2024-02-21

Orchidays in Mattinata

Oft schon habe ich mich in diesem Blog begeistert über die Flora Apuliens, gerade in den ersten Monaten des Jahres, geäußert. Alles ist grün, treibt und blüht bereits in einer Pracht, Vielfalt und Schönheit, die einen Aufenthalt – egal, wo in dieser schönen Provinz Italiens – beeindruckender, leichter und intensiver erleben lässt, als man Puglia sicherlich schon auch in den Sommermonaten erlebt.
Ende Februar ist die rote Erde zwischen den mächtigen Olivenbäumen grün. Hier blühen jetzt schon die wilden Malven und vor allem der Borretsch leuchtet in riesigen Büschen mit seiner blauen Blüte! Malven denken bei uns frühestens vier Monate später daran, ihre Blüten aufzuschlagen. Einen Ausflug nach Apulien im frühen Frühling, kann ich wirklich nur empfehlen!
Im April gibt es hier ein besonders schönes botanisches Phänomen. Entlang der Küsten von Apulien – egal zu welcher Meeresseite – blühen in den Dünen und auf den Felsküsten Felder voller größeren und kleineren Orchideen und auch die stolzen Strandlilien.
Der wilde Thymian blüht (der hier nach Anis duftet). Aber vor allem die Orchideenblüte ist legendär – so kleine, zarte Orchideen habt ihr vielleicht noch nie gesehen! Es ist eine besondere Zeit in einem äußerst besonderen Ort dieser Erde. Und diese Zeit gilt es zu feiern!
Genau das macht die kleine Küstenstadt Mattinata! Sie gehört zur im Norden Apuliens gelegenen Provinz Foggia und liegt eine knappe Autostunde südlich von Vieste an der adriatischen Küste zu Fuße des riesigen Nationalparks Gargano. Knapp 6000 Einwohner zählt dieser Ort, dem ein riesiger langer weißer Sandstrand gegeben ist vor der türkisblauen Adria – und sehr viel Natur.
Mattinata lädt botanisch begeisterte Menschen, Orchideen- und Blumenliebhaber im April mit dem schönen passenden Slogan „I Have A Green” ein zu den italienischen Orchidays! Jetzt blühen hier überall am Meer, in den Gärten und vor allem im Naturpark diese besonderen zarten Schätze der Natur in allen Farben, Höhen und Formen.

Fünf Tage lang wird in diesem entzückenden Ort die Eleganz der wildwachsenden Orchidee bewundert, sich an ihr gefreut – und natürlich gefeiert! Es wird über sie informiert, natürlich gibt es zu ihr Kunstausstellungen und passende musikalische Annäherung ihrer Schönheit! Die typisch apulischen Illuminationen werden das Festival begleiten. Und hey – wir wären nicht in Italien – würde in dieser Zeit nicht auch überall die regionale apulische Küche (Slow Food) und die fantastischen Weinen Apuliens zelebriert werden.
Rund um Mattinata locken natürlich auch zur Festivalzeit kurze und lange Ausflüge in die Natur, die ebenfalls zahlreiche vorgeschichtliche Sehenswürdigkeiten enthält. Der Wallfahrtsort Monte S'Angelo, 2024 übrigens Kulturhauptstadt Apuliens, liegt 800 Meter oberhalb Mattinatas im Naturpark. Der Erzengel Michael soll hier erstmals erschienen sein, die Höhlenkirche San Michele weiß von dem regligiösen Wunder zu berichten.
Wanderbegeisterte lassen sich vom Gargano-Trail auf den Monte Sacro locken; ungefähr zweieinhalb Stunden rechnet man für den Aufstieg zu Fuß. Schneller ist diese Strecke natürlich mit dem Mountainbike zu bewältigen. Hier warten Höhlengräber aus daunischer Zeit. Die Provinz Foggia hieß nämlich im sechsten und fünften Jahrhundert vor Christus Daunien – selbstverständlich informiert auch (mindestens) ein archäologisches Museum über diese sehr frühe Zeit. Oder man besucht die Käseproduzenten dieser Region und sieht ihnen beim Zelebrieren ihrer Käsekunst zu.
Alle Informationen zum Festival Orchidays gibt es auf der Homepage (die noch etwas zurückhaltend ist) und auf der Homepage der Stadt Mattinata.

Der nächstgelegene Flughafen ist Bari Palese, der nächstgelene internationale Bahnhof Bari Centrale. Von dort aus fahren stündlich Züge nach Foggia, dann geht es weiter mit dem Bus nach Mattinata.

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