2021-09-02

Abba – Voyage

Heute um 18:45 Uhr auf You Tube gibt es ein Abba-Streamevent auf YouTube:

https://www.youtube.com/officialABBA

Ich bin so sehr aufgeregt und empfinde große Liebe!

Anderthalb Stunden, zwei neue Abba-Songs, ein Björn und Benny-Interview später:

Abba wollten zwei neue Songs machen, die sie heute vorgestellt haben und … ZACK! … kommt ein ganzes Album im November. „I Still Have Faith in You” (Leadvoice Annifried) and „Don't Shut Me Down” (Leadvoice Agnetha). Und beiden Songs gehen sofort ins Hirn.

Ich bin gerade sehr glücklich. Wie sehr ich sie vermisste habe, wurde mir bei diesem Livestream bewusst. Was bin ich für ein glücklicher Mensch, dass ich mit deren Musik in Echtzeit groß werden durfte. Ich war in den 70iger auf ihrem Konzert in Berlin – ich möchte nicht wissen, was meine Mama angestellt hatte, dass sie mir diese Karte schenken konnte.

Stundenlange Nachmittagsgesänge mit den Freundinnen bei uns zu Hause. Karaokesingen als es das Wort hierzulande noch gar nicht gab, die Mikrofone waren Eddingstife. Ich war Annifried, meine Freundin Andrea Agnetha, manchmal war auch Vivan Agnetha. Agnetha wollten alle sein, Annifried nicht so. Ich war immer sehr glücklich mit Annifried! Und mir ging es eben beim ersten Mal „I Still Have Faith In You” hoch und runter, diese wundervolle vielschichte immer warme Stimme.

So lange waren sie weg – und nun sind sie doch wieder da!

Ja, das ist ein so wundervoller Tag heute!

2021-08-24

Sing Sang Sung

Okay, anscheinender Twitter-Internet-Aufreger des Tages: Eine Partei hat sich erdreistet zu singen. Ich habe es nicht gesehen, noch gehört. Ich weiß nur, welche Partei es sein soll und bin froh, dass sie es ist und nicht die hässliche faschistoide Partei.

Ich möchte mich aber zum Gesang generell einmal äußern: Ich finde singen gut. Hätten wir während der Pandemie uns alle treffen und zusammen singen dürfen, wären wir mental womöglich viel besser durch diese Zeit gekommen. Mir geht das Herz auf, wenn mir Kinder begeistert Elsa-Songs vorsingen. Ich liebe es, wenn mir auf Berlins Straßen Radfahrer lauthals Lieder vorsingen. (Erstaunlich oft mit tollen Stimmen.) Ich singe für mein Leben gerne olle deutsche Volkslieder (so ich sie noch kann) mit weniger toller Stimme. Ich fand es schon als Kind sehr befriedigend auf Wanderungen zu singen. (Heute geht's so, weil ich schon von der Naturfotografie abgelenkt bin, da ist leise sein die klügere Verhaltensweise.)

Wenn mir in diesem unsäglich langweiligen furzkonservativen – mich, immerhin Generation 1965 – genau gar nicht ansprechender Wahlkampf eine Partei mir etwas singend mitteilen möchte, dann ist mir das tausend Male lieber als ein Ministerpräsidentendepp, der mitten in der Pandemie immer noch ohne Maske in geschlossenen Räumen herumläuft (und die Kinder seines Bundeslandes in gesundheitliche Risiken entsendet, weil ihm das egal ist, denn er ist ja geimpft.)

Gesang hat Charme, dazu muss er nicht immer schön sein. Ich gehe manchmal in Kirchen, nicht um zu beten aber um zu singen. Nirgendwo kann man schöner gegebenenfalls auch mal falsch singen.

