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2020-09-20

Die Pedelec-Genusstour in vier Länderreien

Disclosure: Ich durfte auf Einladung von Michael Bartholomäus, Europäische-Insidertipps-Redaktion, und mit Unterstützung von Swapfiets, Deuter, Gonzo, Vaude, Hotel am Gottesauer Schloss und Hotel Der Blaue Reiter, Vogelbräu, Wirtschaftsförderung Technologietransfer Karlsruhe, dem KVV und vielen mehr an einer wundervollen Fahrradtour entlang der Weinstraße teilnehmen, um wundervolle Weine zu kosten …

Einmal im Herbst während der Weinlese in den feinsten deutschen Weinregionen der Weinstraße entlang radeln, bei strahlendem Sonnenschein, wundervollen Düften, spätsommerlichen Farben einer besonderen Natur. Über die Grenzen unterschiedlicher Bundesländer radeln – bis hinüber nach Frankreich in das Elsass. Sauerkraut-Testessen, Weine verkosten … ein lang von mir gehegter Traum. Und den durfte ich nun leben! In Begleitung reizender Menschen, Wein- und Wettergötter waren uns wohlgesonnen auf unserer Pedelec-Genusstour in vier Ländereien …

Ausgangspunkt unserer Touren ist immer die schöne Stadt Karlsruhe. Sie macht es mit ihrer hervorragenden Anbindung auf Schienen dem Radausflügler wirklich leicht in wenigen Minuten der Stadt zu entfliehen und mit dem Bike ratzfatz irgendwo in der Natur zu sein! Selbst in einer vergleichsweise so großen Truppe von 10-12 Personen – alle immerhin mit E-Bikes unterwegs – in jedem Zug mitzukommen, ich habe meine Zweifel, ob das so gut auch in der Hauptstadt gelingen würde. Hier hat es wunderbar geklappt, zu jeder Tageszeit, vermutlich nicht immer zur Freude anderer Mitreisender. Aber auf alle Fälle zu deren Unterhaltung.


MyApp Café

Erster Termin unserer Tour in der Postgalerie in der Stadtmitte von Karlsruhe (Kaiserstraße 217): MyApp Café!
In einem gläsernen Container werkelt ein Roboterarm an zwei Kaffeestationen in Barista-Manier mit Kaffeebohnen und Wasser, zaubert von Plastikgeld motiviert per App gesteuert Kaffee. Je nach Wahl mit fröhlichen Grußmotiven im Schaum – oder auf Wunsch einem Abbild des eigenen Konterfeis.

Bis zu 120 Kaffeebecher soll der Barista-Roboter in einer Stunde schaffen können. Verwendet wird Fair-Trade-Kaffee in Bio-Qualität. Lustiges Ding, alleine hat man schon besseren, heißeren Kaffee getrunken. Mir fehlen das lieb gewonnene Geräusch von Kaffeemühle und Kaffeemaschine, vor allem der fantastische Kaffeegeruch der frisch gerösteten und gemahlenen Bohnen, der für mich zum echten Kaffeegenuss unbedingt gehört. Bei Kaffee bin ich bekennend konservativ


Pedelec von Swapfiets

Kurze Zeit später nehme ich meinen zweiräderigen Begleiter für die kommenden Tage entgegen. Das Leihsystem von Swapfiets hatte ich hier schon neulich erklärt. Das E-Bike von Swapfiets „Power 7” ist ein Tourenrad mit Shimano-Steps E6100-Motor, verfügt über sieben Gänge und die Modi Eco, Touren, Sport und Turbo. Kann bis zu 25 km/h schnell fahren – und mit einer Akkuladung bis zu 145 Kilometer weit. So weit fahren wir nie auf unseren täglichen Touren, 40-50 Kilometer sind unsere Tagesstrecken im Schnitt auf dem Rad. Ich fahre in einem Mix zwischen Eco und Turbo und habe meist am Abend lediglich zwei Teilstriche der Akkuladung eingebüßt. Der Akku lässt sich idiotensicher entnehmen und an der Steckdose aufladen. 

