Frechheit
Heute mittag habe ich mich entschlossen für unser Menü morgen zum Nachtisch neben der Mousse au Chocolat mit Fruchspiegel und der einen oder anderen exotischen Frucht zur Dekoration noch einen Mandelpudding zu machen. Mousse alleine ist mir etwas eintönig und zu schwör – und die in meinem hier schon einmal empfohlenen Asia-Kochbuch abgebildeten Puddingwürfel fand ich visuell angenehm abgehoben zu einem Mousse-Nockerl.
Das Rezept ruft verständlichweise nach Gelantine und ich erblicke in meiner Speisekammer noch eine Packung Agartine (was schon mal für sich ein grandioser Name ist, wie ich finde). Wer Agartine nicht kennt: Gelantine aus Algen (geruchs- u. geschmacksneutral) gut für Allergiker und Veganer natürlich – und ist auch als „Agar Agar“ bekannt. Meine Packung ist schon etwas älter, denn meiner Erinnerung nach stammte sie noch aus der „bloß keine Gelantine vom Rind“-BSE-Zeit (und die setzte bei mir deutlich früher als bei den anderen meisten Deutschen damals ein). So griff ich nach der Packung und forschte nach dem Haltbarkeitsdatum und las das da:
Ist das frech? Mensch, wenn ich nicht hinnemache und das Zeug bald mal aufbrauche, dann überlebt mich das glatt noch mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit.
Mandelpudding
200 ml Wasser
500 ml Milch
100 g Mandeln gemahlen (in dem Fall am besten frisch mahlen)
80 g Zucker
4 Blatt Gelantine bzw. 1 Beutel Agartine
2 - 3 Tropfen Bittermandelöl bzw. -aroma
Wasser, Milch und Mandeln zusammen aufkochen lassen und dann 15 Minuten ziehen lassen. Danach die Masse durch ein mit einem Tuch ausgelegten Sieb gießen, das Tuch gut ausdrücken. Die Mandelmilch mit dem Zucker und dem Mandelöl noch einmal erwärmen, direkt die Agartine einstreuen. Die Flüssigkeit mit Agartine sollte ca. 2 Minuten kochen. Das Ganze noch warm in eine mit Folie ausgelegte Form füllen, abkühlen lassen und mehrere Stunden in den Kühlschrank stellen. Zum Servieren lässt sich der Pudding dank der Folie leicht ausheben und in Form schneiden.
Natürlich kann man auch die Mandelmasse wieder hinzugeben, wer es mag. Nur hier in dem Rezept kommt es auf die aparte Transparenz des Puddings an.