Ich habe im klinischen Umfeld so oft erlebt, dass Mitmenschen, wenn einmal gesungen werden sollte, sich mit verschränkten Armen hingesetzt haben, bockig bis zum Abwinken und partout nicht mitsingen wollten und so taten, als würde man sie dazu prügeln wollen. (Völlig absurd in diesem Umfeld.) Oder Krisen andeuteten, nur wenn man ein deutsches Weihnachtslied singen wollte (und wir haben so wunderschöne deutsche Weihnachtslieder.) Im späteren Verlauf dieser gesellschaftlichen Ereignisse spreizten sich dann immer die Gruppen in zwei Hälften: In die mit fröhlicher Laune, die gesungen haben und in die miesepetrigen Nichtsinger, die sich noch Stunden später darüber erregen konnten, überhaupt zum Singen aufgefordert worden zu sein.

In meinem Erleben ist das Singen ein das Leben schöner machender Faktor. Würde vor allem wir Deutschen viel mehr singen, würden wir nicht mehr so viel meckern. Würden wir nicht immer darüber meckern, wenn andere singen oder darüber wie andere singen, könnten wir selber mehr singen und wären fröhlicher. Wer partout nicht singen will, könnte wenigstens pfeifen.

Singen ist ist unfassbar therapeutisch. Ein singendes Land – wie z. B. Italien – scheint mir sehr viel mehr Freude im Leben zu haben – und sie zu zeigen. Singen ist Atemtherapie! Davon profitiert jeder, denn das ist gut, das macht stark, gesund und stimmt einfach froh.

Ich bin immer für das laienhafte Singen. Ich singe sicherlich nicht besonders toll, dafür gerne. Ganz besonders alle Abba-Songs. Und ja, ich bin die Generation, deren Omas Walter Scheel angehimmelt haben.

2021-08-23

Schlechte Techniksterne

Irgendwie habe ich gerade einen Lauf, einen schlechten. Man kennt das, ein Gerät zerstört sich nie alleine oder so ähnlich. Geräte spielen immer Kaputtdomino. Sonst macht es keinen Spaß.

Es fing alles damit an, dass ich meinem Nachbarn ein gebrauchtes iPhone 7 abkaufte. In Schweinchenrosa. Aber die Farbe ist mir egal, ich packe das eh in eine sehr robuste Hülle. Und nicht, dass ich mit meinem 6er (Danke Ute!) je unzufrieden gewesen wäre. Aber ich merke eben, dass es technisch nicht mehr wirklich bei Software-Updates berücksichtigt wird. Die Momente in denen ich mit dem iPhone nicht mehr weiterkomme, häufen sich. Zum Beispiel monatelang nicht die Covid-Warn-App benutzen zu können, fand ich schwer auszuhalten. Das muss ich schon zugeben.

Der sehr nette Nachbar machte mir einen sehr sehr fairen Preis (für ein 128 GB-Gerät), ich investierte in einen neuen originalen Akku (solange es sie noch gibt) und stellte irgendwann fest, dass ich mit dem Gerät gar nicht telefonieren konnte. (Okay, ich telefoniere auch wirklich selten mittlerweile.) Erst einmal die Sim-Karte gewechselt, dann war es doch der IC-Chip. Den noch halbwegs günstig über Saturn repariert, da hatte sich der, wie gesagt, sehr nette Nachbar drum gekümmert. (Die machen übrigens, wie wohl auch Media Markt, diese IC-Chip-Kulanzregelungen, die Apple sich weigert durchzuführen für eine deutlich geringere monetäre Gegenleistung als Apple.) Nun klappt das zwar mit dem Telefonieren wieder aber die Anrufer sind sehr weit weg. Und die Kamera … naja, also entweder hat diese hier eine Macke in dem Smartphone oder sie ist wirklich grottenschlecht, was wohl generell über das iPhone 7 berichtet wird, was ich aber vorher nicht so auf dem Plan hatte. Also nicht SO! Beziehungsweise mir einfach nicht vorstellen konnte, dass Apple ein iPhone mit Kamera rausbringt, die schlichtweg schlechter ist als vom Vorgängermodell.

