2016-03-08

Weltfrauentag

… ist so „einen Tag lang lassen wir die Frauen mal ins Horn blasen, wie ungerecht die Welt doch ist; einen Tag lang halten wir das schon mal aus und morgen machen wir weiter wie bisher.”

Nein danke. Will ich nicht. Brauche ich nicht.

2016-03-07

Gestern …

… habe ich Kirschstreusel gebacken. Tiefgefrorene Sauerkirschen, selbst entsteint. Dann haben wir mit meiner Freundin, ihrem Mann, ihrer Schwester und ihr und den beiden Katzen Kuchen gegessen. Wir konnten sie sogar noch mal für 20 Minuten in den Rollstuhl setzen. Das wird nicht mehr oft gehen. Sie hat ein ganz kleines bisschen Kirschkuchen gegessen, später im Bett noch einmal. Winzig kleine Portionen. Wir haben Späßchen gemacht über meine Kirschentkernkompetenz. (Kompetenz ist im Zusammenhang mit dem Kirschentkerner und mir vielleicht nicht das richtig Wort.)

Sie ist noch ganz klar, hinter all dem was ihr Körper ihr nicht mehr erlaubt zu tun, das merkt man. Sie kann nicht mehr kommunizieren. Da ist eine ganz leise Sprache mit kaum verständlich gesprochenen Worten, manchmal kann ihr Mann sie noch verstehen. Oft nicht. Also müssen wir ständig fragen und die Zeichen erahnen, selbst ein Nicken ist nur noch angedeutet. Manchmal werden ihre Augen feucht.

Sie ist noch wach und bei uns. Wohl nur noch wenige Stunden in ihrem Leben. Das sind die schönen Stunden im Abschied, die bleiben werden.

Sie sieht uns, ihre Freunde, nun alle kommen, so konzentriert und sie kann natürlich 1 + 1 zusammen zählen. Ich wünsche ihr so sehr, dass sie loslassen kann.

2016-03-05

Fügte …

… ich die Atomteilchen in meiner Rinderbrühe wieder zusammen hätte ich Markklößchen.

2016-03-04

Rindersuppe

Neulich ein Foto von einer einfachen Rindersuppe in einer Facebook-Gruppe (in der Menschen ihr aktuelles Tagesessen posten, schlimme Sache) gesehen und seitdem so einen Brast auf eine reine Rindersuppe. Die habe ich gerade aufgesetzt. Erstmals mit Markknochen. Ich habe keine Ahnung, warum ich noch nie eine Suppe mit Markknochen angesetzt habe. Nur mit Suppenfleisch. Dabei hat meine Mutter die immer mit Markknochen gemacht, denn als Kind habe ich es geliebt den Markknochen auslutschen zu dürfen bzw. das Mark, wenn es in der Suppe schwamm, zu retten.

Ja. Ich bin Knochenmarkliebhaberin. Und jetzt darf die Suppe vor sich hinsimmern, bloß nicht köcheln à la Schuhbeck, damit sie klar bleibt und dann gibt es Knochenmark. Wie früher.

Seelenesssen. Hier ist's gerade ein bisschen traurig sonst. Der März wird noch unangenehm werden. Die Freundin wird nun für immer gehen müssen. Und wir haben alle Angst. Auch wenn man weiß, dass so ein Ende ansteht, man ist dann doch nie vorbereitet, wenn es soweit ist. Es geht zu schnell. Immer.

Ich bin so froh für sie, dass sie so einen wirklich guten und tollen Mann hat, der sich so lange und liebevoll um sie kümmert. Aber natürlich hat er auch Angst. Sie auch.

Nervenrindersuppe. Zweidimensional.

2016-02-29

care2share

Sebastian Basedow kenne ich aus Zeiten als wir beide (mit vielen anderen Autoren) noch für das Hauptstadtblog geschrieben haben. Sebastian kenne ich als sozialen, politischen, sehr klugen und vor allem warmherzigen und authentischen Menschen. Ein Mensch, dem ich unbedingt vertraue. Obendrein ist er auch noch schrecklich sympathisch.

