2018-04-29

Tally †



Ja, ich habe mich lange nicht hier gemeldet. Das bitte ich zu entschuldigen aber ich brauchte eine kleine Pause.

Talytha, Tally, die kleine bunte Katze, mein kleiner Glückskeks, ich habe sie am 19. Februar diesen Jahres gehen lassen müssen. Und nun brauchte ich etwas Zeit, um mir ein bisschen die Wunden lecken, bevor ich darüber schreiben konnte.



Es ist sehr traurig aber es ist nun auch okay. Wir haben nach ihrer letzten Krise im Januar noch einmal eine sehr schöne Zeit miteinander geschenkt bekommen. Sie wurde zwar immer weniger, sichtlich, war aber im Rahmen ihrer Zustandes noch guter Dinge. Wagte gelegentlich sogar noch mal einen Hüpfer in Richtung Laserpointer oder spielte mit ihren geliebten Bändern, fraß – natürlich mit medikamentöser Unterstützung – vergleichsweise gut. Begleitete mich gerne vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer auf das Sofa, wo sich sich immer den Bauch kraulen ließ, stundenlang, um dann auf die Sofalehne zu wandern oder auf einen von Shiinchens Lieblingsplätzen.





Wir waren sogar noch einmal auf ihrem geliebten Balkon, wenn die Sonne schien.





Ich hatte im Januar meinen Moment von Schwäche in der ganzen Situation. Den Moment des Nichtwissens, ob es jetzt noch gut für sie ist oder nicht? Was ist nun einfach schlicht das Alter? Was ist Qual? Das gute Gespräch mit meiner Tierärztin, die auch sehr pragmatisch denkt und klipp und klar sagte, dass das jetzt noch eine Zeit von höchstens drei Monaten wäre – und man sich als Frauchen/Herrchen doch sehr genau überlegen sollte, ob und wann man anfängt Nerven zu lassen, sich gar sinnlos zu verschulden (erzählte mir von einem Patienten, der seinem 20jährigen Hund gerade noch ein Auge hatte entfernen lassen.)





Nerven lassen, das war – so schön es ist und ich froh bin, sie noch so lange begleiten zu dürfen und dieses wundervolle kleine Wesen bei mir haben zu dürfen – eben auch einfach sehr anstrengend am Ende. Die kleine Katze hatte einen Stuhlgang, der sie drei Mal hintereinander zwang, die Toilette aufzusuchen. Der Stuhlgang einer alten Katze ist nicht immer wie bei einer gesunden. Der kleine Altersstarrsinn ließ sie nicht mehr auf eine Toilette zu gehen, die sie schon benutzt hatte – dann zog man das Bett vor. (Ja, da muss man ein Tier sehr lieben, wenn man nachts müde ins Bett möchte und aus bestimmten Gründen erst einmal alles neu beziehen darf.) Es war keine Nacht mehr möglich durchzuschlafen. Entweder musste sie auf die Toilette(n) oder sie wurde selber wach und war in der Dunkelheit desorientiert, was sie laut mauzend signalisierte und sie eine schnelle menschliche Hand brauchte, die sie wieder zurück in die gefühlte Sicherheit führte. Sie musste bei der Körperpflege unterstüzt werden, wenngleich sie die letzten drei Woche sichtlich körperliche Streicheleinheiten wünschte aber nicht mehr gekämmt werden wollte.

Alles Zeichen, die mich sehr bewusst von ihr Abschied nehmen ließen. Keine Nacht in der ich schlafen ging ohne ihr zu sagen, was sie für ein Glück für mich wäre, wie sehr ich sie liebte, wie sehr ich ihr dankbar wäre für die langen Jahre und … wie es okay sei, wenn sie jetzt einschlafen würde.

Nach der Gesichtslähmung im Dezember – irgendwann hörte ich auf ihr die Augentropfen zu geben, als sie das eine Auge wieder besser schließen konnte, denn die Augentropfen mochte sie nun wirklich überhaupt nicht gerne – mochte sie sich nicht mehr gut das Gesichtchen putzen. Also war Gesichtswäsche angesagt. Alles diese Dinge, bei denen ein sehr alter Mensch auch Unterstützung braucht, benötigte sie diese eben auch. War aber dennoch immer guter Dinge. Es war wunderschön, dass alles für sie zu tun zu können Aber es nimmt natürlich auch wirklich Einfluss auf das eigene Leben. Getrieben von einem ständigen schlechten Gewissen immer der jeweils anderen Katze gegenüber.



Bis zum 18. Februar ging es ihr also den Umständen entsprechend gut. Wir hatten ein sehr schönes Wochenende gemeinsam. Ich hatte keine Termin, blieb zuhause und habe sehr viel mit ihr geschmust. Am Sonntag Abend hat sie ihre Medikamente bekommen und ihr Abendbrot gefressen – und sich ca. anderthalb Stunden später übergeben müssen.

Von dem Moment an ging es sichtlich zu Ende. Nierenversagen, sie musste ständig auf die Toiletten – ohne dass etwas kam und verkroch sich zwischenzeitlich. Verfiel sichtlich binnen weniger Stunden. Ich hatte zum Glück noch eine Cortison-Injektion zu Hause, die ich ihr gab, damit sie wenigstens nicht mehr diesen Urindrang/-schmerz haben musste. Die Spritze ließ sie dann auch ruhig schlafen. Aber sie hatte sich in der Küche verkrochen.

Einmal ließ sich sich noch von mir morgens dort den Bauch kraulen, mit etwas Schnurren quittiert (wir wissen, dass Schnurren in diesem Moment ein Element der Sprache bei Katzen ist, dass nicht wirklich Wohlwollen ausdrücken mag.) Ich bin dann direkt um 9:45 Uhr mit ihr zum Tierarzt, um sie erlösen zu lassen. Ich wollte nicht mehr bis zum Mittag warten bis die Tierärztin nach Hause zu uns hätte kommen können, um es in ihrer ruhigen Umgebung geschehen zu lassen. Das war aber auch okay so. Sie lag im Wartezimmer ganz schwach in meinen Armen – und alles war fürchterlich schwer und traurig. Und richtig.

Ich habe sie dann erst einmal wieder mit nach Hause genommen, damit Shiina Abschied von ihr nehmen konnte und ihre neue Situation verstehen konnte ohne die andere Katze überall suchen zu müssen. Und ich natürlich auch in aller Ruhe mich von ihr verabschieden konnte. Ich finde es wichtig, das Kätzchen noch einmal zu reinigen und sie noch einmal auf ihrem Lieblingsplatz liegen zu lassen und ihre Seele von dort aus ziehen zu lassen. Prozeduren, die wir beim menschlichen Gehen wohl auch gerne hätten.



Mittags kam meine Freundin mit Sherlock und wir haben einfach ein paar Stunden mit Tally zusammen auf dem Bett gelegen. Die Freundin, ein sichtlich bekümmerter Sherlock, dem wir seine klugen Hundefragen in den Augen hinsichtlich der bewegungslosen Katze nicht beantworten konnten und eine verunsicherte Shiina – und ich. So haben wir sie die ganze Zeit gestreichelt, auf sie aufgepasst, sie verabschiedet und mit vielen lieben Worten bedacht. Am Abend haben wir wieder zum Tierarzt gebracht zum einkremieren.

Tally ist ungefähr 18 Jahre alt geworden, davon hatte ich sie 16. Sie hat ihre Adoptivtochter um drei Jahre überlebt, wenngleich man sagen muss, dass sie mit dem Abschied von Nishia selber anfing zu kränkeln.

Das ist eine sehr lange Zeit und es ist so unglaublich viel passiert in dieser Zeit, die sie und Nishia mit mir ausgehalten haben und mich durch sehr schwierige Zeiten begleitet haben und mit ihrer Liebe viel geregelt und gerettet haben. Tally, Schneckchen, Pittiplatsch war ein unglaublicher kleiner und entzückender Kobold, der einen so tiefe Liebe spüren ließ – alleine bei ihrem Anblick!



Die Art wie Tally mir bei aller Schreckhaftigkeit und Schüchternheit über die Jahre gezeigt hatte, dass sie sich an meiner Seite immer mehr zutraute, sich auf mich verließ, mich für sich für gut befunden hatte, mir ihr Vertrauen schenkte – sie hat mich damit sehr bestätigt, das zu erleben – das ist ganz viel!



Sie fehlt mir sehr. Aber ich habe die letzten zwei Jahre wirklich jede Möglichkeit benutzt, um ihr zu erzählen, wie sehr ich sie liebe. Was sie für eine tolle Katze ist, wie liebevoll und wundervoll – und sie hat mir – unvergleichlich Tally – ihre Lieber immer wieder gespiegelt und war vor allem eine so mutige und tapfere kleine Patientin. Sie hatte ihre Krisen, die Tierärztin wunderte sich immer wieder, weil sie sie schon vor zwei Jahren fast gehen sah, aber sie wollte bis zum Schluss eben auch immer wieder aus diesen Krisen raus.

Sie hat mir bis zum Schluss ihre Liebe gezeigt, mir so viel Vertrauen bewiesen und die Lust sich auch noch im hohen Alter immer weiter zu entwickeln. Ich glaube, sie ist die Katze in meinem Leben von der ich selbst am meisten lernen durfte. Jeder Tag mit diesem kleinen Schatz war ein Geschenk – sie war voller Liebe. Sie war Liebe!



