2021-08-22

Acaya in Apulien

Als mich Carmen Mancarella im vergangenen Herbst (2020) nach Apulien einlud und ich in dem Sommerappartement ihrer Familie in San Foca nächtigen durfte, hatte ich nicht nur reizenden Familienanschluss in der Familie meiner Freundin, sie zeigte mir auch mit mehr Ruhe und Muße die Ecken in Apulien, die sie selber so besonders liebt in ihrer Heimat. Plätze, die natürlich auf den Pressereisen nicht einfach zu besuchen sind.
Eine ganze besondere Perle unter den vielen kleineren Orten in Apulien, die alle ihre Besonderheiten aufweisen, ist Acaya – die Lieblingsstadt von Carmen. Und ja, Acaya ist sehr einzigartig und … entzückend. Die Stadt liegt in der Provinz Lecce, ca. zwölf Kilometer von der gleichnamigen Provinzhauptstadt entfernt.
Das Herz dieser Stadt selbst wurde in besonderer Architektur im 16. Jahrhundert gestaltet – alle Straßen verlaufen parallel, sind gerade in Quadraten angelegt. Das – zugegeben kleine – Zentrum besteht aus sechs Straßen, die von Norden nach Süden mit einer Breite von ca. vier Metern verlaufen und gleich lang sind und drei Straßen, die im rechten Winkel von Ost nach West laufen. Die Abstände zwischen den Parallelstraßen betragen, bis auf eine Ausnahme, immer 17 Meter.
So verlaufen alle Straße orthogonal, also rechtwinklig. Das ist schon sehr beeindruckend. Grund dieser besonderen Aufbauweise liegt wohl in Verteidigungszwecken aber auch wollte man den Einwohnern den Alltag mit dieser geographischen Klarheit erleichtern.Die Straßen von Acaya sind selbst schnell erlaufen, aber locken mit lauter kleinen Besonderheiten und zahlreichen Fotomotiven.
Genügend Aufmerksamkeit sollte man den Sehenswürdigkeiten der Stadt schenken: Das Castello di Acaya (1506) steht außerhalb südwestlich vom Zentrum – neben dem beeindruckenden Tor, dass zum Zugang von Castello und in die Stadt führt.
Im Stadtkern ist die Chiesa die Santa Maria della Neve zu besichtigen, eine kleine Kirche deren Geschichte wohl bis ins späte 13. Jahrhundert zurück reicht.
So, wie sie heute besichtigt werden kann, ist sie um 1865 erbaut worden. Wir waren selber nicht drinnen, auch Acaya war im letzten Herbst, durch das Virus bedingt, etwas runtergefahren. Aber sie soll im Gegensatz zu ihrer zurück genommenen einfachen Außenfassade im Innern besonders farbenfroh und prächtig gestaltet sein.
Mehr Zeit haben wir dem Castello di Acaya gewidmet – und das ist wirklich einzigartig von außen und von innen zu betrachten. Umschlossen von einem großen Burggraben, beeindrucken die dicken hohen Mauern, die im Trapez mit zwei Türmen angeordnet sind. Denoch wirkt das Castello erstaunlich kompakt.
Es gibt einen einzigen Zugang zur Burg über eine kleine Brücke. Ganz erschlossen ist das gesamte Gebiet rund um das Castello heute noch nicht, es finden weiterhin archäologische Ausgrabungen statt.

Die letzten Gebeine, die man bei Ausgrabungen 2001 aufrecht stehend gefunden hatte, sind Soldaten zugewiesen worden, die wohl um 1200 bis 1300 bei einer Schlacht ihr Leben verloren hatten und gemeinsam beerdigt wurden. Zu dieser Zeit war das Gebiet von Acaya noch als Segine bekannt.
Im Castello, das um 1506 von dem Ritter Alfonso d’Acaya in Auftrag gegeben wurde und dessen Ausbau von seinem Sohn Gian Ciacomo dell’Acaya bis zu seinem Tod 1570 fort geführt wurde, ist eine Dauerausstellung zu den archäologischen Ausgrabungen rund um Rocia Vechia zu sehen.
In der Hauptsaison finden immer wieder Wechselaustellungen zu zeitgenössischer Kunst statt. Der Eintritt kostet im € 5,— für Erwachsene, € 3,— für Gruppen/Studenten, Menschen mit Behinderungen haben gratis Zutritt. Außerhalb der Saison sollte man die Öffnungszeiten beachten. Wir besichtigten etwas unter Zeitdruck, denn das Castello schließt über die Mittagszeit. Aber ich fand es sehr beeindruckend – zumal außerhalb der Saison wir uns beinahe alleine in den Räumen befunden haben.

