Die Notwendigkeit besteht darin eine Übergangsjacke zu kaufen. Mir schwebte ein Trenchcoat vor. Allerdings einer der zurück genommenen Sorte. Glatt, klar geschnitten und ohne Gürtel – wie ein Blazer – ohne viel Firlefanz. Gürtel sind eh so Accessoires … Leider sind weltweit alle Designer der Meinung gewesen, gerade geschnittene Trenchcoats ohne Gürtel seien dieses Jahr nicht das, was ihnen für mich so vorschwebte. Sie sähen mich gerne in Trenchcoatjacken mit überfiesengroßen Knöpfen, gerne um die Abartigkeit neu zu dimensionieren mit stoffüberzogenen Knöpfen. Auch stellen sie sich vor, kleine in Falten genähte Abnäher oberhalb der Arme, die dezent hässliche Puffärmel andeuten, seien genau das, was die Trenchcoatträgerin von heute möchte. Oder auch der Hängerchen-Style wäre etwas für die Frau über 40 ohne Schwangerschaftsbauch. Es gibt sie übrigens, die Trenchcoats, so wie ich einen gerne hätte. Leider erst ab Größe 42 in der Herrenabteilung.
Daneben musste ich gestern lernen, dass mich der Kleiderhandel dieses Jahr tatsächlich gerne in übergroßen blumigen Designs, mit viel Puffärmel, vor allem aber Rüschen, Rüschen, Rüschen sehen möchte. Der Handel glaubt auch, Flieder sei die Farbe des Frühlings und diese sei für mich wie gemacht. Ich indes fürchte, da ist mein persönlicher Farbberater in mir völlig anderer Meinung und daher muss ich dem Handel sagen, ich lasse da wohl notgedrungen eine Runde aus. Was nicht geht, geht gar nicht!
Hattet Ihr (heute sind orthopädische Schuhe ja zum Glück doch ein klein wenig hübscher geworden) früher in Eurer Schule auch einen Jungen oder Mädchen, die sich aufgrund eines verkürzten Beines mit Fehlstellung mit diesem – im Straßenjargon «Klumpschuh» genannt – speziellem Schuhwerk, meist in Ka…braun gehalten, durch die Jugend quälen mussten? Gestern beim schwedischen Kleiderwoolworth gelernt: diese Schuhmode ist 2009 «le dernier crie!»
Nun, wenn‘s schön macht …
Ah, ich lese, du warst auch beim Frustshopping. ;-) Habe gestern auch die Kaufhäuser und Boutiquen aufgesucht und wirklich schlimme Dinge gesehen. Fliederfarben ginge ja noch. Aber irgendwie gibt es mir zuviele 2-in-1 Klamotten und zuviele Zierknöpfe. Ich hasse Knöpfe. Furchtbare Sache. Aber irgendwie gibt es das alle paar Jahre mal, dass die Modedesigner und der Handel beschließen für Teile der Bevölkerung keine Kleidung anzubieten.
AntwortenLöschenAm vorvergangenen Wochenende habe ich zwischen den Filmen Windowsshopping in den PP-Arkaden betrieben ...seitdem habe ich Bindehautentzündung, Augenkrebs oder was weiß ich. 2009 erleben wir die modemäßige Farbenapokalypse, dagegen waren die 70er ein Kindergeburtstag.
AntwortenLöschenZum Glück hänge ich (immer noch) einer modisch eher unbeeidruckten Subkultur an und der Versuch die meisten Aktivitäten auf die Nacht zu legen hat den Effekt, dass auch quietschbunte Modekatzen dann grau sind.
Oh, oh, Du kommst wohl langsam in ein Alter, wo man modisch nicht mehr so flexibel ist?
AntwortenLöschenWie soll denn da die Weltwirtschaft, in diesem Fall die Textilindustrie, gesunden, wenn Du Dich den Innovationen verweigerst?
you made my day. bei 'le dernier crie' [selbst ich als französisch-null ahnte was das bedeutet] habe ich mir fast in die hose gemacht. fast ...
AntwortenLöschenIch toppe das noch - denn ich habe das Frustshopping letzte Woche gehabt - mit der Erschwernis von der Körpergröße von 1,55 m und Kleidergröße 36/38. Da bleibt nur die Kinderabteilung. Ich trage jetzt eine Jungshose in Grösse 158. Ich bin ja froh, dass es ohne "Wilde Kerle Wilde Hühner" Applikation geht.
