2025-04-07

Gestern habe ich im Müll gewühlt …

… auf einem Friedhof.

In einem Anfall geistiger Umnachtung, habe ich im vergangenen Jahr meine gut ausgebaute Pflanzengefäßsammlung dem Müll übergeben. Ihr wisst schon: Plastiktöpfe von längst dem Pflanzentod überlassenem grünen Zeug, die man doch mal gebrauchen könnte, wenn man wieder irgendwann Pflanzen selber zieht.

In Mengen in denen ich nie Pflanzen ziehen werde, mangels Pflanzanbaumöglichkeiten. Also habe ich die Sammlung in die Tonne getreten in einem Anfall einer „alles muss weg”-Phase, die mich selten trifft, aber dann wirklich radikal anwesend sein kann.

Das war ziemlich dumm von mir. Geradezu blöd!

Aber wie hätte ich auch wissen können, dass nach einem Winter wieder ein Frühling kommt? Und somit dieser Drang wieder Samen in Erde zu stecken und ihnen entzückt bei ihrer Keimung und rasantem Wachstum zuzusehen? Berliner Winter, man gibt in ihnen so schnell die Hoffnung auf für … alles.

Nun denn, seit vierzehn Tagen sagen die gekeimten Peperoni di Senise zu mir: „Wir möchten jetzt umziehen!” Seit einer Woche haben sie dafür ihre Lautstärke angehoben und krakeln täglich über ihre Wohnsituation. Meine Erklärung, sie wären Berliner Pflanzen und in Berlin wohne man halt nicht geräumig und komfortabel zur Untermiete – schon gar nicht in Mitte – haben sie trotzig überhört. Also versuche ich ebenso seit einer Woche mein Bestes, um an einem Friedhof vorbei zukommen, denn wo, wenn nicht auf Friedhöfen, wandern jetzt ohne Unterbrechung kleinere Pflanzgefäße im Müll?

Und gestern war es soweit, zwei Müll- bzw. Pflanzebehälter auf dem hiesigen Friedhof geentert und eine stolze Ernte von 14 Pflanztöpfen abgeschleppt. Ich fühle mich dabei etwas ulkig. Aber dafür schnurren die Peperoni nur noch …

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