Die letzten Jahre mit meinen kurzen Pressereisen nach Apulien und Kalabrien, zwei der ärmsten Regionen Italiens immerhin, haben mir einige Unterschiede zum Heimatland – aus gänzlich subjektiver Sicht – aufgezeigt und mit denen möchte ich Euch heute gerne einmal langweilen bzw. sie zur Diskussion stellen:
Toiletten
Italien: Toiletten in Italien mögen häufig keine Toilettenbrillen haben und nicht immer sind sie modernisiert, dafür sie sind immer blitzblank und sauber. Es ist so, als wolle der Italiener die Nachwelt um keinen Preis der Welt seine kurze Existenz auf diesen Räumen beweisen lassen können.
Deutschland: Wir Deutschen sind in der Beziehung Schweine. Übrigens vor allem Frauen: das wird jeder Gastronom in Deutschland bestätigen – und das habe ich auch von Gastronomen solcher Restaurants gehört bei denen man meinen könnte, die Frauen wüssten sich stilsicher zu benehmen. Wir sind in diesem Punk „oben hui und unten pfui”. Ist so. Teilweise so eklig.
Sprache
Italien: In Italien gilt „Bellissimo”, „Che bello!” oder „Che bella!” Man scheut sich nicht, die Dinge wunderschön zu finden und kommentiert das gerne, laut und häufig. Hier trinkt man nicht einfach einen kleinen Caffè ohne diesen mit liebevollen Worten zu bedenken. Man freut sich gerne über die kleinen Dinge. Diese Freude wird geäußert. Das Glas, selbst die mit einem kurzen Caffé logischerweise nur halb gefüllte Espressotasse, ist hier immer halbvoll anstatt halbleer. Der Italiener ist begeistert über sein Land, dessen Geschichte, die eigene Kunst, die Liebe zu den eigenen Produkten ist groß. Das Wissen darüber enorm – bei jedem! Man steht hinter seinem Italien und freut sich, die guten Dinge dieses Landes sehen, erleben und genießen zu dürfen. Der Italiener redet total gerne. Man hat schnell für jeden – auch offensichtlich Fremden – den man trifft ein freundliches Wort parat. Keine Kommunikation ohne ein Bellisimo! Hier redet man noch sehr gerne miteinander. Es ist gar nicht vorstellbar, dass man einen Raum betrifft ohne längere Kommunikation miteinander. (Ausnahme im von Chinesen betriebenen 1-Euro-Geschäft.) Sie sprechen erstaunlich viel und lange und … sagen manchmal gar nicht so viel dabei. Kommunikativ läuft’s bei den Italienern.
Deutschland: In Deutschland sagen wir im Rahmen jeglicher Kommunikation sehr gerne: „Ja aber …”, allenfalls „Schön schön.” Der Genuss eines gemeinsamen Kaffees wird nicht kommentiert, Freude im Alltag gehört selten bis gar nicht kommentiert. Abgrenzung scheint wichtiger als Gemeinsamkeit. Kritik gilt vor Zustimmung. Alles, was uns gegeben wird an Schönem in diesem Land, es gehört unter den Scheffel gekehrt. Wir diskutieren darüber, ob wir stolz sein dürfen Deutsche zu sein – während es der Italiener einfach ist. Sehr selten sind die Dinge für uns gut genug. Wir reden genauso viel wie die Italiener, kritisieren dabei aber sehr viel mehr. Erzählen wir über Dinge, z. B. eine Reise, die wir erlebt haben – fangen wir zuerst bei dem an, was nicht gut war. Analyse ist Trumpf. Die Dinge zu relativieren, das ist uns sehr heilig.
Kurz: wir meckern viel zu viel. Und reden viel zu wenig nett miteinander – auch belangloses Zeug.
Das ich hier in diesem Blogpost vorrangig kommentiere, was wir Deutschen im Vergleich zu den Italienern alles nicht gut hinbekommen, spricht dabei natürlich für sich und ist in der landestypischen kritischen Sprache zum obigen Absatz Consens. Weiß ich.