Wer die Mittagszeit in Acaya für ein Mittagessen nutzen möchte, die Trattoria Acaya am zetralen Platz macht einen sehr gemütlichen Eindruck. Und wenn ich mir die Fotos im Internet so ansehe, scheinen sie glücklich machende typische apulische Spezialitäten zu servieren.

Ich habe unseren Ausflug in Acay sehr genossen, der Spaziergang durch die aufgrund ihrer besonderen Anlagen so aufgeräumt wirkenden kleinen Gasssen, die Blicke über die Gartenamuern …
… gerade zur Mittagszeit war es im September unglaublich ruhig dort, eine angenehme Abwechslung zum sonstigen durchaus lauten italienischen Leben.

2021-08-20

Impfempfehlungen der Stiko

„Die Stiko sei in der Covid-Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab einem Alter von 12 Jahren vor der Politik eingeknickt”, hört man derzeit von (nicht nur) impfkritischen Stimmen.

Nö! Ich erlaube mir das zu bezweifeln: Die Stiko besteht aus ehrenamtlich (also unabhängig) arbeitenden Wissenschaftlern, denen ist schnurz, was diese Politiker treiben im Super-Wahljahr hinsichtlich des Impfgeschehens. Die Stiko interessiert auch nicht, was ca. 65 Millionen frische deutsche Impfexperten so von ihr denken in einer Pandemie.

Die machen einfach ihren Job, recherchieren Studien (so vorhanden) und wenn die Studienlage eine wissenschaftlich fundierte Analyse zulässt und diese Analyse unter dem Strich dann eine Impfempfehlung oder auch keine Impfempfehlung zulässt, dann sprechen sie diese aus. Oder eben auch nicht. Zumal sie wissen, dass das, was sie analysieren, jederzeit nicht umgesetzt werden muss in unserem Gesundheitssystem. Die Macht haben sie nicht, daher nimmt sich die Stiko durchaus die Zeit, dann erst zu arbeiten, wenn ausreichend sauberes – also verwertbares – Studienmaterial vorliegt. Und vorher empfehlen sie einfach keine Impfung. Was andere Wissenschaftler in anderen gesellschaftlichen Insstitutionen (und möglicherweise abhängigeren Systemen) weltweit dabei entscheiden, interessiert die Stiko nicht. Die Stiko arbeitet deutlich sauberer als ihr die Menschen in diesem Land ständig unterstellen möchten. Und so eine Ausarbeitung wie dieses Bulletin erfordert a) verwertbares Studienmaterial b) Zeit c) viel Arbeit

2021-08-19

Pistacchio Street Food Festival

In Pistazien kann ich mich reinlegen! Ob natürlich, ob salzig oder süß in den köstlichen orientalischen Gebäckarten. Und natürlich Gelato al Pistachio!!! Das ist mein persönliches „must have”-Eis!

Ich werde nie den Moment vergessen als ich bei meiner ersten Reise nach Apulien im Nationalpark – als wir nahe bei Ostuni eine Grotte besuchten mit der Fundstelle des ältesten Skeletts einer Mutter mit Fötus im Bauch – eben vor dieser Höhle ein riesiger und ebenfalls uralter Pistazienbaum stand, der mich deutlich tiefer beeindruckte als der archäologische Fund. Man sieht halt selten Pistazienbäume in einer solchen Größe, gerade für die professionelle Erne werden sie wohl mittlerweile eher als Strauch gezüchtet.

