2018-08-01

Warum das SAP-Projekt bei Lidl scheitern musste!

Schon beim Lesen der ersten beiden Absätze dieses Artikels im Handelsblatt weiß man genau, warum das Projekt SAP bei Lidl wirklich gescheitert ist:

• Man nennt kein Projekt ELWIS, weil man glaubt, es sei total „krass" sich im Namen mit einer Größe des Rock'n Roll anzubiedern. Einer die im übrigen viel zu früh gestorben ist. An einem indirekten Suizid.

Bei allem Respekt vor Menschen, die nicht abergläubisch sind – aber Omen ist Omen.

• Man nennt in diesem Zeitalter solche Projekte auch nicht mehr „Elektronisches (LIDL) Warenwirtschaftsinformationssysstem” – (außer man ist eine deutsche Behörde oder mindestens ein Heimatministerium). So hatte man IT-Projekte vielleicht noch in den 80igern (letztes Jahrhundert) bezeichnet – damals war das cool. 40 Jahre später klingt das nach … vom längst verstorbenen Hund durchgekaute stinkende zur Erinnerung aufgehobene Socke.

• Wer eine dreistellige Anzahl von Beratern engagiert, versetzt einem Projekt auch eine dreistellige Anzahl von Todesstößen. Ausnahme: man unterzieht jeden dieser Berater vorher einer Gehirnwäsche und schrumpft sein Ego auf Null.

• Warenwirtschaftssysteme – also Management Systeme – niemals auf der Basis des alten Systems neu entwickeln wollen. Es funktioniert einfach nicht. Wenn es funktioniert, funktioniert es nicht gut. Nicht gut funktionieren heißt schlecht funktionieren. Kann man also gleich beim alten System bleiben.

Wenn sich das alte Warenwirtschaftssystem für die Zukunft als nicht mehr tragfähig erweist – wie kann man da auf die Idee kommen an alten Grundsätzen (hier Warenwirtschaft nach Verkaufspreisen anstatt Einkaufspreisen) festhalten zu wollen?

2018-07-30

Tag des Käsekuchens – Käsekuchen aus dem Kühlschrank mit Beeren nach Schuhbeck



Heute ist Montag, der 30. Juli und somit Internationaler Tag des Käsekuchens. Irgendwann als „National Day Cheesekake Day” von den Amerikanern ins Leben gerufen, hat sich der Tag aufgemacht auf der ganzen Welt zelebriert zu werden. Zu Recht wird er mittlerweile in allen internationalen Küchen zelebriert! Aus diesem Anlass hatte Tina von Lecker & Co. die wundervolle Idee zu einer lustigen gemeinsamen Käsekuchenbackzeremonie einzuladen. Alle teilnehmenden Blogger backen oder rühren einen Käsekuchen an, süß oder deftig, mit und ohne Boden, soft oder fest, saftig oder zitronig, gestreift, mit Krönchen – mit viel Liebe.



Ich fand das sehr stimmig, da ich neulich im TV dem Herrn Schuhbeck auf die Finger sah, wie er in seiner Feststagsküche eine Käsekuchencreme zauberte – kalt aus dem Kühlschrank. Schon vom Zusehen war mir klar, die konnte nur sehr gut schmecken. Zumal er gar kein Chili-Salz an die Creme gab! Was auch nicht mehr so oft beim Schuhbeck passiert. Ich mochte das Rezept so sehr, dass ich es mir direkt am nächsten Tag aus dem Internet zog und auf Halde legte. Als dann Tina mit ihrer Idee für den heutigen Tag um die Ecke kam, war für mich sofort klar, was ich machen würde. Zumal ich auch in etwa wusste – aufgrund einer von einem Hoch durchgehend bestimmten Wetterlage – dass ich momentan nicht unbedingt backen wollte.

Dabei kann ich gerade Käsekuchen ziemlich gut backen, wie ich finde. Vielleicht nicht so gut wie meine Mum ihn backen konnte, sie konnte wirklich den perfekten Käsekuchen (für mich ohne Boden) backen, dass selbst unsere Katze Susi ihn nicht stehen lassen konnte – was hier und da für interessante Erklärungsversuche bei Geburtstagsfeiern führte. Was der Katze übrigens ziemlich egal war. Sie lag meist glücklich voll genascht irgendwo in der Ecke und war niedlich. Der Käsekuchen schien dagegen etwas gerupft. Meine Mutter wollte aber in dem Punkt irgendwie auch nicht lernen. Den Moment zwischen zu heiß und ausreichend ausgekühlt für die Katze zu erwischen, das war ihr größtes Talent sicher nicht!