Wenn ich in meinem Leben jemals eine gute Entscheidung getroffen habe, dann war es die, auf die Anzeige in der Zweiten Hand mich damals zu melden und diese laut Anzeige „schwierige” Katze zu nehmen, von der ich am Besichtigungstermin nichts gesehen habe außer einem Schwanz, der unter dem Sofa verschwand. Und natürlich ihr Adoptivkätzchen mit ihr zu nehmen – diese beiden Zauberwesen haben zu dürfen, ein wundervolles großes Glück – ein Kreis voller Liebe und Freude, der sich nun leider geschlossen hat.



Ich bin dankbar, dass mir dieses Leben diese Katze geschenkt hatte. Nun ist sie bei Lino und Nishia und ich denke, sie ist bei den beiden gut aufgehoben. Ihre Asche steht auch wieder bei mir – zusammengeführt mit ihrer Nishi, was mir Frieden gibt.



Ich möchte mich ganz herzlich bedanken bei all den lieben Freunden – hier, mir bekannten und auch nicht persönlich und namentlich bekannten Freunden, die mich gerade in den letzten Jahren in der Tallys Gesundheit eben auch eine deutliche finanzielle Belastung für mich brachte, so großzügig unterstützt haben. Beim Tierarzt. Beim Futter (unter der Therapie mit Cortison fraß sie problemlos vier Schälchen am Tag!). Das war eine riesengroße Hilfe in meiner momentanen Situation und in dem Erleben, sie etwas sorgenfreier begleiten zu dürfen für mich eine so enorme Erleichterung. Mein Dank an Euch ist so groß, das könnt Ihr Euch nicht vorstellen! Dankeschön!

Das ist das letzte Foto von ihr in ihrer letzten Lebenswoche.



Sie fehlt sehr! Aber ich bin ein glücklicher und sehr reich beschenkter Mensch, dass ich sie (und Nishia) um mich haben durfte!



Alle Blogposts über und mit Tally!

2018-01-18

Zeit

Nachdem es Tally Anfang der Woche wieder nur mäßig ging, ihr übel war, sie nicht fressen wollte, habe ich insgeheim für mich (meine Nerven sind so dermaßen blank gerade) gestern beschlossen, ihr noch eine Chance zu geben und sie sonst Freitag gehen zu lassen.

Daraufhin gestern mit meiner Tierärztin ein langes gutes Gespräch gehabt. Mein Problem ist eben, dass Tally aufgrund der Cortison-Therapie für ihr Alter vergleichsweise gut aussieht, nicht diese übliche alte Katzen-Magerheit aufzeigt und – wenn sie nicht gerade einen akuten Schub hat – für ihr Alter erstaunlich gut drauf ist (vorausgesetzt die Sonne scheint.) Das macht es eben schwer. Und diesen einen Blick, den Dir Katzen irgendwann geben, um zu signalisieren, wie sie zu ihrem Abschied stehen – den gab es von ihr halt noch nicht.

Die pragmatischen Dinge sind geklärt (sie zu Hause gehen lassen zu können, das Prozedere zur Einkremierung (ich möchte sie gerne wieder haben und mit Nishia zusammen führen). Luxus. Aber so wichtig für das eigene Seelenheil.

Noch einmal ein Therapieversuch, seit gestern frisst sie wieder. Der morgige Termin ist erst einmal vertagt. Aber das Eis ist dünn und nur von Medikamenten gestützt. Es ist wie es ist. Ich nehme jetzt so viel Zeit mit ihr mit, wie irgendwie möglich.

Wir werden sehen.

2018-01-13

Das Herz ist schwer!



Das kleine bunte Kätzchen baut jetzt massiv ab. Ob es nun das Alter ist oder doch ein Tumorgeschehen, es ist schlecht zu beurteilen – und macht daher die Entscheidung sehr schwer.

Abbau durch das Alter wäre okay, dann hört es eben einfach irgendwann auf zu schlagen, das liebevolle kleine Herz. Das kann man aushalten, beistehen. Liebe schenken.



Aber Abbau durch Schmerzen, da muss man die Entscheidung treffen, besser frühzeitig – als rechtzeitig. Den Moment zu treffen, es ist schwer. Er will auch nicht überlegt sein vom eigenen Nachlasssen der Kräfte in der Sorge.

Mit anderen Worte: ich sondiere Kremierungspreise, denn ich möchte sie natürlich zusammen mit Nishia haben. Was es in der Situation auch nicht einfacher macht.

Schwierig gerade. Erwartet. Aber schwierig.

2018-01-09

Verfügbarkeiten

Der im November bestellte – von vielen von Euch mir geschenkte – Geschirrspüler, dessen Verfügbarkeit just während der Bestellung auf erst Ende Januar terminiert wurde, ist mir soeben von einer netten Otto-Hotline-Dame auf Mitte Februar eventuell vielleicht neu terminiert worden.

Ich erwarte mindestens Swarovskykristalle auf den Sensortasten. Und Sprüharme, die Goldstaub sprühen.

Ich könnte aber alternativ jetzt schon einen haben, der lauter ist. Und in einer anderen Farbe. (Denkt Euch hier einen genervt nach oben blickenden Smiley …)

Ich wollte das nur erzählt haben, falls sich jemand wundert wo das Foto bleibt. Es ist … ach, Katzenbesitzer sind so geduldig.

2018-01-02

Übergänge

Dieses Silvester hatte es in sich. Also der 30.12.2017 hatte es noch in sich.

Zunächst klingelte morgens die Nachbarin von der ich lediglich die Übergabe des Briefkastenschlüssels erwartete, da sie sich – wie üblich – mit Mann und Kater in Richtung Ostsee in den Urlaub absetzen wollte. Sie aber erklärte in einer Mischung zwischen Ekstase und leichter Sorge, das Krankenhaus habe in der Nacht am frühen Morgen angerufen, mehrfach – und nun sei ihr Mann im Krankenhaus in Erwartung (s)einer neuen Niere. Alle Werte stimmten, seine Werte selbst für eine Transplantation okay – aber man müsse noch vor Ort sich die Niere angucken, ob sie physikalisch gut passen würde. Kurze Zeit später dann die Nachricht, dass er auf dem OP-Tisch liegt.

Ein Wunder. Letztes Jahr vor Weihnachten wurde ihm eine Niere entfernt. Bei seiner Erkrankung vergrößern sich die Nieren stark und dehnen sich aus, man musste den anderen Organen vor einer Transplantation wieder die Möglichkeit geben sich an und in ihre normale Lage und Größe zu entwickeln. Danach ging es ihm sehr schlecht, leichter Schlaganfall, hochgradige Herzinsuffizienz, das T für Transplantationsfähig für ihn auf der Warteliste schien sehr fern. Erst im Sommer hatte er es erhalten, weil es ihm besser ging, so gut, um operiert zu werden. Trotzdem hieß es „im Durchschnitt sieben Jahre Wartezeit” auf eine neue Niere.

Nun hat er die OP überstanden und braucht alle gedrückten Daumen, dass sie kontinuierlich ihre Arbeit aufnimmt und vollzieht.

Das war alles sehr bewegend. Auch bewegend, dass in Bayern eine Frau verstorben ist, gespendet hat – und ihre Familie und Freunde nun um sie trauern müssen. Dankbarkeit.

Der Bruder erlaubte sich am Vorabend zu Silvester auf Facebook, dorthin hatte sich unser Kontakt über die Jahre verflüchtigt, an mich Forderungen zu stellen bzw. wollte mich negieren, weil ich seine Forderungen nicht wunschgemäß parierte. Meine neue Adresse, meine alte Telefonnummer (die er mit seinem Handy vor Jahren verloren hatte), hatten ihn nie interessiert, wie ich ihn im Grunde nie wirklich interessiert hatte. Da sich mein Bruder auf Facebook nicht zu doof war, ALG II-Empfängern einen sozialen Bezug in schwieriger Arbeitslage zu neiden und sich durchaus auch als Pegida-Befürworter outete, nahm ich dort die letzten zwei Jahre deutlich Abstand zu ihm und sorgte dafür, diesen Müll von ihm nicht mehr lesen zu müssen.

Nun meinte er auf der privaten Kommunikationsebene dieses Netzwerkes, er dürfe mir vorwerfen, ich würde seiner Tochter seit Jahren nicht zum Geburtstag gratulieren.

Wir reden dabei von dem Kind, dessen Geburt noch Existenz er die ersten sieben Jahre nicht für nötig hielt, meiner Mutter oder mir zu verkünden. Dem Kind, von dem ich erst erfuhr, nachdem seine damalige Freundin mich ausfindig machte, nach der Amtsgerichtmitteilung über den Tod meiner Mutter. Er selber konnte nie oft genug betonen, dass er das nie getan hätte. (Es war mein Bruder, der mehrfach über Jahre jeden Kontakt zu meiner Mutter und mir ablehnte und einfach verschwand. Soviel zu seiner echten Bruderliebe.) Von dem Kind, das ich ein einziges Mal in meinem Leben gesehen habe – das mich also überhaupt nicht kennt. Selbst wenn dieses Kind nicht eine schwere geistige Behinderung hätte, es ist durchaus anzuzweifeln, dass sich das Kind nach sieben Jahren noch an eine einzige Begegnung mit mir erinnern kann. Ich werde kein Kind nötigen, sich am Telefon mit einer Person auseinandersetzen zu müssen, die es überhaupt nicht kennt.

