2007-09-04

Kochtipp 16/2007 Der karamelisierte Birnen-Maronen-Kuchen



Teig
200 g Mehl
100 g Maronenpüree (kein Muss!)
125 g Zucker
200 g weiche Butter
4 Eier
abgeriebene Schale einer Zitrone (unbehandelt)

Karamel
100 g weiche Butter
100 g brauner Zucker

Birnen
ca. 8 mittelgroße Birnen
200 ml Wasser
1 Zitrone (unbehandelt)
1 Stange Zimt
60 g Zucker

Zubereitung
Nachdem mich die liebe bel letzte Woche großzügig mit riesigen Mengen von Birnen und Äpfeln aus Glienicker Brachland bedachte, stand Obstkuchen auf dem sonntäglichen Programm. Wieder gestartet mit der Idee mit einem Blech Apfelstreusselkuchen, nahm ich eine Umleitung über die deutlich reiferen Birnen, die bald verarbeitet werden wollten. Also ein simpler Rührteig von mir verfeinert mit einer Tube Maronenpüree und dann kam die Idee dazu mit den karamelisierten Früchten, entnommen aus einer der unzähligen Kochsendungen, keine Ahnung mehr welche. Im Ergebnis einer der leckersten und saftigsten Kuchen, den man backen kann mit dem allerfeinsten knusprigen Rand. Nun gut, vermutlich bekäme er im Anblick nicht die A-Note verliehen. Ich bin aber schwer begeistert. Und dabei ist der Kuchen nicht schwer. Das Geheimnis eines Rührteigs ist, das er möglichst lange gerührt wird. Den Karamel bereitet der Ofen alleine zu. Und Birnen hat sicherlich auch jeder schon einmal geschält, oder?

Zunächst die Schale der Zitrone abreiben und den Saft ausdrücken. Die Zitronenschale (in meinem Fall Lemonenzesten) beiseite stellen für den Teig. In einen Topf Zitronensaft, sowie das Wasser mit Zucker und Zimtstange hinzu geben. Die Birnen schälen, entkernen und in Viertel schneiden. Sofort in das Zitronenwasser legen, damit sie nicht braun anlaufen. Dann alles zusammen zum kochen bringen und die Birnen in dem Wasser ziehen lassen bis sie etwas (nicht zu!) weich geworden sind. Die Birnen abtropfen lassen.

Das Mehl mit dem Zucker vermischen, die weiche Butter, Maronenpüree als auch Eier und Zitronenschale dazu geben, alles mit dem Mixer mindestens fünf Minuten lang verrühren.

Jetzt schon mal den Ofen auf höchster Stufe vorheizen. Der muss auch wirklich gut vorgeheizt sein, weil der Zucker sofort Hitze braucht, um zu karamelisieren, wenn er in den Ofen kommt.

Beim Belegen der Springform sollte man im Kopf haben, dass der Kuchen später gestürzt wird: also das was üblicherweise unten ist, ist hier die Kuchenansicht. Eine Springform im Durchmesser von ca. 26 cm dick mit der weichen Butter einfetten. Etwas mehr als üblich nehmen, denn sie ergibt zusammen mit dem Zucker den Karamel. Dann den braunen Zucker satt auf den Formboden streuen. Nun die Birnenviertel mit der Schnittfläche nach unten (!) und von innen nach außen auf die Butter-Zuckerschicht legen. Darauf achten, dass am Rand ca. 1 cm frei bleibt. Nun den Teig über die Birnen geben, auch den Rand gut ausfüllen. Den Kuchen auf der unteren Schiene bei 175 Grad Celsius (Gas 2-3) ca. 30–40 Minuten backen.



Etwas abkühlen lassen. Den Rand der Springform entfernen und den Kuchen stürzen. Mit einem Spatel vorsichtig den Springformboden von dem Kuchen trennen. Das geht gut, solange der Kuchen noch warm ist. Ach ja, da ja jetzt eh schon alles egal ist: dieser Kuchen will wirklich geschlagene Sahne haben. Und er schmeckt warm als auch kalt. Himmlisch. Wirklich.

11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Klingt wieder mal oberlecker - zumal ich ein Maronenfan bin - und der Teller ist auch sehr schön! :)

Welche Sorte Birnen hast Du denn verwendet? Da gibt es ja sehr unterschiedliche Sorten? Bei Äpfeln weiß man ja z.B. dass sich Boskop häufig sehr gut für sowas eignen, aber bei Birnen?

Anonym hat gesagt…

@ liisa

Birnensorte: gesammelt hatte ich Williams C. und eine kleine runde Sorte, die wie Miniäpfel aussahen, aber sehr schmackhaft und gut verarbeitbar sind.

Die auf dem Kuchen sehen nach Williams Christ aus.

Inzwischen ist bei mir die Ernte auch weitgehend verbraucht, der vorletzte Rest ist gestern zu einer Cornelkisrchen-Birnenmarmelade verkocht worden, heute werden wahrscheinlich noch mal Feigen und Birnen verarbeitet.

