Fahrspuren auf jeder Seite auf nur noch eine Fahrbahn, Radweg und einige Lieferzonen, hat sich hier die Luftschadstoff-Belastung um 22 Prozent deutlich verringert.

Kurz: Der Kottbusser Damm ist mehr denn je im Kommen! Die Gastronomie entwickelt sich auf dem Damm und in seinen Nebenstraßen von der früher sehr orientalischen Gastronomie zu einem Get-together der kulturell unterschiedlichsten Küchen: Alle möglichen Rezepturen Asiens sind vertreten, mexikanische wie auch griechische Speisen kann man genießen. Die Scharwama-, Döner- und Burger-Dichte ist groß – alleine die typische deutsche Küche muss man suchen.

Der Kottbusser Damm hat aber auch ein besonderes Merkmal, das vielen Berliner gar nicht bekannt ist: Er gilt als seltene saubere Trennlinie zwischen Kreuzberg und Neukölln. Bewohnt man ein Haus der Hausnummern 1-36, dann ist man als Kreuzberger*in gemeldet, wer die 62-104 besiedelt, darf sich als Neuköllner*in bezeichnen. Hier wurde der Begriff Kreuzkölln geboren!


Die neue Genusswerkstatt vom Bonviant: Studio32 Kreuzberg (in Neukölln)

Bonviant-Inhaber Jules Winnfield und The Anh Nguyen haben die frischen Foodzeichen der Gegend erkannt und mit ihrem neuen Koch-Eventraum, dem schon bewährten, aber kleinen Studio32 in der Schöneberger Goltzstraße, eine ebensolche Location für deutlich mehr Menschen hinzugefügt. Schräg gegenüber vom Berliner Kino-Urgestein Moviemento (da habe ich sehr oft mein Taschengeld bei der Rocky Horror Picture Show gelassen als deutlich jüngerer Mensch) und direkt neben dem legendären befreundeten türkischen Supermarkt Bolu befindet sich im besten Berliner Hinterhof-Chic im ersten Stock ein großes einladendes Loft mit Kochinseln und Tennisplatte für jede Menge Aktivitäten rund um unser Lieblingsthema.
Auch diese neue Location wird vom Bonvivant Cocktail-Bistro-Team auf Wunsch bespielt. Food-Events unterschiedlichster Art werden hier stattfinden, ob kleine Food-Messen, Kochkurse in größerem Rahmen, Tastings, Cocktailkurse und Party, das Studio 32 Kreuzberg ist ab sofort zu mieten und zu bespielen. Stilistisch zurückgenommen in der Einrichtung findet sich auch hier die grüne Fliesenoptik, die man schon aus Schöneberg kennt im Mix mit dem typischem Berliner Industrie-Charme. Start-up-Charme mit Modulküchenelementen für maximale Flexibilität und neuromantischer Blick auf typischen Neuköllner Hinterhofkomfort, da schlummert die Werkstatt in der Remise, vor der olle Mercedes-Karosserien auf neues Leben hoffen.

Kochen, essen, feiern!

Wie sich so ein Erlebnis anfühlt, durfte ich diese Woche ausprobieren. Zur Eröffnung am 4. Dezember 2024 zelebrierte Studio32 Kreuzberg eine Kulinarik-Messe und blieb dabei dem Bonviant-Konzept vegetarisch treu und (teilweise) spannend non-alkoholisch. An acht Ständen konnten wir uns informieren, ausprobieren und mitmachen. Best Fun überhaupt: Boviant-Sternekoch Nikodemus Berger zeigte uns in seiner Masterclass, wie man seine Version der von uns Berlinern vergötterten Senfeier – mit Kartoffeltrüffelschaum – angemessen anrichtet.
Dabei durften einige Kochbegeisterte wohl erstmals einen Syphon bedienen, der dürfte sich nun auf einige Wunschzettel geschmuggelt haben.

