2015-11-12

Tally …



… die kleine verwaiste Adoptivkatzenmutti von Nishia ist bezaubernd und genießt die alleinige Aufmerksamkeit. (Mir war immer klar, sie würde sehr viel weniger wegen eines früheren Wegganges von Nishi leiden als umgekehrt. Für Nishi war Tally immer ihre Göttin, die Mama halt.) Natürlich war eher zu erwarten, dass Tally vor Nishi gehen muss und ich hatte davor, ehrlich gesagt, immer etwas Angst. Nun ist es anders gekommen. Das einzig Gute an der Sache.

Tally entdeckt neue Spielwelten, sie versteckt sich plötzlich gerne! Hier unter einem Proberock, den ich im Rahmen des VHS-Rockkonstruktionskurses nähte. Nach den letzten Wochen durfte ich alles noch mal neu abmessen und zeichnen, Katzensorgen haben gute drei Zentimeter im körperlichen Umfang gekostet. Eine echte Scheißdiät! (Pardon my french!)

2015-11-11

Kinderspielzeug und mehr gesucht!

Ihr erinnert Euch vielleicht noch an dieses Blogpost von Freunden von mir, die vor einigen Monaten am Lageso eine junge Frau mit zwei Kindern Unterkunft gewährt haben? Die drei sind nach der Registrierung in dem Flüchtlingslager in Karlshorst hier in Berlin untergekommen und demnächst wird, nach den ersten drei Monaten üblich, erneut über deren Aufenthaltsstatus entschieden. Positiver Bescheid für dann wohl erst mal sechs, eventuell zwölf Monate Aufenthaltsrecht hier in der Stadt vorausgesetzt, dürfen die drei dann das Lager verlassen. Meine Freunde möchten ihnen dann ein (vor allem warmes) Zuhause geben und richten nun den Gästebereich in ihrem Haus um bzw. ein Kinderzimmer ein.

Dringend benötigt werden für die Kinder:

• Kinderbettwäsche
• Spielzeug (Bausteine, Autos, Lernspiele
• Kinderbekleidung

Das kleine Mädchen ist sechs Jahre, der Junge vier Jahre alt.

Kindermöbel (Kinderschreibtisch, Doppelstockbett, Schrank) werden auch benötigt. Natürlich beobachten sie schon die eine oder andere ebay-Auktion aber vielleicht wird ja gerade irgendwo hier in Berlin ein Kinderzimmer auf den nächsten Level gebracht und es werden brauchbare Möbel frei.

Für die junge Mutter wäre Winterbekleidung in Größe 36/38 schön!

Die Sachen können von uns auch abgeholt werden. E-Mail einfach an mich, wenn Ihr uns helfen könnt – ich leite diese dann an meine Freunde weiter creezy at gmx.de.

Vielen Dank für Eure Mithilfe!

2015-10-30

Nishia †



Heute um zehn Uhr dreißig hat ihr aufmerksames, kluges, löwenhaftes, wildes, besonderes, so sehr liebevolles kleines Herz aufgehört zu schlagen.

Was für ein unfassbares Glück für mich, dass sie mich auserwählte den größten Teil ihres Lebens mit ihr teilen zu dürfen und die tägliche Freude empfangen zu dürfen, die sie reichhaltig und voller Elan verschenkte.

Noch eine Liebeserklärung – Sie ist da!

2015-10-28

Nishi-Status II

Leider sieht es nicht gut aus. Nishia wollte diese Woche trotz Behandlung immer weniger essen. Als ich dann am Montag für wenige Stunden aus dem Haus bin, um mal eine Runde Luft zu schnappen, hatte sie dann wohl doch etwas gefressen und schwallartig wieder hervorgebracht, das Erbrochene schwarz! Für mich war das Blut (und so viel). Natürlich war die Hauptsache Wasser und Blut dunkelt immer sehr nach … naja, meine Nerven liegen seitdem sehr blank.

Der panikhafte Anruf beim Tierarzt ergab, Blut wäre heller und ich solle ihr trotzdem die eine Spritze des Übelkeit senkenden Präparates geben, etwas anderes würde man dort nun auch nicht tun. Die Spritze gaben wir ihr dann, leider unter nicht so schönen Momenten (das Zeug brennt wohl wie Hölle), so dass mir die Nachbarin erst einmal die Spritzfreundschaft bei Nishi aufkündigte. (Das hört sich jetzt gemeiner an als es ist. Schlussendlich tun wir dem Tier keinen Gefallen damit.)