Vor Jahren gab es beim Holländer (Pflanzenmarkt) im Angebot eine Pistazienpflanze. Seitdem bin ich stolze Besitzerin! Angeblich, hieß es, würde man für diese keine zweite Pflanze benötigen für die Fruchtfolge … hm, keine Ahnung, bisher hatte meine noch nie geblüht, noch Früchte getragen. Aber ich halte sie auf meinem Balkon sehr in Ehren, hole sie bei Minusemperaturen immer als erste Pflanze rein. Und sie wächst fröhlich, wenn auch langsam vor sich hin. Ich habe daher so eine Ahnung wie wirklich sehr sehr alt der Baum in Ostuni sein muss! Und bin tägllich sehr entzückt darüber, eine Pistazie auf dem Balkon zu haben. Irgendwann finde ich vielleicht eine zweite Pflanze (es gab in diesem Jahr wieder welche beim Holländer aber mit 35 Euro über meinem Budget), vielleicht klappt es dann mit den Fruchständen? Jedenfalls bin ich sehr glücklich als Pistazienstrauch-Besitzerin, sie erinnert mich immer an den Baum in der Nähe von Ostuni.

Pistazien sind mit Abstand meine Lieblingsschalenfrucht. Gestern gab es in Stadt Land Kultur auf arte einen Beitrag über den Iran und seine Pistazien zu sehen. Man sieht in dem Beitrag glückliche Menschen, die Pistazien anbauen, verarbeiten und genießen. Das ist der Spirit der Pistazie!

Ist es also ein Wunder, dass ich mich wahnsinnig freue auf Berlins erstes Pistachio Street Food Festival? Es wird wieder organisiert von Sara Tovatelli und Andrea D’Addio, die mit ihrer Agentur uns nun schon seit Jahren immer wieder viel Freude mit den vielen verschiedenen Italian Food Festivals rund um die italienische Küche beglücken.
Dieses Mal feiern wir also in Berlin die Pistazie – und somit wird erstmals auch kein reines Italian Street Food geben, es wird viel internationaler! Wir werden auch Pistazienspezialitäten der türkischen und persischen Küche und vieler anderer Länder genießen dürfen. Und selbstverständlich auch aus der italienischen Hochburg der Pistazie: das grüne Gold von Sizilien – aus Bonte! Insgesamt 15 Food Trucks servieren mit von und an der Pistazie: Arancini, Empanadas, Pizza, Panzerotti, Rindersteak, Thunfisch im Mantel, Tiramisù, Cannoli, Ceviche, Baklava, Oktopus-Burger, Eis, Granita!! Burritos by Gianfranco, über Eiscreme von Duo Sicilian Ice Cream zu Kuchen von Gaia, bis zur Pasta von Paisà und und und …

Wie immer gibt es auch einen Instagram-Fotowettbewerb, der Preis ist ein 50 Euro Gutschein im Duo Sicilian Food Shop (Pistaziencremen, -pestos und -pasten)! Und es gelten wie immer die aktuellen Covid-Regeln in der Stadt, also derzeit Geipmft/Getestet/Genesen – und zwischen den Ständen ist das Maskentragen Pflicht.

Wann? Samstag 28. und Sonntag 29. August von 11 bis 22 Uhr
Wo? Jules B-Part - Luckenwalder Str. 6b, 10963 Berlin (U1, U2, U3 Gleisdreieck)
Eintritt? 3 Euro, Kinder unter 12 Jahren haben freien Eintritt
Funfact: Wer komplett (bis auf die Schuhe) in Grün gekleidet kommt, erhält freien Eintritt.

Save the Pistachhio-date!

2021-08-17

Afghanistan

Was mich umtreibt, ich höre ein Telefonat mit einem Afghanen, der mit den deutschen Streitkräften gearbeitet hatte und für diese vor Ort vier Sicherheitshäuser leitete in denen Helfer der deutschen Streitkräfte geschützt werden sollten, die mittlerweile aufgegeben wurden von ihm, denn er konnte keine Sicherheit mehr gewährleisten. Musste verhinden, dass die Taliban dort jetzt einfach einmaschieren und sehr leichtes Todesspiel hätten.

Und dieser Mann erklärt auch, dass alle Streitkräfte, die jemals in Afghanistan tätig waren, in den letzten Wochen – zeitgleich mit dem Abzug der eigenen Soldaten – die Afghanen, die ihnen zugearbeitet hatten, ausgeflogen haben.

Die einzige Streitmacht, die es nicht in der verfügbaren Zeit getan hatten, das waren wir, die Deutschen! Kann man sich die Verzweiflung der Menschen vorstellen? Sie haben uns geholfen, dass der Terrorismus der Taliban, keine Plattform mehr finden kann. Und sie sind nun die Verlierer, weil wir, die Deutschen, sie zum Dank hängen lassen? Die meisten, die für die Niederländer, Franzosen u.v.m. sind in Sicherheit gebracht worden – und wir überlassen unsere Helfer sich selbst in Sicherheitshäusern?