Das Bike ist, finde ich, erstaunlich wendig. Die Reifen sind gutmütig. Und selbst bei unserer Tour im Schwarzwald nimmt das Bike den einen oder anderen steileren Anstieg im Modus Turbo mit kleinstem Gang mit Gelassenheit und Eleganz. Bergab fahre ich einmal 53,3 Kilometer die Stunde. So ein Spaß auf einem Fahrrad!

Mir macht das Fahren nach etwas Eingewöhnung mit dem Pedelec wirklich extrem viel Freude. Auch der Sattel ist super gut gepolstert. Natürlich ist so ein E-Bike ein kleines Schleppbike, ich habe es dennoch Bahnhofstreppen hoch tragen können. (Ist kein must have – aber es geht.) Einen sehr angenehmen Begleiter auf unseren Touren hat unser Organisator ausgesucht!


Der SIST Hotelturm

Wir fahren weiter zum ehemaligen Wasserturm im City Park Karlsruhe gelegen. Hier befindet sich heute das kleinste Hotel von Karlsruhe, der SIST Hotelturm Karlsruhe – und dieses Turmhotel hat unfassbar viel Charme!
Mindestens so viel wie seine Besitzerin Simone Steiner, die bereits unsere Gastgeberin in der ersten Nacht im Hotel am Gottesauer Schloss ist. 
Der Wasserturm wurde 1877 von der Badischen Staatsbahn auf dem ehemaligen Gelände des Ausbesserungswerkes gebaut und diente zur Befüllung mit Wasser der dort zur Reparatur vorgefahrenen Lokomotiven und Dampfmaschinen. Das Gebäude wurde liebevoll restauriert. Er steht unter Denkmalschutz und ist heute noch mit der alten Leitungstechnik ausgestattet.
Auf 143 Quadratmetern und nach vielen Treppen können hier Gäste in dem einzigartigen Luxushotel mit nur einem Schlafzimmer und Bad für eine Nacht oder mehrere Nächte alleinige Turmbewohner sein.

Industriecharme mit einem romantischen Blick aus dem Dachflächenfenster in den Sternenhimmel. Hier schläft man ziemlich außergewöhnlich – und ganz für sich alleine! Das Frühstück wird nur wenige Meter weit im Hotel am Gottesauer Schloss serviert. Eine Übernachtung in diesem sehr besonderen Hotel kostet je nach Wochentag 269,— bis 299,— Euro.  Wenn Hochzeitsnacht – dann dort!
Zur Begrüßung wird uns hier am Turm übrigens ein süffiger erster Sekt Rosé als Trinkgenuss des Affentaler Winzergemeinschaft serviert, die wir auf unserer letzten Tour noch besuchen werden, ein feines fliegendes Buffett mit tollem Brot verwöhnt uns ebenso. Tipp: Backt in Eure Partybrötchen ruhig ein paar Jalapeños mit ein, es lohnt sich!


Ab auf's Rad, rein in die Pfalz!

Nun hüpfen wir in die Bahn und fahren in Richtung Schweigen-Rechtenbach im Pfälzerwald und radeln unsere erste Strecke durch charmante kleine Ortschaften, vorbei an anmutigen Häusern und halten kurz an der Höckerlinie. Einem Relikt des Westwalls aus der Zeit des Deutsch-Französischen-Kriegs 1870/71 und später auch dem zweiten Weltkrieg.
Weiter geht es entlang an Maisfeldern, Pferdeweiden und in Reih und Glied gesetzten Weinstöcken, die voller reifer weißer und roter Trauben hängen – deren süßes Fruchtfleisch eine deutlich positive Vorhersage zur Qualität des Weines 2020 macht.

Hügel, die man im Schweiße seiner Beine hochgeradelt ist, fährt man erfahrungsgemäß mit viel mehr Freude wieder hinunter und so stoßen wir zum Weintor, DEM Deutschen Weintor! Das Wahrzeichen der Pfalz steht für den Beginn der Deutschen Weinstraße. Neoklassizismus aus Sandstein, 19,2 Meter hoch ragt das Tor, dessen Grundstein in Deutschlands dunkler Zeit 1936 gelegt worden ist.