Kamera ist mir mittlerweile das Wichtigste an so einem Smartphone. Nun … keine Ahnung, jedenfalls bin ich mit dem Teil nicht glücklich. Da hilft auch nicht, dass es deutlich flinker unterwegs ist mit allem und zumindest das nächste neue System noch darauf laufen soll. Das ist irgendwie schade, ich hatte es mir anders vorgestellt. Da hilft dann auch irgendwie nicht die Erkenntnis, dass das iPhone 7 mit einem neuen mittelerweile alten Bildformat kommt, das meine olle Adobe Bridge auf meinem – nun auch nicht mehr ganz frischen – Rechner nicht erkennen möchte auf den ersten Klick. Ich bin's so sehr müde …

Anfang der Woche schreibt jemand in meiner Twitter-Timeline, dass die externe Tastatur von dem PC kaputt gegangen ist. Ich denke noch so bei mir: „Ja, kenne ich. Ist wirklich Mist!”

Ich gehe aus dem Haus. Ich komme nach Hause, die komplette untere Reihe meiner Apple-Tastatur versagt ihren Dienst. Einfach so. Dass Apple-Tastaturen kaum noch länger als zwei Jahre halten, bin ich mittlerweile gewohnt. Aber früher haben sie das wenigstens angekündigt, weil ein Buchstabenkey erst einmal nicht mehr funktionieren wollte. Und ich habe wirklich nichts in die Tastatur gekippt!

An dieser Stelle herzlichen Dank, lieber H.-P. für die großzügige, super schnelle Tastatur-Aushilfe über die Amazon-Wunschliste. Das war toll und sehr hilfreich – und erleichernd. Ich habe mich wirklich gefreut über die Mithilfe! Ganz doller Knuddler dafür!°

Vor wenigen Monaten habe ich mir meinen allerersten Schnellkochtopf in meinem Leben gegönnt. Angebot beim Discounter. Ich habe den Topf gekauft, wieder zurück gebracht. Weil ich doch dachte, brauche ich vielleicht doch nicht, kann ich mir eigentlich nicht leisten … So ist das halt bei Leuten wie mir, man kauft eben nicht leichtfertig. Dann habe ich ihn noch einmal gekauft, schlussendlich schwärmen doch viele Menschen in meinem Umfeld von der Methode und ja, man spart schlicht ordentlich Energie mit dem Ding. Und Zeit. Und dieses ganze Gedampfe ist so aufregend!

Nun hatte ich ihn, habe ihn liebevoll bewundert und auch benutzt und war z. B. von gedämpften Gemüse (alleine dafür schon sollte jeder eine haben), der Hühnersuppe sehr begeistert. Und ich habe ihn nach dem Kochen immer schön brav zusammengestellt, wie man das mit neuen Dingen so macht. Das dazugehörige Dampfsieb wieder in die dazugehörte Tüte getan, damit nichts zerkratzt im Topf (ja, dämlich), Bedienungsanleitung darin. Und dann auf dem Herd so stehen lassen bis zur nächsten Hühnersuppe. Noch nicht weggeräumt, weil er so schön ist. So neu aussieht. Wollte ihn angucken können, weil doch: Freude.
Donnerstag habe ich etwas gekocht und anstatt dass ich den Herd ausschalte, habe ich versehentlich die Platte hochgeschaltet auf dem der Schnellkochtopf stand und wenn so ein Schnellkochtopf dicht verschlossen ist, riecht man das schmelzende Plastik sehr sehr spät. Der ganze Topf ist nun also verschmolzen mit der Plastiktüte, dto. das Sieb …
… und die Bedienungsanleitung trägt ebenso ein formidables Plastikräucherparfum.
Nein, da ist nichts mehr zu machen. Also nichts, was nicht massiv gesundheitsschädlich wäre. Und dann wird man trotzdem nie mehr den Geruch/Geschmack rausbekommen. Der ist selbst in den Deckel gezogen. Fasst man das Teil an, hat man den Geruch die nächsten 24h am Finger. Der Topf kann in den Müll. Ich habe Donnerstag sehr geheult. Aber das ist offensichtlich mein Lebenscredo. Wenn ich mir etwas einmal selber leiste, muss ich es umgehend entweder (versehentlich) kaputt machen oder ganz zerstören. Irgendwie darf ich mich nie an etwas lange erfreuen. Ich gebe zu, so was kann mir tatsächlich immer noch den Boden unter den Füßen wegziehen und mich in echte tiefe Krisen stürzen, diese Momene sind für mich Nahrungsergänzungsmittel für die mitlebende Krankheit.

