Frau von der Leyen möchte den Begriff Hartz IV aus den Köpfen der Menschen streichen und daher das Arbeitslosengeld, das nie offiziell Hartz IV hieß, umbenennen. Ich vermute dafür werden jetzt Arbeitsgruppen gegründet und dann wird viel Geld ausgegeben, damit man sich für die sozialen Leistungen nach SGB II und SGB XIIl auf die Namen Arbeitslosengeld II und Sozialhilfe im öffentlichen Sprachgebrauch einigt.
Schlussendlich benötigt danach die Arbeitsagentur ein neues Logo. Wegen neuem Image und so … Euro 100.000 Entwicklungskosten. Umsetzungskosten … ach, schweigen wir lieber.
Aber ich will mich nicht beklagen. Wenn von der Leyen es schafft, aus den dumpen Medienhirnen von BLÖD, RTL II und leider auch mittlerweile den Tagesthemen (denen nehme ich das wirklich übel!) in der Berichterstattung endlich zu den tatsächlichen Fachbegriffen zurückzukehren und nicht mehr doofoffensiv Imagebeschmutzung von Bedürftigen weitertreiben, hätte unser aller Politikblondine tatsächlich was erreicht in ihrer beruflichen Karriere.
Vielleicht legt sie danach noch einen drauf und erklärt den Meistern der umgangsprachlichen Nachrichtensprechern den relevanten, kleinen und feinen Unterschied zwischen einem Flieger (Pilot) und Flugzeug (seinem Werkzeug).
Jetzt übertreibst Du aber wirklich. Wahrscheinlich wirst Du mir jetzt noch erzählen, es gäbe keine Schraubenzieher, weil man Schrauben ja nun mal dreht und nicht zieht, und Zollstöcke gäbe es auch nicht, da sie ja in Zentimetern beschriftet sind und ohnehin Gliedermaßstäbe hießen.
AntwortenLöschenIch finde, "Flieger" ist völlig akzeptabel als umgangssprachlicher Ausdruck für "Flugzeug".
Was mich -- und das paßt eher zu Deinem ursprünglichen Thema -- auch immer maßlos aufregt, ist, daß Menschen mit wenig Geld als "sozial schwach" bezeichnet werden. "Sozial schwach" sind für mich Leute, deren gesellschaftliches Verantwortungsgefühl unterausgeprägt sind, so wie Westerwelle, Rösler oder Merkel. Die anderen sind meinetwegen "wirtschaftlich schwach" oder eventuell auch schlicht "arm".
@buntklicker.de
AntwortenLöschenLies mal noch mal: ich rege mich nicht über die umgangssprachliche Nutzung auf, da ist das Kind längst in den Brunnen gefallen. Obwohl ich bis heutige nicht kapiert habe, was am Wort Flug(werk)zeug so schlimm sein soll. Nur weil's 'ne Silbe zuviel hat?
Es gibt schon noch Regeln bezüglich Wortstämme und der Bildung von Verbien, wem tut es so weh, diese zu verwenden?
Ich rege mich jedenfalls darüber auf, dass in den Nachrichten nicht korrekter deutscher Sprachgebrauch angewendet wird. Ich will meine Nachrichten nicht in Umgangssprache hören. Das färbt unnötig eine neutral zu gebende Information.
Ja, Menschen mit wenig Geld gelten als sozial schwach – und vermutlich gibt es auch den einen oder anderen, der sich im Bezug mit sozialer Inkompetenz durchmogelt. Die Masse tut das nicht. Die Masse geht arbeiten und ist trotzdem auf Bezug angewiesen. Und es ist ein Verbrechen an diesen Menschen, dass Regierung und Medien 2004 nichts besseres zu tun hatten, als die Menschen alle als „Hartz IVer“ zu stigmatisieren. Es war so gewollt. Mag sich Frau von der Leyen noch rausreden, das war SPD-Thematik. Nur ist eben die CDU auch fast wieder im sechsten Jahr an der Macht. Sie hätte also längst gegensteuern können …
… es ist und bleibt eklig! Vor allem sind es alles schnöde Ablenkungsmanöver, die von der Frist, die der Bundesgerichtshof der Regierung auf den Weg gegeben hat, die Leistungen menschenwürdiger zu gestalten, ablenken.
Ehrlich gesagt, ist es mir inzwischen schnurze, ob es nun ALG II, Hartz IV, Taunuss VII oder Uschigeld 1 heißt. Es ist schlicht und ergreifend zu wenig, und das bleibt leider auch noch ne ganze weile so, weil Unsuschi da grade wie eine waldmeisterin dran rumrechnen läßt, damit sich das uschigeld 1 nicht erhöht.
AntwortenLöschenWer mich persönlich als sozial schwach bezeichnet, kann mir den buckel runterrutschen, aber ich krieg masern, pickel und mumps auf einmal wenn ich das wort *kinderarmut* irgendwo lese.
gruß bel
grad von der demo wieder da.