Nun denn, schreiten wir zum Käsekuchen im Glas mit Himbeeren. Wie immer habe ich mich schon frühzeitig nicht an das Originalrezept gehalten, denn ich hatte vergessen die obligatorischen Kekse zu kaufen, die man heutzutage üblicherweise bei so adretten süßen Dingen im Glas auf den Boden zu krümeln hat. Schnell einen Biskuit backen, wollte ich nicht. Also zog ich heute nachmittag los zum befreundeten türkischen Bäcker um die Ecke, der Sonntags immer einen fantastischen Kranzkuchen in der Theke zu liegen hat. Den ich heute tapfer links liegen ließ, dafür mit tapferen Vorsatz nach Cookies Ausschau hielt. Vergeblich. Dafür fand ich Mandelhörnchen und eines davon durfte mit. Ansonsten blieb alles beim Original und das funktioniert so:




Zutaten

Die Portion ist für fünf kleinere Gläser

2 Eigelb
2,5 Esslöffel Zucker
Mark von einem Viertel einer Vanilleschote
Prise Salz (kein Chilisalz)

1 Blatt Gelatine

150g Quark (ich bin für 40%igen, bei Käsekuchen sollte man nicht an der Qualität beim Quark sparen und geminderte Fettstufe ist das leider)
200ml Sahne

1 EL Saft der Zitrone
etwas Abrieb einer Zitrone (Viertel)

1-2 EL Saft der Orange
etwas Abrieb einer Orange (Viertel)

ca. 150g Kekse – hier ein Mandelhörnchen

200g Himbeeren
einige Tropfen Zitronensaft
wer es mag: 1-2 Esslöffel Orangenlikör
etwas Puderzucker (zum Bestäuben)
grüne Deko


Zubereitung



Von den Mandelhörnchen die Schokoladenenden abschneiden. Die Schokoenden essen (an dieser einen Stelle schon ist mein Rezept zum Originalrezept übrigens klar im Vorteil.) Den Rest vom Mandelhörnchen sehr fein hacken – alternativ kurz krümelig klein mixen. Auf dem Boden der Gläser verteilen.

Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen.

Die Eigelbe mit einer Prise Salz, der Vanille und zunächst nur einem Esslöffel Zucker im heißen Wasserbad mit einem Schneebesen oder Handmixer schön schaumig aufschlagen bis es fast weiß ist. Aus dem Wasserbad nehmen und die ausgedrückte Gelatine der Masse unterrühren.

Die Sahne halbsteif schlagen.

Den Quark (kann man, wenn man mag, vorher eine Stunde lang abtropfen lassen) nun zusammen mit dem restlichen Zucker, dem Abrieb der Zitrusfrüchte sowie deren Saft in die Eiermasse rühren. (Créme ist ab jetzt übrigens schon lecker.) Von der Sahne mit einem Spatel erst ein Drittel vorsichtig unter die Masse heben, dann den Rest von ihr unterheben. (Ab jetzt ist sie richtig lecker!)

Die Créme in die Gläser einfüllen und das Glas leicht aufschlagen, damit sich die Créme im Glas setzt. Mit Folie abgedeckt mindestens ein, zwei Stunden im Kühlschrank fest werden lassen. Besser noch über Nacht. (Denkt bitte wirklich an das Abdecken, denn Milchspeisen nehmen gerne und schnell Gerüche anderer Lebensmittel an.)

Die Himbeeren mit etwas Zitronensaft, wer mag auch mit Orangenlikör beträufeln und vorsichtig vermengen. Oben auf dem Glas anrichten, Puderucker darüber streuen und den üblichen grünen Deko-Zweig nicht vergessen. Da Schuhbeck diese Mal kein Chilisalz verwendete, verwenden wir für die Deko lieber Minze oder Zitronenmelisse anstelle des berühmten Rosmarinzweiges. Oder die Schönheit dessen, was gerade draußen wundervoll blüht!