War wirklich doof aber nun geht es wieder. Aber die schlechte technische Phase darf dann jetzt bitte, bitte wieder aufhören. Wirklich bitte! (Danke!)

Und zum Dank, weil Ihr mein Genöle so brav bis hierhin ausgehalten habt, jetzt wenigstens eine niedliche Shiina als Foto!

2021-08-22

Acaya in Apulien

Als mich Carmen Mancarella im vergangenen Herbst (2020) nach Apulien einlud und ich in dem Sommerappartement ihrer Familie in San Foca nächtigen durfte, hatte ich nicht nur reizenden Familienanschluss in der Familie meiner Freundin, sie zeigte mir auch mit mehr Ruhe und Muße die Ecken in Apulien, die sie selber so besonders liebt in ihrer Heimat. Plätze, die natürlich auf den Pressereisen nicht einfach zu besuchen sind.
Eine ganze besondere Perle unter den vielen kleineren Orten in Apulien, die alle ihre Besonderheiten aufweisen, ist Acaya – die Lieblingsstadt von Carmen. Und ja, Acaya ist sehr einzigartig und … entzückend. Die Stadt liegt in der Provinz Lecce, ca. zwölf Kilometer von der gleichnamigen Provinzhauptstadt entfernt.
Das Herz dieser Stadt selbst wurde in besonderer Architektur im 16. Jahrhundert gestaltet – alle Straßen verlaufen parallel, sind gerade in Quadraten angelegt. Das – zugegeben kleine – Zentrum besteht aus sechs Straßen, die von Norden nach Süden mit einer Breite von ca. vier Metern verlaufen und gleich lang sind und drei Straßen, die im rechten Winkel von Ost nach West laufen. Die Abstände zwischen den Parallelstraßen betragen, bis auf eine Ausnahme, immer 17 Meter.
So verlaufen alle Straße orthogonal, also rechtwinklig. Das ist schon sehr beeindruckend. Grund dieser besonderen Aufbauweise liegt wohl in Verteidigungszwecken aber auch wollte man den Einwohnern den Alltag mit dieser geographischen Klarheit erleichtern.Die Straßen von Acaya sind selbst schnell erlaufen, aber locken mit lauter kleinen Besonderheiten und zahlreichen Fotomotiven.
Genügend Aufmerksamkeit sollte man den Sehenswürdigkeiten der Stadt schenken: Das Castello di Acaya (1506) steht außerhalb südwestlich vom Zentrum – neben dem beeindruckenden Tor, dass zum Zugang von Castello und in die Stadt führt.
Im Stadtkern ist die Chiesa die Santa Maria della Neve zu besichtigen, eine kleine Kirche deren Geschichte wohl bis ins späte 13. Jahrhundert zurück reicht.
So, wie sie heute besichtigt werden kann, ist sie um 1865 erbaut worden. Wir waren selber nicht drinnen, auch Acaya war im letzten Herbst, durch das Virus bedingt, etwas runtergefahren. Aber sie soll im Gegensatz zu ihrer zurück genommenen einfachen Außenfassade im Innern besonders farbenfroh und prächtig gestaltet sein.
Mehr Zeit haben wir dem Castello di Acaya gewidmet – und das ist wirklich einzigartig von außen und von innen zu betrachten. Umschlossen von einem großen Burggraben, beeindrucken die dicken hohen Mauern, die im Trapez mit zwei Türmen angeordnet sind. Denoch wirkt das Castello erstaunlich kompakt.
Es gibt einen einzigen Zugang zur Burg über eine kleine Brücke. Ganz erschlossen ist das gesamte Gebiet rund um das Castello heute noch nicht, es finden weiterhin archäologische Ausgrabungen statt.

