Draußen …
bin ich nun aus der Klinik seit drei Wochen. Richtig darüber bloggen kann ich das noch nicht, da ist noch viel Aufarbeitung notwendig. Gegangen bin ich nicht, weil ich mich super fit fühlte und das Gefühl hatte, das Leben wieder anpacken zu können. Die Tatsache, dass der eine für mich zuständige Therapeut in Urlaub geht, danach die Station wechselt; die andere mir wichtige Therapeutin auch in Urlaub gegangen ist, hat mir einen längeren Aufenthalt nicht mehr sinnvoll erscheinen lassen.
Man könnte viel erzählen von diesem „öffentlichen” Krankenhaus, seinen so engagierten, guten, viel wollenden Mitarbeitern, die alle an ihrem Limit arbeiten und von ihrem Arbeitgeber verheizt werden ohne Ende. Letztendlich habe ich alleine ein Drittel der mir zustehenden Einzelgespräche (so viel Zeit ist generell in diesem Therapieprogramm nicht angesetzt) nicht erhalten, weil der Therapeut/Stationsarzt ständig auf anderen Stationen vertreten durfte. Ergo-/Bewegungstherapieangebote finden wochenlang nicht statt, weil die Leute ihren wohlverdienten Urlaub nehmen, man sie auch nicht vertreten sehen will.
Ich bin natürlich froh, dass ich in den hier beschriebenen Krisenzeiten dort eine Anlaufstelle hatte. Sehr froh, mich gäbe es sonst nicht mehr. Aber die eigentlichen Themen, wegen denen ich dorthin gegangen bin, die mich akut daran hindern weiter gehen zu können, wurden gar nicht, allenfalls am Rand besprochen. Im Großen und im Ganzen war der Aufenthalt ein Schuss in den Ofen für mich.
Ja, man trifft gute Menschen, erlebt auch schöne Momente. Aber inhaltlich, therapeutisch? Sitzt man drei Wochen später und es geht einem so schlecht wie zuvor. Nur auf anderen Tabletten. (Die Medikamentenversorgung … auch so ein Thema.)
Ich hatte eine andere Vorstellung. Ich bin weiterhin müde, visionslos, kraftlos. Ich habe Angst vor dem Herbst, vor dem Winter, vor fehlendem Licht. Mir geht schon der wieder der Blick auf die guten Dinge verloren. Im Grunde fühle ich mich schlechter als zuvor, weil einfach die Enttäuschung mit einher geht für das, was hätte sein können, was mir der Aufenthalt hätte bringen können, was nicht hat sein dürfen.
Ich hoffe, ich kann mit etwas Abstand positiver auf das Erleben blicken. Und ich hoffe, ich kann irgendwann diese Krankheit los werden.
Weiter die Harlekinsmütze tragen und so tun, als wäre alles in bester Ordnung.