Feminismus
Italien: Die Frauen Italiens feiern sich ohne Ende. Keine Veranstaltung bei der nicht eine Frau auf der Bühne steht und allen Anwesenden etwas von der Kraft, dem Können und Königsklasse der italienischen Frauen unter die Nase reibt. Dabei immer charmant. Immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Sehr energetisch! Und die Männer halten das aus. Es geht also. Ich erlebe hier viel Schwesterlichkeit und das Wollen die Kunst der Frauen in allen Ebenen zu etablieren. Schmuck, Schminke, schöne Kleidung und Frisur sind dabei nichts, was für die Italienerin in ihrem Feminismus abgewählt gehört. Ganz im Gegenteil. Sie zelebrieren sich als die personifizierte Weiblichkeit mit all ihrer Intelligenz und vor allem ihrem Charme mit einem herrlich gesunden Selbstbewusstsein dem Patriarchat zu zeigen, was sie können. Frauen in Italien scheint der Feminismus großen Spaß zu machen.
Deutschland: Den deutschen Feminismus erlebe ich persönlich viel zu grau, zu vergeistigt und leider auch ganz häufig verbiestert, weil sehr rechthaberisch und verbissen – jede andere Idee und Meinung verkniffen wegbeißend. Ja, es gibt Ausnahmen. Sie sind noch zu selten. Viele junge Feministinnen, insbesondere Akademikerinnen, sprechen eine Sprache, die völlig vergeistigt ist, wenig Freude beim Lesen bereitet manchmal gar nicht mehr dazu verleitet – was aber am Allerschlimmsten ist – im Grunde einen ganz großen Teil der deutschen Frauen überhaupt nicht mehr erreicht. Ich kann mich mit dem deutschen Feminismus immer weniger identifizieren – auch wenn ich nach wie vor an seine Relevanz glaube. Aber so wie er hierzulande zelebriert wird, ist er nicht mehr oft noch meiner.
Tempolimit
Italien: Haben die Italiener bekanntermaßen. Auch in dem Land in dem der Rennmotorsport quasi erfunden worden ist, funktioniert die gesetzte Richtgeschwindigkeit. Mittlerweile bin ich bei den häufigen, teilweise stundenlangen Transfers vom Flughafen, viele Kilometer mit dem Auto gefahren – natürlich als Beifahrerin. Ich habe mich immer sicher gefühlt – obwohl die Italiener sicherlich sportlich fahren. Während meiner letzten Pressereise bin ich ab Bari bis nach Kalabrien vier Stunden in Italien im Auto auf der Autostrada unterwegs gewesen, hin- und zurück.
Es war entspannend. Von zwei Idioten abgesehen, die sich mit überhöhter Geschwindigkeit mit einem Abstand unter 20 Metern vor sich in ihren Autos deutscher Hersteller (Mercedes und BWM) auf der Autobahn abgeilen mussten, sind wir entspannt durch die Gegend gefahren. Man weiß vorher wie lange die Reise dauern wird, daher gibt es keinen Zwang diese Zeit zu unterbieten. Gerade bei viel Verkehr ist das Tempolimit die beste Variante für einen reibungslosen Verkehrsfluss. Sicherheitsabstände werden eingehalten, dadurch gibt es kein Stress beim Einfädeln, ein Gefühl von Sicherheit.
Italien hat allerdings auch ein Problem mit steigenden Unfallzeiten, Verletzten und Toten und ja, Italien verzeichnet deutlich mehr Verkehrstote im Jahr als Deutschland. Allerdings passieren dort statistisch gesehen 7 von 10 Unfällen in den Städten.
Deutschland: In Deutschland verunglücken auf Autobahnstrecken mit Tempolimit nachweislich weniger Menschen als auf den Teilstrecken mit freier Geschwindigkeitswahl. Was also ist eigentlich das Problem?
Musik
Italien: Obwohl ich nicht viel Popmusik höre, muss ich sagen, dass Italien eine gnadenlos gute und kreative Popmusikkultur hat derzeit. Guter Beat, starke Stimmen. Und – zumindest in Apulien – tanzen sie die Pizzicata, die sofort in die Füße geht.
Deutschland: Andrea Berg, die seit 20 Jahren immer ihren gleichen Song mit ähnlichen Texten selber covert. Florian Silbereisen. Und viele blasse schlimm männlich betroffene Singer-Bubis, die sich alle gleich anhören. Homophobe Sänger wie Andreas Gabalier cool finden. Dancestyle: Klatschen für DJ Oetzi & Co.
Technik
Italien: Freies WLAN gibt es fast überall. Der Italiener z. B. fragt selten im Restaurant nach dem Passwort, weil er offensichtlich mit seinem Vertrag gut bedient ist. Passwörter sind hier meistens vergleichsweise so lang, dass man den Eindruck bekommt, die haben das mit der Internet-Security im Großen und Ganzen verstanden. Jeder noch so kleine Laden ist im Kassenbereich mit modernster Kassentechnologie ausgestattet. Es wird der Preis gescannt und die Diebstahlsicherung gleichzeitig entcodet im kleinsten Ein-Euro-Geschäft. Bezahlen mit Geldkarten sind extrem schnelle selbstverständliche Vorgänge.
