
Molise liegt zwischen den Abruzzen und Apulien 50 Kilometer entlang der Adria und gilt als zweitkleinste Region Italiens. Und als jüngste, denn sie wurde erst im Jahr 1963 aus der bestehenden Region Abruzzen-Molise heraus gelöst. Die Hauptstadt heißt Campobasso und steht den beiden Provinzen Molisos Campobasso und Isernia vor. Hier leben auf einer Fläche von 4438 Quadratkilometern insgesamt 302.265 Menschen, die sich Moliseslawen nennen und einige davon als ethnische Minderheit: Arbëresh. Kultureller Ursprung der Letztgenannten liegt in Albanien, die sich 1399 erstmals in Italien niederließen.
Wirtschaftlich lebt Molise – wie auch die umliegenden Regionen – vom Wein- und Olivenanbau, Getreideanbau, Fischfang und Tourismus. Besonderes Engagement widmet man dem Erhalt des ursprünglichen Handwerks. „Made in Molise” wird getragen vor allem von der Präsenz authentischer Künstler, die sich als Hüter der wertvollen, alten und typischen Arbeitsmethoden dieses Gebietes verstehen. Hierzu gehört übrigens auch die ehrwürdige Tradition des Glockengießens. Nicoletta von Sonoitalia hat im Norden in Agone die Pontificia Fonderia Campane Marinelli besucht, in diesem Familienbetrieb werden seit 26 Generationen Glocken gegossen – ein lesenswertes Blogpost.
2007-2013 galt Molisa als innerhalb der EU besonderes förderungswürdige Region. Heute wirbt dieser kleine Teil Italiens für sich vor allem für die besonderen Sportaktivitäten und umfangreichen Kulturangeboten in der Region. Und natürlich, eine besonders liebenswerte Eigenschaft Italiens, die wundervolle Küche!
Damit sind wir bei meinem eigentlichen Thema: Meine persönliche Lieblingspasta „La Molisana” Pastificcio extra di Lusso kommt aus Molise!

Die Pasta aus „La Molisana” ist sehr ursprünglich und das schmeckt man einfach. Simpler Hartweizengrieß aus unterschiedlichen Weizensorten, in Molise angebaut, wird nach alten (1912) traditionellen Rezepten gemischt und mit dem Wasser aus Molisaner Quellen hergestellt. Diese Pasta ist vegan, weniger der neumodernen Nachfrage geschuldet als der Tatsache, dass in den ärmsten Regionen Süditaliens Pasta schon immer ohne Eier hergestellt wurde. So kocht sie etwas länger, wirkt robuster auf dem Teller, schmeckt aber – meiner Meinung nach – einfach besser zur jeweiligen Sugo.
Mir spielt es zu, ich mochte immer schon Pasta ohne Ei lieber. Andere Struktur, gefällt mir besser, übrigens auch die Farbe – weißere Pasta erlebe ich ästhetischer. Daher bereite ich selber mittlerweile Pasta seltener noch mit Ei zu (Ausnahme: Ravioli).
Pastificio Extra di Lusso (Pasta der Extraklasse) gilt als das Luxusprodukt aus dem Haus „La Molisana”, weil die jeweiligen Pastaformen mittels Bronzeformen gefertigt werden. Diese Formen sind extrem teuer, schenken jeder Pasta aber eine rauere Oberfläche, was die Sugo noch besser an der Oberfläche haften lässt.
Ja ja: die Sugo! Gemäß deutscher Grammatikregularien bilden wir bei Übernahme eines fremdsprachigen Substantives in die deutsche Sprache den Artikel nach der deutschen Entsprechung dieses Begriffes, tatsächlich auch dann, wenn dieser in seinem Ursprungslang einen anderen Genus trägt. Il Sugo = die Sauce/die Soße = die Sugo. (pardon my Klugscheißermode).
Interessanterweise hat es „La Molisana” geschafft und das obwohl sie aus der zweitkleinsten Regionen Italiens stammen, eine der in Italien beliebtesten und somit größten Pastaproduzenten zu werden. Die meisten guten italienischen Online-Stores führen sie – und wie oben geschrieben: bei Kaufland liegen sie ebenfalls in den Regalen. Ich bin für dieses Post nicht bezahlt worden, ich esse einfach nur diese Pasta verdammt gerne, vor allem wenn es schnell gehen soll!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!