AntwortenLöschenNein, Du bist nicht allein. Und unsere Altersgruppe existiert schlicht für die Mode-Designer nicht. Die endet bei Anfang 30 einfach. Brutal. Und dann kannst Du ab Mitte 50 wieder fündig werden. Bei den DAMEN, gerne auch in XXL.
Mädels, (gemeint sind auch die männlichen)
AntwortenLöschenihr geht mal wieder in den falschen Läden einkaufen.
Land's End hat z. B. einen sehr hübschen Trenchoat ohne Firlefanz, den ich auch anziehen würde, also mal gucken bei
Trenchcoat
Und wer zum schwedischen Kleideralbrecht geht, ist selba schuld.;-)
Gruß bel
@ bel: 100% Polyester wäre für mich ein hundertprozentiges Kaufhindernis ;) Davon abgesehen hast Du wahrscheinlich recht - die guten Sachen gibt es eher abseits der allgemeinen Einkaufswege.
AntwortenLöschenIch denke, das wird nicht mehr lange gutgehen mit dieser Klamottenindustrie, in der eine Handvoll (männlicher?) Modedesigner der gesamten weiblichen Bevölkerung über mehrere Jahre unvorteilhafte Hosenschnitte oder ausschließlich magentafarbene Pullöverchen aufzwingt. Weil es schlicht nichts anderes zu kaufen gibt. Und in Japan jetzt schon Robotermodels, weil nur die noch in die für Menschen gedacht Kleidung reinpassen??? Sehr ökonomisch gedacht, lol.
AntwortenLöschenWahrscheinlich kommen aber bald kundenorientiere Anbieter auf den Markt, bei denen man persönliche Maße eingibt und Basisteile inkl. Farbe, Schnitt, mit/ohne Knöpfen etc je nach Bedarf ordern kann.
Frag mich sowieso, warum "Mode" hauptsächlich darin besteht, dass alle das Gleiche tragen müssen. Nein, ich mag auch keine Puffärmel und Umstandshemdchen. Einmal 80er war wirklich genug.
@an.na
AntwortenLöschenAch was, die kleinen Polyesterchen sterben gerne für uns;-), sei nicht so senibel. Und Baumwolle mit dem ganzen TötetdasUngezieferZeugs drinne ist ja wöhl auch nicht öko. Und die Mäntel von Klepper kann sich der prekäre Moderne eh nicht leisten:-)
GrinZZ.
bel
Gewohnt amüsant erzählte Wahrheit, ich les dich gern. Das macht deutlich mehr Spaß als das grauenerregende Zeug, was es grad so in den Läden gibt.
AntwortenLöschen@ bel: Es geht mir ja nicht um öko oder so. Ich will mich ja nur wohlfühlen in dem Zeug, das ich am Körper trage ;-)
AntwortenLöschen@an.na,
AntwortenLöschenDann empfehle ich Barbour. Allerdings doppelter Preis und gewachste Baumwolle, heutzutage nicht einfach zu pflegen, das erfordert know how;-)
Das mit dem Wohlfühlen verstehe ich, natürlich schau ich auch auf den Stoff,ob ich den tragen kann. Wirklich, es gibt da es eben Kunstfaser aus denen man besser nen Couchtisch gemacht hätte und relativ gut zu tragende Sachen.
Die Grenzen ziehe ich, wenn die Sachen nicht mit den heutigen Wasch- und Pflegemitteln zu warten sind.
Ich stricke selbst, und da möchte ich dann bei meinen Arbeiten auch eine gewisse Haltbarkeit ohne Tränen und möchte nicht, daß die Sachen nach einger Zeit riechen wie ein Iltis oder alle 4 Wochen in die Reinigung müssen. Das heißt für mich, ein gewisses Quantum an Kunstfaser ist heutzutage drin. Nicht nur weil es billig ist, sondern weil es auch haltbarer und besser verarbeitbar und zu pflegen ist.
Es gibt Wolle die kann man auch mit der Hand nur schwer waschen, z. B. Islandwolle (100%). Die Isländer waschen die auch nie, sondern gehen raus in den Schnee und schlagen dort ihre Pullover aus. Mach das mal in Berlin. Da haste keine Freude mehr;-)
Der Trench ist übrigens Micro (ja auch Kunstfaser, aber heute für Jacken üblich), das Futter ist Polyester, wenn ich es so richtig verstanden hab, also der übliche Mix.
Gruß bel