2010-07-07
Sätze …
auf die mallorquinische Kater sehr lässig verzichten können: „Ach Lino, nun guck nicht so angespannt. Die Spanier machen das heute schon. Und wenn nicht, machen's die Deutschen.“
Kater: Abgang.
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Labels: tieffliegende fellträger
2010-07-06
Frauen
Der Aufmacher des Tages „Frauen bescheiden sich beim Einkommen“ (spiegel online) oder „Froh zu sein bedarf es wenig“ (Die Süddeutsche Zeitung).
Frauen fänden es gerecht, dass ihnen ein geringeres Bruttoeinkommen zustände, so wird aus den Ergebnissen zweier Studien resultiert, die das Deutsche Instititut für Wirtschaftsforschung veröffentlicht hat. Frauen würden ihr Wunschgehalt stets im Bruttoeinkommen niedriger angeben als Männer und zwar über die gesamte Bandweite von der Hilfsarbeiterin bis zur Akademikerin hinweg. Das ist das Ergebnis der einen Untersuchung. Die zweite Studie schließt aus ihrem Resultat, dass Frauen bei der Betrachtung zweier Arbeitnehmer mit gleichem Lebensstil aber unterschiedlichen Geschlechtern, bei der Arbeitnehmerin 400 Euro weniger Einkommen vermuteten und darin sogar einen vertretbaren Sinn sähen.
Daher kommuniziert einer der Studiendurchführer Jürgen Schupp pragmatisch folgernd „Selbst Frauen seien der Meinung, dass Frauen am Arbeitsplatz weniger verdienen sollen.“ Diese Schlussfolgerung ist natürlich blanker Unsinn. Alleine mein Wissen (als Frau), dass eine Frau auf dem deutschen Arbeitsmarkt aktiv in der gleichen Position sehr üblich und mit völlig hoher Wahrscheinlichkeit, in gleicher Position und Rang, üblicherweise 33,3% weniger verdienen wird als ihr Kollege, lässt in der Schlussfolgerung einzig eine logische Subtraktion des Frauengehaltes und somit Darstellung einer Realität gemäß der Frage zu. Sie beinhaltet damit noch lange nicht die Aussage, es sei für uns legitim und anerkannt oder gar gewollt, dass die realen Umstände so sind wie sie sind.
Ich will sagen, zeige mir einen Mann und eine Frau mit gleicher Qualifikation und ich soll deren die Gehälter bestimmen, sortiere ich natürlich die Frau unterhalb des Bruttoeinkommens des Mannes ein. Nicht weil ich das so gut finde sondern weil es in dieser - ach so fortschrittlichen emanzipierten – Welt der Realität entspricht! Wem sollte ich da in die Tasche lügen?
So scheint mir die Schlussfolgerung aus den Ergebnissen der ersten Studio mehr banal als fundiert. Fakt ist, wenn ich mich heute bewerbe als Frau über 40 mit meiner Qualifikation, kann ich überhaupt nicht meinen würdigen Marktpreis verlangen. Ich bin a) eine Frau, b) überqualifiziert, d) es gibt einen Arbeitsmarkt, der eher aus Mangel an Arbeit denn aus Mangel an Arbeitskräften besteht, e) für viele Unternehmen gelte ich bereits als zu alt, f) und somit als zu teuer. Wenn ich also in eine Gehaltsverhandlung gehe, muss ich mich natürlich über alle anderen Faktoren, die mich als Bewerberin nicht attraktiv machen für meinen potentiellen Arbeitgeber so verkaufen, dass ich attraktiv werde. Nun kann ich an meiner Qualifikation und meinem beruflichen Werdegang kaum schrauben, ich kann mich nicht jünger noch unerfahrener machen, als ich bin. Ich werde weiterhin als potentiell krankheitsanfällig gelten aufgrund meines Alters – ich kann also meine Attraktivität als Frau nur über einen einzigen Punkt steuern: dem Gehaltswunsch. Das ist politisches Kalkül, denn ich unterliege als Mensch dieser Gesellschaft dem Zwang arbeiten zu müssen. Lust darauf, weniger Geld zu verlangen, habe ich keine. Ich bin auch mitnichten der Meinung, dass ich real weniger verdienen sollte, als mein männlicher Kollege. Dieser Gedanke kommt und ist mir nie in den Sinn gekommen! Alleine die Realität aber lässt meine Überzeugung zu leben leider nicht zu.