@Creezy: apropos Marmelade. Bitte die Marmeladen auch im noch nicht geöffneten Zustand kalt lagern. Am besten im Kühlschrank, weil der Zuckeranteil ja wegen des Agar-Agar nicht sehr hoch ist.

Bei mir halten sie sich im Kühlschrank etwa 1 Jahr. In der Zimmerlagerung nur ca 3 Monate.

Zu Maronen:
Sehr lecker, aber in Berlin weitgehend unbekannt, was sich daraus alles machen läßt.
Die Berliner kennen sie meist nur als gebratene Maroni, und da find ich sie ja am wenigsten schmackhaft.
Ich vermisse die Maronenwälder meiner Heimat, das war immer ein Fest, wenn man mit vollem Rucksack dann nach Hause kam.
Der einzige Wermutstropfen: Die harte Schale, die vor dem Kochen runter mußte...

Gruß bel

creezy hat gesagt…

@liisa
Toller Teller, stimmt's? ;-) Das waren die Williams Christ, wie bel schon richtig vermutete. Wobei die hier geschmacklich gut waren, das ist nicht jede WC aus dem Handel. Leider. Die gibt es auch sehr geschmacksneutral. Ich denke, man kann jede Birne nehmen: sie sollte nach etwas schmecken und nicht schon zu weich sein.

@bel
Ha, Du Marmeladenfee! Die Marmelade wanderte direkt in den Kühlschrank. Muß jetzt aber erst mal meine angebrochenen aufessen, bevor ich ein neues Glas aufmache und probieren kann. ,-)

Es gibt im Schlosspark Glienicke einen Maronenbaum. Da habe ich vor zwei Jahren gesamelt. Ich esse die in jeder Zubereitungsform sehr sehr gerne. Ja, das Schälen - stört. Definitiv!

Anonym hat gesagt…

Hallo bel! Danke für die schnelle Antwort! Williams Christ also! Die sind ja auch sehr lecker! Wäre interessant, wie die kleine runde Sorte heißt. Die klingt von der Beschreibung her so wie eine der alten Sorten, die man heutzutage fast nicht mehr findet. Ich selbst wohne eher in einer Kirsch- und Apfelgegend, da wird es wohl schwierig werden von wegen Birnen, dabei mag ich Birnen sehr. Mal sehen, ob ich doch irgendwo Williams Christ Birnen auftreiben kann, dann gibt's am Wochenende auch im Hause Charming Quark Birnen-Maronen-Kuchen! :)

Anonym hat gesagt…

@ creezy - cross posting! ;o) Ja, der Teller und der Teil der Tasse sind mir gleich aufgefallen. Sehr schön! :)

Was Du schreibst wegen der Birnen ist genau das Problem, dass die eben oft nach gar nix schmecken aber in so einer Torte sollen sie natürlich Geschmack haben. Dummerweise sieht man es den Birnen ja von außen nicht an, wie sie schmecken. Vielleicht sollte ich mich einfach durch die Obststände "testessen". Die Gesichter der VerkäuferInnen würde ich dann gerne sehen, wenn ich die "geschmacklosen" Birnen wieder zurücklege. ;o)

creezy hat gesagt…

@Liisa
Die kleine runde Sorte würde ich als Sommerbergamotte indentifizieren. (Gibt es aber auch noch unterschiedliche Arten).

Also auf dem Markt schneiden die Verkäufer doch gerne mal eine Frucht an oder? Zumindest kann man die noch befragen über die Qualität. So oder so: Birnen reifen gut nach. Wenn es eine halbwegs geschmackssichere Sorte ist, einfach eine Woche liegen lassen …

bhuti hat gesagt…

Wie sie sich zum backen eignet weiß ich nicht, aber zum "so-essen" geht für mich nichts über die Doyenne du Comice.

Ansonsten versuch ich gerade verzweifelt des Speichelflusses beim Anblick dieses Kuchens Herr zu werden ;-)

Anonym hat gesagt…

Glienicke, da sollten wir sowieso hin, schon wegen dem *j*. Und auch wegen dem Maronenbaum.

Demnächst werden die Walnüsse reif, haste Interesse??


Zu liisa: Birnen gehen für Birnenkuchen meist sehr gut, wenn sie geschmackvoll und noch fest sind.

Ich werde jetzt mal auf die Suche nach den kleinen Runden gehen.

gruß bel

Anonym hat gesagt…

Da ist sie:

Rothe Bergamotte
bel unterzeichnet mit dyleewzc. Klingt doch fast wie dyslektisch!

creezy hat gesagt…

@bhuti
«Doyenne du Comice»? Ist mir hier noch nie begegnet? Das ist doch ein Katzenzuchtname für Perser oder? ,-)

Pass mir auf die Tastatur auf! Die mag nix feuchtes!

@bel
Rothe Bergamotte passt doch, die kann man schön in Wein schmoren und dann unter einem Marzipanbaisermantel kurz in den Ofen schieben … ,)

Ja Glienicke / Walnüsse immer.

Anonym hat gesagt…

Hat da jemand von Karamell geredet? Ich wittere Morgenluft ;-)

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