Die Symbolik im Tor aus dieser Zeit hat man nach dem zweiten Weltkrieg zum Glück entfernt. Das Pendant zum Tor auf nördlicher Seite wurde erst 60 Jahre später realisiert, hier entspringt der Wein Walk of Fame – ein Ehrenpfad, der Persönlichkeiten mit deren Namen auf Metallplatten im Boden ehrt, die sich um Weine sehr verdient gemacht haben.


Weingut Leiling – David Leiling


Für uns wird es nun Zeit mit köstlichem Pfälzerwein auf Tuchfühlung zu gehen. Das tun wir bei David Leiling auf seinem elterlichen Weingut, der uns in dem wunderschönen Garten seines zum Gut gehörenden Restaurants begrüßt.
Hier wird mir meine erste Weinschorle im Dubbe-Glas serviert.
Biertrinker würden mir womöglich widersprechen aber ich kann mir kaum etwas Köstlicheres vorstellen als nach einer Radtour bei strahlend blauem Himmel so ein Glas mit gut gekühlter Weinschorle in die Hand gedrückt zu bekommen! Das Dubbe-Glas ist Pfälzer Kulturerbe. Das große Glas mit Tupfen im Glas eingelassen, gehört mit mindestens vier fingerbreit Wein und vier fingerbreit Wasser gefüllt. Tatsächlich aber sind wohl die vier Finger Wein immer viel breiter als die vom Wasser – it’s magic!

Der Kellermeister David Leiling ist ein unglaublich entspannter Typ – in Berlin erhielte der sofort das Prädikat „coole Socke” – der sich und seinem Wein der Dynamik der modernen Technik entsagt. Er hält Lagen auch im nahe gelegenen Elsass, die Reben zählen teilweise ein halbes Jahrhundert und baut auf Kalksteinböden an und diesen Grund schmeckt man in seinen Weinen. Hier steht ein altes Haus, die Weinmanufaktur, das aus dem Elsass abgebaut, hierher transferiert und erneut aufgebaut worden ist und heute als kultureller Treff- und Austauschort dient. Entschleunigt und mit viel Ruhe wird hier gekeltert.
Leiling führt uns seine historische Korbpresse vor, die uns frischen Traubensaft serviert. Diese Presse verhindert, dass allzuviel Gerbstoffe in den Wein gelangen und macht eine weitere maschinelle Verarbeitung des Weines unnötig.
Leiling ist nicht nur Winzer, sondern auch bildender Künstler, vor allem Maler „Lichtmaler”, wie er selbst von sich sagt. In der ruhigen Jahreszeit, wenn die Weine in atmungsaktiven Holzfässern unter dem Schein alter Kronleuchter bis zu ihrer Abfüllung reifen, malt er besonders gerne auf Leinwänden, die schon Arbeiten gesehen haben.
Seine Gemälde finden sich auf den Etiketten der „Boom Bottles” wieder, die allesamt vegane Weine sind. Wein mit Seele zu produzieren, das ist das Credo der Leilings – spontan im Eichenfass ohne Gärung, ohne Pumpen mit wenig Filterung. Ursprünglich und dennoch trinkt man hier erstaunlich moderne Weine, die ganz schön zufrieden stimmen.
Vom Koch werden uns nach einem entspannten Rundgang durch die Produktion und Keller große Platten mit viel Sauerkraut auf dem Tisch im Garten gestellt: Beste Leberknödel ever (boah, waren die gut!), mein erster Saumagen (I like!) und natürlich saftige Stücke vom Schwein und Würstchen – Bratkartoffeln, Senf, Brot.
Wir trinken dazu Leilings Grauen Burgunder aus der Serie Hôpital, 2018, im großen Fass ausgebaut.

