Ein Jahr mit dem Vitamix
Chuck Norris* wohnt nun bereits ein gutes Jahr bei mir. Und einen ersten Bericht relativ kurz nach seinem Einzug hier, hatte ich vergangenes Jahr schon geschrieben, dann auf Entwurf gesetzt und … vergessen. Es hatte mich aber auch keiner getreten, weder Astrid, bei deren Preisrätsel im Blog ich Chuck gewonnen hatte. Noch die nette Agentur, die ihn mir geschickt hatte. (Gut, darüber zu schreiben war auch keine Bedingung aber trotzdem hätten sie mich ruhig mal piesacken können.) Deswegen also kommt hier ein etwas längerer Blogtext – aber das wäre ja auch bitter, könnte man nach einem Jahr Beziehung und gutem Sex nichts über seinen Partner schreiben, nicht wahr?
Die Rede ist also vom *Vitamix Professional Series 750. Dem wohl teuersten Haushaltsgerät, das jemals bei mir eingezogen ist (auch wenn ich ihn nicht bezahlen musste), denn eine Miele Waschmaschine besitze ich halt nicht. Der Vitamix ist ein Standmixer, einer aus dem Profibereich, der mit einem 2,2 PS-Motörchen so ziemlich alles zerlegt, was ihm unter das Schneidemesser kommt, einen sehr satten Sound hat und sich praktischerweise selber reinigt.
Ganz Mythen ringeln sich um das hübsch im Retro-Stil anzusehende Gerät der Extraklasse. Wilde Bloggerinnen gaben ihn schon Avocado-Kerne zur freien Zerlegung, wobei ich persönlich den eigentlichen Sinn von zermahlenen Avocado-Kernen noch nicht ganz verstanden habe (das Internet behauptet, er hätte einige wasserlösliche Balaststoffe zu bieten). Sehr sicher ist das aber hilfreich für den Aggressionsabbau. Eine vorzügliche Guacamole bereitet mein neuer Freund jedenfalls zu, und das ist eine wahre Freude.
Hochgeschätzt wird der Vitamix vor allem in sich vegetarisch vor allem vegan ernährenden Kreisen ergo Foren. Ihm wird nachgesagt vorrangig alles, was es an Nüssen gibt, zu einem Mus zu zerlegen ohne zu stöhnen. Nuss-Mus ist bei Veganern ein häufig verwendeter Ersatzstoff für viele Milchprodukte, hier ist es also sicherlich sinnvoll den Hulk aller Standmixer im Haus zu haben. Ich selber – das muss ich gestehen – hatte bisher hinsichtlich des Könnens vom Vitamix gar nicht so oft den Bedarf an einem solchen Hochleistungsmaschinchen. Aber wie das so ist, hat man so einen Könner erst einmal im Haus stehen, schon kriechen die Rezepte mit den wildesten Ideen aus ihren Schubladen. Dennoch bin ich sicherlich keine Hardcore-Nutzerin.
Eingetroffen ist der Vitamix hier in einem schönen großen Karton, der von den tieffliegenden Fellträgern charmant begeistert begrüßt worden ist.
Das beliebte Unpacking (berlinerisch: unpäckingg) gehört dazu.
Nebst einem netten Anschreiben der Agentur waren im Lieferumfang neben Chuck Norris himself eine Mixkanne (hier Nassklingenbehälter genannt) mit 2 Liter Fassungsvermögen, Deckel und Stöpsel (für den Deckel) und Stößel natürlich noch die Garantiekarte, zur ausführlichen Bedienungsanleitung zusätzlich ein kleines „Erste Schritte”-Heft, das den Einstieg sehr schnell erläutert sowie eine CD, die anschaulich Bedientipps liefern soll – wozu ich nichts sagen kann, weil ich bis heute nicht hinter ihre Plastikummantelung gestiegen bin. (Zugegeben mein Ehrgeiz war auch eher mäßig. Ich hatte in der kurzen Wartezeit auf ihn alle YouTube-Tutorials gesehen. ALLE.)