Mir hat das Tasting der fermentierten Non-Spirituosen von Muri viel Freude bereitet. Ein so faszinierender Trinkgenuss, den uns Holger Schwarz von Viniculture kredenzte, mit kleinem Schnupperkurs.
Auch Wildkräuter-Experte Martin Rötzel erklärte seine getrockneten Schätze und servierte spannende Mixgetränke aus den kräutereigenen Destillaten bzw. Fermentationen. Charmant wie immer machte Felicitas Then ihren Felicello-Stand zur kreativen Fotobox.

World Class Bartender Yvonne Rahm ließ uns ausgesuchte Cocktails mixen, die Suppe von Kristof Mulack (The Taste-Gewinner) serviert, war gar nicht so profan wie er tat, sondern wurde mit würziger Frische und nussigem Crunch – also mit Stil serviert. Und wer wollte, konnte sich darin üben, endlich selber Tortellini zu falten. DJ Tim Freitag bespielte das Event an den Turntables.

Uns wurde ein entspannter und interessanter Mitmach-Nachmittag von Jules Winnfield versprochen und das Versprechen hat er mit seinem Bonviant All-Star-Team auf jeden Fall gehalten. Das Studio32 Kreuzberg ist ein charmanter Ort in Neukölln für viel Spaß rund um feine Küchen und neue Drink-Kulturen!

(Das Studio32 Kreuzberg findet ihr am Kottbusser Damm 74 im ersten Hinterhof im ersten Stock. Es gibt einen Lastenfahrstuhl, praktisch ist es auch barrierefrei zugänglich – wenngleich ich keine barrierefreie Toilette entdecken konnte.)

Studio32 Kreuzberg
Kottbusser Damm 74
10967 Berlin

2024-11-19

Ich hätte gerne eure Aufmerksamkeit: Für Crumble Bee

Eine sehr gute Freundin von mir lag vor vielen Jahren für eine ausführlichere Diagnostik im Krankenhaus. Die Mitpatientin in ihrem Zimmer erhielt eine letale Diagnose, erschreckend kurzfristig von den Ärzten datiert und leider sollten sie Recht behalten. In den nur wenigen Wochen ist meine Freundin damals eingesprungen, hatte sich um die Patientin, den Hund der Patientin und die völlig überforderte Familie dieser Frau gekümmert.

Und fand so in der Folge ihre Bestimmung in der Hospizbetreuung, teilweise ehrenamtlich, teilweise in Anstellung. Dabei hat sie sich schwierigeren Themen angenommen, nämlich todkranken Menschen mit zusätzlich schwerer Drogensuchtproblematik zu begleiten. Übrigens, zusammen mit ihrem grandiosen Hund, der seine Berufung als Therapiehund vom ersten Tag gefunden hatte. Der Rest ist Geschichte.

Vor fünf Jahren hatte sie, Katrin, gemeinsam mit ihrer Kollegin Birgit, die Kindertrauergruppe in dem Gemeinschaftshospiz Christopherus in Berlin (Havelhöhe) gegründet. Die Notwendigkeit lag und liegt auf der Hand: Es sind im Hospiz nicht nur die schwerkranken Menschen, die begleitet werden. Es sind die Familien mit Kindern, Freunden, die den letzten, nicht immer einfachen Weg ihrer Angehörigen dort mitgehen. Nicht viele Erwachsenen können selber mit dem Abschied, dem Sterben umgehen, wie sollen sie Kindern bei der Verarbeitung gut begleiten können? Diese Kinder haben einen Elternteil verloren, vielleicht die Schwester oder den Bruder, die Großeltern oder die beste Freundin oder den besten Freund. Oder sind noch in der langen Phase, dass sie zurückgelassen werden, müssen diese aushalten. Irgendwie.
Sie bleiben oft zurück in ihrer eigenen Welt. Traurig. Trauernd. Manchmal sprachlos, manchmal aggressiv. Nicht selten mit großen Schuldgefühlen. Und mit Fragen. Wie wichtig es ist auf Menschen zu treffen, die sich in ihrer Sprache mit ihnen unterhalten können, sich mit (mehr oder weniger) Gleichaltrigen zu treffen, die auch Sterben erleben mussten, lässt sich leicht vorstellen. Die Erlebnisse und Gedanken teilen, aber genauso nur eine gute Zeit gemeinsam zu erleben – vielleicht sogar fröhliche Zeiten, weil zwischendurch unbeschwerte Momente gelebt werden – jenseits eines trauernden Zuhauses und Umfeldes, das kann heilsam sein. Kind sein zu dürfen, auch fröhlich, mit dem ganz individuellen Schmerz in einem gemeinsamen Umgang in der Trauer.