Fazit
: Ein formidabler Käsekuchen der anderen Art – die Créme ist luftig, leicht und schmeckt original wie Käsekuchen! Ich für meinen Teil werde beim Mandelhörnchen in dem Rezept bleiben – grandios dieser leichte Marzipangeschmack am Ende. Ein sehr feiner ungebackener Käsekuchen aus dem Glas zu dessen Süße die Säure der Himbeeren perfekt passt. Perfekt für diesen Sommer! Die Zubereitung ist denkbar einfach, die größte Schwierigkeit ist wohl die Créme sauber in die Gläser zu füllen – Schuhbeck füllte sie übrigens vorher in einen Spritzbeutel um.

Gut, vielleicht sind bei der im Rezept angegebenen Menge die Gläser ein wenig zu schnell leergelöffelt – aber das Problem lässt sich beim nächsten Mal mit etwas mathematischer Geschicklichkeit sicherlich beheben.



Und nun guckt Euch die vielen anderen Kreationen der vielen anderen Käsekuchenfantasten an – da ist ein Rezept feiner als das andere. Über 40 Rezepte haben wir zusammen gebracht – vermutlich die größte und mit Sicherheit die leckerste Käsekucherezeptesammlung der Welt!

  1. LECKER&Co: Zebra Käsekuchen mit Brombeeren
  2. ninamanie: Käsekuchen im Glas
  3. Papilio Maackii: Bananenbrot mit Cheesecake Swirl
  4. BackIna: Japanischer Käsekuchen
  5. Silkes Welt: Heidelbeer Cheesecake Tarte
  6. Jessis Schlemmerkitchen: Omas Käsekuchen
  7. Tra Dolce ed Amaro: No-Bake Cherry Cheesecake
  8. The Apricot Lady: Pikante Mini-Cheesecakes
  9. Küchenmomente: No-Bake Mango-Kokos Cheesecake
  10. Savory Lens: Sommerbeeren-Ricotta-Cheesecake mit Pekannüssen
  11. Julias Torten und Törtchen: Käsekuchen Eclairs mit Himbeer und Zitrone
  12. Mein kleiner Foodblog: Blueberry Cheesecake Cupcakes mit Vanillefrosting
  13. Naschen mit der Erdbeerqueen: Cremiger Käsekuchen mit Keksboden
  14. holy fruit salad!: Kalter Käsekuchen mit Himbeeren
  15. Dental Food: Käsekuchen Creme
  16. Mrs Emilyshore: Käsekuchen Eismuffins
  17. Kochtopf: Sommerlicher Cheesecake mit Pfirsich
  18. Evchen kocht: Golden Milk Cheesecake
  19. Die Sonntagsköchin: Birnen Cheesecake Bisquitrolle
  20. Kleid und Kuchen: No bake Lemon-Cheesecake mit Johannisbeeren
  21. Sommer Madame: Käsekuchen mit Limette und Keksboden
  22. Kohlenpottgourmet: Käsekuchendessert im Glas (zuckerfrei)
  23. Labsalliebe: Sauerkirsch-Cheesecake-Eis
  24. Soulsister meets friends: Key Lime Cheesecake
  25. Salzig, süß, lecker: Pfirsich Cheesecake mit Mandelstreusel
  26. Aus meinem Kochtopf: Käse-Mohn-Kuchen mit Passionsfrucht- und Mango-Spiegel
  27. Jankes*Soulfood: Omas Käsekuchen mit Schokoboden
  28. Zimtkringel: Beeriger Käsekastenkuchen
  29. Linals Backhimmel: Kleiner Blaubeer Käsekuchen
  30. Krimi und Keks: Zupfkuchen mit Heidelbeeren
  31. Dynamite Cakes: White Chocolate Cheesecake mit Blaubeeren ohne Backen
  32. Delicious Dishes around my Kitchen: Sommerlicher Mango-Käsekuchen mit Beeren und Physalis
  33. Lecker macht Laune: Cheesecake Pancakes
  34. USA kulinarisch: Mini-Cheesecakes 2.0
  35. Slowcooker: Quarkteilchen wie vom Bäcker
  36. Kinder kommt essen: Herzhafter Käsekuchen
  37. Feinschmeckerle: Cheesecake mit Himbeeren ohne Backen
  38. Backschwestern: Churro Cheesecake
  39. Süße Zaubereien: Käsekuchen Happen
  40. Obers trifft Sahne: Käsekuchen ohne Boden

2018-07-28

Salatkarussell

Gestern Abend klingelte … nee, ich fange anders an. Mittwoch am Morgen klingelte der DHL-Mann. Die Nachbarn, Frührentner im Haus vorne, die sich als freundliche Paketannahmestation etabliert haben in unserem Block, sind verreist und offensichtlich bin ich in einem solchen Fall seine zweite Wahl. Was okay ist. Die paar Pakete, die hier rumstehen tun mir nicht weh, ihm dafür in der Tour ganz gut und ich finde es auch viel schöner, wenn ich mein Paket am Abend beim Nachbarn abholen kann als erst auf den nächsten Tag warten zu müssen, um es drei Straßenecken weiter abholen zu können.