Nach meinen Ausflügen zur Rosé Prinzessin Vaaleanpunainen von 2018 und ihren Gefährten, einem Rotweincuvée von 2017, offen vergoren im Eichenfass – der leicht genug daherkommt mit etwas Holz und Frucht, um am sommerlichen Abend Freude zu bereiten, kehre ich sehr gerne zum Grauen Burgunder zurück. Der schmeckt nämlich perfekt gekühlt bildlich passend zu dem, was uns zuvor auf unseren Wegen in dieser Region begleitet hatte: Bäume voller reifer Äpfel und Birnen – dazu etwas Mineralien der Steingrube.

Alles feine ehrliche Weine, als da noch wären in den Fässern und Flasschenabfüllungen: Auxxerois, Riesling, Gewürztraminer, Weißer/Grauer Burgunder, Portugieser, Pinot Noir, Spätburgunder mit tollen Namen und spannenden Geschichten dazu.
Ich könnte hier in diesem wunderschönen Ambiete bei diesen reizenden Menschen an diesem Tag noch stundenlang bleiben und mich den vorzüglichen Weinen hingeben. Aber unser Zug nach Karlsruhe wird nicht auf uns warten und so rollen wir gemütlich bergab im Abendduft dieser reichhaltigen Landschaft zum Bahnhof, der uns zu unserem Abendprogrammpunkt bringt. Zum Vogelbräu!

Aber die Bierkneipen von Jörg Vogel sind so legendär, die haben ihr eigenes Blogpost verdient.

To be continued …
Tag 2 der Pedelec-Genusstour im Elsass

2020-07-27

Wonnemar Resort Hotel Wismar – Urlaub im Spaßbad



Mit Sicherheit ist wohl die sicherste Möglichkeit im Jahr 2020 in Deutschland Urlaub zu machen. Unsere Heimat ist so wunderschön und vielfältig – jedes einzelne unserer Bundesländer sind immer eine Reise wert! In der nächsten Zeit möchte ich Euch einige Hotels vorstellen, die Euch mit viel Engagement und Vielfalt in ihren günstigen Angeboten einen perfekten Familienurlaub in diesem schwierigen Jahr ermöglichen.

Denn manchmal bringt doch auch ein gelungener Kurzurlaub die dringend benötigte Erholung. Ein perfektes Essen in einer schönen Unterkunft, badefreudige Aussichten Sauna-, SPA- und Sportlandschaften oder Spielwelten für die ganz jungen Gäste. Mal ehrlich, gerade unseren Kindern wurde in diesem Jahr so viel abverlangt – ein Kurz- oder Langausflug – vielleicht mit Oma und Opa – könnte das nicht eine sinnvolle Belohnung für sie sein?

Zumal nicht selten tolle Hotels direkt um die eigene Ecke liegen. Oder fast um die Ecke … Daher lasst uns heute zuerst in wunderschöne Mecklenburg Vorpommern reisen und zwar in die Hansestadt Wismar.

In Wismar habe ich mich vor zwei Jahren extrem wohl gefühlt als ich auf Einladung der Rapsölunion dort ein paar kurzweilige, natürlich viel zu kurze Tage verleben durfte. Also kann ich Euch schon alleine diese bezaubernde Stadt ans Herz legen!


click aufs pic makes it big

Die Altstadt von Wismar ist seit 2002 (gemeinsam mit Stralsund) zum Welterbe der UNESCO ernannt worden. Sie repräsentiert heute eine – im Krieg halbwegs verschonte – typisch entwickelte Stadtanlage aus der Blütezeit der Hanse im 14. Jahrhundert. Monumentale Backsteinkirchen, repräsentative Kaufmannshäusern – hervorragend restauriert, der mittelalterliche Grundriss der Wismarer Altstadt ist bis heute nahezu unverändert bewahrt worden. Die Restaurierungen der Bauten sind denkbar sorgfältig durchgeführt worden.



Ein Spaziergang entlang der Grube, einer der ältesten künstlichen Wasserläufe Deutschlands. Oder durch die Hafenanlage, wo die Fischer ihren frisch gefangenen Fisch verkaufen.



Lauter nette kleine Restaurants, ein Besuch dieser aparten Stadt lohnt sich so sehr.



Wonnemar Resort Hotel Wismar


Wonnemar Erlebnis- u. Spaßbad mit Wonnemar Rutschentower.