Das ihnen zu ermöglichen, haben sich Katrin und Birgit zu ihrer Aufgabe gemacht, erst in einem kleinen Rahmen. Inzwischen ist die Kindertrauergruppe gewachsen. Leider. Ungefähr 25 Kinder (in fast jeder Altersstufe) werden von ihnen aktuell begleitet. Und: Die Warteliste ist lang. Denn sie begleiten nicht nur Kinder, deren Familienangehörige in o.g. Hospiz gegangen sind – sondern sie sind offen für alle trauernden Kinder. Manchmal ist ein Elterteil selbsbestimmt gegangen, manchmal durch einen schrecklichen Unfall unvermittelt aus dem Leben gerissen worden. Es ist eine bezirksoffene Kindertrauergruppe in Berlin. Sie gestalten ihre Zeit miteinander, hören zu, lassen die Kinder sein. Beide Frauen haben inzwischen auch die notwendigen Zusatzqualifikationen erworben, die eine Begleitung der Kinder über die Sozialämter beauftragt ihnen ermöglicht.
Birgit hat selber privat ein Pferd und hatte in der Vergangenheit Kinder, für die es besonders schwer war, einen Weg aus ihrem Rückzug zu finden – was manchmal auch nur heißt: in der Kindertrauergruppe sich nicht öffnen zu können – ab und zu mitgenommen zu ihrem Pferd. Mit schönen Erlebnissen und ziemlich guten Ergebnissen für diese Kinder. Daraus entstanden ist die Tradition, dass sie mit allen Kindern einmal im Jahr zu diesem Gestüt fahren, das als Erlebnishof auch Schlafmöglichkeiten vorhält, um mit den Kindern ein langes und möglichst unbeschwertes Wochenende zu verbringen. Mit den Pferden und anderen Tieren, im Zelt – im Grünen.
Davon wird einiges über das Hospiz und dessen Spenden finanziert. Aber wer sich mit dem Betrieb eines Hospizes auskennt, wird wissen, diese werden nur zu einem Teil von den Krankenkassen finanziert – einen Teil der Ausgaben muss über Spenden ergänzt werden. Bei der Kindertrauergruppe ist das der größte Anteil. So ist in den letzten Jahren auch von den Gründerinnen und ihren Teammitgliedern einiges mit Eigenleistungen ermöglicht worden für die Kinder.
Im letzten Herbst hat sich das Team einen sehr großen Herzenswunsch erfüllt – aufgrund der sehr schönen Erfahrungen, die sie in dem besonderen Umfeld mit den Pferden bei fast allen Kindern machen konnten: Sie haben für diese Trauergruppe ein Pony gekauft! Ein Teil auf Spendenbasis finanziert, den anderen Teil privat selber bezahlt.
Hier ist sie: Crumble, Kosename Crumble Bee, eine bildhübsche helle (im Fell und Hirn) Ponydame, drei Jahre alt und gar nicht mal soooo klein für ein Pony.
Sie befindet sich nun auch auf o. g. Gestüt und wird dort gerade zum „echten” Pferd ausgebildet. Das heißt, altersbedingt gilt sie jetzt als pubertär und muss lernen, wie auch ein Hund, sich ordentlich zu verhalten und Befehle zu verstehen und bestenfalls zu befolgen. Sie soll später auch von den Kids geritten werden können.
All das kostet Geld – auch wenn die Trainerin der Kindertrauergruppe hierbei sehr entgegenkommt, wie übrigens auch die Leitung dieses Gestütes bei der Unterbringung.
Auch sonst ist so ein Pony natürlich ein kleiner Kostenfaktor, einen Teil der monatlichen Kosten tragen beide Frauen privat. Aber mit der Ausbildung, der Unterbringung, Tierarztkosten, Futter und Versicherungsgebühren müssen ca. 900 Euro jeden Monat aufgewendet werden. Das ist jeden Cent wert, denn was ganz wundervoll ist: Die Kinder lieben dieses Pony jetzt schon heiß und innig! Und man kann sagen: Crumble wirkt schon im Guten!

