Weil es mir gerade so dermaßen gut geht (vor allem seit den Impfungen) meine Schmerzsymptomatik betreffend, haben der Physiotherapeut und ich beschlossen, dass ich jetzt erst einmal nur noch einmal in der Woche zur manuellen Therapie gehe. Ich werte es als sehr großen Erfolg unserer gemeinsamen aber auch meiner eigenen Arbeit am Körper. Die Gerätekrankengymnastik (in einer anderen Physiopraxis) zwei Mal die Woche behalte ich natürlich bei. Es ist bekannt, dass bei der Fibromyalgie Sport, soweit irgendwie möglich, das Heilmittel allererster Wahl ist. Und ich bin seit nun gut einem halben Jahr Gerätetraining wirklich gut dabei und fühle mich körperlich sehr gut, die allermeiste Zeit. Das war mit eine der besten Entscheidungen von mir, trotz der Corona-Schließungen im Sportsegment zu sagen, ich brauche das, egal wie und ich mir dieses Physiotherapiestudio gesucht hatte, die Fitnesstraining an Geräten dennoch anbieten konnten.
Es gibt da ein Schultersyndrom, das wohl demnächst dann doch operiert werden wird. Aber das ist eine andere Baustelle.
Letzte Woche hatte mich der großartige Physiotherapeut geschröpft. Nicht mit üblichem asiatischen vorher heiß machen-Gedöns, sondern einfach die Glocken mit Vakkum angesaugt und mich dann so 20 Minuten liegen lassen. Das ist am Anfang so richtig angenehm gar nicht – also besser geschrieben: Es ist nicht so angenehm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Aber ich hatte in dieser Woche wirklich keine Schmerzen, weder im Schulterbereich (da quälte es die letzte Zeit doch sehr), noch die üblichen Verspannungen und wo es mich sonst so immer mal wieder zwickt.
Schröpfen ist ein traditionsreiches Heilverfahren aus der traditionellen Chinesischen Meidzin (TCM), das gegen Verspannungen und Schmerzen angewendet wird. Ein Verfahren der Ausleitungstherapie. In der Anwendung werden Gläser auf die Haut gesetzt, und mit einer Pumpe ein Unterdruck generiert, der kann sanft bis sehr stark gesteuert werden. Dadurch strömt verstärkt Blut in den geschröpften Bereich und sorgt für eine intensivere Durchblutung. Für diese Therapie gibt es keine nachgewiesene Evidenz (keine Ahnung, ob es überhaupt jemals richtig konsequent untersucht wurde). Wobei ich finde, dass sich das physisch von selbst erklärt. Schwellstrom ist nichts anderes: Setze einen Reiz und der Körper gibt dir eine Antwort.
Aber mein Physiotherapeut selber war total überrascht, wie entspannt und weich sich meine Rückenmuskulatur heute anfühlte, die sich letzte Woche deutlich anders noch bearbeiten ließ. Er ist dieser Typ Physiotherapeut, der nur auf den Rücken gucken muss und direkt weiß, wo es zwickt, ohne dass man etwas sagen muss. Schlicht ein begandetes Talent in seinem Job. Somit waren wir sehr angetan vom ersten Resultat des Schröpfens und haben heute noch einmal eine Session dran gelegt, dieses Mal weiter nach unten bis auf den Po. Und danach noch einmal entspanntes Abhängen für 20 Minuten auf der pieksenden Akkupressurmatte.
Mein Rücken sieht jetzt zwar aus wie misshandelt (kurz vor dem Bikini-Urlaub sollte man vielleicht wirklich keine Saugglocken in Anspruch nehmen) – aber es fühlt sich einfach sehr sehr gut, sehr befreit an.
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