Zudem warten nun auf die großen und kleinen Gäste – seit 2016 erst – im Wonnemar Resort-Hotel in der Wismarer Bucht 10.000 qm Saunawelt mit fünf Saunen, einem Thermal- und SPA-Bereich – und das 15.000 qm große Erlebnis- und Spaßbad. Das junge Hotel bietet 90 Zimmer in allen Größen und Komfortlösungen mit Blick ins Grüne oder auf die Alstadt von Wismar. Etagenbetten für die kleinen Gäste – kein Problem!


Gestatten: Wonni, Spaßrobbe von Beruf.

Gerade den Kleinen wird hier der Tag bei so viel Angeboten überhaupt nicht langweilig: Wonni-Kinderland, Miniclub, Baby- oder Kinderschwimmkurse im Wonnemar Erlebnis- und Spaßbad unterhalten die jungen Gäste, während sich die Erwachsenen beim – im Preis inbegriffenen – Animationsprogramm wie Aqua-Fitness oder Aqua Jogging oder im Wellenbad fit halten können.  Auf dem wundeschönen riesengroßen Rutschentower haben im Bad dann alle gemeinsam ihren Spaß! Die größeren Kinder können im Game-Konsolenzimmer abtauchen.

Das hauseigene Restaurant Fine Dining Restaurants Tafelhuus serviert frische Küche, die von der Region rund um die Hansestadt Wismar inspiriert ist. Im Sommer oder späten Herbst kann man auf der großen Außenterrasse oder im Biergarten der Abend in Ruhe ausklingen lassen.

Apropos Herbst – in diesem Jahr offeriert das Wonnemar Resort Hotel im Buchungszeitraum vom 1.9. bis 21.12.2020 das Family-Spar-Highlight: Für 170,— Euro pro Erwachsenen für zwei Übernachtungen im Familienzimmer (bei Belegung bis zu vier Personen) inklusive Frühstück, einem 3-Gänge-Menü am Abend (Halbpension), inklusive Nutzung des Erlebnis- und Spaßbad, kostenfreie Kinderbetreuung im Miniclub (Voranmeldung erwünscht).

In und rund um Wismar gibt es unzählig viele weitere sehr schöne Ausflugsziele, z. B. die wunderschöne Insel Poehl mit ihren Stränden, die natürlich auch z. B. im November ihren Reiz haben. Die Sonnenuntergänge haben durchaus Mittelmeerqualitäten …



Die Hafenanlage von Wismar mit der großartigen originalgetreu nachgebauten großartigen Kogge wenn sie denn gerade im Heimathafen weilt.





Lasst Euch in einer Stadtführung von Wismarer Originalen zeigen, wo z. B. die ZDF-Krimiserie SOKO Wismar gedreht wird – wie sehr der Wismarer mit beiden Beine im Leben steht



oder Euch in die historische Geschichte der Stadt Wismar entführen. In nun 35 km Entfernung ist die Hansestadt Lübeck super schnell zu erreichen – und dann ist da doch generell noch diese wunderschöne Ostsee!

Informationen zu den weiteren vielfältigen Angeboten (Gourmet-Arrangement, Freundinnen-Tage, Advents-Special) des Wonnemar Resort Hotel Wismar auf der Homepage.

Disclosure: Ich halte keine Aktien an diesem Hotel, war dort auch noch nie zu Gast. Ich weiß, dass Hotels in diesen Tagen hart zu kämpfen haben, deren Agenturen ebenso und ich möchte mit diesem Blogpost die Menschen, die in diesem für die Tourismusbranche so sehr harten Jahr arbeiten und aushalten müssen, mit dem Text unterstützen.

2020-07-26

Swapfiets – echte Leihräder!



Seit einer Zeit schlägt meiner innerer Monk hier in Berlins Straßen Purzelbäume. Andauernd. Der Grund? Ständig fahren hier Leute herum, deren Fahrräder zweifarbige Reifenmäntel haben. Hinten normaler Standard, vorne sind die Mäntel blau.