Die letzten Gebeine, die man bei Ausgrabungen 2001 aufrecht stehend gefunden hatte, sind Soldaten zugewiesen worden, die wohl um 1200 bis 1300 bei einer Schlacht ihr Leben verloren hatten und gemeinsam beerdigt wurden. Zu dieser Zeit war das Gebiet von Acaya noch als Segine bekannt.
Im Castello, das um 1506 von dem Ritter Alfonso d’Acaya in Auftrag gegeben wurde und dessen Ausbau von seinem Sohn Gian Ciacomo dell’Acaya bis zu seinem Tod 1570 fort geführt wurde, ist eine Dauerausstellung zu den archäologischen Ausgrabungen rund um Rocia Vechia zu sehen.
In der Hauptsaison finden immer wieder Wechselaustellungen zu zeitgenössischer Kunst statt. Der Eintritt kostet im € 5,— für Erwachsene, € 3,— für Gruppen/Studenten, Menschen mit Behinderungen haben gratis Zutritt. Außerhalb der Saison sollte man die Öffnungszeiten beachten. Wir besichtigten etwas unter Zeitdruck, denn das Castello schließt über die Mittagszeit. Aber ich fand es sehr beeindruckend – zumal außerhalb der Saison wir uns beinahe alleine in den Räumen befunden haben.

Wer die Mittagszeit in Acaya für ein Mittagessen nutzen möchte, die Trattoria Acaya am zetralen Platz macht einen sehr gemütlichen Eindruck. Und wenn ich mir die Fotos im Internet so ansehe, scheinen sie glücklich machende typische apulische Spezialitäten zu servieren.

Ich habe unseren Ausflug in Acay sehr genossen, der Spaziergang durch die aufgrund ihrer besonderen Anlagen so aufgeräumt wirkenden kleinen Gasssen, die Blicke über die Gartenamuern …
… gerade zur Mittagszeit war es im September unglaublich ruhig dort, eine angenehme Abwechslung zum sonstigen durchaus lauten italienischen Leben.

2021-08-20

Impfempfehlungen der Stiko

„Die Stiko sei in der Covid-Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab einem Alter von 12 Jahren vor der Politik eingeknickt”, hört man derzeit von (nicht nur) impfkritischen Stimmen.

Nö! Ich erlaube mir das zu bezweifeln: Die Stiko besteht aus ehrenamtlich (also unabhängig) arbeitenden Wissenschaftlern, denen ist schnurz, was diese Politiker treiben im Super-Wahljahr hinsichtlich des Impfgeschehens. Die Stiko interessiert auch nicht, was ca. 65 Millionen frische deutsche Impfexperten so von ihr denken in einer Pandemie.

Die machen einfach ihren Job, recherchieren Studien (so vorhanden) und wenn die Studienlage eine wissenschaftlich fundierte Analyse zulässt und diese Analyse unter dem Strich dann eine Impfempfehlung oder auch keine Impfempfehlung zulässt, dann sprechen sie diese aus. Oder eben auch nicht. Zumal sie wissen, dass das, was sie analysieren, jederzeit nicht umgesetzt werden muss in unserem Gesundheitssystem. Die Macht haben sie nicht, daher nimmt sich die Stiko durchaus die Zeit, dann erst zu arbeiten, wenn ausreichend sauberes – also verwertbares – Studienmaterial vorliegt. Und vorher empfehlen sie einfach keine Impfung. Was andere Wissenschaftler in anderen gesellschaftlichen Insstitutionen (und möglicherweise abhängigeren Systemen) weltweit dabei entscheiden, interessiert die Stiko nicht. Die Stiko arbeitet deutlich sauberer als ihr die Menschen in diesem Land ständig unterstellen möchten. Und so eine Ausarbeitung wie dieses Bulletin erfordert a) verwertbares Studienmaterial b) Zeit c) viel Arbeit

2021-08-19

Pistacchio Street Food Festival

In Pistazien kann ich mich reinlegen! Ob natürlich, ob salzig oder süß in den köstlichen orientalischen Gebäckarten. Und natürlich Gelato al Pistachio!!! Das ist mein persönliches „must have”-Eis!