Meine Mutter hielt es immer für legitim mich am Telefon mit ihren neuen Bekannten sprechen zu lassen, die ich überhaupt nicht kannte, nur weil sie Familieninterna, die mich durchaus betrafen, mit allem und jeden teilen musste und daher so ein generelles Interesse aneinander voraus setzte (meinerseits nie existierend, ich fand es übergriffig mir gegenüber, sie jedes Mal in ihren Telefontoilettenpausen vertreten zu müssen.) Fand mein Bruder übrigens auch immer sehr nervig. Warum er nun aber Gleiche nun von seinem Kind verlangen möchte, weiß der Himmel. Ich spiele nicht mit. Und ich bin auch nicht der Meinung, dass diese an mir vorrangig Desinteresse signalisierende Person, die die meiste Zeit meines Lebens sich selbstbestimmt aus diesem entzogen hatte, auch nur eine einzige Forderung zu stellen hat. Jeder andere – der nicht!

Es hatte so geknallt am 30. Ich habe so die Schnau…e voll von diesem Typen! Leider knallte es nur schriftlich, via Facebook. Aber im realen Leben hatte er sich einer direkten Konfrontation hinsichtlich seines Verhaltens immer prima entzogen mit „Ich bin halt so und entweder kommste damit klar oder nicht.”

Ich komme nun prima damit klar. Seit zwei Jahren ist er für mich abgehakt. Nun weiß er auch, dass es so bleiben wird. Und warum. Und: dieses Mal hatte ich das letzte Wort!

Mir geht es so gut seit diesem Moment, es verwundert mich selbst. Einmal zu sagen, was ich von ihm halte. Sich einmal aus seinem übergriffigen Bann zu befreien – was für ein kraftgebendes Gefühl! Ich kann es nur empfehlen. Schlussstrich ziehen, unnötigen familiären Ballast entsorgen. Ich hätte das längst offensiv schon tun sollen! Blut ist nämlich nicht wesentlich dicker als Wasser, wenn man genügend trinkt.

Das, gemeinsam mit vielen anderen Dingen, die ich die letzten zwei Wochen vor Jahreswechsel noch angegangen bin, geklärt habe, was anstrengend ohne Ende war – nun aber sehr gut wirkt. Silvester sehr entspannt verlebt mit den Katzen und einer tollen Freundin, die mir dieses Internet geschenkt hatte. Der dunkle Vorhang hebt sich gerade Stück für Stück. Und nun ab ins neue Jahr! Das wird werden!

Ich hoffe, Ihr seid alle gut rüber und reingekommen! Lasst uns in diesem Jahr uns nur auf das Gute konzentrieren. Wir sind Menschen, wir haben ein Gehirn, das uns befähigt zwischen Liebe und Hass zu entscheiden. Es liegt bei uns, welches Element wir für die Gestaltung unser aller Zukunft einsetzen mögen - die Kraft der Liebe und Zuneigung wird uns auf alle Fälle weiter bringen als die der Aus- und Abgrenzung. Daran glaube ich ganz fest. Und an Wunder!

Habt ein wundervolles Jahr 2018!

2017-12-28

Die Ruhe im Blog …

… ist gerade der gesundheitlichen Verfassung geschuldet – aber das wird wieder. Versprochen! Manchmal muss man einfach einen Gang zurück schalten. Was auch mit ein Grund war, dass ich dieses Jahr hinsichtlich der Weihnachspost leider auch ein stilles Licht war. Es hat nichts damit zu tun, dass ich nicht an all die wirklich lieben Menschen, die mich, mein Blog, mein Leben hier begleiten, ständig gedacht hätte. Ein schlechtes Gewissen war und ist da, aber manchmal muss man auch Prioritäten setzen. Umso mehr freute ich mich über Eure!

Dabei gäbe es so viel zu bloggen. Zu sagen. Zu schreiben. Entschuldigt bitte!

Vielen Dank an alle, die mir in diesem Jahr wundervolle Begleiter, Spaßbringer, Unterstützer, liebevoller Helfer und so traumhafte Freunde waren. Ich bin an Euch reich beschenkt – und möchte Euch mit Feenstaub, Glück, Liebe und Gesundheit bedenken und auch beschenken! Menschen, die diese Erde jeden Tag zu einer schöneren Welt machen, so nah bei sich zu haben und zu spüren … ich denke, dass ist das eigentliche greifbare Glück unserer Zeit, wo so viele Dinge leider außer ihren Fugen geraten zu scheinen. Dafür danke ich Euch allen sehr! Wirklich: vielen Dank.

Ich übe mich gerade in Demut. Es ist Winter, hier in unserem Land kommt warmes Wasser aus dem Wasserhahn, wir können duschen, uns satt trinken. Es gibt Essen. Wenn die größte Sorge zur Weihnachtszeit für uns die ist, nicht am Heilig Abend noch einkaufen gehen zu können, dann geht es uns wirklich wunderbar gut! Es schlagen keine Bomben ein! Das ist sehr sehr viel!



Shiinchen ist wie immer pummelig, extrem niedlich und gesund. Glücklicherweise.



Tally … ach ja, Tally.



Nun wird sie im kommenden Jahr 18 Jahre alt werden. Seit zwei Wochen hat sie eine halbseitige Gesichtslähmung, kein Schlaganfall, eher wohl eine Gesichtslähmung aufgrund einer Mittelohrentzündung – so vermutet es der Tierarzt. Es mehren sich die Zeichen, dass der Abschied näher kommt. Mir bleibt nur, sie (beide) zu verwöhnen.



Unten im Vorgarten blühen zur Zeit immer noch die Stockrose, die Jakobsleiter, ein Röschen und einige kleine unverzagte einzelne Blüten – wie unglaublich und gleichzeitig schön das ist! (Ach, ich will keinen Schnee!)



Ich wünsche Euch allen einen wundervollen Jahreswechsel – acht Euch einen schönen Silvester-Tag und eine ebensolche Nacht. Kommt gesund in das neue Jahr und bleibt das auch die nächsten vielen Jahre gesund! Habt einfach ein traumhaftes, erlebnisreiches, glücklich stimmendes, liebvolles, glitzertolles und hoffentlich wieder mehr Hoffnung stiftendes neues Jahr 2018!

2017-12-06

Anschreiben

Beim Supermarkt um die Ecke bis vor kurzem noch ein Kaiser's, nun Kaiser's-Edeka genannt, ist vor mir eine Frau an der Kasse und im Gespräch mit der Kassiererin als es um die Bezahlung mit der EC-Karte geht, fällt der Satz „Na, wenn ich nicht bei Ihnen anschreiben kann." Übliche Floskeln und als ich an der Reihe bin, sagt die Kassiererin zu mir „Na, das kennt doch heute keiner mehr, dieses Anschreiben lassen.”

Woraufhin ich antwortete, dass ich das sehr wohl noch kennen würde, denn in der Sesenheimer Straße in der wir früher in Charlottenburg wohnten, gab es einen Tante Emma-Laden, Lebensmittelfeinkosthandel, der auf minimalster Ladenfläche das absolute Maximum an Lebensmitteln und Haushaltsprodukten bereit hielt mit frischer Wurst, Käse, Milch. Brot nur abgepackt, denn dafür gab es noch kleine Bäckereien im direkten Umfeld. Für uns Kinder dauerte die Bedienung immer ewig lange, den es wurde nicht nur jede georderte Wurst frisch zugeschnitten, es mussten zwischendurch natürlich auch noch alle nachbarschaftlichen Neuigkeiten ausgetauscht werden. Die Jascheks, ich habe keine Ahnung, ob ich deren Namen richtig schreibe. Ich glaube, die Mutter hieß noch Erna Jaschek, Tante Jaschek, später wurde der Laden von den Töchtern übernommen. Der Laden zog irgendwann um die Ecke in die nächste Querstraße, war etwas größer und für damalige Verhältnisse etwas schicker – und ja, man bekam dort alles, man erfuhr dort alles, man erlebte dort alles – und am Ende des Monats, wenn es knirsch wurde, durften Kunden auch schon mal anschreiben lassen.

In den alten Laden zog damals, wenn ich es richtig erinnere, ein junger unbekannter Designer namens Uli Richter ein.

Tatsächlich wusste man durch Jascheks immer sofort, wenn z. B. ein Nachbar verstorben war. Damals gab es kein: „Mensch, die habe ich ja lange nicht mehr gesehen.” „Ach, die ist doch schon seit sechs Monaten tot!” Überhaupt Wohnungsdiskussionen, an die kann ich mich auch noch sehr gut erinnern. Wir hatten ja damals im Westen dieser Stadt nichts, vor allem keine Wohnungen.

Apropos anschreiben. Die Preise wurden immer auf Kneipenzettelblöcke geschrieben. Es gab Süßigkeiten für uns Kinder für ein paar wenige Pfennige und ich wurde von Oma als auch Mama (da rächte sich das gemeinsame Leben in einem Haus auf einer Etage für uns Kinder gelegentlich) unzählige Male aus dem vierten Stock nach nebenan geschickt, weil man wieder einmal irgendeine wichtige Zutat vergessen hatte. Ich glaube, wir Kinder konnten gar nicht schnell genug groß genug werden, damit man uns endlich schicken konnte.

Den Geruch von Jascheks, wenn man den Laden betreten hatte, den habe ich nie wieder gefunden. Der starb damals leider schon mit dem Umzug. Als ich die letzten Male dort einkaufen war, als erwachsene Frau, erkannte man mich die mittlerweile hoch betagten Damen nicht einmal mehr. Damit starb dann der besondere Zauber. Meine Oma ging dort längst nicht mehr gerne einkaufen, Jascheks waren halt deutlich teurer als diese neuen Supermärkte in der Wilmersdorfer Straße und diese verfügten über Rolltreppen. In Jascheks Laden kam man nur über drei hohe Stufen in das Ladenlokal – eine schmerzhafte zu hohe Barriere für meine in den Knien schwer mit Arthrose geplagte Großmutter.