Und ja, das sind wir, wir die Deutschen, die das tun. Wir verantworten die aktuelle Regierung, die sich in den letzten Jahren in Nichts besser geübt hatte als im Aussitzen. Wir haben es zugelassen, wir haben wiedergewählt. Wir lassen zu, dass überhaupt diese Regierungsparteien erneut zur Debatte stehen in zweistelligen Prognosen. Wir lassen dieses politische Geschachere im Abgeordnetenhaus zu, nehmen das hin. Sind zwar entsetzt, lassen sie aber weiter machen. Wählen dieses Gesocks wieder und wieder.

Das geht uns alle an! Das, was hier regierungsseitig versäumt wurde, das wird auf uns als Land zurückfallen! Die aktuelle Regierung schädigt unser Außenbild als Deutsche in der Weltgeschichte in einem Maße, wie wir es uns nicht erlauben können. Und ich fürchte, vielen Menschen ist gar nicht klar, was das bedeutet für unsere Zukunft! Denn all das, mit dem wir uns sonst nach Außen verkaufen konnten als relevante Staatsmacht, trägt längst keine Relevanz mehr in den Weltmärkten. Wir können gar nichts mehr. Wir sind zu einem mittelklassigen, rückständigen, unflexiblen und ollen Staatsapparat verkommen. Wir bieten ein bisschen soziale Sicherheit und auch diese nur noch schlecht.

Vor allem aber reichen wir Menschen in Not, die in diese Not geraten sind, weil sie uns zu Diensten waren, nicht einmal mehr in Angesicht einer humanitären und militärischen Katastrophe die Hände.

Und das ist nicht mit „Die Afghanen wollen nicht militärisch kämpfen” zu entschuldigen. Zivilisten sind zu retten. Insbesondere auch dann, wenn sie unsere Partner über Jahrzehnte waren.

Ich schäme mich. Sehr.

2021-07-26

Dankeschön!

Lieber Katzendiätfutterbeauftragter, Shiina guckt zwar nicht ganz so auf dem Foto, hat sich aber wirklich total gefreut über ihr Päckchen am Samstag und fühlt sich futterbedingt jetzt erst einmal sicher!

Und ich habe mich sehr sehr sehr über das wunderschöne Ottolenghi-Kochbuch gefreut.

Was für ein Buch – und welche Freude! Dankeschön für das an uns denken und Freude bringen!

2021-07-23

True Italian Street Food Festival

Wer sich wieder unter Menschen traut, sollte sich dieses Event an diesem Wochenende (24.-25.07.2021) in Berlin wirklich nicht entgehen lassen. Zwei Tage lang gastiert das True Italian Street Food Festival am OstHafen im Friedrichshain.

Zum dritten Mal haben wir die Chance Italien in Berlin an der Spree zu erleben – mit den allerfeinsten italienischen Geschmackserlebnisssen, die man auf die Hand genießen kann. Originaler Geschmack, nix Pizza mit Ananans! Arancini, Panzerotti (denen bin ich so verfallen!), Rustici, Pasta, Bruscetta, Octopus-Burger, Scampi-Spieße, Porchetta, Cafè und natürlich Gelato und Canolli und viel viel mehr Köstlichkeiten aus der gesamten italienischen Küche vom Norden bis in den Süden, unverfälscht in hervorragender Qualität serviert. Eine grandiose Appetit machende Vorschau auf all die Kösstlichkeiten findet Ihr auf dem Instagram-Account von True Italian Food! Sieht das nicht alles super gut aus?

Übrigens kann man bargeldlos bezahlen – die üblichen Covid19-Veranstaltungsregeln müssen eingehalten werden, also entweder vollständiger Impfnachweis, aktueller negativer Test (ein Testzentrum steht vor dem Eingang), Registration per App und das Tragen von FFP2-Masken zwischen den Ständen auf dem Gelände sind auch zu tragen. Dafür gibt es dann wieder auf Instagram beim True Italian-Account einen netten Fotowettbewerb, zu gewinnen ist ein Aufenthalt im Grand Hotel Wagner***** in Palermo für zwei Personen und drei Nächte. Palermo gilt als die Hauptstadt des italienischen Street Foods.

