2006-12-27

Dialoge, die das Leben reicher machen

Kater und Katze im „kil(l)roy“-Modus getrennt. Den bissigen Kater durch Spielschleife abgelenkt. Ihm irgendwann durch's Fell gefahren.

Ich: „Du hast ja Schlaf im Auge.“
Wische es weg.
Ich: „Du kannst doch nicht so scheiße aussehen, wenn Du die Katzen verprügelst.“

P.S. Anmerkung zur Aufgabenstellung für 2007: Die Blogbetreiberin wird ernsthaft an ihrer Einstellung zur häuslichen Gewalt arbeiten müssen.

Impressionen am 26. Dezember 2006

Das ältere Paar im Wohnzimmer auf den Biedermeiermöbeln, krank, traurig. Der dazu gehörige Kater mit dem beinahe handballgroßen Tumor an der Schulter, angeblich nicht als operier- und therapierbar von der Tierärztin in ein „solange er noch frisst …“-Restleben entlassen, auf der Couch liegend, meine Katzenmitbringsel genüsslich knabbernd und putzmunter wirkend. Alles in diesem Haus von Krankheiten zehrend, erzählend und mit ihnen lebend. Die Fische im Aquarium still.

Das wundervolle offene niedliche pfifige 3jährige deutschfranzösische Mädchen, die auf einen Orangensaft und Kuchen vorbei kam und mich köstlichst amüsierte.

Doktor Schiwago.

2006-12-26

Manager und Weihnachten

die Berliner Morgenpost hat deutsche Manager nach der Bedeutung von Weihnachten für sie befragt. Götz W. Werner (dm-Kette) wünscht den Lesern frohe Weihnachten.

Impressionen am 25. Dezember 2006

Der Mann hauptberuflich vermutlich Sohn oder Schwiegersohn an seinem Auto stehend, der in letzter Sekunde verzweifelt versucht die Sektflasche (Tankstelle?) in einen Bogen Geschenkpapier zu würgen.

Auf dem 15minütigen Weg auf dem Fahrrad unter anderem durch den Park vier Kinder laufend oder auch auf kleinen Fahrrädern fahrend getroffen, die betont schlechte Laune hatten und ausdrucksvoll am plärren waren, um dies ihren Eltern zu zeigen.

Die ältere Dame mit grauen Dutt, die sich abends in der Dunkelheit verstohlen an der Fahrerseite eines Auto stehend nach uns Radfahrern umschaute. Für eine Autofahrerin hielt ich sie eigentlich für zu alt. Demnach musste sie wohl eine Autodiebin sein.

2006-12-25

Satt war sie aber.



Im letzten Jahr zur Adventszeit – meiner ersten mit dem Glückskäfer und dem Fellbomber – kam meine Mum an einem Adventssonntag zum Café mir und ich überraschte sie abends mit einer kleinen Gans, Klößen und Rotkohl.

Das Gänsefett hatte ich in eine Boule abgegossen und zum Abkühlen draußen stehen lassen. Später dann guckte ich mir die Schale bzw. deren Inhalt an und empfand ihn als dezent reduziert und wunderte mich sehr. Ein Rand wies den ehemaligen Pegel der Flüssigkeit ca. 1,5 cm höher aus als er sich nun offensichtlich befand. Während ich so darüber sinnierte, ob Fett sich beim Abkühlen wirklich so sehr zusammen zieht, dass soviel Masse verloren geht und ich das als physikalisch nicht wirklich logisch abtat, fiel mir nur eine ein, die verfressen verrückt genug war, um so auffällig in die Bestandsführung einzugreifen: Mme. el mampfo de la mancha.

Ich habe ja schon einiges mit Katzen und ihren merkwürdigen Speisevorlieben in meinem Leben erlebt. Ich weiß, dass Katzen gerne mal rohen Sellerie zu sich nehmen, Oliven, frisches Sauerkraut, Vollkornbrötchen und Käsevariationen. Dass Katzen auch heißes Gänsefett auf Ex kippen, das wusste ich noch nicht.

el mampfo hat das nur einmal getan und wird es nie wieder tun. Denn davon abgesehen, dass sie zwei Tage lang permanenten und ausgiebigen Toilettenverkehr unterhielt, kann ich berichten: die Katze hatte vier Tage lang ein grünes Gesicht. Ungelogen. Man glaubt nicht, dass Katzen unterschiedliche Gesichtsfarben haben können durch das Fell durch, bevor man so etwas mit eigenen Augen gesehen hat. Ich musste mich so beherrschen, ihr nicht noch einen Kurzen anzubieten, damit's ihr besser geht.

Niedlich hingegen fand ich ihre kleine Fettbrust, die sie noch wochenlang vor sich her trug als Beweis ihrer kleinen Küchenpanne – sie hatte in der Zeit etwas von einem Pinguin. Aber es muss fies sein, sich noch tagelang das Gänsefett vom Fell lecken zu müssen, wenn es zufällig das Letzte auf der Welt ist, was man gerade sehen, schmecken und riechen möchte.

Gestern den Weihnachtsmann gesehen!

Er kam um ca. 15:07 Uhr aus einem Haus in Neukölln an der Grenze zu Tempelhof, hatte eine Glatze, keinen Bart und keine Mütze, keinen Schlitten, keine Huftiere davor gespannt, keinen Sack dabei (jedenfalls keinen, der mir merklich aufgefallen wäre) dafür telefonierte er mit einem Handy und stieg in einen silbernen Skoda Octavia.

Wie und wann war das noch mal mit dem Untergang des Abendlandes?

2006-12-23

Frohe Weihnachten!



Ich hoffe, Ihr habt eine schöne Zeit die nächsten Tage und denkt daran, wenn Euch die eine oder andere familliäre Tradition auch auf den Geist geht: diese werden irgendwann jäh unterbrochen und dann gibt es sie nie wieder. Genießt sie also solange sie Euch noch das Herz wärmen können.

Mir fehlt gerade alles, meine Mum, die Wohnung in der wir die allermeisten Weihnachten zusammen gefeiert haben, der Geruch, das Geschirr, das Bestimmte. Der Standardspruch, wenn sie mit ihren Geschenken wie ein Honigkuchenpferd grinsend da saß und jedes Jahr wieder sagte: „Na, ich kann aber zufrieden sein dieses Jahr. Der Weihnachtsmann war wieder sehr fleissig.“ Wie fand ich sie in diesem Moment immer zu übertrieben kindlich, beinahe affig – und was würde ich jetzt alles geben, sie noch einmal so zu sehen und den Satz noch ein einziges Mal hören zu dürfen.

Genießt es, genießt es sehr! Schöne friedliche Feiertage, Euch allen!