2019-12-31

Rutscht gut!

Wieder ist ein Jahr wie im Fluge vergangen. Es war mir ein gutes Jahr.

So schwierig es angefangen hat mit einer ordentlichen Portion Schmerz und mittendrinnen einigen wirklich harten Wochen, war es in der Hauptsache ein Jahr voller neuer Wege und guter Entscheidungen, mit lieben alten und neuen Freunden, wundervollen Menschen!

Ich durfte sehr schöne Reisen machen und dabei sehr feine Menschen kennenlernen! Tolle Plätze besuchen, neue Eindrücke gewinnen, mein Herz an Länder, Landschaften und deren Einwohner verlieren.

Gelernt habe ich in diesem Jahr auf mich aufzupassen. Meine eigenen Wege zu definieren, zu beschreiten, Rücksicht auf mich zu nehmen. Unbequem zu sein. Abzuwählen. Fühlt sich gut an, der zögerliche Tanz auf der eigenen Hochzeit.

Ich bedanke mich für Eure Liebe, Zuneigung, Zuversicht, Hilfe, Schönheit, Freundschaft!

Ich bin sehr dankbar, dass ich mit Shiina in dieses Jahr gehen durfte und sie mit mir auch wieder gemeinsam hinaus geht. Genauso würde ich es sehr sehr gerne nächstes Jahr um diese Zeit auch halten dürfen.

Und genau das wünsche ich mir für alle lieben Menschen um mich herum, dass wir alle zusammenbleiben – uns niemand abhanden kommt in diesem 2020. Dass wir – und Ihr – alle gesund bleiben dürfen und in Frieden und Zuversicht das neue Jahr leben dürfen.

Dass wir wieder mehr einander die Hände reichen, aufeinander acht geben – und mehr Liebe als Hass schenken. Wenn wir alle dieser Welt öfter ein Lächeln schenken – muss sie zu einer besseren Welt werden! Und lasst uns für gemeinsam Ziele aufstehen und kämpfen, es gibt sehr viel zu tun, noch haben wir es in der Hand!

Rutscht gut rüber, rein und bleibt gesund. Genießt Euer neues Jahr, ich wünsche Euch, dass ihr in leichten Schritten mit viel Glück und Freude hindurch gehen könnt.

Ein wundervolles gesundes neues Jahr 2020!

2019-12-25

Fröhliche Weihnachten!



Liebe Freunde,

ich wünsche Euch allen ein wundervolles Weihnachtsfest, ruhige besinnliche Tage, Freude, Gemeinsamkeit, schöne Stunden – friedliche Momente, fröhliche Tage, Zeit, Muße, Entspannung, Glück – einfach eine einmalige Weihnacht, eine gute Zeit!

Schön, dass es Euch gibt, wir alle gemeinsam diese Zeit begehen dürfen. In Frieden. Im Warmen.

Unser aller großes Glück!

2019-12-23

Lieber Shiinadiätbeauftragter, …

… ich werde weich.

Ich suche jetzt seit drei Tagen nach der Adresse für die Weihnachtspost – und finde sie nicht. Dummerweise habe ich sie nicht digital geführt (wie ich eigentlich dachte) und finde die seltene Rechnung, die mal in den Paketen dabei war nicht mehr. Offensichtlich habe ich in diesem Jahr zu sehr aufgeräumt.

Also, hm, wie soll ich es sagen: Ich hätte sie gerne – wenn möglich – in meinem rechts stehenden Postfach. Sonst kann ich die Karte nicht absenden …

Es ist mir so sehr peinlich. Wirklich!

Liebe Grüße
creezy

2019-12-10

Malen

Theroretisch waren meine Cousine und Großcousin sowie Großcousine gestern zum Plätzchen backen verabredetet.



Praktisch meldete sie sich Sonntagabend mit der Frage, ob wir nicht zu Paint your Style gehen wollten und Keramik anmalen wollten? Es gäbe seitens der Kinder noch Oma- und Opa-Weihnachtsgeschenkbedarf und überhaupt, wollte sie das immer mal ausprobieren.

Ich war anfänglich so semi begeistert. Plätzcheneinkäufe waren bereits erledigt (werden aber nicht schlecht) und mit dem Malen also besonders dem figürlichen Malen habe ich es nicht so. In Berlin gibt es von Paint your Style mehrere Filialen, schon seit langer Zeit und irgendwie haben mich diese Läden nie wirklich gereizt. Schlussendlich malt jeder besser als ich.