Neulich habe ich Crumble besucht. Bin ja selber nicht so der Pferdefan, ich finde Pferde wunderschön – ganz besonders, wenn sie mir nicht zu nahe kommen. Ich habe riesigen Respekt vor ihnen. Wie man ihn vor Tieren hat, deren Umgang man nie gelernt hat.

Aber Crumble hatte es mir so einfach gemacht, wir können sagen, sie hat mich so dermaßen mit links um ihre Hufe gewickelt. Sie ist ein irrsinnig charmantes Pony! Lustig. Zieht sehr lustige Gesichter! Hat unfassbar hübsche Beine. Und sie ist immer für eine gute Mohrrübe zu haben (so etwas schätze ich ja sehr). Kann offensichtlich sehr gut mit Menschen und bringt sie zum lachen. Und – wenn sie dann Vertrauen gefunden hat – kann sie sehr liebevoll sein. Crumble – muss man sagen – ist für ihre Aufgabe als Therapiepony geboren, ein wirkliches Geschenk.
Dieses Pony ist einfach eine coole Socke!

Und wenn es mich schon so verzaubert und mich in der Zeit mit ihr richtig happy macht – wie muss es wohl erst auf die Kids wirken, die oft nicht viel Unbeschwertheit im Alltag haben in ihrer besonderen Lebenssituation?
Ja, völlig korrekt und sehr gut erkannt – ich habe das alles heruntergeschrieben, weil ich euer Geld möchte. Für dieses Projekt! Bitte spendet! Für die Kindertrauergruppe – oder direkt für Crumble. Jede noch so kleine Summe ist hier sinnvoll angewendet. Jeder kleine oder größere regelmäßige Dauerauftrag kann hier ganz viel Druck von dem Team nehmen und ihre gute Arbeit mit den Kids machen lassen. Davon abgesehen, dass man den Kindern sagen kann, da draußen sind Menschen, die denken an euch und unterstützen euch!
Ihr helft auch, wenn ihr vielleicht eure Chef*innen ansprecht – oder die zuständigen Kolleg*innen in euren Unternehmen, die für Spenden zuständig sind?

Und wenn ihr diesen Blogpost hinaus in die große weite Welt des Internets tragen könntet oder anders auf Crumble und die fantastische Arbeit von Katrin und Birgit und den anderen tollen Menschen in diesem Team aufmerksam machen könntet: mein allerherzlichstes Dankeschön dafür! Denn auch ein Link kann so viel unterstützen. Viel Aufmerksamkeit hilft hier einfach viel!
Es ist für eine so gute Sache. Crumble und die Trauerarbeit von allen dort tragen so viel Sonne in einen Alltag der Kinder, der für sie gerade verständlicherweise sehr dunkel ist.

Offizieller Flyer Trauertherapiepferd Crumble

Offizieller Flyer Kindertrauergruppe

2024-11-16

Dubai-Schokolade

Okay, ich habe mich heute erstmals mit Dubai-Schokolade beschäftigt. Das ist also im Prinzip nichts anderes als okaye Schokolade mit Pistazienfüllung. Und darum machen die so einen Wind und zahlen völlig übertriebene Preise?

Wie bekloppt sind Menschen heute eigentlich?

*Stück-Pistazienschokolade-aus-Italien-für-®-3,99-kauend-gesendet*

2024-11-15

Pasta Is In The Air!

Dunkle Morgen, grauer Himmel, erste Winterluft, welkes Blatt. Der November 2024 ist in unsere Leben eingezogen – und er hat’s wieder voll drauf, finde ich. Was hilft gegen trübe Stimmungen, die so ein November gerne mit im Gepäck hat? Ein schöner Teller voller duftender PASTA!

