2006-12-09

Die Suppenbraut



Ich weiß nicht wie es meinen kochenden Mitlesern, wenn sie auf ein Suppenhuhn treffen, so ergeht. Aber ich mache immer wieder die Erfahrung, wenn ich mich visuell von einem Suppenhuhn besonders angezogen fühle – ja, manche Suppenhühner sind einfach knackiger als andere – dass sich dann genau dieses im späteren Zupfverlauf als besonders zähe Henne entpuppt. Und so war es dann gestern wieder. Ich war so angetan von dem im Topf von dem zunehmend zu Brühe werdenden umsprudelnden Wassser freundlichen Huhn, dass ich es gestern wohl jede Miss-Huhn-Wahl post mortum hätte gewinnen lassen. Es hatte auch sehr besonderes Miss-Talent, den niemals zuvor hatte ein Huhn mit dem Flügel aus dem Kochtopf über so lange Zeit so hoheitsvoll mir zugewunken.

Alleine später dann das Fleisch vom Knochen zu reissen und zu zerteilen war ein besonderer Kraftakt. Nun stört das bei einer Hühnerbrühe nicht besonders, denn festes Fleisch zerkocht nicht in ein faseriges Etwas, auch wenn die Brühe ein zweites oder drittes Mal erwärmt wird. Auch hat das keine nachteiligen Auswirkungen auf die Brühe – oh nein, die gestrige zubereitete war besonders köstlich.

Nur frage ich mich, ob das auch auf zweibeinige feminine Bräute zutrifft. Je hübscher anzusehen, je knackiger der Körperbau – umso zäher die Maus?

2006-12-08

Der Kater im Tiefschlaf

löst bei der Betrachterin ein großes Gefühl von tiefer Zuneigung aus.



Immer wieder.

Sterbehilfe

Bartholomäus Grill hat für seine Reportage „Ich will nur fröhliche Musik“, erschienen 2005 in DIE ZEIT den Egon Erwin Kisch-Preis gewonnen. Er beschreibt die Entscheidung und den Weg seines eigenen Bruders, der sich für aktive Sterbehilfe entschieden hatte.

Ich bin – für mich – für Sterbehilfe.

Ich war zehn als ich meinen Großvater sehr elendig an den Folgen seiner Krebserkrankung habe dahin siechen sehen, und neunzehn als ich gleiches wieder bei meinem Vater mit ansehen musste. Die letzten Tage waren für meinen Vater furchtbar. Es ging nicht nur um Schmerzen. Es ging darum über mehr als drei Wochen langsam zu ersticken. Trotz aller Medikamente und Intensivmedizin.

Seither habe ich mich intensiv mit dem Tod auseinander gesetzt. Mir war danach klar, sollte mich diese Diagnose eines Tages auch ereilen, die familiäre Disposition spricht leider dafür und sollten wir, mein behandelnder Arzt als auch ich, ab einem bestimmten Moment einsehen müssen, von jetzt an führt der Weg nur noch zum Ende – dann möchte ich selbstbestimmt gehen dürfen. Und das in Würde. Nicht wie meine Großmutter aufgehängt am Toilettenrohr einer Herrentoilette, ein sehr qualvoller Tod. Sie wollte aufgrund ihrer Krankheit gehen und es wäre für uns Hinterbliebene ein späteres Leben ohne Vorwürfe und mit bedeutend weniger Schmerz gewesen, hätten wir sie würdevoll auf ihrem letzten Weg begleiten können. Lieber hätten wir ihr bewusst die Hand gehalten, als sie so alleine und schrecklich gehen lassen zu müssen… es war ihr Wunsch und sie hatte ihn bei klarem Verstand.

Ich sehe nicht den Sinn in einem Leiden bis zum bitteren Ende. Ich möchte mein soziales Umfeld nicht zwingen, mich darin begleiten zu müssen (so sie es überhaupt könnten), ich möchte niemandem von der finanziellen Seite her dann noch weiter belasten müssen und ich möchte mein Leiden nicht bis zum letzten Moment „auskosten“ müssen. Ich möchte aber auch nicht einer Medizin, die immer unmenschlicher wird, ausgeliefert sein. Wir Menschen trauen uns doch zu für unsere Tiere zu entscheiden, ab wann ihnen das Leben mehr Qual als Freude bereitet. Warum sprechen wir uns das Vertrauen in uns selber ab? Vor allem, wenn diejenigen bei wachem Verstand selber darüber entscheiden und dies kommunizieren können?

Wenn sterbenskranke Menschen eigenmächtig für sich entscheiden, sie wollen den Weg etwas früher zu Ende gehen, dann ist das ein eigenständiger, ein sehr menschlicher und respektabler Wunsch. Wir sollten ihnen nicht mehr Steine in diesen Weg legen als nötig.

2006-12-07

Heute war's das zweite Mal in dieser

winterlichen Saison, dass ich mir meine Handschuhe angezogen habe, weil's mir kalt an den Händen war.
Und zwar…



…am Tiefkühlregal beim stundenlangen nach der passenden Gans wühlen.

Die Frage, die mich heute quält.

Wenn ich mir diese Insektenstiche angucke, von denen mich seit einigen Tagen nicht nur einer plagt, dann frage ich mich ernsthaft, ob ich nach 28 Jahren Katzenhaltung erstmals auch einen Floh als Haustier begrüssen darf.

Darauf habe ich ja nun so gar keine Lust…

Die Stiche sind nicht in Dreierformation – darf ich noch hoffen? Und stechen Flöhe auch dann Menschen, wenn sie drei Fellträger als Buffet zur Auswahl haben?

2006-12-06

Ach, und den Nikolaus…



den habe ich heute natürlich auch reingelassen: Zum einen in Form eines hübschen Adventskalenders, den mir die liebe Melody mit einem ganz reizenden Brief geschickt hat (ein Adventskalender, der richtig mit Leben erweckt wird, wenn Kerzen dahinter stehen) und mit gaaaanz vielen Keksen, die mir die liebe Kirsten pünklich geschickt hat (und die sehr lecker sind! Siehe Teller rechts.) Über beide lieben Grüße von Euch habe ich mich sehr gefreut. Ich maile Euch persönlich, sobald ich wieder über meinen Rechner mit meinem eigentlichen eMail-Account verfüge. Und keine Sorge, Melody: er war pünktlich auf den Tag!

Die Kekse sind die erste Ausbeute meiner Backvorgänge in den letzten Tagen (wenn ich mir gewisse Vorräte so anschaue, dann gehen auch noch einige Backstunden ins Land.)



Von oben links: Müslikekse, Amaretto-Schokoladenplätzchen (die erste Fuhre ist etwas dunkel und hart geworden, als habe ich sie noch einmal in Amaretto ertränkt und mit Schokolade geschminkt), dann Marzipanplätzchen, in der Mitte noch einmal hellere Amaretto-Schokoplätzchen, davor dunkle und weisse Trüffel (Rezept aus Naranas Schokobuch!) und links Kokos-Mandelmakronen und die gleichen noch mal mit weißer Schokoladenhaube.

Ich möchte einen neuen Gasherd haben, der alte ist sauber aber verbrennt alles – und die Kekse sind alle auf unterster Schiene gebacken. Hat irgendjemand Tipps, wie man das ändern kann oder Hausverwaltungen zum Austausch überzeugen kann? Ich mache auch bei Preisausschreiben für Gasherde mit (sehr, sehr selten) oder würde einen Gasherd ggfs. auch blogtesten.

So, und jetzt gehe ich Stiefel putzen…

Waschstraße



Momente, die glücklich machen.