Übrigens hat Duisburgs Polizeipräsident a.D. Rolf Cebin im Frühling 2009 darauf hingewiesen, dass es in Duisburg kaum möglich sei ein Veranstaltungsgelände für über 500.000 Besuch mit sicherer Abzugsmöglichkeit zu finden.
Daraufhin wurde vom Kreisparteivorsitzenden (mittlerweile Mitglied des Bundestages) der CDU Thomas Mahlberg öffentlich beim Innenminister die Ablösung Cebins gefordert. Diese Forderung publizierte Mahlberg damals sogar gerne in einem Newsletter in seiner Gänze, weil man ihn in den Medien nur auszugsweise zitiert habe. Der Newsletter ist auf der Homepage der CDU Kreisverband Duisburg heute nicht mehr abrufbar. Seine Noch-Existenz im Google-Cache lässt kurzfristige Entfernung vermuten.
(Suche: Rolf Cebin Loveparade, derzeit Seite 3)
Mahlberg unterstellte damals Cebin, dieser hätte von „eklatanten Sicherheitsmängel“ gesprochen, „die einer Durchführung der Loveparade entgegenstünden“, was Cebin zu diesem Zeitpunkt interessanterweise noch gar nicht gesagt hatte. Vielmehr äußerte er sich so: „In Duisburg eine Veranstaltungsfläche für 500 000 oder mehr Menschen zu finden, inklusive eines geordneten An- und Abreiseverkehrs, ist nicht einfach.“ Der Westen nannte damals das Politiker-Geplänkel deutlich beim Namen.
Heute wissen wir, die Stadt Duisburg hat diese Fläche tatsächlich nicht gefunden. Alternativ für ein Veranstaltungskonzept, das für eine Besuchermenge von mindestens 1 Million Besucher kalkuliert war, auf eine Fläche zurück gegriffen, die für maximal 250.000 Menschen ausgelegt war.
Das ZDF meldete heute mittag, der Polizeichef von Duisburg hätte im Dezember 2009 nochmals auf eklatante Sicherheitsmängel hingewiesen und den Politikern der Stadt eine Absage der Loveparade in Duisburg nahegelegt. Rolf Cebin ist im Mai 2010 in den Altersruhestand gegangen.
Macht die Katastrophe, die vielen Toten und Verletzten leider auch nicht ungeschehen.
Der Brief ist noch ganz offiziell auf der Website der CDU Duisburg unter Veröffentlichungen -> 2009 zu finden:
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