Auf dem sehr schönen dank Hitlers Architekten Größenwahn angelegten großen Hinterhof in U-Form spazieren Nachbars Katzen herum, meist die von den Nachbarn, die ebenerdig wohnen. Frau Nachbarin kennt Ihr ja bereits. Ihr eigentlicher Kumpane, auch Tiger, ist leider so nett und will immer mit nach oben (egal wer man ist), dass er ständig von Nachbarn entwendet wird. Sie hier ist auch nett und schmusig, haut einen aber so dermaßen in Einzelteile, will man ihr den Gefallen tun und ihr das dargebotene Fell kraulen, dass selbst ich inzwischen mit ihr nur noch rede. Ständig auf die Anmerkung mit Blick auf die bis auf die Knochen freigelegte Hand «Du hast Katzen, stimmt's?» zu antworten «Ja, aber das hier war Nachbars Katze» ist auch irgendwann peinlich.
Neben Mme. Kratztest lebt seit letztem Jahr noch ein netter kleiner in der Hauptsache schwarzer in der Nebensache weißer Kater, der es ganz gerne hat, wenn man ihn eher nicht von der Seite anquatscht. Und seit kurzem haben wir einen hübschen unbekümmerten zweiten Mäusefänger mit viel weiß und Streifen und rotem Halsband mit Bimmel, der zum einen ungemein kommunikativ ist und uns jeden Abend lauthals erklärt, was er so alles erlebt hat und zudem merkwürdigerweise es sogar lustig findet, wenn die kleinen Kids ihn mit großen Fußballbällen anspielen. Mr. Cool bleibt liegen und freut sich.
Mr. Cool bleibt indes nicht liegen und freut sich nicht, wenn Mr. Quatschmichnichtan sich in der Nähe herum treibt. Sie tun gerade wohl das lautstark, was man im allgemeinen «das Revier abstecken» nennen kann. Ich habe das dumme Gefühl, Mr. Cool führt gerade. Seine Taktik im Kampf: Schreien! Das taten sie dann beide gestern unterhalb meines Balkons und in der näheren als auch der weiteren Hörweite (Mr. Cool schreit wenn er sich weiter entfernt einfach lauter, das passt dann schon.) Ein Hörbild des Grauens. Drei aufgeregte Katze im zweiten Stock. Zwei davon entern den Balkon. Eine zieht sich irgendwann entnervt von soviel Katergebalze zurück.
Eine dritte Katze, der Kater, sitzt mit großen erstaunten Augen auf dem Stuhl auf dem Balkon und singt ganz mentorlike aus voller Brust das sehr laute leidenschaftliche Lied von Liebe, Freundschaft und Glückseligkeit.
Ich vermute 99,9 % meiner Nachbarn hassen Katzen seit gestern.
Katzenjammer in allen Tonlagen? Wenn man schlafen will/muss eine echte Herausforderung an die Katzenliebe. Aber falls es Dich irgendwie tröstet, wir haben hier zwei Nachtigallen unmittelbar im Baum vor dem Schlafzimmerfenster. Und ich garantiere Dir, Nachtigallen singen nachts. Lange. Laut. In Dialogen. Julia hätte ihre Freude daran gehabt. Die Viecher können von Glück reden, das sie geschützt sind....
AntwortenLöschendieser post war ein eigentor, meine liebe creezy, denn sonst hätte ich wahrscheinlich deine fiese bemerkung auf meinen kommentar im letzten ähnlichen post gar nicht bemerkt... *zungerausstreck* (und wahr isses auch nich)
AntwortenLöschenwir hier haben nur extrem überfütterte katzen im hof (bitte wie kann man nur!?), die sich gegenseitig verkloppen und den halben hof zusammenschreien... Yoki sitzt dann auf der brüstung und qkt sich das gelangweilt von oben an. kraul mir ma meine drei lieblings-nicht-katzengeflüster-fellnasen, ja?
liebe grüsse!
@maren
AntwortenLöschenOh ja, da muss man viel Verständnis aufbringen. Vor allem, wenn sie sich genau unter DEINEM Balkon treffen! Ach Nachtigallen, die singen aber schön, das muss man ihnen lassen. (Ich habe hier Elstern im Hof, das klingt noch mal ganz anders!)
@cecie
Wieso? Die Bemerkung war mitnichten fies gemeint. Ich wäre froh, ich könnte in anderen Katzen meine Dali wieder entdecken. Aber bis jetzt gab es nur ein einzige davon!
Ja, ich kraule. Ich kraule nur! Noch! ,-)