Die Tore zum True Italien Street Food Festival, auf dem Euch 15 italienische Restaurants bzw. Food Trucks verwöhnen möchten, öffnen um 11:00 Uhr morgens und schließen um 22:00 Uhr am Abend.

Dazwischen gönnt Ihr Euch ein bisschen italienischen Urlaub an der Spree und im Hauptstädtchen – das Wetter soll dementsprechend werden! Genießt es einfach – wir haben es uns soooo verdient!

2021-07-07

Bin geschröpft worden

Weil es mir gerade so dermaßen gut geht (vor allem seit den Impfungen) meine Schmerzsymptomatik betreffend, haben der Physiotherapeut und ich beschlossen, dass ich jetzt erst einmal nur noch einmal in der Woche zur manuellen Therapie gehe. Ich werte es als sehr großen Erfolg unserer gemeinsamen aber auch meiner eigenen Arbeit am Körper. Die Gerätekrankengymnastik (in einer anderen Physiopraxis) zwei Mal die Woche behalte ich natürlich bei. Es ist bekannt, dass bei der Fibromyalgie Sport, soweit irgendwie möglich, das Heilmittel allererster Wahl ist. Und ich bin seit nun gut einem halben Jahr Gerätetraining wirklich gut dabei und fühle mich körperlich sehr gut, die allermeiste Zeit. Das war mit eine der besten Entscheidungen von mir, trotz der Corona-Schließungen im Sportsegment zu sagen, ich brauche das, egal wie und ich mir dieses Physiotherapiestudio gesucht hatte, die Fitnesstraining an Geräten dennoch anbieten konnten.

Es gibt da ein Schultersyndrom, das wohl demnächst dann doch operiert werden wird. Aber das ist eine andere Baustelle.

Letzte Woche hatte mich der großartige Physiotherapeut geschröpft. Nicht mit üblichem asiatischen vorher heiß machen-Gedöns, sondern einfach die Glocken mit Vakkum angesaugt und mich dann so 20 Minuten liegen lassen. Das ist am Anfang so richtig angenehm gar nicht – also besser geschrieben: Es ist nicht so angenehm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Aber ich hatte in dieser Woche wirklich keine Schmerzen, weder im Schulterbereich (da quälte es die letzte Zeit doch sehr), noch die üblichen Verspannungen und wo es mich sonst so immer mal wieder zwickt.

Schröpfen ist ein traditionsreiches Heilverfahren aus der traditionellen Chinesischen Meidzin (TCM), das gegen Verspannungen und Schmerzen angewendet wird. Ein Verfahren der Ausleitungstherapie. In der Anwendung werden Gläser auf die Haut gesetzt, und mit einer Pumpe ein Unterdruck generiert, der kann sanft bis sehr stark gesteuert werden. Dadurch strömt verstärkt Blut in den geschröpften Bereich und sorgt für eine intensivere Durchblutung. Für diese Therapie gibt es keine nachgewiesene Evidenz (keine Ahnung, ob es überhaupt jemals richtig konsequent untersucht wurde). Wobei ich finde, dass sich das physisch von selbst erklärt. Schwellstrom ist nichts anderes: Setze einen Reiz und der Körper gibt dir eine Antwort.

Aber mein Physiotherapeut selber war total überrascht, wie entspannt und weich sich meine Rückenmuskulatur heute anfühlte, die sich letzte Woche deutlich anders noch bearbeiten ließ. Er ist dieser Typ Physiotherapeut, der nur auf den Rücken gucken muss und direkt weiß, wo es zwickt, ohne dass man etwas sagen muss. Schlicht ein begandetes Talent in seinem Job. Somit waren wir sehr angetan vom ersten Resultat des Schröpfens und haben heute noch einmal eine Session dran gelegt, dieses Mal weiter nach unten bis auf den Po. Und danach noch einmal entspanntes Abhängen für 20 Minuten auf der pieksenden Akkupressurmatte.

Mein Rücken sieht jetzt zwar aus wie misshandelt (kurz vor dem Bikini-Urlaub sollte man vielleicht wirklich keine Saugglocken in Anspruch nehmen) – aber es fühlt sich einfach sehr sehr gut, sehr befreit an.