2017-11-21

Sondierung

Sondierungsgespräche sind Sondierungsgespräche und dienen dem Prozess der Findung von Möglichkeiten. Findet man diese nicht, ist ein Ende mit Schrecken besser als ein vierjähriger Schrecken ohne Ende.

Die FDP hat sich nach ihrem Aus nach der vorletzten Bundestagswahl zu einer reinen Showpartei entwickelt ohne echte politische Ideen. Natürlich konnten die sich nicht in so einem Prozess verstanden fühlen, schon gar nicht wiederfinden. Insofern ist deren „Nein!” ein ganz fairer und somit hervorragender Dienst an diese Demokratie, das möchte ich ihnen zugestehen.

So oder so konnte ich mich in den verhandelten Positionen – so sie laut wurden in der täglichen Dokumentation – eher selten als Bürger in diesem Land mit meinen Bedürfnissen und meinem Gefühl, was für dieses Land wirklich relevant ist, kaum bis gar nicht wiederfinden. Die Flüchtlingslage ist nämlich für mich insofern geklärt, weil es kaum noch Flüchtlinge in unser Land schaffen werden, aufgrund der gesetzlichen Lage. Ich denke nicht, dass wir uns vor dem etwaigen Familiennachzug schützen müssten. Im Gegenteil, wir müssen Menschen natürlich jede Möglichkeit einräumen, damit sie als Familie weiter existieren können. Alles andere ist inhuman und kaltherzig. Darüber führe ich keine Diskussion: Als Mensch nicht. Und Deutsche schon mal gar nicht. Ich gucke mit ganz großer Abscheu auf die Politiker der CSU. Und mit noch größerer Abscheu auf Dobrindt und Seehofer.

Für mich sind relevant:

• Arbeitspolitik, dem digitalen Wandel ist geschuldet vor allem im Arbeitsmarkt eine (professionelle) Umschulung von Arbeitnehmern in diese neuen Bereiche unkompliziert zu finanzieren und zu ermöglichen, vor allem wenn deren bisherigen Arbeitgeber wegbrechen – eine Arbeitsmarktpolitik ganz nahe an unserer heutigen Zeit – ohne Kompromisse, Gerede und Getue.

• Wenn das nicht passiert, müssen wir über ein Grundeinkommen reden. Sonst wird diese unsere Gesellschaft vor die Hunde gehen – und zwar auf allerschlimmste Weise

• Pflege, Gesundheitssystem – endlich Einhaltung von Qualitätsrichtlinien und endlich müssen die Verantwortlichen, die auf Kosten der Gesundheit von uns Bürgern sich reich erwirtschaften zur vollen rechtlichen Konsequenz heran gezogen werden. Das gilt auch im übrigen für nicht handelnde Gesundheitsministerien. (Das hiesige System der Selbstverwaltung der Bänke gehört endlich abgesetzt.)

• Schulbildung, Schulpflege – wieso haben Politiker der heutigen Zeit, die vom Schulsystem ihrer Zeit selbst so profitierten konnten, so gar keinen Bock darauf es den neuen Generationen mindestens ebenso gut gehen zu lassen? Woher eigentlich resultiert ihr Hass auf unsere Kinder?

• Verbraucherschutz – gerade nach den Skandalen um unsere Autohersteller ist es Zeit, dass Gesetze geschaffen werden, die uns Verbraucher in einer deutlich höheren Form entschädigen (bzw. überhaupt endlich entschädigen) und die Beseitigung der Folgen der kriminellen Machenschaften dieser Hersteller nicht auf uns noch in Kosten abgewälzt werden dürfen. Ich stehe nach wie vor völlig fassungslos vor diesem Autoskandal und die Art und Weise wie er juristisch und politisch gehändelt wird – und ich habe kein Verständnis dafür, warum nicht längst einige Vorstände von VW wenigstens in Untersuchungshaft sitzen, sondern alle Möglichkeiten des Vertuschens erhalten haben?

• Exekutive und judikative Gewalten, die unter Schäuble bis zur Untätigkeit kaputt gespart wurden, müssen endlich wieder im Rahmen der kriminellen Entwicklung angemessen finanziert werden (insbesondere auch als Zeichen dafür, damit sich die braunen Wähler in diesem Land besser aufgehoben fühlen – und bei Wahlen nicht mehr so einen Bockmist wählen.)

• Forschung, Investitionen in die Zukunft – seit nunmehr 20 Jahren nur noch eine Politik der Abschaffung! Ich habe das Gefühl, dass mein Land in allen Bereichen kaputt gespart wurde und wird, dass wir irgendwo in den Innovationstechnologien (außer im Waffenexport) überhaupt noch eine Rolle spielen. Alleine die Tatsache, dass es heute noch in Deutschland Gebiete gibt, in denen Leuten gar keine bzw. nur eine sehr langsame Internetverbindung ermöglicht wird. Wie kann so etwas sein?

• Klimaschutz. Was zur Hölle gibt es da eigentlich noch zu diskutieren? Wieso lassen wir uns auch hier politisch die ehemalige Führungsrolle von altgedienten Industrien aus der Hand nehmen? Mit welchem Recht dürfen die die Welt künftiger Generationen so in Schutt und Asche legen?

• Soziale Politik. Menschen stärken und fördern. Auch die, die nicht ganz vorne in dieser Leistungsgesellschaft stehen können (oder dürfen). Dazu gehört auch der unbedingte Schutz unserer Arbeitsgesetze, Menschen, die sich nur noch kaputt arbeiten, können diesem Land irgendwann kein Kapital mehr sein. Kranke Menschen gehören aufgefangen, geschützt und gepflegt. Menschen ohne Arbeit in einem Arbeitsmarkt in dem immer mehr Tätigkeiten von Maschinen ausgeführt werden, gehören ebenso aufgefangen, weitergebildet und unterstützt – nicht gegängelt und in prekäre Arbeitsmaßnahmen gefördert.

Und aus all diesen Punkten resultiert für mich die Frage, wenn ich mir die hiesigen Parteien, Politiker und teilweise kommunizierten Themen in den Sondierungsgespräche angucke – all diese Themen finden eigentlich in deren Visionen gar nicht mehr statt. Wem dienen diese Politiker eigentlich? Also, wenn eine Partei zum Beispiel sich dafür entscheidet, obwohl sie einen Regierungsauftrag vom Volk erhalten hat, diesen nicht annehmen zu wollen – wäre da nicht der Ausschluss dieser Partei(en) bei der nächste Wahl eine inhaltlich logische Konsequenz?

Parteien, die nicht regieren wollen – auch nicht unter schlechten Bedingungen – haben für mich keine Existenzberechtigung und denen sollte die Verwässerung des Wahlkampfes untersagt werden. Kraft den Parteien, die regieren wollen!

2017-10-25

Kinder und das Sterben

Dieser Aufruf von Thomas Achenbach in seinem Blogpost „Bitte nehmt auch die Kinder mit … ans Sterbebett, ins Krankenhaus, ins Hospiz!” hat mich wiederum zu diesem Blogpost inspiriert!

Und vor allem deswegen, weil ich das dumme Gefühl habe, dass heutzutage die Kinder – dank dieser Helikopter-Problematik – noch viel mehr vermeintlich beschützt werden von den Eltern in schwierigen Situationen, als es zu meiner Zeit schon üblich war. Wenngleich damals das weniger zum Schutz von uns Kindern diente (in meiner Familie) als überhaupt der Unfähigkeit der Erwachsenen sich der Situation mit dem Sterben und dem Tod zu stellen. Die Kriegsgenerationen unterschiedlicher Dekaden – eine sehr eigene Geschichte.

• Mein Erleben als Kind beim Sterben meines Großvaters. Ich war zehn Jahre alt. Erklärend muss man hinzufügen, dass damals Kinder unter einem bestimmten Alter nicht so einfach in Krankenhäuser zu Besuch durften, schon gar nicht auf Intensivstationen.

Es hieß eines Tages, mein Opa ist sehr krank und so war er von einer Sekunde auf die andere weg – im Krankenhaus. Für sehr lange Zeit. Für das ihn vermissen, das nicht begreifen, was das alles bedeutet, dafür gab es keinen Raum. Alles war plötzlich mit mit Sorge überzogen, man sprach von Zeiten ohne unseren Opa und ich hatte überhaupt keine Ahnung, was mir das sagen sollte und vor allem: wohin mit mir in dieser Zeit. Ich wusste nicht einmal, ob ich fröhlich sein durfte – wenn Opa so krank war und Oma so sorgenvoll und traurig. Das Wort Krebs verstand ich nicht in seiner Bedeutung. Ich hatte bei Oma in der Großküche einmal einen Hummer gesehen, das war für mich ein Krebs meinem Verständnis nach. Irgendwann entließ man meinen Großvater – wohl zum Sterben – noch einmal nach Hause und so stand ich am Bett eines mir gänzlich unbekannten Mannes, den ich in Folge des massiven körperlichen Abbaus gar nicht wieder erkennen konnte. Ein Mann, der mir still zulächelte, völlig entkräftet. Ich durfte nicht lange bei ihm bleiben, schon gar nicht alleine – um ihn zu schonen. (Vermutlich meinten meine Eltern auch mich schonen zu müssen.) Ich hatte gefühlt keine zehn Minuten mehr mit meinem Opa. Gestorben ist er dann kurze Zeit später doch im Krankenhaus – also wieder keine Nähe und kein Erleben. Er war einfach weg.