Der Italiener scheint in Facebook zu leben. Facebook/WhatsApp sind State-of-the-art. Die Präsentation des eigenen Business passiert auf Facebook, weniger auf der eigenen Homepage. Italiener befreunden sich sofort auf Facebook. Lädt Dich ein Italiener ein, auf Facebook seine Seite zu liken und Du machst das nicht sofort, hält er Dich für unhöflich – und Du kannst ihm damit den ganzen Abend verderben. Italiener lieben Facebook und haben dort sehr viel Spaß, präsentieren sich dort gerne auch privat und im Business in einem und dem gleichen Account.
Wenn ich in Apulien lande, wählt sich mein Smartphone bei Wind ein, dem italienischen Netzanbieter. Ich hatte einmal während einer Reise kontinuierlich kein WLAN, weil sich mein Smartphone in Kroatien einwählte aufgrund der geographischen Nähe, was ich aber erst am letzten Tag kapiert hatte. Sonst habe ich dort immer! schnelles! Netz. Ausnahme: Auf der Autobahn im Tunnel. Oder in den Bergen auf der Straße gelegentlich. Sobald man aber wieder in den Bergen in Ortschaften ist: Zugriff.
Italiener finden es völlig selbstverständlich ihre Umwelt mit Lärm aus ihren Smartphones zu nerven. Hauptsache laut. Egal, wo man ist. Egal, was andere gerade machen.
Deutschland: Ach Du meine Güte. Ganz ehrlich? Wir haben uns mittlerweile auch in diesem Punkt gänzlich abgeschafft. Und müssen da in Zukunft sehr vorsichtig sein nicht auch noch hier Dritte-Welt-Land zu bleiben. Manchmal gibt es im öffentlichen Raum freies WLAN. Sagen sie. In Berlin gilt das für die BVG eher nicht.
Trinkgeld
Italien: Unüblich. Kann tatsächlich nach hinten losgehen, wenn man es dennoch tut. Kann aber – wenn man es als Auszeichnung für einen Busfahrer gemeinschaftlich macht – auch Freude bereiten. Aber generell: eher unüblich.
Deutschland: Üblich. Oft sind wir viel zu geizig. Ich, da ich nicht viel Geld habe, gebe natürlich total gerne Trinkgeld, weil ich weiß, wie viel Freude ein paar Euro mehr in der Tasche machen können. Mir fällt es schwer nichts zu geben. Für den Busfahrer zu sammeln, habe ich allerdings mittlerweile in Italien aufgegeben. Dem Zimmerpersonal lege ich indes immer etwas hin.
Zeitverständnis
Italien: Kommste heute nicht, kommste morgen. Auch wenn es nicht ganz so schlimm ist – aber in der Zeitgestaltung werden die eigenen Bedürfnisse generell vor die der anderen gestellt und man lässt die anderen ungerührt warten. Kommt man irgendwo hin und die anderen sind noch nicht da, geht man wieder und lässt sie im Anschluss warten. Das nimmt stellenweise komische Ausmaße an, wenn ein Pressetermin im Raum steht, man dennoch befindet gerade getätigte Einkäufe doch noch mal schnell ins Hotel zu bringen. Auch wenn das 30 Minuten Zeit kostet – von allen und klar ist, irgendwo wartet jemand auf die Reisegruppe. Natürlich stehen Italiener nicht in solchen Momenten wie unsereins wartend in der Gegend rum, sondern sie finden immer jemanden zum quatschen – oder vergnügen sich bei Facebook. Zeit für einen kurzen Caffé nimmt man sich immer (das finde ich natürlich sehr schön und lässig.) Trotzdem: unter dem Strich bleibt bei Pressereisen dann weniger Zeit beim eigentlich relevanten Termin. Das muss man mögen.
Deutschland: Ich mag es nicht. Obwohl ich aus der Stadt des zelebrierten berühmten akademischen Viertels – und neuerdings des approbierten Nichterscheinens ohne Absage – stamme, bin ich gerne pünktlich, tue das wozu ich verabredet bin und nutze meine Zeit gerne lieber sinnvoll als mit dummen Rumhängen. Mich macht das manchmal echt sauer, denn gerade an anderen Orten könnte ich diese Zeit so sehr viel sinnvoller z. B. mit dem Fotografieren nutzen. Während meiner letzten Reise habe ich im Schnitt drei Stunden meiner knappen Zeit vor Ort auf irgendjemanden gewartet, weil ich immer pünktlich zum vereinbarten Termin vor Ort war. Am letzten Tag habe ich mich gerächt in dem ich am Abend einfach eine halbe Stunde später zum vereinbarten Treffen kam. Spaß macht mir das nicht aber vielleicht lerne ich es noch.