Er hat mir vor einiger Zeit von seinem Herzensprojekt erzählt, einem Projekt für das er Anstellung und sicheres Einkommen aufgegeben hat, um es voran zu bringen. Er hatte mich früh gefragt, ob ich daran mitarbeiten wollte. Ich mussste das aus unterschiedlichen persönlichen Gründen ablehnen. Mittlerweile hat er für sein Projekt einige engagierte Mitstreiter gefunden, darunter u.a. Andreas Gebhard, vielen bekannt als (nun ehemaliger) Geschäftsführer von newthinking, vor allem Mitorganisator der re:publica.



care2share steckt nun in den Startlöchern. Es ist ein Vertriebsprojekt, das – am Anfang natürlich noch mit einer sehr übersichtlichen Produktpalette starten wird – Körperpflege- und Haushaltsreinigungsprodukte, vegan und fair produziert, anbietet. Von den Erlösen wird jeweils 1 Euro an eine lokale soziale Initiative gehen.

Der Anfang wird gemacht mit veganer Naturkosmetik Flüssigseife. Die erste Idee war ein Hygieneprojekt für Obdachlose in dieser Stadt mit dem Erlös zu unterstützen, da sind die großen Träger der Wohlfahrtspflege wohl noch nicht reif für die Zusammenarbeit mit einem StartUp, so dass man jetzt als erstes das Projekt StreetCollage des Gangway e. V.-Vereins unterstützen wird. Gangway e. V. leistet klassische Straßensozialarbeit – vorrangig mit jungen Menschen bzw. Erwachsenen, die auf der Straße leben. Das StreetCollage bietet jungen Menschen die Möglichkeit sich in kreative Berufsformen zu bilden bis hin zu einem Diplom. Das Besondere dabei ist, dass die Schüler ihren Lehrplan gemäß ihrer eigenen Bedürfnisse und Wünsche mit gestalten können – ein wichtiger Weg, um junge schulmüde Menschen wieder Lust auf eine Ausbildung zu machen, vor allem ihnen ihre Möglichkeiten aufzuzeigen.

care2share ist natürlich am Anfang auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Seit dem 25. März 2016 läuft die Crowdfunding-Aktion auf Starnext. 10.000 Euro sind für den Start aufgerufen – das ist im Vergleich zu vielen anderen StartUps nicht viel und sicherlich knapp kalkuliert. Hinter diesem Link findet Ihr noch viel mehr Informationen zu diesem Projekt und seinen Verantwortlichen.

Es wäre schön, wenn der/die eine oder andere Leser/Leserin mitmachen würden, dich denke, es ist ein wirklich gutes Projekt. Es hat einen guten sozialen Anspruch – und vor allem: es sind gute Leute, die hinter dieser Idee stehen und daran glauben, dass man Gutes tun kann und muss in dieser Welt! Insofern: auch kleine Spendensummen helfen. Sehr! Größere natürlich auch. Sehr!

Dankeschön!

2016-02-24

Gestern …

… eine Einladung zum Brustkrebs-Sceening erhalten. In anderen Worten, ich bin jetzt offiziell alt oder auch nun 50.

Nun ist gegen eine solche Einladung sicherlich nichts zu sagen, wenn es denn zunächst erst einmal eine Einladung wäre und man mir nicht direkt einen Termin auf das Auge drücken würde, der

a) bei einer mir völlig unbekannten Ärztin
b) ratzfatz binnen 14 Tage
c) aus Berliner Sicht am A.d.W.* (Arsch der Welt) stattfinden soll, was hier heißt fast einstündige U-Bahnfahrt, während das Brustkrebsscreening im Urbankrankenhaus für mich ein Weg von zehn Minuten wäre. Zu Fuß.

Ich werde mich sicherlich demnächst mit Absprache meiner – mir bekannten Ärztin – mammographieren lassen. Die Letzte liegt nun zehn Jahre zurück. Sehr sicher werde ich mich nicht auf den möglichen Anraten eines Screenings hin alle zwei Jahre röntgen lassen. Ich vertraue da zuallererst auf eigene Beobachtung und Arztkonsultation. Warum? Ich traue bei einem Screening schlicht der Routine nicht.

So oder so werde ich zickig, wenn man mir Ärzte aufdrücken will – ohne mich über diese zu informieren. Vom Schutz meiner Daten ganz abgesehen. Wo sind wir hier eigentlich?

2016-02-21

Früh am Morgen …

… noch im Halbschlaf beschließen, heute mit der Mum zu telefonieren. Vorfreude umgibt den Halbschlaf und macht alles ganz leicht, hell.

Im Wachwerden begreifen, dieses Telefonat wird es nie mehr geben.

Tagesform gesetzt.