Andererseits ist aber alles gut, was man mit diesen entzückenden drei Menschen zusammen machen kann.



Somit sind wir gestern nachmittag in der Filiale in der Rheinstraße eingetroffen, nachdem alle Kinder zusammen gesucht waren. Meine Cousine hatte einen Tisch für zwei Stunden reserviert – wir suchten uns alle einen Keramikrohling aus den mehr als umfangreich bestückten Regalen aus. Die erscheinen auf den ersten Blick nicht sehr günstig – aber da mit dem Rohlingspreis quasi alle Farben, Werkzeuge, Lasur, das Brennen und Aufenthalt abgegolten sind, finde ich die Preise am Ende durchaus angemessen.

Der Großcousin hat den großen Teller in Cooperation mit seiner Mama gemalt (der wird nach dem Brennen knallrot sein). Ich bin für die kleine Salzstreuerkatze links in Türkis verantwortlich, Großcousine hat – wat bin ich stolz – die perfekte Schildpattkatze geschaffen (meine Gene!). Die Cousine hat sich noch an einem Weihnachtsstern versucht.

Alles zusammen mit einem Getränk für die Kids (Softgetränke, Kaffee, Tee gibt es gegen kleines Geld zu erwerben) hat die Rechnung etwas um 57,— Euro ausgemacht. Und voraussichtlich Donnerstag können wir die Geschenke nach dem Brand abholen.

Und ich muss zugeben, nach meiner anfänglichen Skepsis, hat mir das sehr viel Spaß gemacht. Natürlich war es jetzt um die Weihnachtszeit und zu dieser Uhrzeit recht voll und somit ordentlich trubelig. Aber sich in der Masse der Rohlinge und an die 100 Farben auf eine Katze und einen Türkis-Ton zurückzuziehen – mehr Aufmerksamkeitstraining geht ja wohl nicht!

Doch, ich denke da bin ich jetzt öfter. Hier und dann eine Schale bemalen, das kann mir und anderen Freude bringen.

2019-11-06

Robert Enke

Sonntag jährt sich zum 10. Mal der Todestag von Robert Enke. Ich weiß noch, dass mich damals die Nachricht mit vielen anderen an dem Abend auf Twitter ereilte – wie fassungslos wir waren! Und traurig.

Anlässlich seines Todestages hat die Robert-Enke-Stifung mit einem Virtual-Reality-Projekt die Möglichkeit geschaffen für Nichtbetroffene in das Erleben von Menschen mit einer Depression einzutauchen.

Unternehmen, sonstige Unterstützer können dieses Projekt ins Haus holen. Es ist eine Gelegenheit z. B. durch Selbsterfahrung einen eigenen Zugang zu dieser Krankheit zu erfahren – so vielleicht ein besseres Verständnis für Freunde, Verwandet und Kollegen, die von der Krankheit betroffen sind zu entwickeln.

Für das Projekt kann man spenden – auch für die Robert-Enke-Stifung. Mehr Informationen auf Impression Depression

2019-11-05

Die rote Box



Die rote Box stand hier die letzten Jahre immer irgendwo in der Wohnung herum, nachdem sie zuvor schon in der alten Wohnung immer irgendwo herum stand. Und ich kann sie getrost meinen persönlichen Pain in the Ass-Moment nennen. Die rote Box enthält nämlich, wenn auch grob geordnet, nicht wirklich sortiert Altlasten aus früheren Jahren.

Explizit und vorrangig heißt das persönliche Hinterlassenschaften meiner Mum, Telefonbücher, diverse Kalender, ein zwei Lederportemonnaies, Kalender und … Kalender. Hässliche Korrespondenz mit Unternehmen zwangsweise geführt nach ihrem Ableben. Bestattungsunterlagen. Kondolenzkorrespondenz. Einiges ihrer Privatkorrespondenz. Die Kontoauszüge der letzten Jahre usw.

Daneben letzte Rechnungen aus meiner Selbstständigkeit. Sammelsurium.