Essen
Italien: Vertrauen auf die eigene Küche und deren Qualität. Daraus resultierend: Liebe und Begeisterung. Oft fehlen (mir) Gewürze. Aber hier steht das Produkt im Vordergrund und zählt. In Italien (zumindest also in Apulien und Kalabrien) wird meiner bisherigen Erfahrung nach sehr viel seltener und weniger Knoblauch verwendet als von uns Deutschen gemeinhin vermutet.
Deutschland: Wir können auch kochen, haben aber verlernt wie gut eine einfache Kartoffel ohne viel Gedöns schmecken kann, wenn sie mit Liebe angebaut und geerntet wurde. Dafür würzen wir vielfältiger. Ständig schlimmste Überdosierung von Knoblauch. Außerdem haben die meisten von uns überhaupt keine Ahnung von der Vielfalt von Zitrusfrüchten.
Essen, die Zweite
Italien: Natürlich gibt es auch unter italienischen Journalisten mittlerweile Menschen, die sich fleischlos ernähren. Oder lieber Vollkornprodukte essen mögen. Die sagen kurz beim Kellner Bescheid, bekommen was sie wollen und damit ist das Thema erledigt. Der Rest ist dann meist Bellissimo!
Deutschland: Wurde bei den Pressereisen bisher ausgiebig mit viel Gedöns um Sonderbehandlung beim Essen gebeten, waren es immer nur und ausschließlich deutsche Journalisten. Echte Allergien beiseite gelassen, scheinen wir Deutsche zunehmend irgend eine persönliche Problematik allzu gerne auf unsere Nahrung zu projezieren. So als wäre die Unverträglichkeit der neue Brunnen für massive Aufmerksamkeit, die an anderer Stelle versagt bleibt. Dabei scheint es unmöglich zu sein, eine Nahrungsmittelunverträglichkeit einfach zu haben: sie muss lang, breit und laut ausgiebig zelebriert werden. Das mutet stellenweise vor allem im Ausland schon sehr ulkig an für Beisitzende.
Umwelt
Italien: Hat den Plastikmüll im Meer täglich vor Augen. Wenn Plastiktüten mittlerweile beim Einkauf verwendet werden, dürfen es nur noch kompostierbare sein. Die halten nicht lange aber: kompostierbar. Bei den PET-Flaschen sind die Plastikverschlüsse nur noch halb so hoch wie hierzulande. Sie funktionieren trotzdem.
Deutschland: Tsja. Könnte Plastiktüten generell verbieten. Tut es aber nicht. Könnte PET-Flaschen längst verboten haben, tut es aber auch nicht. Erhöht generell gerne die Müllentsorgungspreise weil die Sortierung und Wiederverwertung von Rohstoffen angeblich so teuer ist, kassiert, aber wiederverwertet im ganz großen Stil dann doch nicht. Hält alle für doof, kassiert. Und zuckt dann mit den Schultern.
Kinder
Italien: Kommen zuerst und überall. Kinder sind immer süß und wichtig. Sie werden jederzeit und immer ernst genommen und es wird auf sie Rücksicht genommen. An jedem kleinen Zeitungskiosk nehmen 40 Prozent der Auslage Kinder Platz ein mit Geschenktüten, kleinen Aufmerksamkeiten, weniger Süßigkeiten für Minimenschen. Kinder werden hier sicherlich auf gehlikoptert. Aber von der gesamten Gesellschaft und es ist absolut üblich, dass die Gemeinschaft sich um anwesende Kinder sorgt und sie aber auch mit erzieht, falls es nötig ist. Und zwar ganz ohne, dass La Mama den giftigen Blick eines Stieres beim Anblick von Rot bekommt und sofort Strafanzeige stellen will. Trotzdem sehen sich Italiener bei aller überbordenden Liebe in der Lage ihre Kinder zu erziehen und, falls nötig, in Grenzen zu verweisen.