Blau!

„Das geht doch so nicht!”, findet (m)ein von einem gleichberechtigten Sternzeichen (Waage) durchgeprägtes Ich. „Und warum tun die Leute, das ihren Fahrrädern an?”, frage ich mich andauernd. Ich brauche doch Gleichberechtigung und Schönheit beim Radmantel! (Tatsächlich habe ich seit letztem Jahr an meinem Fahrrad zwei unterschiedliche Schalter für die Gangschaltung und der hintere Reifen hat 40 mm, während der neue vorne 38 mm breit ist. Für meine Verhältnisse fahre ich wie bei den Hotten Totten!)

Und jetzt noch blaue Vorderreifen bei allen anderen! Mein kleines radelndes Weltbild gleichbleibender Farbgebung beim Fahrrad wird also gerade mächtig geschüttelt.

Nun gucke ich neulich vorfreudig – in Vorbereitung einer herbstlichen mit Radtouren geprägten Pressereise – mir den einen Sponsoren dieser Reise an und sehe was? Lauter Fahrräder mit blauen Reifen vorne dran! Natürlich kann man darüber streiten, ob man das schön findet (an den an sich schönen Fahrrädern) aber im Endeffekt finde ich die Idee vom persönlichen Leihrad von Swapfiets ziemlich grandios: Leihräder!

Und zwar nicht hässliche unmotiviert in der Stadt herumstehende Leihräder, die ungünstig auf Gehsteigen entsorgt werden. Sondern ein echtes personifiziertes Leihfahrradmodell. Man mietet sich für eine Monatspauschale ein Fahrrad, das man nicht abgeben muss oder neu reservieren muss. Das bei einem bleibt! Hat das Rad eventuell eine Panne, wird es binnen 24h repariert. Wird es gestohlen, wird es für eine vergleichsweise geringe Eigenbeteiligung (z. Zt.) € 60,— ersetzt – vorbehaltlich, es war ordnungsgemäß angeschlossen.

Damit man das problemlos tun kann, kommen die Räder kommen mit einem Doppelschlosssystem und Schlosskette. Und können in drei Rahmengrößen für jede Körpergröße (49, 53, 57 cm) bestellt werden. Gekündigt werden kann der Mietvertrag je nach Modell monatlich, dann fällt eine einmalige Bearbeitungsgebühr von € 15,— an oder jahresweise ohne extra Gebühr.

In Deutschland kann man Swapfiets in diesen Städten schon mieten: Aachen, Berlin, Braunschweig, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Freiburg, Göttingen, Halle, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Karlsruhe, Kiel, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Münster und Oldenburg. International kann man Swapfies derzeit natürlich in den Niederlanden (Firmenursprung), Belgien und Dänemark in Anspruch nehmen. Die Metropolen London, Paris und Mailand sollen bis Jahresende folgen.



Die monatliche Mietpauschale variiert je nach Stadt (und womöglich Diebstahlquote) und Fahrradmodell, in Berlin kostet das Deluxe 7, ein Cityrad (frz. Rahmen) mit Gangschaltung, Dynamolicht und Gepäckträger € 19,— im Monat, ein Hollandrad ohne Gangschaltung € 16,—.



Auch ein eBike haben sie im Programm (übrigens auch e-Schooter und e-Roller), das kostet monatlich € 73,—. Für Studenten gibt es übrigens geringe Nachlässe.

Modell- als auch Standortwechsel sind jederzeit möglich (sofern im neuen Wohnumfeld Swapfiets verfügbar sind). Wichtig: Laut AGB darf nur der Vertragsnehmer mit dem Fahrrad fahren.

Alles in allem eine durchaus praktische Angelegenheit bei sehr attraktiven Leihgebühren und deswegen kann sogar ich mittlerweile die blauen Vorderräder auch etwas entspannter bestaunen.

P.S. Kaum haste so einen Text geschrieben, hat mein Rad vorne einen Platten. Sensibel, das Kleine, so sensibel.

