


Pino Bianco schwört auf das Aroma und den Saft der Rocca Imperiale aus der italienischen Provinz Kalabrien. Sie ist nach einer Provinz nahe Cosenza bekannt – dorthin hatte ich euch schon einmal mit hingenommen. Pino setzt mit dem Produkt seiner Heimat eigenen Limoncello an oder macht ein herrliches Basilikum-Limonen-Pesto für sein Restaurant Trattoria al Muntagnola daraus.
Ich indes liebe den besonderen Duft und Geschmack der Bergamotte. In meiner Kindheit gab es einen Tee zu trinken (von dem ich heute nicht mehr weiß, wie er hieß). Dieser hatte ein spezielles Aroma, das ich so sehr mochte – und irgendwann vermisste. Dieses Aroma habe ich erst wiedergefunden, als ich vor einigen Jahren eine frische Bergamotte in der Hand hielt.

Der Geschmack der Bergamotte ist eigen und vor allem intensiv und kann bei Überdosierung schnell „über“-schmecken. Da das aus der Schale der Bergamotte gewonnene Öl gerne in der Parfum- und Kosmetikindustrie verwendet wird, mag ihr Duft natürlich auch eher daran erinnern. Das in der Bergamotte enthaltene Bergapten gilt als photoxisch – kann in zu hoher Konzentration u. U. zu Hautreizungen führen. Aber in Maßen genossen, ihre getrocknete Schale im Tee, hebt sie den Geschmack von vielen Gerichten und Getränken ungemein mit ihrer grünen, frischen Note.
Im Gegensatz zu anderen Zitronen erhält man die Bergamotte nicht das ganze Jahr über im Handel. Sie blüht ausschließlich im Frühling und kann ab November (grün) bis in den März (gelb bis orange) nur geerntet werden. Ihr Fruchtfleisch schmeckt sehr sauer und bitter. Denkt daran: Unsere Leber liebt sauer und bitter! Wenn ihr im Handel eine Zitrone findet, die sehr rund daher kommt – eine raue, gegerbte Schale besitzt und eine kleine Ausstülpung am ehemaligen Blattstiel aufweist – und sehr intensiv duftet, dann habt ihr das große Glück, diese besondere Zitrusfrucht in den Händen zu halten.
Jetzt im Februar wird man sie nur noch selten noch in ihrer frühen grünen Färbung erhalten. Im März schon wird sie zur Rarität im ausgesuchten Fachhandel. Also … haltet euch ran.
Die Fruit Logistica ist eine internationale Fachmesse in Berlin, die dem Handel, Lagerung, Verpackung, Vertrieb, Marketing, Einkauf von frischem Obst und Gemüse gewidmet ist. Auf der diesjährigen Fruit Logistica bin ich zwei Persönlichkeiten aus Kalabrien begegnet, die sich in dem Anbau und der Verwertung der Bergamotte engagieren. Salvatore Friscia, (Friberga) im Foto rechts, und Frammartino Luigi (Azienda Agricoltare Frammartino Luigi) beide Mitglieder im Konsortium UNIONBERG O.P. Soc. Cons. ar.l., das für den biologischen Anbau und sortenreiner Produktion der Produkte aus der Bergamotte Kalabriens steht.



Tatsächlich wird die Bergamotte inzwischen auch über die italienischen Grenzen hinaus hinsichtlich ihrer gesunden Eigenschaften hochgeschätzt. In ihrem Fruchtfleisch sind zwei Substanzen enthalten, die als natürliche Statine auf die Triglyceride und den Blutzuckerspiegel wirken, sowie die Cholesterinproduktion im Blut hemmen können. Der Saft der Bergamotte ist außerdem – natürlich reich an Vitamin C – bei Knochen- und Muskelbeschwerden hochwirksam. Zudem enthält er Flavonoide, die die Bildung freier Radikale begrenzen.
In der Medizin wird die Essenz der Bergamotte verwendet, denn sie hat antiseptische, antibakterielle, antimikrobielle, antimykotische sowie antivirale Eigenschaften. Zudem moduliert sie die Melatoninausschüttung – Menschen mit depressiven Verstimmungen können von ihr also profitieren.
Jetzt, im Februar, habt ihr noch die Chance, die Bergamotte frisch im gut sortierten (meist Bio-)Gemüsehandel zu finden. Im italienischen Fachhandel und natürlich auch online! In Berlin sind das mindestens in der Markthalle 9, bei Centro Italia und im Frische Paradies.

Übrigens: Im Rahmen der EU-Kampagnen-Familien Enoy it's from Europe gibt es eine neue Kampagnen-Buddy I love Fruit&Veg from EUROPE wirbt besonders für frisches Obst und Gemüse aus der EU. Und möchte bei uns Konsumenten innerhalb der EU-Länder ein Bewusstsein dafür schaffen, das wir – wenn wir überregionle frische Produkte kaufen – einfach mehr darauf achten, die hervorragenden Produzenten unserer Nachbarn zu wählen. Und nicht aus Übersee!
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