Ich werde nie den Moment vergessen als ich bei meiner ersten Reise nach Apulien im Nationalpark – als wir nahe bei Ostuni eine Grotte besuchten mit der Fundstelle des ältesten Skeletts einer Mutter mit Fötus im Bauch – eben vor dieser Höhle ein riesiger und ebenfalls uralter Pistazienbaum stand, der mich deutlich tiefer beeindruckte als der archäologische Fund. Man sieht halt selten Pistazienbäume in einer solchen Größe, gerade für die professionelle Erne werden sie wohl mittlerweile eher als Strauch gezüchtet.

Vor Jahren gab es beim Holländer (Pflanzenmarkt) im Angebot eine Pistazienpflanze. Seitdem bin ich stolze Besitzerin! Angeblich, hieß es, würde man für diese keine zweite Pflanze benötigen für die Fruchtfolge … hm, keine Ahnung, bisher hatte meine noch nie geblüht, noch Früchte getragen. Aber ich halte sie auf meinem Balkon sehr in Ehren, hole sie bei Minusemperaturen immer als erste Pflanze rein. Und sie wächst fröhlich, wenn auch langsam vor sich hin. Ich habe daher so eine Ahnung wie wirklich sehr sehr alt der Baum in Ostuni sein muss! Und bin tägllich sehr entzückt darüber, eine Pistazie auf dem Balkon zu haben. Irgendwann finde ich vielleicht eine zweite Pflanze (es gab in diesem Jahr wieder welche beim Holländer aber mit 35 Euro über meinem Budget), vielleicht klappt es dann mit den Fruchständen? Jedenfalls bin ich sehr glücklich als Pistazienstrauch-Besitzerin, sie erinnert mich immer an den Baum in der Nähe von Ostuni.

Pistazien sind mit Abstand meine Lieblingsschalenfrucht. Gestern gab es in Stadt Land Kultur auf arte einen Beitrag über den Iran und seine Pistazien zu sehen. Man sieht in dem Beitrag glückliche Menschen, die Pistazien anbauen, verarbeiten und genießen. Das ist der Spirit der Pistazie!

Ist es also ein Wunder, dass ich mich wahnsinnig freue auf Berlins erstes Pistachio Street Food Festival? Es wird wieder organisiert von Sara Tovatelli und Andrea D’Addio, die mit ihrer Agentur uns nun schon seit Jahren immer wieder viel Freude mit den vielen verschiedenen Italian Food Festivals rund um die italienische Küche beglücken.
Dieses Mal feiern wir also in Berlin die Pistazie – und somit wird erstmals auch kein reines Italian Street Food geben, es wird viel internationaler! Wir werden auch Pistazienspezialitäten der türkischen und persischen Küche und vieler anderer Länder genießen dürfen. Und selbstverständlich auch aus der italienischen Hochburg der Pistazie: das grüne Gold von Sizilien – aus Bonte! Insgesamt 15 Food Trucks servieren mit von und an der Pistazie: Arancini, Empanadas, Pizza, Panzerotti, Rindersteak, Thunfisch im Mantel, Tiramisù, Cannoli, Ceviche, Baklava, Oktopus-Burger, Eis, Granita!! Burritos by Gianfranco, über Eiscreme von Duo Sicilian Ice Cream zu Kuchen von Gaia, bis zur Pasta von Paisà und und und …

Wie immer gibt es auch einen Instagram-Fotowettbewerb, der Preis ist ein 50 Euro Gutschein im Duo Sicilian Food Shop (Pistaziencremen, -pestos und -pasten)! Und es gelten wie immer die aktuellen Covid-Regeln in der Stadt, also derzeit Geipmft/Getestet/Genesen – und zwischen den Ständen ist das Maskentragen Pflicht.