Und zusätzlich war noch ein großes sehr wertiges Kochbuch mit festem Einband im Paket, das tatsächlich eine Auswahl tolle Rezepte vom Cocktail bis hin zum Mouse oder Suppe liefert. Es ist womöglich im letzten Jahr das Kochbuch gewesen, mit dem ich am häufigsten gearbeitet hatte. Vor allem die Rezepte für Dips sind so perfekt im Original geschrieben, eine bessere Salsa habe ich zum Beispiel selten gegessen. Weswegen ich auch noch nie so oft Salsa gegessen habe, wie in diesem Jahr!
Der Vitamix ist kein Zwerg! Was man von meiner Küche auch nicht behaupten kann. Also sie ist natürlich auch kein Zwerg aber die Größe einer Zwergenbehausung, die kann man ihr nicht absprechen. Der Behälter für diesen neuen Vitamix ist zwar niedriger (dafür breiter) konzipiert worden und passt damit unter Küchenschränke. Dennoch habe ich für den Vitamix erst einen besonderen Standplatz gesucht, denn den braucht er. Er ist auch kein Gerät, das man eben mal in den Schrank stellt. Zumal man ihm nach etwas Gewöhnungszeit im Grunde sogar einen Altar bauen möchte. Also eventuell muss der Klein-Küchenbesitzer für den Vitamix anbauen. Aber es lohnt sich!
Chuck Norris’ Bedienung ist denkbar einfach. Selbst ohne Studien der Bedienungsanleitung könnte man natürlich mit ihm sofort los mixen. Lebensmittel rein. Am seitlichen Hauptschalter wird der Vitamix angeschaltet.
Dann den Startschalter bedienen und am Geschwindigkeitsregler nach rechts auf die gewünschte Drehzahl hochregeln. Das ist natürlich alles selbsterklärend und wir haben ja alle schon einmal vermutlich vor einem Standmixer gestanden.
Tatsächlich möchte ich dennoch dringend empfehlen, wenigstens zuerst das kurze Manual „Erste Schritte” zu lesen, alternativ die CD sich anzugucken (käme man hinter ihre Plastikumhüllung), denn man kann sich ohne gewisse Hintergrundinformationen das Leben auch schwerer machen als es tatsächlich mit dem Vitamix ist. Zum Beispiel, dass es schon sinnvoll ist bei sehr harten oder gefrorenen Lebensmitteln etwas Flüssigkeit anzugießen – und natürlich auch um die speziellen Sonderprogramme zu verwenden, die das aktuelle Modell neu bietet – und die ich wirklich praktisch finde.
Die Anordnung der Bedienelemente ist praktisch – und sie sind im Zweifelsfall alle gut zu reinigen. Praktisch glatt, keine Schnullidulli-Rillen, die den Staub an sich binden. So ist die gesamte Oberfläche vom Vitamix gestaltet: gebürsteter Stahl und schwarzes Plastik, die Oberflächen abwischen und gut ist es: I like it!
Das Gerät hat unterseitig praktischerweise eine Kabelaufwicklung, er behält also zu viel an Kabel gut im Zaun und hat einen ordentlichen Schlitz für den Lüfter an der Rückseite.
Chuck bei häufigem und langem Gebrauch hinten also luftig zu positionieren, kann die halbe Miete sein. Ich selbst habe es übrigens noch nicht geschafft ihn in einen Modus zu bringen, in dem er sich vor Sorge zu überhitzen selber abschalten musste. Das kann er aber.
Vorne links sitzt der Pulse-Schalter, dann der Geschwindigkeitsregler mit den Programmautomatiken, rechts gefolgt vom Startschalter. Die Bedienelemente sind beleuchtet sobald rechts der Hauptschalter angestellt worden ist.