Gestern bin ich mit Nishi zum Tierarzt und habe auf ein Röntgenbild und Ultraschall gedrungen. Sie ließ sich wirklich tapfer nur durch mich festgehalten vom Tierarzt abtasten, der da meinte, das würde sich gut anfühlen. Sie wurde leicht sediert, ich blieb bei ihr. Ich kann nicht ein Tier so einfach abgeben, eine Narkose ist immer ein Risiko und dann möchte ich wenigstens, dass die Katze zusammen mit mir einschläft. Die Röntgenaufnahme ergaben einen Fremdkörper im Bauchraum, der allerdings beim Ultraschall nicht aufzufinden war.

Obwohl aufgrund der Wesensart und ihrer Essweise ich mir einen Fremdkörper in Nishi nicht vorstellen konnte (bei Shiina z. B. würde ich längst nicht so die Hand ins Feuer legen), hatte ich einen Moment lang die Hoffnung, das könnte es doch dann gewesen sein. So ließ ich das schlafende Mädchen in Obhut des Tierarztes, der sie dann aufmachen sollte zum Nachschauen.

Tatsächlich war der Fremdkörper dann doch ein Tumor, der aber außen an den Gedärmen lag. Ein Lymphknoten in dem Bereich war vergrößert und ist nun partiell zur Histologie, die Milz ist wohl auch leicht verändert. Ansonsten sieht aber alles gut aus. Nur, der Tumor könne wohl für ihre Beschwerden nicht verantwortlich sein, meint der Tierarzt.

Kurz: die machen mir in der Tierarztpraxis nicht viel Mut. Es hängt nun alles davon ab, ob sich meine kleine wundervolle Prinzessin noch einmal berappeln kann – vor allem es möchte – und den Schub so übersteht.

Heute nacht hat sie teilweise im Schrank geschlafen, teilweise unter dem Kleiderständer auf dem kalten, harten Boden. Das macht mich so fertig, dass ich ihr mit kuschlig und warm keinen Gefallen tun kann. Sie hat wieder ein Cortison-Depot gespritzt bekommen (der Tierarzt meinte, unter dem Cortison könne es zu blutenden Magenschleimhautwänden kommen. Tatsächlich zeigte die Stick-Kontrolle, dass im Erbrochenen Blut war.) und soll weiterhin das Präparat als Tablette erhalten, was die Übelkeit reduziert. Gerade habe ich etwas von dieser Tablette in sie hineinbekommen und hoffe es wirkt. Heute hat sie bisher nur Grießbrei von meinem Finger geschleckt. Alles andere wollte sie nicht. Natürlich leidet sie gerade auch unter der OP und den Nachwirkungen der Narkose und schläft sehr viel.

Ich kann nur versuchen, etwas Futter in sie hinein zu bekommen, bei ihr zu sein und sie bitten zu kämpfen, damit sie noch ein bisschen schöne Zeit mit uns hat und wir mit ihr. Ansonsten hoffe ich das Zeichen rechtzeitig zu sehen, wenn sie genug hat und gehen möchte, was gerade in ihrem Zustand sehr schwer ist.

Es ist unglaublich sich vorstellen zu müssen, sie könnte bald nicht mehr da sein.

Vielen Dank für die lieben Worte hier und an den anderen „sozialen Orten” im Web und die Unterstützung und Hilfe.

2015-10-27

Im Wartezimmer des Tierarztes …

… heute still verzweifelt traurig ablenkend die Berliner Zeitung gelesen. Sehr feinen Artikel gefunden über ein Berliner Bäckerurgestein, eines der im Osten seine Existenz aufgebaut hat und im West neu angefangen hat, das mit dem Mythos „Ost-Schrippe” gehörig, wenn auch lustig aufräumt und das Visionen hat – auch für Flüchtlinge!

Berliner Bäckermeister entzaubert den Mythos Ostschrippe.

Überhaupt ist die lcokere Reihe „Reden” in der Berliner Zeitung eine ganz feine, mindestens so fein wie der Nachruf vom Tagesspiegel.

2015-10-26

Neues aus dem Verpackungshöllenland

„Vorsicht: Versuchen Sie nicht, die Tablette durch die Durchdrückpackung zu drücken, weil dies die Durchdrückpackung und die Tablette beschädigen kann.”

(Aus der Reihe: Neues aus der Hölle der Verpackungsdesginer: Tabletten aus Durchdrückpackungen, die man nur mit der Schere bedienen kann.)

Wie damals essen!

Vergangene Woche kam „Das Perfekte Dinner” mal wieder aus Berlin. Diese Gruppe hat mich mit allem versöhnt, was jemals an Laienköchen aus Berlin kam, denn die Gruppen waren zumeist durch unangenehme Selbstdarstellung und vergleichsweise wenig Talent in der Küche geprägt. Wobei ich glaube, dass die Prozentzahl der tatsächlich in Berlin geborenen pro Gruppe eh immer gen maximal 20 % geht. Also einer von fünf Teilnehmern.