Mich hat das als Kind sehr traumatisiert, auf zwei Ebenen – dieses Sehen und Erleben meines Opas in diesem Zustand, weil es überhaupt keine Vorbereitung gab. Die es unter diesen Umständen auch gar nicht geben konnte. Aber deswegen bin ich so froh, dass Kinder heute in die Krankenhäuser gehen dürfen und geliebte Menschen beim krank sein begleiten können – nicht für die Kranken, sondern für sie selbst. Es gibt ihnen die Möglichkeit begreifen zu können, Fragen zu stellen, vorbereitet zu sein.

Das zweite Trauma: das Gefühl meinen Opa alleine gelassen zu haben als er krank und sehr hilflos war – denn ein Verantwortungsgefühl ist bei einem Kind in dem Alter schon extrem ausgeprägt. Ich vermisse so sehr heute noch, dass man mich damals nicht einfach zu ihm noch einmal ins Bett und mit ihm kuscheln ließ – und ich mich selbst in meinem eigenen Raum der Zeit an seinen Zustand gewöhnen durfte. Dieser Schmerz, wie man mich aus dem Zimmer führte und ich fühlte, dass ist schrecklich was da passiert – diesen Umstand „jemanden ein letztes Mal zu sehen”, den kannte ich damals noch nicht, dennoch fühlte ihn ganz deutlich.

Immer ist das Gefühl geblieben, ich hätte ihm noch viel geben können von meiner Liebe, wenn man mich bei ihm gelassen hätte. Und ich habe meinen Opi wahnsinnig geliebt und verehrt. Das nagt noch heute!

• Als der Anruf kam, der meine Mutter über den Suizid meiner Oma informierte und sie am Telefon zusammenbrach, war ich anwesend. Ihren Schrei werde ich nie vergessen – aber dass ich dieses Geschehen genauso nah wie meiner Mutter erlebte und im Grunde verstehen konnte, was mit ihr in der Folge passierte, das hat mich dieses Tod weit weniger traumatisiert erleben lassen – als er es hätte unter den besonderen Umständen eigentlich müssen. Ich habe das alles 1:1 mit meiner Mutter gehört und erlebt, da war keine Schonung und fremde Interpretation. Ich musste da mit ran und durch, gemeinsam mit allen anderen. Das habe ich im Nachhinein mit weniger Schaden für mich erlebt als die vorherigen Schonversuche bei meinem Opa.

Davon abgesehen hatte meine Oma mit uns Kinder oft darüber gesprochen, dass es besser sei, wenn sie nicht mehr wäre. Sie würde meiner Mutter und mir (mein Bruder lebte damals schon nicht mehr bei uns) nur Sorgen bereiten und zur Last fallen. Sie hatte uns über die Jahre, die wir sie am Abend nach dem Besuch bei uns zum Bus brachten, nie im Zweifel gelassen, dass sie dieses Lebens müde sei. Meine Mutter hatte ihr irgendwann untersagt, ihr so etwas zu sagen. So erzählte sie es uns – als Geheimnis. Und wir Kinder erzählten ihr, dass wir sie lieb hätten und sie bei uns behalten wollten. Das war ein bisschen wie ein Spiel für uns. Ich kannte damals die Tragik dahinter ja nicht. Ich war zwölf Jahre alt. Ich hatte zwei Jahre zuvor erfahren, dass geliebte Menschen wegen schrecklicher Krankheiten sterben. Ich hatte noch so gar keine Ahnung davon, dass es die Möglichkeit gab, dass Menschen diesen Zeitpunkt selbst bestimmen konnten. Das Gefühl war ambivalent, ich wusste, meine Oma wollte das so und somit war es wohl irgendwie gut so, als es passierte – für sie. Aber ich sah, dass meine Mutter sehr darunter litt. Nicht nur ein Tod – ein Suizid. Anderes Level. Nicht nur alleine unter dem schrecklichen Tod, auch unter dem folgenden unschönen Familiengedöns.

Ich konnte damals nächtelang nicht schlafen, weil ich in meinem Zimmer durch den Vorhand das Fensterkreuz sehen konnte – und in der Fantasie immer dort meine Oma hängen sah. Kinderfantasie. Irgendein Mischmasch von mal etwas im Fernsehen aufgeschnappt. Meine Oma hatte sich an einem Abflussrohr in der Herrentoilette im Altenheim stranguliert. Ich lernte dass die Seilstärke und Fallhöhe den Unterschied zwischen Strangulation und Genickbruch im Sterben ausmacht. Das ist sehr krass für eine Zwölfjährige, war aber die absolut notwendige Auseinandersetzung, um dieses Bild im Kinderzimmer irgendwann wieder vor die Tür setzen zu können. Ich bin mit dem Suizid meiner Oma gefühlt mehr als Erwachsene im Reinen als mit den anderen Sterbefällen in meiner Familie.

• Als mein Vater starb, war ich neunzehn Jahre alt. Dem Gesetz und der Lebensumstände nach erwachsen mit Schulabschluss und Ausbildung und die ersten Wochen in der ersten eigenen Wohnung lebend. Und immer noch ein Kind, sein Kind. Dass meine Mutter nicht den Mut fand mir klipp und klar zu sagen, dass mein Vater sterben würde, sondern das ihrem damaligen Lebenspartner überließ zu tun – der der letzte Mensch war von dem ich das hätte hören wollen, der auch der letzte Mensch war, den ich überhaupt in einer solchen Situation des Erfahrens dabei hätte haben wollen, war schlimm für mich. Das hatte in der Beziehung zu meiner Mutter einen immensen Knacks gegeben, dass sie sich nicht in der Lage sah, die mir diese Nachricht liebevoll und schonend zu vermitteln.

Heute weiß ich natürlich, dass das eine ganz besonders schlimme Herausforderung ist für ein Elternteil solch eine Nachricht dem eigenen Kind zu vermitteln und dennoch: ich hätte es damals aus dem Mund meiner Mutter ganz anders ertragen können. Das war ein Vertrauensbruch, der mich sie nicht die wichtigen Fragen stellen ließ. (Meine Mutter arbeitete damals in der Lungenfacharztpraxis in der mein Vater zur Behandlung war als Lungenkrebspatient.)

• Nachdem mein Vater gestorben war und beerdigt werden sollte, entschlossen mein Onkel und meine Tante meine Cousine, die zu dem Zeitpunkt auch schon zehn war, nicht an dem Begräbnis meines Vaters, ihres Onkels teilnehmen zu lassen. Sie sei zu jung, ihre Eltern wollten sie beschützen. Mir wäre es damals wahnsinnig wichtig gewesen, sie dabei zu haben. Meine Familie, eh denkbar zerbrochen und schwierig zu erleben, eine Familie in der niemand in dieser Zeit einmal den anderen fragte, ernsthaft interessiert, wie es ihr, ihm mit dem Tod des Sohnes, Bruders, Vater erginge, war eben ein gespaltener Trost. Sie war mir wichtig, mein Sonnenschein. Ich hätte eine komplette restliche Familie damals in dieser besonderen Situation gebrauchen können.

Der Tod, ein Sterben – das ist nie gleich. Und so individuell diese Vorgänge sind, so individuell ist deren Erleben. Man kann ein Kind nicht darauf vorbereiten, aber man sollte ein Kind den Tod erleben lassen. Es beim Sterben eines geliebten Menschen nicht ausklammern. Kinder, darauf vertraue ich, tun in einem solchen Moment genau das Richtige. Instinktiv Und sie können dem Menschen beim Gehen viel Kraft und Zuversicht spenden, weil sie – im Vergleich zu den Erwachsenen – sind wie immer und ganz natürlich mit dem Thema umgehen. Wenn Kinder neben dem Sterbenden singen und lachen wollen, lasst sie das tun. Das Sterben kann herrlich lustige Moment enthalten, versagt diese Euch und den Kindern nicht!

Das Schlimmste was man einem Kind antun kann, meiner Erfahrung nach, ist es aus solchen Vorgängen raus zu halten, denn dann stehen sie eines Tages mit dem Tod da und wissen nichts mit ihm anzufangen. Und alle anderen, die es mit seiner Trauer gut auffangen könnten, sind beschäftigt: mit dem Tod (oft leider auch der Angst davor) und der eigenen Trauer. Weswegen ich es für so wichtig erachte, dass wir uns dem Tod schon nähern, selbst wenn er uns noch gar nicht persönlich betrifft. In unser aller Leben wird gestorben werden, manchmal früher, manchmal später.

Die Angst davor, die Verweigerung wird uns weder aufhalten – noch unsere Kinde davor schützen können. Aber Offenheit lässt Kinder fragen stellen und viel sanfter durch das Abschied nehmen geleiten!

2017-10-20

Schnäppchen

Gestern in der Maßnahme, die ich hinsichtlich des Planes für Glück und Lebensfreude heimsuche: Flohmarkt. Das ist ganz nett, es passiert im geschützten Raum (emotional und bautechnisch gesehen). Es gibt Waffeln aufs Haus für Teilnehmer und Besucher. Man lernt andere Teilnehmer noch mal ganz anders kennen. Und man erlebt die Freude, der anderen, die gut verkauft haben oder gut eingekauft haben.

Ich war mir für meinen Teil nicht sicher, ob ich es schaffe daran teilzunehmen und sagte frühzeitig ab. Prima Idee, den unter dem dadurch weggefallenen Druck habe ich es doch geschafft, kurzfristig im Keller und Buchregal zu einigen Dingen und Bücher „Tschüss!” zu sagen und mich dem Vergnügen zu stellen. (Es ist Marotte dieser Krankheit, sich gerne auch mal den Dingen nicht stellen zu können, die man sehr gerne tut.)