So here we go again! Es ist wieder True Italian Pasta Week in Berlin. Am Montag, 18.11. geht es los. In inzwischen sensationellen 47 italienischen Restaurants in Berlin werden uns jeweils zwei Pastagerichte – teilweise extra für dieses Event konzipiert – zusätzlich mit einem Aperol Spritz oder Wein (oder Softgetränk) plus einem Limoncello für € 18,— serviert. Bis zum darauffolgenden Sonntag könnt ihr euch also jeden Tag mindestens einmal pastamäßig verwöhnen lassen.

Welche Restaurants mitmachen und welches Pastagericht sie servieren? Das erfahrt Ihr hier!
Ladet die praktische Map runter, die anhand des Berliner Nahverkehrs simple zeigt, in welchem eurer Bezirke traumhafte Pastagerichte a la Nonna serviert werden! Sowieso ist immer eine Pasta von beiden Gerichten auf jeden Fall vegetarisch – und viele Restaurants bieten vegane Variantionen an!
Ich durfte gestern in der ehrwürdigen Trattoria al Muntagnola (Fuggerstraße 27) bei Mama Angela, Pino Bianco und ihrer Partnerin Tina Concettina Sento vier Pastagerichte verkosten. Zwei, die in der Trattoria anlässlich der True Italian Pasta Week serviert werden, zwei, die als ein weiteres Beispiel im Marina Blu in Berlins Mitte serviert werden. Dazu gab es Wein, für uns extra noch leckere Vorspeisen, Caponata und Catalogna

denn Pino ist nun mal Gastgeber durch und durch. Im kommenden Jahr feiert die Trattoria al Muntagnola übrigens ihr 35jähriges Bestehen!
Pino ist seit diesem Jahr sehr verdient Präsident des Lukaniervereins in Deutschland (Lucani in Germania). Verdient, weil er seit so vielen Jahren sich generell um das Erleben der Basilikata (Lukanien) in Berlin durch seine Küche und damit der lukanischen Kultur, Kunst und Traditionen immer so leidenschaftlich repräsentiert hat. Bei Pino essen gehen, das war schon immer wie Urlaub in Italien machen.
Pino und sein Team servieren Taglioni mit schwarzen Oliven, Kapern und Sardinen in Dateltomatensugo.
Die zweite Variante sind Trenette mit cremigem Gorgonzola und Walnüssen.

Das Marina Blu am Weinbergsweg 8a serviert (sehr köstliche) Gnocchi in Kürbiscreme mit Guanciale, Kürbiskernen und Stracciatella (lang gezogener sahniger Mozarella aus Apulien) SO YUMMY!!!!
Auf Wunsch kann der Schinken natürlich weggelassen werden für die vegetarische Option.
Pastagericht Nr. 2 sind Strozzapreti – übrigens eine meiner Lieblingspasta, deren Namen ich nie aussprechen kann ohne ihn vorher gelesen zu haben – mit Zucchinicreme und Gambas.

Um die Ecke in der Mozzarella Bar in der Auguststraße 34 gibt es Cavatelli mit Sardellen, Steckrübentopping und Taralli-Crumbles, und hier eine vegane Variante: Tagliatelle mit Ruccola-Pesto, getrockneten Tomaten und Mandeln.

Bei veganer – und glutenfreier (mit Aufpreis) – Pasta ist übrigens das schöne Terra in der Grimmstraße 1 (Adalbertbrücke) auch dabei.

Und das sind nur sechs fantastische Beispiele von drei Restaurants … von 47 teilnehmenden Pastspezialist*innen der Stadt!
Alle Restaurants mit allen Pastagerichten nach Bezirken sortiert findet ihr hier!. Im True Italian Blog und im Instagram Account von @trueitalian – dort vor allem mit anschaulichen Fotos.

Last but not least: Vergesst nicht den legendären True Italian Pasta Week-Fotocontest. Dieses Mal lockt ein Hotelaufenthalt in Mailand den Gewinnern.