2020-06-30

Torre Chianca di Porto Cesareo



Disclosure: Ich durfte auf Einladung der Europäischen Union, Apulien (Ministerium für Tourismus und Kultur), Pugliapromozione (Verband der Region Union 3) und dem Tourismus- u. Kulturmagazin Spiagge nach Apulien reisen.

Wehrtürme gibt es an Italiens Küsten wie – Achtung, Premiumkalauer! – Sand am Meer. Da bilden auch die Küsten Apuliens keine Ausnahme, es gibt kaum einen Ort an der Küste, der nicht, meist in Hafennähe, über einen solchen Turm verfügt. Oft sind sie gut erhalten und beherbergen gerne Museen oder sonstige Orte zum Kulturgeschehen. Entlang der Küste fristen leider auch einige von ihnen tristes Ruinendasein, z. B. der Torre Castilgione aus dem 16. Jahrhundert, von dem lediglich ein überwachsener Haufen Schutt von seiner Existenz zeugt.

Mehr Glück hatte da Torre Chianca di Porto Cesareo. Sie liegen beide in enger Nachbarschaft südwestlich ca. 35 Kilometer von Lecce entfernt in der gleichnamigen Provinz Apuliens – an einem der schönsten Strände der Küste des Ionischen Meeres unweit der Hafenstadt Porto Cesareo.

(Torre Chianca di Cesareo ist übrigens nicht zu verwechseln mit dem Torre Chianca (Torre Santo Stefano), der auf der gegenüberliegenden Seite am Adriatischen Meer verfällt. Wobei dieser aufgrund seiner Lage an der Spiaggiaebella in einem Naturschutzgebiet auch unbedingt besucht werden sollte.)


Der Blick von Torre Chianca auf seinen Namensgeber Porto Cesareo

Torre Chianca di Porto Cesario wurde liebevoll restauriert und gehört zum Museum für Meeresbiologie Porto Cesareo und beherbergt die Dauerausstellung „Storie dal Mare di Porto Cesareo”.



Ursprünglich wurde der Wehrturm von Spaniern erbaut, um Lecce vor den Sarazenen zu schützen. Zwischendurch diente er als Unterkunft für Invalide, im zweiten Weltkrieg, schon fast verfallen, beherbergte er die Artillerie. 1974 begann man mit seiner Restauration und heute steht er in voller Pracht auf der Landzunge umschmeichelt von der Spiaggia di Torre Chianca. Der den Turm umschmeichelnde Strand ist traumhaft schön.



Der perfekte Ort für einen Strandurlaub mit Kindern, dieser Strand läuft sehr lang flach ins unfassbar klare azurblaue Wasser


(click aufs pic makes it big.)

Im Hinterland von Torre Chianca, einem Naturschutzgebiet, wurde der See Bacino di Torre Chianca angelegt, ein künstlicher See in den Süß- und Meerwasser eingespeist wird und dem Besucher die Vielfalt der apulischen Pflanzen- und Tierbevölkerung solcher Küstenbecken offenbart. Weitere Informationen hierzu findet man in einer der Ausstellungen im Turm. Vom Turm aus kann man die der Küste vorgelagerten Inseln Isola della Malva und Isolotto (!) a forma di cuore sehen.



Der Turm hat die Form einer gestutzen Pyramide, jede seiner Seiten misst 16 Meter Länge mit einer Höhe von imposanten 18 Metern. Eine beeindruckende Außentreppe führt zur Mitte des Torre. Im Innern beherbergt der Turm zwei Ebenen mit jeweils 8 Metern Höhe, die jeweils über schmale Treppen zu erreichen sind. Auch seine obere Ebene kann besucht werden und schenkt den Besuchern einen wundervollen Blick über die gesamte Region.



Wir waren im Herbst am frühen Abend dort, wenn es doch deutlich früher dunkel wird und hatten daher die besondere Freude, den Sonnenuntergang auf der oberen Freiebene des Turmes zu erleben.