Wann? Samstag 28. und Sonntag 29. August von 11 bis 22 Uhr
Wo? Jules B-Part - Luckenwalder Str. 6b, 10963 Berlin (U1, U2, U3 Gleisdreieck)
Eintritt? 3 Euro, Kinder unter 12 Jahren haben freien Eintritt
Funfact: Wer komplett (bis auf die Schuhe) in Grün gekleidet kommt, erhält freien Eintritt.

Save the Pistachhio-date!

2021-08-17

Afghanistan

Was mich umtreibt, ich höre ein Telefonat mit einem Afghanen, der mit den deutschen Streitkräften gearbeitet hatte und für diese vor Ort vier Sicherheitshäuser leitete in denen Helfer der deutschen Streitkräfte geschützt werden sollten, die mittlerweile aufgegeben wurden von ihm, denn er konnte keine Sicherheit mehr gewährleisten. Musste verhinden, dass die Taliban dort jetzt einfach einmaschieren und sehr leichtes Todesspiel hätten.

Und dieser Mann erklärt auch, dass alle Streitkräfte, die jemals in Afghanistan tätig waren, in den letzten Wochen – zeitgleich mit dem Abzug der eigenen Soldaten – die Afghanen, die ihnen zugearbeitet hatten, ausgeflogen haben.

Die einzige Streitmacht, die es nicht in der verfügbaren Zeit getan hatten, das waren wir, die Deutschen! Kann man sich die Verzweiflung der Menschen vorstellen? Sie haben uns geholfen, dass der Terrorismus der Taliban, keine Plattform mehr finden kann. Und sie sind nun die Verlierer, weil wir, die Deutschen, sie zum Dank hängen lassen? Die meisten, die für die Niederländer, Franzosen u.v.m. sind in Sicherheit gebracht worden – und wir überlassen unsere Helfer sich selbst in Sicherheitshäusern?

Und ja, das sind wir, wir die Deutschen, die das tun. Wir verantworten die aktuelle Regierung, die sich in den letzten Jahren in Nichts besser geübt hatte als im Aussitzen. Wir haben es zugelassen, wir haben wiedergewählt. Wir lassen zu, dass überhaupt diese Regierungsparteien erneut zur Debatte stehen in zweistelligen Prognosen. Wir lassen dieses politische Geschachere im Abgeordnetenhaus zu, nehmen das hin. Sind zwar entsetzt, lassen sie aber weiter machen. Wählen dieses Gesocks wieder und wieder.

Das geht uns alle an! Das, was hier regierungsseitig versäumt wurde, das wird auf uns als Land zurückfallen! Die aktuelle Regierung schädigt unser Außenbild als Deutsche in der Weltgeschichte in einem Maße, wie wir es uns nicht erlauben können. Und ich fürchte, vielen Menschen ist gar nicht klar, was das bedeutet für unsere Zukunft! Denn all das, mit dem wir uns sonst nach Außen verkaufen konnten als relevante Staatsmacht, trägt längst keine Relevanz mehr in den Weltmärkten. Wir können gar nichts mehr. Wir sind zu einem mittelklassigen, rückständigen, unflexiblen und ollen Staatsapparat verkommen. Wir bieten ein bisschen soziale Sicherheit und auch diese nur noch schlecht.

Vor allem aber reichen wir Menschen in Not, die in diese Not geraten sind, weil sie uns zu Diensten waren, nicht einmal mehr in Angesicht einer humanitären und militärischen Katastrophe die Hände.

Und das ist nicht mit „Die Afghanen wollen nicht militärisch kämpfen” zu entschuldigen. Zivilisten sind zu retten. Insbesondere auch dann, wenn sie unsere Partner über Jahrzehnte waren.

Ich schäme mich. Sehr.