Ich schwor mir nur zu verkaufen, nichts zu kaufen. Ich wollte los lassen, Raum schaffen – für erst einmal nichts Neues. (Man lässst nicht leicht und gut los, wenn man weiß, es wird kaum noch nachwachsen können. Diese Dinge machen etwas mit einem auf so vielfältiger Ebene, das kann man sich gar nicht vorstellen – erlebt man es nicht selbst.) Entschlacken. Das war meine Devise. Schlussendlich habe ich für 20,— Euro Dinge verkaufen können, Küchen-Equipment geht in diesen Kreisen offensichtlich nicht so gut. Und für 25,— Euro eingekauft. Äh ja, super erfolgreicher Beschluss so für sich gesehen. Aber: keinen Tinneff.



Einen Flachbildfernseher, der mich, wenn's funktioniert (ich muss erst ein HDMI-Kabel organisieren) mich vom großen klobigen Röhrenfernseher im Wohnzimmer erlösen könnte – der mir viel zu schwer wirkt im Raum - für einen Freundschaftspreis von 15 Euro. Diese Flachbildfernseher sind ziemlich praktisch. Man kann sie nach Hause tragen, also wenn sie nicht zu groß sind. Wenn ich alleine nur darüber nachdenke, ich muss den Röhren-Screen runter tragen … ach ach.



Und einen großen BREE Rucksack aus der ersten Punch-Serie. Schwarz, so wie ich es mag. Im Grunde die Taschenserie von vor 20 Jahren bei der ich hängen geblieben bin – in allen möglichen Varianten. Ich habe zwei Handtaschen in unterschiedlichen Formaten – und ich finde es gibt nichts Praktischeres – wenngleich heutige Smartphones an die ehemaligen Handytaschen anders Formatanforderungen stellen. Und ich besitze zwei der kleinen Rücksäcke in schwarz und rot, die im Sommer am Rücken nicht sooo viel Freude bereiten (im Winter hingegen den Rücken gut warm halten), man schwitzt halt. Die alte Punch-Serie wird, wenn die Sachen gut erhalten sind, immer noch zu astronomischen Preise im SecondHand-Markt gehandelt. Begegnen sich Besitzer der alten Serie im öffentlichen Raum nickt man sich zu und versteht sich wortlos. Ich habe gestern für den Rucksack nur zehn Euro bezahlen müssen, was ein Ultraultraultraschnäppchen ist, denn der Rucksack ist in einem hervorragenden Zustand. Es gab noch einen in dem schönen Graublau. Ich war so vernünftig, finde ich.

Soviel zu den Vorsätzen. Den sogenannten. Erwähnte ich übrigens, dass beide Katzen extrem gerne auf den Rückseiten meiner Rücksäcke liegen?

2017-10-12

Herbstfreuden



Mützen-Marc aka Marc Kromer, bloggender Bäckergott mit Designambitionen hat gerade was mit Äpfeln am Laufen. Und ein kleines Preisausschreiben am Start, das heute 23:59 Uhr enden wird. Die Teilnahmebedingungen sind nicht soooo dramatisch. Und weil Marc so freundlich jedem Teilnehmer „viel Glück!” wünscht, schlage ich vor, ihr bringt ihn heute noch etwas zum Schwitzen.

Mein Apfel-Rezeptvorschlag „Ein Rote Beete-Apfel-Carpaccio (am Besten mit Boskop) und dazu eine deftig-elegante Zwiebel-Apfel-Vinaigrette mit ‘nem Hauch Tonka-Bohne.”, ein gelungener Rote Beete-Einkauf am Samstag auf dem Markt und ebensolchen Birnenzuwachs gestern auf dem Markt (es gibt zur Zeit wieder die wundervolle rotbackige Forelle) ließen mich zu diesem herbstlichen Teller relativ nah am Rezeptvorschlag und trotzdem weit vorbei zubereiten.

Es gab also ein Rote Beete-Birnen-Carpaccio (am Besten aus der Birne Forelle) und dazu eine deftig-elegante Zwiebel-Honig-Senf-Vinaigrette mit Ziegenkäsekrümel, Walnussschnipsel und kross gebackenem Speck zweiter Arten (fetten und durchwachsenen Speck). Alles im Kreis geschichtet und angerichtet und mit der Vinaigrette beträufelt – mit etwas schwarzem Pfeffer beglückt.

Wie ein glücklich machender Spaziergang im roten Wald mit Pilzduft, Moos, der einem zu den Füßen liegt und fliegenden Kastanien auf dem Kopf!



Die herrliche frisch geerntete, so knackige Rote Beete wurde ungeschält in Backpapier eingepackt und im Bräter bei 180 Grad ca. 30 Minuten gar jedoch nicht zu weich gebacken. Die Backdauer hängt natürlich von der Größe der Beeten ab. Sie durften abkühlen.

Die Beeten wurden dann geschält und mit den Birnen (mit Schale!) in dünne Scheiben gehobelt und auf den Teller gelegt, so dann folgten der Ziegenkäse und die klein gehackten Walnüsse. Der Speck in der Pfanne wurde ausgelassen, zuerst der fette, damit er schön knusprig werden konnte, dann erst der durchwachsene.

Für die Vinaigrette wurden Zwiebeln in etwas Butter glasig gedünstet mit etwas Weißwein und Brühe abgelöscht, mit Senf und Honig abgeschmeckt und eingekocht. Nur ein Hauch Salz, etwas mehr Pfeffer und über das Carpaccio träufeln.

Herbst!

2017-10-11

Weihnachtsgeschenketipp 2017 Nr. 1: Victorinox Messerschärfer to go!

Seit ich in diesem Ostteil dieser Stadt wohne, habe ich die Märkte im Westteil etwas vernachlässigt. Daran gibt es nichts zu leugnen. Im Sommer war ich mit der weltbesten Freundin und dem Hund mal wieder auf dem Winterfeldtmarkt am Winterfeldtplatz (U-Bahnhof Nollendorfplatz, Schöneberg). Sie freute sich auf einen Honigverkäufer, der gar nicht da war. Und ich war einfach nur gucken, riechen, schmecken. Im Vergleich zu früheren Zeiten, also vor Mauerfall, empfand ich den Markt vom Besucherstrom her – nennen wir es – ausgedünnt. Natürlich waren auch übliche Sommerlücken bei den Ständen zu beobachten. Ich hatte ein Brötchen mit 'nem Matjes und wir kauften und kauften.

Stunden später – es ist nicht nur das eigene über den Markt schlendern, da ist ja noch der Hund, den 70 Prozent aller Marktbesucher anhimmeln, begucken und um Rassenbestimmung erfragen, als uns dann auch ihre eigenen Hundegeschichten erzählen, Sherlock ist das Protomodell eines Kommunikationmultiplikators – kamen wir auf dem Rückweg am Messerstand vorbei und ließen uns von dem Messerverkäufer Geschichten in den Bauch erzählen und uns von ihm (von seiner Frau) Minzstengel schenken.

Wir lernten, dass mein Opinel-Klappmesser noch das richtige Opinel-Klappmesser sei, weil's nämlich rostet. Denn Messer die rosten, die bleiben immmer scharf. Ich habe keine Ahnung, ob das stimmt. Aber dieser Mann – und er scheint mir da ganz gut Ahnung haben – schwört auf rostende Messer. Wobei es weniger darum geht, dass die Messer wirklich rosten sollen. Das natürlich nicht bei guter Pflege. Aber an sich sollte man die Rostkompetenz durchaus als Qualitätsmerkmal erachten, gab er uns auf dem Weg in die allumfassende Messerweisheit mit. So oder so: der Mann ist toll, man kann ihm Löcher in den Bauch fragen. Ein echtes Verkaufstalent.

Dann lag da auf seinem Tisch auf dem neben vielen schönen Messern auch diverse medizinische Instrumente dem Platzregen trotzten, ein kurzes schwarzes Ding. So eines:



Wollte ich natürlich wissen, was die Schweizer da für uns gebastelt haben und es stellte sich heraus, dass es sich hierbei um einen Miniatur-Wetzstahl handelte. Einen Messerschärfer to go! Einer für die Hemdtasche. Oder Damenhandtasche. Er erklärte uns das Ding. Wir fanden das lustig und jeder von uns gönnte sich einen. 10,— Euro. Schnäppchen – alleine nur für den Spaß.



Bei nächsten Treffen die zögerliche Nachfrage von der weltbesten Freundin, ob ich den Wetzstahl schon einmal ausprobiert hätte, was ich bejahte – und schwups waren wir mittendrinnen in unseren Lobgesängen: Wie praktisch das Ding sei, wie dermaßen scharf die Messer damit würden. Mit welcher Begeisterung sie gleich alle ihre Messer durch geschliffen hätte und wie schön meine Messer jetzt durch die Tomaten sausen würden – und wie viele wir davon noch nachkaufen müssten und sie XYZ schenken müssten. Wie toll. Wie praktisch. Wie großartig!



Schlussendlich ist ein Wetzstahl ein Wetzstahl. Aber dieser hier macht wirklich Spaß. Für den Rauhschliff steckt man den Schleifstein umgekehrt an die Hülle, so dass er sich von ca. 12 auf 23 Zentimeter verlängert und zieht das Messer mit der Klinge
im flachen Winkel am Schleifstein entlang.



Für den Feinschliff wird die Klinge oben am Keramikplättchen entlang gezogen.



In der Rille mitten im Schleifstein kann man zusätzlich prima Scheren schärfen.



Der Dual-Messerschärfer wiegt 40 Gramm.