So war auch die Gruppe letzte Woche zugewandert ordentlich durchwachsen aber es waren angenehmen Leute dabei, die sich – bei ursprünglicher familiärer Herkunft aus den Deutschland angrenzenden Ostländern – ihr Wunschmenü sehr ursprünglich traditionell wünschten. Sicherlich auch deftig. Kurz: es wurde gekocht wie bei Oma und deftig gut gegessen – ohne Schickimicki. Und das zelebriert von für ihr Können am Herd erstaunlich jungen Leuten. Es hat wirklich Spaß gemacht dabei zu sein. Selbst Sprücheklopfer Alex, bei dem man in der ersten Folge noch gelegentlich dacht, „so, und jetzt kommste mal bitte wieder runter und entspannst Dich wieder”, den, gerade den, wollte man am Schluss nicht mehr gehen lassen – so sehr hat man ihn ins Herz geschlossen. Er hat übrigens auch verdient gewonnen.

Der hatte sich übrigens Pflaumenknödel gewünscht, die leider in der Sendung nicht so werden wollten, wie sie sollten. Was mich aber gleich inspirierte am Wochenende selbst welche zu machen. Nicht die Ur-Variante halb Kartoffel/halb Hefe, sondern reine Hefeknödel. Mit diesem Essen bekommt man mich immer! Da ich wusste, da könnte ein Pflaume im Knödel eventuell zu wenig sein, machte ich noch flink ein Zwetschgenkompott dazu. Rein in die Pfanne zu Butter, Zucker und Zimt und Brösel. Soulfood.



Teilnehmer Robert wünschte sich indes Zunge zubereitet, was ich spannend fand – denn Zunge habe ich ewig nicht mehr gegessen und ich habe die als Kind wirklich gerne gegessen. Allerdings war ich als Kind sowieso schon geneigt, die Küche wirklich wenig zu selektieren. Vor allem liebte ich es, wenn meine Mum Brühe mit echten Knochen zauberte, das Mark der Knochen auslutschen zu dürfen. Zunge gab es bei uns relativ oft und wie schon geschrieben, ich mochte sie wirklich sehr. Vor allem die Meerrettichsoße dazu. Allerdings hatte ich irgendwann als Teenie und zunehmendem Bewusstsein für das, was man da aß tatsächlich ein Problem mit der Visualität dieses Produktes. Meine Mutter kochte sie immer weniger, schlussendlich habe ich Zunge sehr lange nicht mehr gegessen und deswegen freute ich mich schon sehr, dass da jemand (zumal der jüngste Teilnehmer) in dem Sendeformat sagte „Liebe ich, will ich haben.”

Rinderzunge ist doch auch etwas, was aus den hiesigen Fleischtheken längst verschwunden ist. Etwas, was man extra ordern muss mittlerweile bzw. was dem normalen Kunden in der Theke gar nicht mehr zugemutet wird.

Wie auch immer: ein Hoch auf gute traditionelle hiesige Küche auch wenn sie vielen Einflüssen immer schon ausgesetzt war.

Passend dazu warf die Kaltmamsell gestern einen wundervollen Link ins Rennen bzw. in ihr Blog. Die BBC hat ein Sendeformat „Back In Time For Dinner” entwickelt und ausgestrahlt in dem eine fünfköpfige britische Familie in Dekaden zurück in die Vergangenheit gestylt wurde. Vorrangig aber mit dem Ziel sie das Essen des jeweiligen Jahrzehnts und damit auch den jeweiligen Ess- und Lebenskulturen (Mami nur Hausfrau etc.) unter den jeweiligen Umständen zu kochen, genießen und leben zu lassen.

Gestartet wird 1950, fünf Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges. Zu einer Zeit als Convenience-Food noch eine eher seltene Küchenhilfe war und wie der Film erklärt, gerade mal drei Prozent aller britischen Haushalte überhaupt erst einen Kühlschrank besaß und generell deutlich kleinere Portionen gegessen wurden. Und eben gegessen wurde, was auf den Tisch kam – interessant hierbei die drei Kinder der Familie zu erleben.

Tolles Format. Unbedingt ansehen!

Auf Twitter ergab sich aufgrund der ersten Folge die Diskussion darüber, wie eigentlich der Büchsenöffner funktioniert, mit dem die dortige Hausfrau bzw. ihr Mann auch erst einmal gar nicht klarkommen wollten. Aber auch da hilft YouTube gerne weiter, wobei ich diesen Film ganz besonders interessant finde. Da erklärt nämlich jemand ein bisschen die Büchsenöffnerevolution.