Mittwoch sehe ich vom Arbeitszimmer aus ihn mit einem riesigen Paket rumfahren. Irgendwann klingelt er bei mir und fragt, ob ich ein Paket annehmen würde und da er ohne das Paket erst mal die halbe Treppe hochkommt, um zu fragen, sage ich nur: „Aber nicht das riesige Ding oder?” „Doch!”

Eigentlich wollte ich zum ersten Mal nein sagen, denn ich weiß, die Familie hat eine schulpflichtige Tochter, kann also verreist sein. Ich weiß aber auch, dass der Kleine für den das Paket sehr offensichtlich ist: nämlich ein mistiges Akku-Auto zum drinnen sitzen, ist letztes Wochenende zwei Jahre alt geworden ist. Die Grillfete, Ihr erinnert Euch?

Mistig, weil der Akku-Sound dieser Dinger sehr sehr nervt, wenn die Kids stundenlang hier die Wege hoch und runter fahren. Hier hatten zwei Kinder schon diese Autos zur gleichen Zeit, wir Nachbarn waren irgendwann nicht mehr entspannt. Ich begreife eh nicht, warum man zwei- bis dreijährige Kinder noch auf dem Weg in ihr körperliches Bewusstsein in solche Teile stecken muss, die sie zur Nichtbewegung animieren? (Und sich dann Eltern wundern, warum ihre Kinder abends noch so viel Energie haben.)

Dann erinnere ich mich, dass ich vorgestern mich noch mit der Mutter unterhalten hatte als sie auf dem Weg mit ihm zum Einkaufen war, denke wie Sherlock auf naiven Abwegen, das sei ein gutes Indiz für „sie sind da”, schmiere mich prima damit an und sage ja. Dann trage ich mit dem DHL-Mann dieses riesige, wesentlich schwere Paket ins Zimmer – und wohne seitdem prima gemeinsam mit einer Hexe in der neu gegründeten WG. Ich in der Wohnung, sie in meinem Rücken.

Umgangsprachlich aber vom Herzen formuliert: Manchmal finde ich meine Gutmütigkeit selber zum kot…! Und überhaupt bin ich einfach nur total neidisch darauf, dass der Zwerg demnächst mit 'nem Geländewagen der Firma mit dem Stern rumkurvt und ich nicht. (Ich habe nicht ins Paket geguckt, das Paket protzt außen von alleine mit seinem Inhalt rum.)

Funfact: ich muss das Zimmer, in dem die Kiste jetzt steht, dieses Wochenende ausräumen, weil ich am Dienstag von einer Bekannten zwei Regale (die wenigstens halbseitig Türen haben) abholen möchte – also muss ich vorher räumen und in der Lage sein die (mit Hilfe) zu tragen! Alles zusammen mit der Hexe. Ich mag meine Nachbarn, der Zwerg ist Zucker, der DHL-Mann wirklich nett – aber im Moment bin ich leicht angefressen.

Neu bei der Hexe, normalerweise packe ich mir nachts so ein Wärmepad auf den Rücken, nehme eine Schmerztablette, denn in der Bewegung bleiben ist die halbe Miete – hilft nix. Üblicherweise habe ich immer eine Sache (sitzen, stehen, liegen), die ich nicht tun mag und eine Sache (sitzen, stehen, liegen) die der Rücken und ich hingegen sehr gut finden. Gesetze dieses Mal außer Kraft gesetzt. Es gibt nur eine Position, die ich dieses Mal sehr wertschätze: auf dem Fahrrad sitzend mit leichter nach vorne Beuge. Dieses Mal drei Wärmepads, bin bei der fünften Schmerztablette. Also etwas ätzender als übliche kleine Rücken-Wehwehchen von denen ich schon weiß, die haben ab und an was mit dem Abbau der Rückenmuskulatur zu tun. Offensichtlich bespiele ich beim Thema Rücken das nächst höhere Level.