Der Pulse-Schalter, eine ungemein praktische Taste, wenn man nicht immer alles sofort zu Püree zermanschen möchte. Ich benutze ihn öfter als den normalen Startschalter, der das Gerät ununterbrochen laufen lässt bis man ihn wieder auf „Aus” stellt. Man muss sich darüber im Klaren sein: der Vitamix ist zum Mixen geboren und der macht in diesem Punkt auch keine Feinde – oder fragt vorher noch mal sensibel nach. Seine Aufgabe ist es üblicherweise Dinge zu Mus zu verarbeiten, dazu braucht er bei den allermeisten Lebensmitteln dank seiner Pferdestärken keine 30 Sekunden für. Also wer es stückelig mag, dem wird Mr. Pulse ein liebgewonnener Freund sein.
Der Geschwindigkeitsregler ist funktional zweigeteilt. Nach links gedreht, wählt man eine der fünf Programmfunktionen, nach rechts gedreht regelt man die Geschwindigkeit von 1-10, 1 ist sehr niedlich bis tödlich, 10 ist direkt immer tödlich. Im Ergebnis und im Sound.
Die Programmfunktionen lauten Smoothies, Gefrorene Desserts, Suppen, Pürees und die automatische Reinigung und sind natürlich am Gerät selbst mit netten kleinen Icons bebildert. Diesen Funktionen ist gemein, dass der Vitamix automatisch die Geschwindigkeit regelt, bei Bedarf in Intervallen mixt und die Zeitdauer des Mixvorganges selbst definiert – und sich danach automatisch abschaltet. Ich nutze die im Vergleich zu sonstigen mitgelieferten Makros an Geräten interessanterweise recht oft.
Der Reiningsmodus ist extrem praktisch. Der Vitamix wird nach Gebrauch halb mit Wasser gefüllt, einen Spritzer Spülmittel hinzugeben – nicht mehr bitte, sonst quilt ihm der Schaum aus den Ohren. Anstellen und der Behälter reinigt sich von selbst. Dieser darf übrigen nicht in den Geschirrspüler. Deckel und Stöpsel sehr wohl. Der Behälter nur dann, wenn man vorher die Messer ausbaut. Habe ich bisher noch nicht gemacht.
Mit dem Anschalter kann man die Laufzeiten und Geschwindigkeiten selbst definieren. Den Vitamix anstellen, eine Geschwindigkeit auswählen und gegebenenfalls im Laufgang die Geschwindigkeit weiter hoch- oder runterregeln, gleichfalls die Dauer. Alles geht.
Womit mir im vergangenen Sommer der Vitamix wirklich viel Freude bereitet hatte waren die gefrorenen Sorbets bzw. Cocktails. Ich bin ein Margarita-Fan.
Ob nun mit oder ohne Alkohol kann man sie mit gefrorenen Früchten im Vitamix zu einem Vollfrucht-Erlebnis machen. Das habe ich oft gemacht, frische Früchte eingefroren und – je nach Gusto mit etwas Wasser oder Fruchtpüree oder Alkohol püriert – und ab mit dem Glas auf den Balkon. Alternativ wurden frische Früchte mit Eiswürfel püriert. Das ist ein feines gustorisches Freizeitvergnügen, dafür schätze ich den Vitamix sehr. Und er macht das auch mit links aus der Hand geschüttelt.
Ich liebe seine Guaccamole, Salsa oder Humus. Das sind natürlich Dinge, die bekommt mein Braun-Pürierstab auch gut auf die Reihe, im Mixbecher schon lange. Aber beim Vitamix geht die längste Zeit darauf eine Zwiebel zu entblättern bzw. die Avocado zu schälen. Den Rest macht das Gerät alleine. Zuerst kurz die Zwiebel im Ganzen mit etwas Zitronensaft mit der Pulsfunktion zerkleinern, die restlichen Zutaten hinzugeben, 2 Mal pulsen. Basta. Salsa funktioniert genauso. Mein Tipp: etwas mehr Zitronensaft dran geben und später den Saft auffangen. Wurde nämlich eine Chili drangegeben hat, hat man zeitgleich eine extrem flink Energie spendende Sangrita gezaubert.