Etwas was man also mitschleppt. Von dem man weiß: den größten Anteil davon will man nicht, braucht man nicht, mag man nicht. Und irgendwie denkt man doch, vielleicht liest man das doch noch einmal. Begibt sich zurück. Kann das aushalten, irgendwann. Ich schreibe insbesondere von ihren Kalendereintragungen.

Da ich in der letzten Woche einige Dinge aus meiner Wohnung mutig und sauber dem Speermüll übereignet hatte, Stoffreste von denen ich weiß, die werde ich nie vernähen und gar nicht weiß, wie sie jemals in meinen Besitz gelangen konnten, einem guten Zweck zugeführt habe, x-viele Katzenkuschelkissen diese Woche der Tier-Tafel-Sammelstelle im Kiez vorbei bringen werde, bin ich gerade im Sortier-Flow. Ganz ohne Marie K-Dingsda oder Ratgeber-Phänomene.

Der Kram muss weg und in irgendeinem Anflug von Mut, Lösungsprozessen, Altlastenentsorgung habe ich mich heute an die rote Box gewagt. Einiges wie die Kondolenz-Post mit den Beerdigungsunterlagen hebe ich noch auf. Menschen, die über meine Mum liebevoll schreiben, das ist so schlecht ja nicht. Aber die anderen Dinge von ihr, die habe ich heute größtenteils ziehen lassen. Schlussendlich interessieren mich ihre Kontoauszüge nun nicht mehr und da wird auch behördlicherseits nichts mehr nachkommen, hässliche Post aus der Zeit ihres Todes brauche ich nicht – und die Einträge in ihren Kalendern beschäftigen sich vorrangig damit, wann sie bei welchem Arzt sie war, dass sie natürlich auch einsam war, ich nie oft genug angerufen habe. Jedes Mal, das sie mich angerufen hatte und ich damals nicht zu Hause war, wurde in dem Kalender vermerkt. Das hat mir nachträglich sehr die Brust zugeschnürt heute, das war teilweise alles nicht gesund. Das wusste ich schon damals und mich dem zu entziehen (müssen). das hat uns beiden viel Schmerz bereitet. Von ihrem Schmerz so plakativ zu lesen, das tut heute noch weh – auch wenn das wirklich ihr Ding war.

Schlussendlich wollte ich nicht von ihrer Liebe zum Kranksein bzw. sich darüber Liebe von anderen zu erzwingen, eingefangen werden. Bei aller Liebe zu ihr war vieles damals wahnsinnig schwer auszuhalten und ja, manchmal bin ich froh, dem mit ihrem Tod in den letzten Jahren auch entkommen zu sein. Es hatte mir schon von Kindheit an viel zu viel Energie gezogen.

Weg. Die letzten zwei Kalender hebe ich noch auf. Falls ich mich doch noch mal selber quälen will, irgendwann einmal. Oder mich daran erinnern möchte, warum ich Dinge, die ich tat, die mir natürlich heute leid tun, dennoch aus den sehr richtigen Gründen getan habe.

Alle Unterlagen, die sehr stark reduziert noch übrig sind, gehen morgen in dieser Box in den Keller. Ich werde allerdings dafür eine neue Box kaufen. Diese rote Box kann ich nicht mehr ertragen.

Es fühlt sich ganz gut an. Ich habe bis eben nur einmal daran gedacht die Kalender doch wieder aus dem Müll zu holen. Und es nicht getan.

In der Box sind auch viele Briefe, die ihre letzte Lebenspartnerin an sie geschrieben hatte. Briefe, die ich nicht lesen möchte, denn sie sind privat und schlussendlich, vermute ich, ist diese Frau noch am Leben. Ich hatte sie damals gefragt, ob sie die Briefe würde haben wollen, was sie verneinte. Aber weg tun konnte ich sie auch nicht.

Tsja, was macht man mit Briefen von Menschen an Menschen, die nicht mehr sind? Es ist nicht mein Ballast. Aber es sind immerhin Briefe eines Menschen an meine Mutter, die sie geliebt hatte damals.

2019-10-21

Besser …

… finde ich den Irrsinn des Kapitalismus nicht zu erklären als es Gummistiefel tun, die nicht wasserdicht sind.

Hübsch. Ja.

Aber nicht wasserdicht.

Ich meine … worin liegt ein Sinn in Gummistiefeln, wenn ich darin nasse Füße bekäme?