Die Suppenbraut
Ich weiß nicht wie es meinen kochenden Mitlesern, wenn sie auf ein Suppenhuhn treffen, so ergeht. Aber ich mache immer wieder die Erfahrung, wenn ich mich visuell von einem Suppenhuhn besonders angezogen fühle – ja, manche Suppenhühner sind einfach knackiger als andere – dass sich dann genau dieses im späteren Zupfverlauf als besonders zähe Henne entpuppt. Und so war es dann gestern wieder. Ich war so angetan von dem im Topf von dem zunehmend zu Brühe werdenden umsprudelnden Wassser freundlichen Huhn, dass ich es gestern wohl jede Miss-Huhn-Wahl post mortum hätte gewinnen lassen. Es hatte auch sehr besonderes Miss-Talent, den niemals zuvor hatte ein Huhn mit dem Flügel aus dem Kochtopf über so lange Zeit so hoheitsvoll mir zugewunken.
Alleine später dann das Fleisch vom Knochen zu reissen und zu zerteilen war ein besonderer Kraftakt. Nun stört das bei einer Hühnerbrühe nicht besonders, denn festes Fleisch zerkocht nicht in ein faseriges Etwas, auch wenn die Brühe ein zweites oder drittes Mal erwärmt wird. Auch hat das keine nachteiligen Auswirkungen auf die Brühe – oh nein, die gestrige zubereitete war besonders köstlich.
Nur frage ich mich, ob das auch auf zweibeinige feminine Bräute zutrifft. Je hübscher anzusehen, je knackiger der Körperbau – umso zäher die Maus?