Gleiches gilt übrigens auch für Frauen, die jünger sind, weniger Qualifikationen (zu wenig Erfahrung, zu wenig Fachwissen) mitbringen. Die sich mit dem Manko ja übermorgen doch Mutter werden zu wollen oder schon Mutter sind – vielleicht alleinerziehend – also die Möglichkeit unverhoffter Ausfälle, wenn die Kinder mal krank sind, mitbringen. Oder wegen der Kinder ja eh nur mit dem halben Ohr bei der Arbeit sind, keine Überstunden machen können etc. Wir müssen reagieren, um in diesem für uns Frauen sehr schlechten Arbeitsmarkt, Arbeit zu finden. Also verkaufen wir uns auch unter Wert. Dass wir genauso viel verdienen sollten und wollten, wie unsere Kollegen, ist überhaupt nicht zu bestreiten.
Auch nicht durch Studien, deren Verursacher Stefan Liebig, Jürgen Schupp und Thomas Hinz heißen. Die, so vermute ich stark, Männer sind und an dieser einen Stelle erlaube ich mir meinen Zweifel an der Evidenz dieser Studie anzumelden. Natürlich steht es jedem frei, eine Studie nach seinem Gusto zu deuten. Ich sehe diese hier schlicht falsch interpretiert.
So oder so ist es aber nach wie vor Fakt, Frauen in Deutschland fehlen weiterhin im Durchschnitt mindestens 300 Euro im Monat im Portemonnaie im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen, die sie in ihre Altersvorsorge stecken müssten. Die existierende und künftige Altersarmut von Frauen ist in Deutschland weiterhin ein genau gar nicht von der Regierung diskutiertes Problem hierzulande. An dem Thema hat sich seit den Trümmerfrauen erschreckend wenig für Frauen zum Positiven geändert, ein Beispiel: das neue Unterhaltsrecht und daran erkennt man auch wie sehr schlecht Merkels Frauenpolitik ist.
Ich kenne übrigens kein Unternehmen in Deutschland, das es als Inhalt seiner Imagearbeit verstanden hätte, damit zu werben, Frauen gleich hohe Gehälter zu zahlen, wie ihren männlichen Kollegen. Warum wohl?
at 13:48 10 comments
Labels: große weite welt
2010-07-05
Ich mag …
Sommerregen ja. Es gibt wohl kaum etwas wohlverdienteres nach heißen Sommertagen, als nachts im Sommerregen nach Hause zu radeln, komplett nass zu werden, gute Luft zu riechen und die Hitze abdampfen zu fühlen, sich dabei mit einer angenehmen Kühle die Hand zu reichen
Wenn nicht blöde Haarstylingprodukte sich aus den Haaren lösen würden und mit dem Regen in die Augen schwimmen würden, wo sie wirklich unangenehme Schmerzen verursachen. Beim Radfahren.
Pah! Aber sonst … so ein Sommerregen … hach!
at 23:45 0 comments
Labels: creezy und wie sie die welt sah
2010-07-04
Bloggende Lehrer
Die Panels auf der letzten re:publica, die sich um bloggende Lehrer und Schüler drehten, habe ich als mit die erfolgreichsten erlebt in der Nachfrage. Die Räume waren überfüllt, die Diskussionen intensiv und die Erfolgsstories, die die dort vortragenden Leser für ihre Schüler erzählen konnten, hörten sich fast zu schön an. Aber wenn man zum Beispiel einen Schüler, der sich sonst mit wenig Themen im Fach Musik lautstark auseinander setzen kann, weil (wie man im Nachgang bemerkte gar nicht uninteressiert war, nur schüchtern), sich seine gute Note verdient, weil er hervorragende Arbeit im aufgesetzten Blog bringt – dann sind das großartige Lernerfolge, die neue Medien in die hiesigen Klassenzimmer bringen können.
Falls hier Lehrer oder Eltern mitlesen, die sich für das Thema Lehrer, Schule und Blog interessieren, hier eine Aufstellung aller bloggenden deutschen Lehrer.
at 10:22 1 comments
Labels: blogfreaks, dies und das
2010-07-03
Kann dass ein, dass …
der mallorquinische Kater und eindeutig für die spanische Mannschaft jubelnd und ich, eindeutig für die deutsche Mannschaft jubelnd, kommenden Mittwoch ein gemeinschaftliches Problem von fundamentaler Tragweite haben werden?
at 22:31 3 comments
Labels: rund