Nun hänge ich seit zwei Jahren mit immer wechselnden wiederkehrenden Schmerzen an den Gelenken herum, aktuell seit Wochen im Daumen (keine Diagnose vom Orthopäden – nicht einmal altersbedingter Verschliess) und am Fuß (Zyste und Sehnenentzündung an alter Sehnenrissstelle von der ich bis vor zwei Wochen gar nichts wusste). Und trotzdem habe ich vor vier Wochen mich um Sport gezwungen, weil ich selber fand so geht es nicht weiter (auf mehreren Ebenen) – also rein und gegen den Schmerz. Nun ja, endete also in der Bandage. Ich fühle mich als wäre ich jetzt in diesem Kreis „dreht sich alles nur noch um die Gesundheit” älter werdender Menschen gefangen. Boah ey, wie ich es hasse!

Außerdem brauche ich dringend eine neue Matratze. Werde ich mir jetzt von den 24,34 Euro für Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände zusammen sparen. Wie den Kühlschrank. Man fällt wirklich vor Lachen kaum noch in den Schlaf.

Lange Rede, ich erzählte vorgestern einer Nachbarin (eigentlich nur in der Hoffnung, sie wüsste vielleicht wie lange die anderen Nachbarn verreist sein) von meinem Problem und sie bietet mir prompt an, mir das Paket ins andere Zimmer hinüber zu tragen. Und steht gestern Abend wirklich unaufgefordert mit ihrer kleinen süßen Tochter (diese im Elfenkostüm) vor meiner Tür und macht das einfach. Ist es nicht entzückend?

Zufällig genau in dem Moment in dem ich in meinem Mixer Eiswürfel, pürierte Erdbeeren als Eiswürfel gefroren mit Melonenwürfel, die eine Stunde im Gefrierfach lagen mit frisch ausgepresstem Limettensaft und einem Hauch Rohrzucker getan hatte und aufmixte. Was uns hervorragend schmeckte bei der Hitze! (Unbedingte Empfehlung zum nachmachen: so lecker!)

Leider genau nach dem Moment in dem Shiina gerade ihr Abendessen bekommen hatte und sie sich schon auf ihren „nach Abendessen soll man ruhen-”Schrankthron zurück gezogen hatte. Aber zweieinhalbjährige Kinder im Elfenkleid (mit Flügeln!) kann man auch stundenlang beschäftigen in dem man sie vor einen Schrank stellt von dem eine müde Katze gelassen auf das trotzdem sehr begeisterte, zappelnde, strahlende Kind hinunter blickt. Glück ist so einfach.

Und dann … aber da beginne ich noch mal wie ganz oben:

Gestern Abend klingelte ein Amazon-Bote und brachte mir diese wunderschöne Salatschleuder. Von meiner Amazon-Wunschliste. Anonym. Ein Geschenk! Ein Salatkarussell in bildschön!



Ich habe nämlich neulich meine wirklich innig geliebte, schon über 20 Jahre alte, mittlerweile hässliche aber wirklich herzlich geliebte Salatschleuder auf dem Herd stehen, der dann versehentlich die falsche Platte in Betrieb nahm, dezent zur Unbrauchbarkeit einschmelzen lassen. Und mich so geärgert. Ich mochte das Ding wirklich sehr! Eine mit Strippenmechanismus, einfach praktisch und gut, oft benutzt. Klar, es gibt ein Leben ohne Salatschleuder, habe ich nun drei Wochen lang auch wieder gemerkt, aber: es macht nicht halb soviel Salatfreude wie mit! Und nun habe ich diese wunderschöne neue Salatschleuder (mit Strippenmechanismus). Die hat zwar unten auch eine Gummierung für den Stand. Aber selbst würde mir da das gleiche Missgeschick noch einmal passieren, bliebe die schöne Schüssel übrig – die eine sehr schöne Salatschüssel mit Deckel gleichfalls ist. (Ja, der Fotounter- und hintergrund birgt durchaus ein kleines Anzeichen von fröhlichem Wahnsinn. Keine Sorge, das passiert mir nie wieder.)