Jedes von öffentlichen Geldern finanzierte Museum, jeder Nationalpark ist offensichtlich darauf ausgerichtet, Kinder zu unterhalten; Schulklassen die größtmögliche Bildung zu bieten. Mit nachträglicher Broschüre in dem die Kinder ihr erworbenes Wissen ausmalen können oder anderweitig verarbeiten können. Hier wird Geld in Kinder investiert. (Ausnahme: von Banken finanzierte Museen.) Kinder sind heilig und König. Und erzogen. Deswegen kann man Kinder in Italien echt super finden.
Jede halbwegs öffentlich Toilette besitzt, wenn nicht sogar eine Kindertoilette, wenigstens ein Kinderwaschbecken auf geringerer Höhe angebracht.
In geschlossenen Räumen dürfen Kinder so laut sein wie sie wollen. Auch mit elektronischem Gedöns. Wenn man auf Flügen 120 Minuten lang laut von elektronischen Stimmen „Little finger, little finger, where are you? I am here, I am here, I am with you!” und das wahlweise alle Finger durch, hören muss, ist die Deutsche in mir von der Rücksichtslosigkeit maximal genervt. Zumal selten nur ein Kind fliegt.
Deutschland: Hier brüllt schon mal der Busfahrer durchs Mikrofon ein Kind soll den Mund halten, wenn es lauthals singt. Immer wieder das gleiche Lied. Kinder werden hier entweder vernachlässigt oder auf unnatürliche Weise verhätschelt: egal, ob sie mit ihrer Verwöhntheit bei Mitmenschen Schaden anrichten. Irgendwie scheinen Kinder hier gar keinen normalen Stand mehr haben zu dürfen. Mit fremden Kinder in der Öffentlichkeit zu kommunizieren, scheint mittlerweile ein Gesetztesverstoß zu sein. Was es teilweise auch schwer macht Kinder noch zu mögen. Andererseits fühlen sich wiederum andere Eltern in dieser Gesellschaft als Eltern nur noch gegängelt und ihnen bricht der Schweiß aus, wenn im öffentlichen Raum ein Kind altersentsprechend laut und bockig ist. Das Verhältnis ist teilweise zunehmend schwierig. Wir sollten aufwachen. Auf allen Seiten.
Autos
Italien: Piaggio Ape. Und Diesel ist ziemlich teuer.
Deutschland: Smart. Und lässt sich von Autobauern jahrzehntelang vorführen.
Inklusion
Italien: Gelebt. Z. B. auf großen Straßen, im öffentlichen Raum wird die Blindführung einfach mit Hartgummiplatten auf die Straße geklebt. Basta. Auch in den Schulen sind Kinder mit Handicap in die normalen Klassen integriert. Ja, auch wenn Kinder Aufführungen für Journalisten machen, sind die Kinder mit Handicap dabei und werden gleichwertig gefordert. Noch mal Basta!
Deutschland: Landet man z. B. in Berlin Schönefeld hört die Blindenführung vor der Treppe rechts bzw. links auf dem Übergang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln auf. Unten im Tunnel geht sie ein kleines Stück weiter bis zu den Bahnsteigen der S-Bahn. Danach Niemansland. Wahrscheinlich Streit um das Erbrecht der Tunnelböden. Wie ein Blinder beispielsweise zu den Regionalzügen kommt … bleibt mir ein Rätsel. Es muss Verantwortlichen herzlich egal sein. Die BRD bekommt jedes Jahr neue finanzielle Strafandrohungen seitens der EU, weil hier Inklusion nicht in dem Rahmen vorangetrieben wird, wie gesetzlich vereinbart. Im Gegenteil, NRW zeigt gerade, wie man sie abschafft in Schulen. Deutschland zahlt lieber Strafzölle an die EU anstatt Menschen mit Handicaps eine gemeinsame Teilhabe zu ermöglichen.
Zitrusfrüchte
Italien: Die Vielfalt von Zitronen ist in Italien unfassbar groß! Alleine bei diesem Aufenthalt habe ich sechs verschiedene Sorten gekauft von denen noch zwei für mich nicht identifiziert sind.
Deutschland: Primofiore, Eureka.
Fußball
Italien: Flogen gar nicht erst zur WM 2018
Deutschland: Flogen ziemlich schnell wieder zurück.
hach. grad beim lesen nicht mehr gewusst, warum ich bloss in deutschland bleibe und große heimweh-attacken gehabt. es gibt natürlich nur wenig gründe dafür, nicht in italien zu leben, die meisten davon liegen im schwierigen arbeitsmarkt für all die super qualifizierten jungen leute - ich nehme mir vor, im alter dort zu leben, wann immer das alter nun stattfinden wird.
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