Mein Sommerlieblingsgetränk? Ananas, Ananassaft und Gurke aufgemixt. Die Gurke wirft man komplett im Ganzen von oben in den Behälter und weg ist sie püriert. Schälen? Geschenkt. Beim Braun Mixstab musste ich sie früher dann doch deutlich kleiner schneiden. (Was auch wunderbar funktionierte, aber man genießt solche Annehmlichkeiten des Nichttuns beim Vitamix doch sehr schnell.) Traubensaft? Trauben von der Rebe pulen, ab in den Vitamix et voilá:
Nein, so einen intensiven Traubensaft habe ich vorher noch nie getrunken! Den alten Entsafter kann man sich schenken.
Suppen habe ich mit dem Vitamix selbst noch nicht gemacht aber relativ häufig schon Milch heiß aufgeschlagen. Das funktioniert mit der Suppen-Funktion hervorragend. Man hat heiße Milch und einen tollen Schaum, hier arbeitet sich der Vitamix ca. drei Minuten lautstark ab – fertig. Ich bereite sonst Milch auf dem Herd zu im Milchschäumer. Mit dem Vitamix entfällt hier das Reinigen der Herdplatte weil man wieder mal nicht daneben stand, wenn die Milch übergelaufen ist. Die Milch ist wirklich heiß und dampft.
Mandelmilch? Ein Witz. Wasser rein, Mandeln rein. Mixen.
Mandelpüree – das ich auch als Nicht-Veganerin ganz gerne mag zum Abbinden von Soßen oder für eine Salat-Vinaigrette. Mandeln (ich kühle sie vorher) in den Vitamix, etwas Öl dran. Mixen lassen. Fertig.
Apfel? Komplett in den Behälter geben etwas Wasser angießen. Auf volle Pulle (hier: 10) stellen – und Ihr habt Apfelsaft in intensiver Konsistenz. Die Schale oder der Apfelgriebsch interessieren da nicht, das sind Vitamine pur! Das war übrigens das Erste, was ich ausprobieren musste, nachdem ich dazu einen Clip auf YouTube gesehen hatte – seitdem heißt der Vitamix bei mir Chuck.
Eis? Sorbet? Kinderspiel. Selbstredend.
Das sind schon tolle Sachen, die man mit ihm nun neu macht, die man sonst kaufen würde – hier habe ich jetzt aber die Kontrolle darüber, wie frisch die Zutaten sind bzw. welche Qualität sie haben.
Was ich mit ihm noch nicht gemacht habe, ist Getreide mahlen. Dazu mehr in den wenigen Kontrapunkten zum Vitamix. Dass er das kann, daran besteht für mich kein Zweifel.
Für sehr viele Funktionen für die man den Vitamix nutzen kann, habe ich sicherlich einfach noch nicht umgedacht, beziehungsweise nutze ich ganz gerne altgediente Hausgeräte. Zum Beispiel habe ich einfach große Freude an meiner Flotten Lotte als dass ich Sauce mit dem Vitamix pürieren würde. Natürlich kann er das alles und im Prinzip könnte man einen Großteil der Haushaltsgeräte auch weg tun, denn auch für Kuchenteig ist er sich nicht zu schade. Auch das habe ich noch nicht probiert, da bin ich auch gerne Handmixer-Anwenderin bzw. knete auch gerne mal mit der Hand.
Kommen wir zu Lautstärke: ich finde sie persönlich völlig erträglich. Selbst in der höchsten Stufe – und das ist ja immer der Blogger-Lärm-Ultratest – bleiben die Katzen in der Küche. Natürlich legen sie die Ohren an und gucken befremdet. Aber es ist kein Sound, der jetzt Haustiere traumatisiert. Bei der Suppenfunktion ist es recht lange laut, drei Minuten auf 10, das muss man mögen – oder von außen die Tür zumachen. Ansonsten läuft der Vitamix eher selten bei mir so lange. Auf YouTube habe ich eine Frau gesehen, die mit dem Vitamix Bananen-Eiscreme machte und sich für den Betrieb extra Kopfhörer aufsetzte. (Sie meinte das wohl eher ernst als witzig.) Das halte ich dann doch für leicht übertrieben. Ansonsten aber gilt: ja, Geräte die echte Leistung haben, haben stärkere Motoren und stärkere Motoren sind nicht flüsterleise.