Manchmal beginnen Tage ganz oll wehleidig, doof selbstmitleidend und enden sehr schön! Weil die Welt voller schöner Menschen ist. Und weil ich mir nun – wenn es wieder Geld gibt – keine Salatschleuder mehr selber kaufen muss, kann ich dafür diesem Hospiz in Berlin einen Ventilator spenden. Weil ich aus einer Quelle weiß, dass die Klienten dort in ihrem Prozess des Gehens gerade bei der Hitze – weil deren Station unterm Dach liegt - wegschmelzen und sie Ventilatoren wirklich gebrauchen können. Das Hospiz-Budget sieht so etwas leider nicht vor. Klimaanlage ist nicht. 15 Einzelzimmer brauchen etwas Kühlung.

Dankeschön an die Nachbarin, der schenkenden Person, dieses Leben!

2018-07-26

Manchmal …

… höre ich die verstorbenen Katzen vom Schrank springen. Miaunzen. Brrrren.

Sie sind noch da. Schön.

2018-07-25

Sticksoftware goes OpenSouce!

Erwähnte ich, dass ich das Internet liebe? Mit Turtle Stitch können Nähtalente sich selbst im Thema Programmierung weiterbilden!

Friert!

32 Grad in der Stadt. Shiinchen zieht sich da schon einmal sehr gerne auf ihr Lamm-Imitatfell (nur echt mit Gummischicht unten) auf den Schrank zurück. Stundenlang. In stiller Ekstase.

2018-07-22

Masseria di Stali

Meine erste Reise ins schöne Apulien in diesem Jahr führte mich in das kleine Städtchen Caprarica di Lecce. Knapp 13 Kilometer von der stimmungsvollen barocken Provinzhaupstadt Lecce entfernt, die der Provinz im mittleren Salento ihren Namen schenkt. Capraricia di Lecce (capra-ricca = reiche Ziege) ist früher für die Ziegenzucht und Käseproduktion bekannt gewesen. Auch heute hat die kleine Stadt mit knapp 2.500 Einwohnern ihren guten Ruf als Produzent vorzüglicher Lebensmittel nicht verloren.



Zu Gast waren wir in der Masseria die Stali. Diese landestypische Masseria ist wunderschön ländlich angelegt und sie empfing uns herzlich Ende April mit einem bereits in voller Blüte stehenden Garten, der vor allem mit seinen alten Olivenbäumen beeindruckt.





Der Anbau von Oliven und die Produktion von Olivenöl ist das zweite Standbein dieses Familienbetriebes und der Olivenbaum spielt somit im Erscheinungsbild der Masseria eine große Rolle.



Die Besitzer begreifen die Masseria als didaktische Ölmühle. Wer möchte – und zur richtigen Jahreszeit kommt – kann z. B. bei der Olivenernte aktiv mithelfen und dem Prozess der Produktion der biologischen Öle beiwohnen.





Wer immer außerhalb dieser Saison kommt, wird dennoch durch die Produktion geführt und erhält Insiderwissen zur Zertifizierung und wird natürlich in die heilige Kunst der Olivenölverkostung eingeführt. In diesen Genuss bin ich auch gekommen, wenn leider erst am letzten Tag kurz vor der Abreise zum Flughafen. Wenigstens rechtzeitig um noch einige Flaschen Öl in den Koffer zu packen!



Aber alleine durch die Gärten dieser Masseria zu wandeln und diese großen uralten Bäume berühren zu dürfen, von denen eine eigenartige Ruhe, Gelassenheit und Kraft ausgeht – das alleine ist schon der halbe Urlaub. Das mag nun wahnsinnig esoterisch klingen – aber ich bin diesen Olivenbäumen in Apulien einfach verfallen!



Während unserer Führung durch die Produktion, rückseitig der Hotelanlage gelegen, habe ich erstmals gelernt, dass Olivenöl üblicherweise in kleinen bauchigen blau eingefärbten Gläsern verkostet wird. Denn ein Olivenöl soll ausschließlich auf Grund seines Geruchs und Geschmacks verkostet aber nicht nach seiner Farbe beurteilt werden - so zumindest hält man es bei den staatlichen Zertifizierungen. Und ich lernte, dass Meisterköche wahnsinnig gerne teure Olivenöle alleine aufgrund derer Farbe kaufen, weil sie auf dem Teller visuell mehr hergeben – vor allem, wenn sie so schön wie flüssiges Gold aussehen. Interessanterweise hat von den unterschiedlichen biologisch produzierten Ölsorten, Natura, die die Masseria di Stali produziert, das einfache und somit günstigeree Öl in der Zertifizierung die höchste Note erhalten. Das beste Olivenöl muss also nicht das teuerste sein. Und umgekehrt muss das geschmacklich beste Olivenöl nicht optisch auch das schönste Öl sein!