Das Museum beherbergt auf seinen Ebenen mehrere Ausstellungen zur Geschichte der Meere, Meeresbiologie und -fauna rund um den Salento, die auf Italienisch und Englisch dokumentiert sind. Mit Rückkehr der Statue des Ägyptischen Gottes Thot, die in den Gewässern des Salentos gefunden wurde, ist hier nun auch eine Dauerausstellung zur ägyptischen Geschichte eingezogen.





Ebenso eine Exposition, deren Thema der Schutz der Meere ist und die charmant kindgerecht präsentiert wird.


Die Statue des Gottes Thot



Am 12. Januar 1932 fischte der Fischer Raffaele Colelli von Porto Cesareo zusammen mit seinem Bruder Chicco Colelli und seinem Freund Eupremio Alemanno auf der Höhe der Insel Malva in etwa fünf Metern Tiefe eine 36 cm hohe Statue aus dem Ionischen Meer, die einen Affen darzustellen scheint.



Sie fischten in der damals üblichen Art nach Seeigeln. Ein Eimer ohne Boden wurde vom Boot aus ins Wasser gehalten, quasi als Lupe funktionierend, mit einem Angelstab wurde die Beute eingesammelt.







Colellis Sohn erzählt heute noch, dass er diese Statue zunächst für Spielzeug hielt und erst einmal dementsprechend mit ihr seinen Spaß hatte.

Später stellte sich heraus, dass die Statue Thot darstellt – und somit ein sensationeller Fund prähistorischer ägyptischer Geschichte ist.  Sie kann der saïtischen Periode der XXX. Dynastie des VI. Jh. v. Chr. zugeschrieben werden.

Thot ist eine durchaus komplexe ägyptische Gottheit, die üblicherweise in Form eines kynokephalen Affen oder Ibis dargestellt wird, dar. Sie entspricht in ihrer Bedeutung dem griechischen Hermes oder dem römischen Merkur. Thot spielte eine wichtige Rolle in der Welt der Unterwelt und im Totenkult – und gilt zudem als Beschützer der Schriftgelehrten. Auf dem Sockel der Statue aus grünem Basalt liest sich eine Inschrift in Hieroglyphen.

„NBW HMN.W NBW NSR - MWTWTW.W NRJ - JBJ RJ - NFR”

übersetzt: Meister von Hmôn (Herkunftsort der Statue in Hermopolis), Herr der Worte Gottes (Heilige Schriften), untergebracht in Re-Nofer (Onufis-Platz im Nildelta).

Es ist wahrscheinlich, dass die Statue Teil der Ladung eines römischen Lastschiffes war, das im stürmischen Meer einen Teil seiner Ladung verloren hatte oder ganz vor der Küste gesunken war. Ihr Original steht heute restauriert im Archäologischen Museum von Tarent. Hier im Museum des Torre Chianca steht Thot als ein Replikat. Nicht minder beeindruckend zu betrachten.



Übrigens: Colelli, der Fischer, schickte nachdem ihm bewusst wurde, dass er möglicherweise mehr als nur ein Spielzeug für seinen Sohn aus dem Meer gefischt hatte, die Statue später auf eigene Kosten (24,25 Lire) an das Archäologische Museum von Tarent. Später werden ihm für seinen Fund – nach mehrmaliger Mahnung – nach Begutachtung des Ägyptischen Museums von Turin 549,50 Lire für die Statue bezahlt, was ihren angeblichen Wert damals darstellen sollte.

Heute wären das ganze 0,28 Euro.


Mein Tipp

Einen Besuch des Torre Chianca di Porte Cesareo sollte man, wenn es mit den Öffnungszeiten korrespondiert, so planen, dass man dort den Sonnenuntergang gleich mitgenießen kann. Insbesondere von der oberen Turmebene hat man einen grandiosen Blick über die gesamte Region bis hin nach Porto Cesareo. Dieser Ort ist dann vergleichsweise wenig besucht, die Stimmung eine besondere wenn dann die Sonne im Meer versinkt, dafür aber die Stille immer lauter zu hören ist.




Adresse

Torre Chianca
73010 Porto Cesareo LE
Italien

Die Öffnungszeiten des Museums sind je nach Jahreszeit unterschiedlich und vor Ort zu erfragen.