2006-12-30

Ausflug in den Wedding Vol. 2

Nachdem ich neulich bereits so herzlich in den hohen Norden Berlins eingeladen wurde und ich mich als an der Grenze zu Neukölln, aber eben noch in Tempelhof lebende Bloggerin, dort so heimelig und wohl gefühlt habe und ich mich offensichtlich gut benommen hatte, durfte ich zum Ende des Jahres gleich noch einmal in die köstlich duftende Welt von Dönerbuden, ausländischer Anmut und aufregender Straßenharmonie von Jahresendzeitfeuerartikeln, im Großpack gleichzeitig verfeuert, einreisen.



Der unglaublich reizende und völlig faltenlose Herr Exit lud zu einem Probelauf seines formschnellen Tortendrehtellers (und niemals habe ich einen schöneren gesehen zuvor!), um auch ja in Zukunft für gewöhnliche und außergewöhnliche Tortendrehtellereinweihungsfestivitäten gewappnet zu sein. Zu diesem Zweck verführte Herr Exit mich ein letztes Mal in diesem Jahr mit seiner Weihnachtsdekoration, die geschmackvoller nicht hätte sein können und auch stilistisch keinerlei Wünsche offen lies. Auch ist das fachliche Wissen des Herrn Exit bezüglich der Gruppenbildung mit Dame anlässlich trauter Krippenspiele hoch präsent, denn er hat nicht nur den Ochsen der Dame sondern auch den Hirten dem Schaf zugeordnet.



Ich bitte zu beachten, dass der Esel gleichberechtig neben der Jungfrau Maria, dem Herrn Josef und dem Hirten aufrecht stehen darf, was so sicherlich nicht viele Esel können, aber auch in der heutigen Zeit immer mal wieder vorkommt. Der Rest ist dann immer Geschichte.

Im übrigen war heute wieder der blogübergreifend hochgeschätzte Weihnachtsvirus schöner aktiv denn je.



Eigens zum Zweck der Tortentellertesteinweihung wurde unter Zuhilfenahme eines kompetenten Konditors, einem Backbuch, Notebook und einem Ofen eine wundersame und wundervolle Käsetorte mit Zitrusfrüchten und einem vorzüglichen Mürbeteigboden kreiert, vor der sich jeder auch bereits TÜV geprüft und zugelassene Tortendrehteller in Ehrfurcht verneigt hätte. Wir können sagen, niemals wurde ein Tortendrehteller geschmacklich vorzüglicher testweise eingeweiht wie dieser.



Die mal eben über Weihnachten frisch als gebürtige Ostlerin definierte und fern der Heimat gewähnte Frau Indica flog dann doch noch kurzfristig – natürlich wie immer aus dem Osten des Landes kommend – pünktlich zur Kaffeetafel ein und durfte in neu erworbener Fachkenntnis als Ostlerin den von mir gestifteten Rotkäppchen Sekt Rosé Trocken testtrinken, der sich geschmacklich und farblich ganz wundervoll harmonisch zur Tischdekoration und dem im Hintergrund fröhlich leuchtenden Weihnachtsman (eine Geschenkgabe des M. Calvin aus P.) einfügte, während im nächsten Hintergrund liebliche „24 Songs Till Christmas“ von Frau Liisa swingten



Womit wir schon einmal das alte Jahr gebührend verabschiedet haben und das neue Jahre im frühen Vorfeld willkommen geheißen haben. Es lebe die Hauptstadt!

4 Kommentare:

  1. Ah, da schau her, Sie waren also auch anwesend bei der Einweihung des legendären Tortendrehtellers! Das sind immer die Momente, wo ich aufrichtig bedauere so weit von Berlin entfernt zu sein und nicht mal eben "einfliegen" kann wie Frau Indica. Na, wenigstens hatten Sie alle miteinander ganz offensichtlich wunderbare Stunden.

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  2. ach, das hast du aber schön gesagt! mich hat gefreut, dass du trotz aller widrigkeiten wieder in den wilden wedding gekommen bist.

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  3. Rotkäppi rosa war völlig okay. Nur der Wedding war viel lauter als der Norden vom Osten... aber so praktisch auf dem Heimweg gelegen.

    Liebe Creezy, das nächste mal dann auf meinem barocken blauen Sofa, damit ich mit euch allen auch mal wieder bei mir heimeln kann. In meinem Hauptstadt-West-Exil, ich Ossi by nature...

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  4. @Liebe Liisa,
    auch wenn Sie dann geographisch fern waren, Sie glauben ja gar nicht, wie anwesend Sie waren. Wir sind da nicht so! Und im neuen Jahr lässt sich ja alles änder, nicht wahr?

    @the exit
    Ich freue mich auch, dass ich dieses fürchterliche Wedding-Phobie mit Deiner und des Sozialpalastes Hilfe ad acta legen konnte!

    @Frau Indica
    Rotkäppi rosa geht locker, aber ob es denn wirklich zu ostzonalen Zeiten schon gab? Was meinen denn Sie als Profi-Ostzonin dazu? Und meine Güte haben die im Wedding im Vorfeld die Kracher rausgehauen. Dagegen war Neukölln ja Speergebiet.

    Ich freue mich auf das blaue Sofa, dass so omnipräsent diskutiert wurde – meine Güte, ich muss das jetzt kennen lernen!

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