Übrigens: Wenn an Eurem Tisch eine Ölflasche mit diesem weißen Ausgussventil seht:



könnt Ihr Euch sicher sein, dass noch das original abgefüllte Öl in ihr enthalten ist. Dieser Ausguss wurde entwickelt, um der zunehmenden Olivenöl-Piraterie entgegen zu wirken. Gleichzeitig lässt sich durch ihn das Öl besser portionieren.



Mein Zimmer, Petrarossa, der Masseria hat mir sehr gut gefallen. Es ist sehr einfach gehalten, klar strukturiert mit viel Stein und Holz – viel natürliche Atmosphäre in einem wirklich geräumigen Zimmer in dem problemlos zwei Leute auf dem Boden Yoga hätten machen können (Yogastunden kann man übrigens auch in der Masseria buchen).


(Ich hatte auf dieser Reise erstmals mir über meine Wunschliste geschenkte Aufsatzlinsen für mein iPhone mit – und so viel Spaß mit ihnen. Hier und im nächsten Foto das funkige Fisheye im Einsatz.)

Das Badezimmer – wie in Italien üblich mit Dusche und Bidet – ebenfalls geräumig, edel steinlastig und sehr sauber.



Die Zimmer sind in der Saison ab drei Personen buchbar – und können durch eine Verbindungstür für bis zu sechs Personen erweitert mit dem daneben liegenden Zimmer (mit eigenem Zugang und Terrasse) erweitert werden. Außerhalb der Saison ist die Masseria in der Buchung flexibler und deutlich günstiger. Aber, das spricht für diese Masseria, sie hat außerhalb der Saison auf! Die Zimmer sind mit Klimaanlage und Heizung versorgt, hier friert man also auch in den kühlen Monaten nicht.



Auf den durchgehenden Terrassen vor den separaten Eingängen laden Tisch und Stuhl zum schreiben, lesen und verweilen ein. Alles ist frei gestaltet und zu einem offenen Miteinander mit den anderen Gästen auffordernd. Ich durfte von meinem Zimmer direkt auf den Pool schauen, also auch direkt in ihn hineinfallen.



Ganz ehrlich, ich hätte mich wahnsinnig gerne mit etwas mehr Muße länger in dieser Masseria aufgehalten, hätte sie und ihre Umgebung – die offensichtlich wunderschönen Wanderwege – noch näher kennengelernt – hätte unser Zeitplan es nur zugelassen.

Das Frühstücksbuffet – üblich italienisch mit viel Obst, Cornetto und Kuchen – wurde für uns Gäste noch mit wundervollem Schinken, Käse, Ei (von den eigenen Hühnern) und Müsli zusätzlich bestückt. Der Caffè war perfekt, ebenso wie der Service. Leider konnten (oder auch zum Glück, denn natürlich möchte man im Salento täglich woanders die hervorragende Küche genießen) wir nur am ersten Abend dort das Essen im Restaurant ausprobieren. An den bodenständigen Produkten der Region orientiert überzeugten die Köche mit diesen hervorragenden Zutaten in ihrer wirklich fantasievoller Zubereitung im Anblick und im Geschmack. Es war ein langer, schöner Abend – und von dem Limonen-Sorbetto, dieses Mal wohl mit Mascarpone mindestens Ricotta zubereitet, träume ich immer noch!



Sie ist auf alle Fälle der perfekte und zentrale Ausgangspunkt für die weiteren interessanten Ausflugsziele dieser Region im Salento von denen ich Euch in Kürze noch einige vorstellen möchte.

Masseria di Stali
Via Cisterna Vecchia 73010 Caprarica di Lecce (LE) – Italia
Telefon: 349.7439463 – 328.4536869
Homepage: www.masseriastali.it
E-Mail: info@masseriastali.it –

Diese Reise wurde mir vom Tourismusverband der Stadt Caprarica die Lecce und der Region Leece im Salento und Carmen Mancarella, Spiagge, ermöglicht. Und somit ja, ist dieses Post so etwas wie Werbung – für ein wunderschönes Fleckchen auf dieser Erde!