Sehr sicher werden professionelle Küche über dieses Miniatur-Gadget lachen – oder vielleicht doch über die Qualität der Schärfe der Messer staunen. Vor allem aber wer zum Beispiel gerne in Ferienwohnungen Urlaub, auf dem Hausboot, im Campingmobil macht, im Gartenhäuschen lebt und daher weiß, was es heißt, sich dort mit günstigen und meist kaum zu nutzenden unscharfen Messern in deren Küchen abzuplagen, der hat mit diesem Bonsai-Wetzstahl den perfekten Ferienbegleiter.

Und Ihr jetzt für solche Leute das perfekte Weihnachtsgeschenk.

Auf dem Winterfeld Markt in Berlin steht der Händler linksseitig vor der Kirche (Nollendorfplatz im Rücken). Dort kostet der Victorinox Dual Messerschleifer 10,— Euro. Empfohlener Preis bei Victorinox (hier mit Bedienvideos) 11,— Euro.

2017-10-10

Lese- (und Guck-)empfehlung

Thomas Knüwer lässt sich von Diekmanns Beleidigung „Idiot” zu einem ganz herausragenden Text über den aktuellen deutschen Journalismus inspirieren. Der Text ist lang, ich empfehle ihn herzlich ihn zu lesen. Er verdeutlicht wie der deutsche Journalismus (so wie die deutsche Politik) immer noch glaubt, sich der zeitgemäßen Entwicklung durch bockiges Aussitzen und Abwesenheit von Flexibilität verweigern zu können. Und was die daraus resultierenden Schwäche im Informationsgeschäft mit uns Lesern macht. „Lass uns die Medien re-disruperien.

Aus zweifachem Grund möchte ich die gestrige Sendung „Kulturzeit” auf 3sat empfehlen sich anzusehen. Zum einen, weil sie einen spannenden Beitrag über den jungen Buchautoren Rutger Bregman und seinem Werk „Utopien für Realisten” enthält. „Das Anti-Utopische unserer Zeit bedeutet einen kompletten Sinn- und Bedeutungsverlust." Bregman sagt in der kurzen Zeit dieses Interviews sehr spannende Dinge – und macht auf alle Fälle Lust darauf sein Buch zu lesen! (Hier noch eine Rezension vom Deutschlandfunk Kultur zum Buch.)

Später in der Sendung folgt ein Beitrag zum Friedrichstadtpalast im Gespräch mit Berndt Schmidt, dem Intendanten des Hauses. Schmidt schrieb nach dem Wahlergebnis der Wahlen zum Deutschen Bundestages seinen Mitarbeitern, in dem Haus arbeiten zur Zeit Menschen aus 25 unterschiedlichen Nationen, einen Brief in dem er deutlich machte, sich vor sie und gegen die AfD zu stellen. „Meine Intendanz steht für Toleranz, Vielfalt und Demokratie.”

Medien machten teilweise Schlagzeilen daraus, die so von Schmidt gar nicht formuliert wurden. Aber nun … die Geschichte geht noch weiter:

In Reaktion auf seine Mail hagelte es gegen ihn Schimpfmails und mehrfache Morddrohungen, die am Samstag in einer Bombendrohung ihren bisherigen Höhepunkt fanden – und man kann davon ausgehen, dass diese Reaktionen wohl eher von AfD-nahe stehenden Personen formuliert worden sind.

Im Vorfeld der Nachmittagsveranstaltung vom vergangenen Samstag hatte der Pressesprecher der AfD, Ronald Gläser, FreikKarten für die Show erworben und diese vor dem Palast in einer hoch peinlichen Inszenierung als Freikarten an AfD-Mitglieder bzw. -Wähler verteilt. Er rechnete dabei natürlich mit einem Verweis dieser Leute des Hauses und hoffte so auf eine Show in der sich die AfD wieder einmal mehr als armes Opfer präsentieren wollte.

Berndt Schmidt ließ es sich jedoch nicht nehmen, Gläser im Haus per Handschlag zu begrüßen und hielt dann im Vorfeld der Show eine deutliche Ansprache an das gesamte Publikum und hoffte sinngemäß, dass die nun anwesenden Wähler der AfD hoffentlich nicht allzu verunsichert wären, wenn sie denn nun auf der Bühne so vielen Menschen zugucken müssten, die aus so vielen unterschiedlichen Nationen stammen würden. Das restliche Publikum soll an den richtigen Stellen geklatscht haben.

Ein anonymer Anrufer drohte später am Abend dann mit der Zündung einer Bombe im Haus. Das Haus wurde zuerst geräumt, konnte nach kurzer Zeit von der Polizei zur Abendvorstellung freigegeben werden. Mit allen unschönen Konsequenzen für das Publikum und die Künstler und Mitarbeiter im Haus. (Eine Freundin von mir arbeitete dort Samstag Abend und musste diesen sehr unschönen Abend mit ihren Kollegen und Kolleginnen aushalten.)

Ronald Gläser hatte übrigens laut Medienberichten nicht ausreichend Eier der Show selbst beizuwohnen. Der AfD-Abgeordnete Dieter Neuendorf forderte in der Konsequenz gestern im Kulturausschuss dem Friedrichstadtpalast 12 (!) Prozent der Zuschüsse für die nächsten zwei Jahre zu kürzen.

Darüber berichtet der oben verlinkte Kulturzeit-Beitrag. Wir leben also im Jahr 2017 wieder in Zeiten in der sich verantwortungsvolle Arbeitgeber um das Wohl von Mitarbeitern, die womöglich nicht ganz dem deutschen Reinheitsgebot der ganz rechts stehenden AfD-Anhängern entsprechen, sorgen.

Die Traurigkeit, die ich empfinde, kann ich nicht beschreiben.

Bettflucht

Lag heute früh im Bett. Mit einer Tally.

Und einer Boulette*.


*Ich war es ganz sicher nicht!

2017-10-07

Der Sherlock …

hatte mich heute vor der Tür abgeholt. Er, sein Frauchen und ich hatten heute einen Markttag. Da kam ich aus der Haustür, der Hund freute sich sichtlich mich zu sehen und sein Rudel wieder komplettiert zu haben und setzte sich dann vor die Tür. Sehr brav, den Balkon anhimmelnd, von dem er weiß, dass dieser von mindestens einer Shiina bewohnt wird. Vor dieser Haustür, durch die er gehen wollte, saß er nun, um seine kleine graue Freundin zu besuchen.

Das war ein bisschen sehr herzerweichend niedlich bis kaum zu ertragen. Nach dem Markt mussten wir dann gemeinsam hoch gehen. Shiina thronte entspannt auf dem Sofa – und sie küssten sich vergnügt. Es ist Liebe.

Als Sherlock viel zu schnell wieder gegangen war, biss sie mir leidenschaftlich in die Hände.

Es ist Liebe. Und wilde Leidenschaft.

2017-10-03

52

Das war irgendwie ein schwieriges Jahr. Also an sich war es ein gutes Jahr, keine wirklichen Katastrophen. Ein bisschen das Gefühl gesundheitlich mich etwas wieder frei zu arbeiten, es tut sich viel – wenngleich das auch bewirkt, dass die von mir sogenannten „Downtimes” schwieriger wirken: die Falllänge wird halt länger, wenn man von weiter oben fällt.

Aber der Grundoptimist sieht darin auch das Gute, das darin zu sehen ist.

Und trotzdem war es das Jahr in dem mir erstmals deutlich wurde also eben nicht nur im Wissen darum, sondern im Begreifen der tieferen existentiellen Bedeutung: dieses Leben ist endlich. Und es gibt nun Dinge in diesem meinem Leben, die, da ich sie bisher nicht getan habe, nun auch nicht mehr tun werde können. So einfach ist das, so sehr wälzt es vieles um. Und es geht da gar nicht um ein Bedauern, nein, die Entscheidungen sind sehr bewusst getroffen worden. Es geht einzig darum, die Konsequenzen daraus mit mehr Deutlichkeit zu sehen und zu erleben. Zu erleben, die Weichen sind gestellt worden und diese sind nun nicht mehr anderweitig zu stellen: denn dieser Zug ist längst weiter gefahren – und so sehr viele selbst neu zu stellende Weichen, die werden nun nicht mehr kommen. Auch Bahnhöfe werden auf der künftigen Strecke seltener werden, sie wirken zunehmend weniger abwechslungsreich. Das ist so.

Es schleicht sich zunehmend ein Gefühl ein, selbst wenn Du diese Weichen komplett anders stellst und Du Deinen Zug des Lebens nun noch in völlig andere Bahnen lenken wirst (oder es auch nur möchtest) – da ist eine Gesellschaft, die Dir zunehmend aufgrund Deines Alters immer weniger zutrauen will und wird. Es wird schwieriger werden, Prellböcke säumen den Weg. Rauben Energie, kratzen am Optimismus.

Ich habe erstmals im Leben erleben müssen, dass Blutuntersuchungen mal nicht ohne Befund waren. Alles insgesamt nicht tragisch. Aber es macht sich nun am eigenen Selbst die Erkenntnis breit, künftig wird man auf Dinge mehr achten müssen. Man muss mehr um sich sorgen, muss sich mehr versagen, muss die Dinge klüger, wie ein Erwachsener angehen. Und genau das macht's mir gerade nicht so einfach, weil ich seit anderthalb Jahren immer wieder wechselnd Schmerzen in den Gelenken habe, die an vielem hindern: Rad fahren, laufen: Sport machen. Andererseits ist Sport machen essentiell für mich, insbesondere um Schmerzen zu entgehen. Da ist gerade so ein Kreislauf, den zu erleben mir keine Freude bereitet und einen gewissen Prozess des Verfalles allzu verdeutlicht. Oder auch: man kann sich noch zu gut gehalten haben, es kommt die Zeit, da geht man mehr rückwärts als vorwärts den eigenen Körper anbelangend.

