Gran Tour delle Donne in der Toskana
Mit freundlicher Genehmigung von Toscana Promozione Turistica
Tourismus in der Toskana ist feminin!
Es ist der historisch feminine Hintergrund der Toskana, der im Round Table von 150 Tourismusakteur*innen (davon 143 Frauen) zur Idee führte, Tourismus in dieser italienischen Provinz neu mit einem besonderen Stellenwert von und für Frauen zu gestalten. Tourismus ist in der Toskana absolut feminin: 54 % aller im Tourismus-Beschäftigten gehören dem weiblichen Geschlecht an.
La Toscana. La ospitalità (L’ospitalità) – die Gastfreundschaft ist auch hier sprichwörtlich weiblich!
©Alice Russolo, mit freundlicher Genehmigung von Toscana Promozione Turistica
Nachdem das für den toskanischen Tourismus konzipierte Projekt Benvenute in Toscana (Toscana Promozione Turistica) aus dem Pandemie bedingten Dornröschenschlaf wieder zum Leben erweckt wurde, sollte gleichzeitig die Idee der Gran Tour delle Donne geboren werden.
Gran Tour al Feminile
Es waren Frauen, die zur Zeit der „Grand Tour” im achtzehnten und neuzehnten Jahrhundert, das – bis dahin übliche männliche Prädikat „Kavaliersreisen” – gleichberechtigt für sich zu einem auch weiblichen Erlebnis einforderten. In den frühen Jahrhunderten galten besonders Florenz, Siena, Pisa und Lucca in der Toskana als beliebte und besonders sichere Orte der reisefreudigen Damen. Ein Phänomen, das heute in Italien als Gran Tour al Femminile bezeichnet wird.
Heute sind es Frauen, die im Tourismus, im Handwerk oder in der Gastronomie die besondere Wertschöpfung der Toskana garantieren. Die Idee von Gran Tour delle Donne ist es, Touristinnen mit besonderer Sorgfalt, Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen auf ihren Reisen zu begleiten und gleichzeitig mit den engagierten, talentierten und leidenschaftlichen Schöpferinnen in dieser italienischen Provinz zusammenzubringen.
@ciclica, mit freundlicher Genehmigung von Toscana Promozione Turistica
Clara Svanera, Journalistin (DOVE Italia) und Präsidentin des Tourismusportals GIST ACTA, engagiert sich leidenschaftlich für den Tourismus in der Toskana. Sie ist auch Mitkoordinatorin dieses Projektes und hatte anlässlich der Internationalen Tourismusbörse Berlin (ITB) Gran Tour delle Donne schon auf dem Stand der ENIT vorgestellt. Am Abend durfte ich auf dem köstlichen Abendevent der Toskana in den Club-Dining-Räumen vom Bocca di Bacco nochmals Zeugin ihrer, dann ausführlicheren, Präsentation dieser spannenden Tourismusvision sein.
Sie heißt (natürlich nicht nur) Frauen in einem Land für Frauen willkommen. Und beschrieb uns gleichzeitig die Toskana als ein Land mit weiblichen Zügen. Eine dank der etruskischen Vorfahren frühzeitig emanzipierte Region, die immer schon geprägt wurde von ihrer femininen Willensstärke, um das toskanische Erbe zu schützen. Und nicht zu vergessen, mit dieser besonderen Harmonie dank der einzigartigen Kunst und Schönheit der Renaissance.
Die feminine Charta der Werte
Sechs historische Frauen stehen für „Die Charta der Werte”, ein Manifest, das die Toskana besonders an die Touristinnen adressiert. Sechs Prädikate, die mit sechs femininen Lebensläufen besonderer Frauen der Toskana verknüpft sind – sie gelten als ein Versprechen an die heutige reisende, die Toskana entdeckende Frau.
So ist Fortunata Sulgher Fantastici, eine 1755 geborene Dichterin aus Livorno, zum Symbol für Authentizität geworden; Florence Nightingale, geboren in Florenz und Mutter der modernen Krankenpflege, steht für Sicherheit; Caterina de’ Medici für Gastfreundschaft und Einfühlungsvermögen; Simonetta Vespucci, eine der berühmtesten Frauen der Renaissance, die von Lorenzo de’ Medici geliebt wurde, symbolisiert das Wohlbefinden.
Luisa di Stolber Gedern, emanzipierte Seele und Schöpferin der literarischen Salons, symbolisiert Begegnung und Zusammenarbeit; Anna Maria Luisa de’ Medici, die einen großen Teil des florentinischen Kunsterbes rettete, indem sie dafür sorgte, dass die Lothringer es nicht aus dem Großherzogtum herausnahmen, steht für Nachhaltigkeit.
Die weibliche Seele von Florenz
Nehmen wir als ein Beispiel die toskanische Hauptstadt Florenz. Hier kann man auf den Spuren von historisch wichtigen Frauen, die mit ihrem Wirken in dieser Stadt nachdrücklich Geschichte geschrieben haben, wandeln.