Kommen wir nun zu den wirklich wenigen Minuspunkten, die gegen den Vitamix (lediglich aus meiner subjektiven Sicht) sprechen könnten:
Wenn der Vitamix bei mir in der Küche überhaupt je gescheitert ist, dann lässt sich das drauf zurückführen, dass ich hier und da einfach zu kleine Mengen verarbeiten wollte. Beispiel: bei einer Guaccamole aus nur einer Avocado hängen die Bestandteile einfach zu schnell an der Wand der Kanne und die Schneideblätter haben nichts mehr zu greifen. Insofern ist der Vitamix hier und dort eventuell für einen Singlehaushalt dezent überdimensioniert. Das spricht nicht generell gegen ihn, denn man kann ja problemlos mehr Avocados mixen und den Nachbarn etwas abgeben. Aber es ist ein Punkt, da gibt es eben auch hier und da Grenzen nach unten beim Vitamix. Aber eben: eher nach unten als nach oben. Meine Salatvinaigrette mache ich weiterhin mit dem Mixstab, würde ich Salatsoße für zwanzig Portionen machen, wäre mir der Vitamix mein liebster Freund.
Man kann übrigens kleinere Behälter ab 0.9l bis 1,4l nachkaufen, wäre das wirklich ein dauerhaftes Problem.
Mein persönlicher Hauptkritikpunkt, ich habe das aktuelle Flagschiff von Vitamix gewonnen, den Vitamix Professional Series 750. Für den wird hierzulande im Shop eine Endsumme von 899,— Euro aufgerufen. (Meine schon recht gute Bosch-Waschmaschine hatte weniger gekostet aber den gleichen empfohlenen Verkaufspreis nur zum Vergleich.) Das ist eine ganze Menge Schotter und für das Geld kann man lt. Herstellerempfehlung eben nicht Getreide mahlen, was jedoch gerne als Hauptkaufargument für den Vitamix genannt wird.
Und das kann man deswegen nicht, weil der anliegende Behälter durch das Getreide zerkratzt und blind würde und lt. Anleitung vor allem die Messer dafür nicht geeignet sein sollen bzw. vorrangig für feuchte Mixen entwickelt wurden. Ausprobiert habe ich es nicht. Wer also Getreide mahlen möchte und mit frisch gemahlenem Mehl backen möchte, der muss sich extra noch einen Trockenbehälter zulegen, der in der 0,9l Version noch einmal 155,— Euro kostet. Und das sollte der Kunde besser auch vorher wissen.
Das Geld habe ich aus begreiflichen Gründen bis dato nicht investieren können. Obwohl ich genau diese Funktion enorm spannend fände. Brot backen mit frischem Mehl, das würde mir sehr gefallen.
Schlussendlich aber heißt es: will man die volle Funktion des Vitamix mit den 2 PS Motorleistung nutzen, dann liegt man insgesamt bei 1054,— Euro. Für einen Standmixer. Gut für einen Standmixer der Extraklasse. Für einen – wie ich finde – auch äußerlich attraktiven und dank dieser Retro-Optik wohl auch immer zeitlosen Standmixer. Ja, für ein Gerät der Profiklasse, das darf man nicht vergessen. Aber trotzdem bleibt es bei über 1.000,— Euro für einen Standmixer.