I am so fucking not amused!

Die Schmerzen scheinen sich als meine Nebenwirkung einer Menopause zu etablieren, so mehren sich die Zeichen. Keine Unruhen, Hitzewallungen (bis jetzt), dafür Schmerzen. Ich habe keine Ahnung, ob der Tausch so super ist. Es gibt so eine Vorahnung, dass man nun mit seinem Leben in den Herbst steuert – auf gerader Strecke direkt hinein. Und das dumme Gefühl noch immer nicht genügend Holz für den kommenden Winter gesammelt zu haben.

Trotzdem tiefe Dankbarkeit dafür, dass ich mein Leben bisher weitestgehend ohne Schmerzen erleben durfte. Das ist ein Glück, das nicht alle Menschen auf dieser Welt haben, ich weiß das wirklich sehr zu schätzen!

So ist die Grundstimmung. Sonst war es ein wirkliches schönes Jahr, wundervolle Menschen sind in mein Leben gezogen, die ständig schöne helle leuchtende Lichter anzünden und den ollen Bestand der anderen wundervollen Menschen, die schon in meinem Leben waren, komplettieren. Wunderschöne Reisen, Ausflüge, Erlebnisse! Gute und nicht so gute, deren Schönheit aber darin liegt, dass z. B. Unfälle gut ausgegangen sind – was sie nicht hätten müssen.

Dass Stand heute immer noch beide Katzen am Leben sind und im Rahmen ihres Alters mopsfidel. Der eine kleine bunte Glückskeks, das nun sehr alte Katzenmädchen Tally, die schon sehr schlimm kränkelte, so dass ich an Abschied denken musste, hat sich noch einmal einen Ruck gegeben und mit mir einen wunderschönen Sommer geteilt und scheint mir (wenn auch mit medikamentöser Unterstützung) sehr zufrieden zu sein. Mir ist es so viel wert!

Herzlichen Dank an alle, die mit mir dieses Jahr erlebt haben, mir wundervolle Freunde waren, mit mir lebten, mich hielten, mich unterhielten, Freude schenkten, Spaß machten, mich unterstützten und mich bestätigten, wenn ich es selbst nicht für mich zu leisten vermochte – und denen ich hoffentlich hoffentlich! auch eine gute Freundin sein durfte.

Und lieben Dank an alle, die gestern an mich dachten, mich grüßten, mich bewünschten, mich beschenkten, mich begleiteten, die mir den Tag noch viel heller machten. Das Leben ist … schön!

2017-10-01

14 Jahre alt wäre sie heute geworden …

… am 30.10.2017 wird sie nun schon seit zweit Jahren schmerzlich vermisst. Meine kleine Nishia.















Was mich dann doch irgendwie beruhigt …

… nun werde ich 52 Jahre alt. Aber ich kaufe immer noch eine einzelne rote Beete nur deswegen, weil sie sich so charmant in mein Herz lacht!



(Aus der Reihe: Spaß haben!)

2017-09-29

Meine Musikliste zur Beerdigung

Man muss ja vorsorgen. Auf unterschiedlichen Ebenen. Und wenn man es auf der einen Ebene nicht so gut tun kann, sollte man es auf der anderen wenigstens tun. Zur Zeit bin ich an der Liste „Lieder für meine Beerdigung” dran. Also Status 2017. Man weiß ja nicht, was da noch kommt. Aber realistisch betrachtet sind in den letzten Jahren nur sehr wenige Lieder auf den Markt gekommen, die mich wirklich überzeugt haben. So wie zum Beispiel: … nein, mir fällt keines ein.

Nun denn, die bevorstehende Älterwerdung wirft mentale Schatten auf notwendige Auseinandersetzung und so überlege ich schon seit einiger Zeit hin und her, her und hin. Zeit das Dilemma vorab zu skripten:

Also auf alle Fälle sollte Elvis „Suspicious Minds” gespielt werden. Ich mag das Lied, mochte es schon immer – es zieht nicht so runter wie „Ghetto”, definitiv sein Song! Meine Eltern waren Rock 'n Roller, Elvis war ihr Held, er begleitete mich ihrerseits in meiner Kindheit sehr. „Suspicious Minds” haben Freunde auch auf der Abschiedsfeier meiner Mum gespielt, das war mir wichtig – und so schließe sich der familiäre Kreis bei meinem Abschied. Das wäre mir sehr wichtig.

Schwieriger ist's bei Abba. Ich bin Generation Abba. Ich liebe Abba heute immer noch, auch wenn sich mein Musikgeschmack sicherlich in andere Richtungen entwickelt hat, also mehr vom Pop weg. Aber die Lieder von Abba sind meine Lieder. Abba haben im Laufe ihres Bestehens acht Studioalben veröffentlicht. Acht Mal (im Schnitt) 16 Songs, die allesamt hörbar (naja, bis auf ganz wenige Ausnahmen) sind. Mein liebstes Lied war und ist „Fernando” – das war er damals, weil es die erste Single war auf der endlich einmal Anni-frid eine Single singen durfte, die ich immer souveräner fand als Agnetha (und übrigens auch ihre Stimme spektakulärer). Aber es ist einfach ein wunderschöner Song, der immer passt – denn es ist leider immer überall Krieg auf dieser Welt. „My Move My Life” wäre dann aber doch der noch bessere ruhige Beerdigungssong von denen.

Nun will ich aber auf meiner Beerdigung gar nicht so sehr traurige Lieder spielen lassen. Das Bild von Leuten in der Kapelle oder im Kreamatorium oder wie das auch immer bis dahin gestaltet würde, die tanzen und mitsingen, das fänd' ich einhundertmillionen Mal schöner als wenn alle Buddies in Gedanken versunken da vor sich hin sitzen. Und frieren. In diesen Räumlichkeiten ist es ja immer kalt, ein bisschen Bewegung schadet da nicht.

Für diesen Plan sind Songs wie „Suspicious Minds” nicht so optimal, „Fernando” mal so richtig suboptimal. Und … naja … „Dancing Queen” geht nicht. Fand ich immer überhypt, netter Song aber ist ja schon von einer Hochzeit besetzt. „So Long” ist ein großartiger Uptempo-Song. Aber dann doch nicht mein Abba-Song.

Und schon schlägt die angeborene Unentschiedenheit meines Sternzeichnes Waage in voller Länge zu. Würde es nach mir gehen, könnte man auch alle Studioalben von denen komplett durchspielen. Der Stimmung wegen. Aber das wäre dann wohl die längste Trauerfeier auf dem hiesigen Breitengrad. Andererseits: eine Beerdigungsgesellschaft mit Perücke, in Schlaghosen oder Minirock mit viel Glitzer und Plateaustiefeln? Beerdigungshappening als Abba-Party?

Der dritte Song darf etwas sein von entweder Depeche Mode oder The Young Gods, Placebo oder Tool. Oder Wolfsheim, ich liebe die Stimme von Peter Heppner. Mein Lieblingssong ist durchaus „This Time” – aber der Song ist ja nun von vorne bis hinten Tod und Abschied und so dermaßen nicht tanzbar. Schwierig. (Aber ein tolles Lied!) Lustig wäre ja, stellen wir uns vor, mein Tod würde durch simples Ersaufen konsequent durchgesetzt werden – dann könnte man „Die Flut” spielen, dann hätte ich Heppner und Joachim Witt dabei (ich liebte auch das Video zum Song sehr!) Das wäre doch ganz großes Kino oder? (Naja, also mein Humor wäre das schon sehr.) Dummerweise ist „Die Flut” nicht wirklich tanzbar. Und eher depressiv machend. Also vielleicht besser nicht ertrinken.

Das wird auch noch mal richtig schwierig. (Wirklich, die Koma-Musikliste ist viel einfacher.)

Die andere Frage, die könnte die Entscheidung natürlich vereinfachen, wie viele Lieder könnte man auf auf so einem Event spielen? Heutzutage werden solche Abschiede ja auch nur noch schnell schnell absolviert, man will sich mit dem traurigen Gedöns nicht lange aufhalten müssen. Und der Kaffee ruft auch. (Wenn ich älter würde, bei einigen Herren wohl auch die quälende Prostata.) Könnte man sich nämlich für jede Dekade einen Song aussuchen, das wäre bonfortionös und würde in der Auswahl einiges vereinfachen.

Keine Klassik. Ich liebe Klassik, finde das aber als Thema auf Beerdigungen echt durch zelebriert, von hinten nach vorne und von oben nach unten. Bach, dieser arme Gassenhauer aller Beerdigungsevents – ob der das so für seine Musik gewollt hatte?

Ihr seht also, es ist alles gar nicht so leicht. Und wie schnell wird das falsche Lied auf Eurer Beerdigung gespielt (womöglich noch als billige Cover-Konserve)? Man kann nie früh genug mit der Planung anfangen!

2017-09-27

I like!

Was ich in diesen … äh … merkwürdigen politischen Tagen wirklich sehr sehr cool finde, ist, dass die Republikaner selbst gegen „ihren” Präsidenten so ausdrücklich den Ungehorsam ausgerufen haben, dass der nun wirklich den – von ihm so heiß herbeigesehnten – Tod von Obamacare ad acta legen muss.

Doch ja, das macht mich froh!

Und dieser Text vom Frédéric Valin, der war heute sehr lustig: Es kann weitergehen.