Mit einem Besuch der Anwesen der Eleonora da Toledo (1522-1562) beginnt unsere Tour. Start ist im Palazzo Vecchio an der Piazza della Signora. Die Gemahlin von Cosimo I. de' Medici, war eine der Schlüsselfiguren der Renaissance und eine der elegantesten und einflussreichsten Frauengestalten, die Florenz hatte! Eine Frau mit unternehmerischem Weitblick und einer Leidenschaft für Kunst und Mäzenatentum. Sie schuf u. a. die Boboli-Gärten von Florenz.
Mit freundlicher Genehmigung von Toscana Promozione Turistica
Von 1667-1743 lebte Anna Maria Luisa de' Medici. Ihr begegnen wir am Endpunkt der Spuren von Eleonora da Toledo in den Boboli-Gärten – von Anna Maria Luisa ebenfalls geliebt. Zu verdanken ist ihr, dass die Künste der Renaissance heute noch so reichhaltig in Florenz zu finden sind. Als Kurfürstin von Palatina, war sie für die weitsichtigsten Konventionen des römischen Rechts verantwortlich: 1837 unterzeichnete sie den Familienpakt, ein Gesetz, das nach dem Tod ihres Bruders Gian Gastone, des letzten Medici-Erben, den Übergang des Großherzogtums Toskana an die neue Dynastie Habsburg-Lothringen regelte. Dieser Akt garantierte, dass die Kunst- und Kulturschätze der Familie in der Toskana verbleiben sollten. Ihre Wohnung und ihr Schmuck sind heute im Museo del Tesoro dei Granduchi im Pitti-Palast zu bewundern.
Nur 200 Meter entfernt, befinden wir uns in der Romantik des 19. Jahrhunderts an der Piazza San Felice 8. Hier lebte die britische Dichterin Elizabeth Barrett Browning (1806-1861) und verstarb dort auch. Sie war aus London nach Florenz gekommen, um ihrer unglücklichen Ehe zu entrinnen. Das Hauptgeschoss des Hauses ist heute ein ihr gewidmetes Museum. Barrett Browning verkörperte die Ideale des italienischen Risorgimento, dem sie zwei Gedichte widmete. Dreißig Gehminuten von der Piazza San Felice entfernt, befindet sich ihr romantisch gestaltetes Grab auf dem Piazzale Donatello.
Dieser weibliche Spaziergangs durch Florenz endet in der St. Nicolò St. 24. Hier lebte und arbeitete bis zu ihrem Tod im Jahr 2007 die 1912 in Pisa geborene Lithografin, Maria Luigia Guaita. Sie entdeckte in Schottland in den 1950er Jahren die Kunst der Lithografie und verwandelte ihre Druckerei in eine Schmiede für Artisten dieser Kunstform, wie Soffici, Carrà, Severini, Picasso, Guttuso um. Man spricht heute von ihr von "Il Bisonte" (der Bison), dementsprechend heißt die Foundation, die ihr Erbe verwaltet. Bei der Flut von 1966 riskierte sie ihr Leben, um ihr wertvolles Erbe zu retten. Nach ihrem Tod übernahm der Neffe die Druckerei, noch heute arbeitet ihr Enkel in den Räumen.
Toscana delle Donne
©Massimo Sestini für und mit freundlicher Genehmigung von Toscana Promozione Turistica
Hand in Hand geht dieses Projekt mit Toscana delle Donne. Mittlerweile über 40 Toskanierinnen, geben mit ihrer eigenen besonderen Geschichte der Toskana ein Gesicht. Sie erzählen nämlich der Welt von Frauen in der Toskana – als Unternehmerinnen.
Es sind faszinierende Geschichten von Frauen, die ihre Gäste in allen Facetten willkommen heißen. Aktiv in der Gastronomie bis zu den Unterkünften, vom Kunsthandwerk bis zur Kultur. Ob Ärztin, Bäckerin, Schäferin oder Weberin. Es sind vierzig schöne Geschichten, die von der großen Vielfalt des toskanischen Angebots und der großen Sensibilität und dem Einfühlungsvermögen gegenüber weiblichen Reisenden erzählen – und die es zu entdecken gilt. Alle Teilnehmerinnen freuen sich auf die Begegnungen mit den Touristinnen! Übrigens: Sehr gerne auch auf den begleitenden männlichen Reisepartner.
©Massimo Sestini, mit freundlicher Genehmigung von Toscana Promozione Turistica
Eines dieser Gesichter ist die Ärztin Francesca Innocenti: „Ich liebe meine Heimat Mugello, den Ort und die Menschen, so authentisch und mit einem starken Gemeinschaftssinn. Toskaner sind alle unterschiedlich, aber alle lustig, stolz auf ihre Herkunft, romantisch, freimütig, humorvoll und engagiert.” Die Gran Tour delle Donne lädt Reisende ein, die feminine Seite der Toskana zu entdecken und wertzuschätzen.
Un caloroso benvenuto a tutte le donne in Toscana!
La Toscana delle donne
Gran tour delle donne
e-Mail: femminile.redazione@toscanapromozione.it
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Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!
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