Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland nimmt – trotz aller zunehmenden Sichherheitsaspekte im Fahrzeug – steigt wieder. Der Fahrlehrer, Jörg Holtmann hat ein Buch geschrieben, dass die Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr thematisiert aber auch aufzeigt, wie alle Verkehrsteilnehmer besser – sprich für sich selbst und andere gefahrenloser – am Straßenverkehr teilnehmen könnten. Im Grunde eine Selbstverständlichkeit aber wie Holtmann sagt „Die Autofahrer sind verantwortungslos.” (Würde ich 1:1 auch übersetzen in „sehr viele Radfahrer handeln für andere, vor allem aber sich selbst gegenüber verantwortungslos.”). Link zum Spiegel-Interview mit Jörg Holtmann.
Vor einiger Zeit habe ich von einer Umfrage gelesen, die Verkehrsteilnehmer zu einer möglichen Helmpflicht für Radfahrer befragte. An dem Ergebnis war, für mich, vorrangig interessant, dass die größte Gruppe der Helmpflichtbefürworter interessanterweise gerade die Autofahrer waren. Und das habe ich als solches nicht verstanden, denn dem Autofahrer kann im Prinzip egal sein, ob ein anderer Verkehrsteilnehmer seinen Kopf durch einen Helm schützt, hat er doch sein Fahrzeug so zu lenken, dass für andere keine Gefahren von diesem ausgehen. Es sei denn, er nimmt Unfälle mit Radfahrern per se bereits in kauf, was ich wiederum eher skeptisch betrachte.
Natürlich ist es sinnvoller einen Helm auf dem Rad zu tragen. Aber ist das wirklich der Schutzgedanke der Autofahrer anderen gegenüber, der zu diesem Ergebnis geführt hat oder doch viel mehr der Wunsch nach mehr Freibrief noch weniger Rücksicht nehmen zu müssen auf andere Verkehrsteilnehmer?
...womit die Fronten mal wieder deutlich geklärt wären. Radfahrer machen bekanntlich keine Fehler und fahren immer vorbildlich.
AntwortenLöschenDumm nur, dass die Hälfte derer, die hier nachts in der Stadt unterwegs sind, grundsätzlich ohne Licht fahren. Mit ist offenbar uncool. Wenn mir so einer aus einer dunklen Ecke geschossen kommt oder mir von hinten in den toten Winkel fährt, obwohl ich schon länger zum Abbiegen blinke (alles leider tägliche Realität), habe ich ein elementares Interesse daran, dass er das mit Helm tut, denn ich habe hinterher die Scherereien damit.
Womit die Fronten... Ach, das hatten wir ja gerade.
@fotoralf
AntwortenLöschenNee, darum geht es jetzt genau mal nicht!
(Zudem Du da offensichtlich meinen Satz „sehr viele Radfahrer handeln für andere, vor allem aber sich selbst gegenüber verantwortungslos” überlesen hast – Du hättest Dir also den Teil Deiner Einlassung echt sparen können.
Ich fahre nur Rad. Ich kenne meine Pappenheimer. Und gerade ich sage immer (und habe das hier auch schon geschrieben), das mein größter natürlicher Feind in Berlin im Straßenverkehr meine Radkollegen sind.
Deswegen finde ich es nicht gut, hier wieder mit der üblichen Ablenkung im Thema zu kommen.
Die Frage ist doch, welche Verantwortung trage ich als Verkehrsteilnehmer? Und da hat der Autofahrer hier von allen Verkehrsteilnehmern die Kontrolle über die Technik, die sich und andere schneller tötet im schlimmsten Fall. Ist also die Antwort: „Tragt Ihr die Helme, dann fühle ich mich (als Autofahrer) sicherer” – was ja nicht sein kann – (außerdem schließt sich dann die Frage an, wann sind Autofahrer der Meinung, Fußgänger sollen auch nur mit Helm auf die Straße gehen?)
Oder sollte die Antwort nicht sein. „Ich führe mein Auto so, dass ich andere Verkehrsteilnehmer so wenig gefährde, dass die sich nicht schützen müssen?”
Das kann ich dir als Autofahrerin genau sagen: Du willst auf gar keinen Fall, dass du jemals einen dieser vollkommen irrsinnig und sich der Gefahren für sich selbst überhaupt nicht bewussten Radfahrer je umnietest. Helm ist da immerhin ein kleineres Übel.
AntwortenLöschenEgal wie umsichtig du im Auto in Berlin bist, du kannst viele überkomplexe Situationen gar nicht überblicken, selbst wenn du willst und reaktionsschnell ist. Die anderen, und das sind eben sehr viele auf einem Fleck hier in unseren Gefilden in Berlin, sind einfach fast immer viele mehr.
Ach ja, ich trage als Radlerin seit einem Jahr selbst einen, obwohl ich sie nicht mag. Aber ich bin mir sicher, dass es nicht geschadet hat, dass ich ihn aufhatte, als ich letztes Jahr einen durch einen unbedachten Fußgänger verursachten Fahrradunfall im Kreisel am Moritzplatz hatte. (Glücklicherweise nicht mit dem Kopf aufgekommen, dennoch beruhigter mit Helm gewesen.)
In der Kraftfahrzeugversicherung gibt es die sogenannte "Betriebsgefahr". Einfach ausgedrückt: ein Auto stellt (auch bei vollkommen korrekter Fahrweise) allein durch sein Tempo und Gewicht eine größere Gefahr da als z.B. ein Fahrrad oder ein Fußgänger, was eben im Verkehr berücksichtigt werden muss. Abgesehen davon hatte ich mein bisher schlimmstes Erlebnis mit einem anderen Radfahrer, der mich so übel geschnitten hat, dass ich beim Abbremsen im allerletzten Moment nicht nur mich sondern auch eine andere Radlerin fast zu Fall gebracht hätte. Hier geht es aber doch nicht darum, einander zu bashen; ich glaube, Creezy möchte nur zu mehr gegenseitiger Rücksichtnahme animieren.
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