2023-03-02

Salento – Wein, Fisch und Kultur in einer der schönsten Gegenden Apuliens

Rund um die Provinzhauptstadt Lecce im Salento Apuliens gilt es eine unglaubliche Vielfalt historischer Schätze zu entdecken. Sei es die Kulinarik, die dieser flachen Landschaft entspringt. Umarmt von den Luftströmungen zweier Meere und auf den ergiebigen satten roten Böden, gedeihen grandiose Weine, Oliven, deren Öle, Früchte und Gemüse, die im Geschmack und Qualität ihres gleichen suchen.
Auch ist es die Vielfalt der Historie Apuliens, die so lang zurückliegt und unglaublich viele Schätze birgt. Die unzähligen mittelalterlichen Olivenölmühlen, die es zu entdecken gilt, sind dagegen geradezu jung zu nennen! Kathedralen, Basiliken mit ihren Fresken und Kunst sind nur ein besonders zu entdeckender kultureller Reichtum dieser Region.
Ganz davon abgesehen, dass schon Lecce von unglaublicher Geschichte und Schönheit zeugt.
Oft habe ich euch schon mitgenommen auf die Seite Apuliens entlang der adriatischen Küste von Bari, Monopoli über Otranto bis hinunter nach Santa Maria di Leuca, dabei ist die andere Seite von Lecce hinunter bis zur Küste am Ionischen Meer genau so erlebens- und liebenswert. Lecce erreicht man von den Flughäfen Bari oder Brindisi schnell mit den modernen Trenitalia-Zügen.
Ab Lecce macht man mit den alten blauen und trotzdem gemütlichen Zügen der Ferrovie del Sud Est Ausflüge in die kleinen umliegenden Städte bis hin zu einem der südlichsten Punkte der Küste des italienischen Stiefelabsatzes. Der Weg ist hier das Ziel, denn schnell fahren die Züge auf den oft auch nur eingleisigen Strecken nicht, auch nicht sehr oft am Tag. Hin und wieder wartet am Bahnhof noch ein Anschlussbus (oder man selbst auf ihn), der einen weiterbringt in die gewünschte kleine Ortschaft. Anschlüsse manchmal erst am nächsten Tag, aber warum auch nicht? Den Salento gilt es mit Muße zu entdecken! Der öffentliche Nahverkehr fährt sicher nicht so oft wie in den Metropolen Italiens – aber er ist sehr zuverlässig unterwegs. Und günstig.
Eine der Bahnstrecken führt – mit Busanschluss – in das wunderschöne lebhafte Porto Cesareo mit seiner berühmten Fischhändlerstraße. Sie ist ein Traum – viele einzelne Geschäfte bieten eine riesige Auswahl an frischem Fisch. Jubel, Trubel, Fischglück! Hier begegnet man Meerestieren, die man vorher noch nie gesehen hatte und die in den fabelhaften Restaurants rund um die Promenade köstlich zubereitet serviert werden. Die Fischer sind laut und herzhaft lebendig. Der Sonnenuntergang bei einem Aperol ein Erlebnis für sich. Für mich ist Porto Cesareo paradiesisch!

Doch schon auf den Weg dorthin kann man interessante Abstecher machen …

Gerade mal acht Kilometer südwestlich von Lecce liegt zum Jahre vor Christus besiedelt! in Arnesano selbst gilt es den Palazzo Marchesale aus dem 17. Jahrhundert zu besichtigen und die Pfarrkirche Maria SS. Assunata. Ihr Ursprung liegt im 16. Jahrhundert n. Chr.

Knapp einen Kilometer entfernt von Arnesano liegt Monteroni di Lecce, ihren berühmten Sohn Carlo Carla hatte ich euch schon vorgestellt. Sie trägt den Namen ihrer früheren Herrscher der Familie Montoroni. Radsport ist hier ein Thema und der Palazzo Baronale ist ebenfalls einen Besuch wert. Mit vorherigem Kontakt zum Tourismusbüro erhält man vielleicht sogar die Chance besonders beeindruckende Palazzi dieser Stadt zu besichtigen – es lohnt sich!
20 Kilometer weiter südwestlich wartet Copertino auf die Touristen, der Bahnhof liegt auf der Strecke Novoli-Galiano-Leuca und lockt mit dem wunderschönen Kloster und Kirche S. Chiara, der Wallfahrtskirche des heiligen Josef von Copertino (in der sein Herz aufbewahrt wird), die Kirchen Chiesa di Santa Maria di Casole und Matrice della Madonna della Nevi und natürlich das umwerfende Castello di Copertino, dessen ursprüngliche Geschichte zurück in das 13. Jahrhundert führt.
Wie entscheiden wir uns? Fahren wir nun an die Küste z. B. nach Porto Cesareo oder Gallipoli – oder folgen wir dem Ruf der Spitze des Absatzes bis vielleicht hinunter nach S. Maria di Leuca, wo sich das ionische und da adriatische Meer das Küßchen der Verienigung geben?
Dann aber auf jeden Fall mit einem Zwischenstopp in Galatina. Ihren Namen hat diese Stadt mit über 20.000 Einwohnern auch dem altgriechischen geerbt „Galactos Athina/Kalos Athina – schöne Athene”, er deutet auf griechische Besiedlung hin nach der hier heute von Archäologen geforscht wird. Petrus soll hier Zwischenstopp gemacht haben auf seinem Weg nach Rom. Aus der Antike stammt die Basilika di Santa d’Alessandria. Sie verbindet viele Baustile aus der Römerzeit, über Gotik bis zum byzantischen Stil. Ihre Fresken und Gemälde sind von seltener Schönheit, sehr gut erhalten – diese Basilika gilt als einer der Gotteshäuser Italiens. Und der prähistorische Naturpark, der alt und jung zeigt, wie hier frühzeitlich gelebt wurde, ist eine Entdeckung wert!

Schönheit wird hier in dieser Region auch im Glas serviert – Malvasia, Chardonnay, Primitivo, Negroamaro oder Susumaniello, wir durchfahren das DOC-Weinanbaugebiet Apuliens. Sich vorher über die vielen Winzer und Weine zu informieren und auch deren Häuser (z. B. Apolonio) einen Besuch abstatten, wird nicht nur Weinkenner Freude bereiten! Oft kann man auch bei ihnen übernachten. Übrigens: Viele Winzer liefern inzwischen ihre Weine auch nach Deutschland. Just saying!
Wein ist hier so natürlich gut – und auch natürlich, die obige Erwähnung von Petrus lässt es schon erahnen, befinden wir uns auf der Pilgerstrecke Apuliens. Daher führt die letzte Station unserer Reise nach Salve.
Fünf Kilometer trennen uns hier nur noch von den traumhaften Stränden des ionischen Meeres, den wundervollen Sonnenuntergängen und natürlich bietet auch Salve besondere architektonische Schmuckstücke der frühzeitlichen Besiedlung.

Der südliche Salento ist eine besonders schöne Perle Italiens!

2 Kommentare:

  1. Deine Blog weckt mein Fernweh, Apulien ist fast eine 2. Heimat. Jedoch wie kann man Galatina besuchen ohne mindestens eine Sorte Pastichiotto zu genießen?

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  2. @Millie20 Dankeschön! Das soll genau so sein. Ich finde kein Frühstück im Salento ohne ein Pasticcioto. Das muss so sein. Punkt! (Für mich gibt es das Beste übrigens in einem kleinen Café an der Strandpromenade von San Focca. So gut! <3

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