Und an der Stelle relativiert sich das Ganze ein bisschen. Ich finde Chuck Norris super, ich habe viel Spaß mit ihm, ich möchte ihn auch nicht mehr hergeben müssen und ich freue mich wieder auf unsere Cocktail-Saison – aber gekauft hätte ich ihn mir für das Geld, wenn ich es hätte, wohl nicht. Denn er ist natürlich für einen Single-Haushalt, in dem zwar sehr gerne und oft gekocht wird, m. E. etwas überdimensioniert. Viele Dinge, die ich mit ihm sehr gerne tue, würde ich auch mit kleineren und günstigeren Standmixern problemlos tun können, vermutlich auch auf lange Zeit. Der Vitamix hält eine siebenjährige Garantie vor, er ist wirklich auf Langlebigkeit ausgelegt, das sei dabei erwähnt.
Er wird auch etwas aushalten, denn seine hohe Leistung ist eben nicht in einem Miniatur-Gehäuse verbaut und hat eine gute Kühlung und schaltet sich, wie schon erwähnt, bei Überhitzung (der Tod der meisten Standmixer) automatisch ab – also man wird sehr lange an ihm Freude habe, wenn er nicht sogar ein Gerät für das ganze Leben ist. Der ist schlicht und unzweifelhaft ein Gerät für Profis.
Mein Protipp, den ich noch – aber das gilt für jeden Mixer – geben würde, an sollte wirklich, wirklich also wirklich (!) vor Inbetriebnahme prüfen, ob der Deckel richtig sitzt. Und am Besten immer am Anfang die Hand drauf halten. Mir ist es zum Glück noch nicht passiert aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass mit 2,2 Pferdestärken in der Hinterhand eine pürierte Rote Beete ohne gut sitzendem Deckel enorm viel Freilauf abverlangt bei der unbändigen Kraft vom Vitamix. Wie schnell findet man sich da wohl im Baumarkt vor dem Farbenregal wieder?
Sehr langer Text und (vielen Dank für Euer lesendes Durchhalten) und kurze Rede: ich bin sehr froh, dass ich ihn haben darf und wir haben viel Spaß gemeinsam, der Chuck, der Noris, DER Vitamix Professional Series 750 – und ich. Man kann sein Geld wirklich dümmer ausgeben; das Ding ist der pure Sex!
Also ganz lieben Dank noch mal an die liebe Astrid, unser alle Arthurs Tochter und Vitamix für die fröhliche und großzügige Spende.
6 comments:
Nettes Gerät, wir hatten ja auch immer mal überlegt einen zu kaufen. Danke für den Bericht.
Chuck Norris
LOL
Wow! Was für ein Bericht!
Jetzt sehe ich meinen eigenen Vitamix mit ganz anderen Augen! :)
Kiss*
Ich hadere ja noch mit mir selber. Der Bericht deutet ja an, was ich auch schon mal vermutet habe: Die Dinger sind wohl praktisch, besonders wenn man nicht irgendwelche "Spielzeuge" kauft.
Wenn der nur nicht so gross und hässlich wäre.
Nun ja: Form Follows Function vermutlich.
@Arthurs Tochter
Ja, dass mit Chuck hattest Du nicht auf'm Plan, wie? ;-)
@Anonym
Ja, die Design-Diskussion ist mir im Zusammenhang mit dem Vitamix schon oft begegnet. Also hässlich, hässlich finde ich ihn eigentlich nicht. Groß ist, ja. Der ist kein kleines Mixerchen. Aber dafür steht er auch wie eine Eins. Ich finde sein Design sehr neutral, er tritt in der Küche zurück. Das finde ich persönlich gut und gerade bei einem Gerät von dem man weiß, das steht da jetzt womöglich gute 20 Jahre und mehr ist das ein sehr zeitloses Design. Und ich finde immer noch der 750 sieht besser aus als seine Vorgängermodelle.
Und siehe Dir die anderen Mixer heute an, ob man die in vier Jahren noch in der Küche stehen sehen will?
Man kann ihn ja in eine Ecke stellen und hübsch die Obstschalen drum herum drapieren. ,-)
Sehr netter und informativer Bericht. Danke
Das Design finde ich schön neutral.
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Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!
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