2018-09-28

Absurd

Gerade wieder auf Twitter gelesen, wie sich Menschen gemeinschaftlich über ihre Schwiegereltern austauschen und sich dabei amüsieren, wenn diese mit ihnen via Smartphone/WhatsApp kommunizieren.

Dienstag werde ich 53 Jahre alt (my ass!). Hätte ich mit 25 Jahren ein Kind bekommen, was eigentlich damals gesunder Altersdurchschnitt war für das erste Kind, hätte ich beispielsweise einen Sohn bekommen, dann wäre der jetzt ungefähr 28 Jahre alt. Vorausgesetzt natürlich, ich hätte ihn nicht während seiner Pubertät aus guten Gründen im Affekt ertränkt und verscharrt.

Also, dann wäre der jetzt 28 Jahre alt. Der kleine Racker! Nähmen wir weiterhin an, der würde seit vier Jahren in einer gesunden Beziehung leben, dann könnte es natürlich sein, dass er jetzt schon verheiratet wäre (ohne mein Zuraten selbstverständlich, dafür mit einer gesunden Portion Fassungslosigkeit „Junge, so habe ich Dich nicht erzogen!”), dann hätte ich jetzt ein Schwiegertochter, die sich auf Twitter darüber amüsieren würde, dass ich olle Frau ihr auf WhatsApp 'nen Foto schicke bzw. mit ihr kommuniziere.

Was nicht sein kann, weil ich doch alt bin. Und von den Dingen keine Ahnung haben kann bzw. keine Ahnung zu haben habe.

Diese Vorurteile über ältere Menschen und modernere Internettechnik – sie hören nie auf oder?

Tsja. Naja.

4 Kommentare:

  1. Hihi, ich habe gestern Journalisten-Kollegen in jenem jugendlichen Alter "das mit den Hashtags" auf Instagram erklärt ... Gut, dass wir Altvorderen sogar noch was von Damals (TM) vom Bloggen zu erzählen wissen. Die Jugend kennt ja nix mehr! ;-)

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  2. Ich habe vor Kurzem meiner Mutter (72) ein Smartphone verpasst und bin erstaunt darüber, wie schnell sie damit Fortschritte macht. Aber im Vorfeld war sie ein wandelndes Klischee 😊

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  3. @Indica
    Zusatzpunkt: die Technik bedienen (wie damals das Kabeltelefon) und tiefer in die Technik einsteigen (Kabeltelefon programmieren) – sind ja auch zwei unterschiedliche Dinge. Also ein Smartphone besitzen und damit mehr machen als telefonieren oder eine SMS versenden, ist eine persönliche Entscheidung – weniger eine des Alters.

    @Foxxi
    Und stelle Dir vor, wo die heute wäre, hättest Du dem Klischee schon vor zehn Jahren auf die Sprünge geholfen. :-)

    Der Punkt ist doch: Du hast in jeder Zivilisation und in jeder Generation Menschen, die haben Bock auf bestimmte Dinge, nutzen sie und manche hängen sich tiefer rein. Und manche eben gar nicht. Das ist aber längst keine Frage des Alters.

    Ich zeige z. B. gerade in meiner Maßnahme Menschen, die seit ewigen Zeiten ein Smartphone besitzen und die ganze Zeit miteinander WhatsAppen (aber eben auch nur das) die fotografischen Möglichkeiten ihres Smartphones. Da tun sich im Vorwissen Welten auf … mitnichten also eine Frage des Alters.

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  4. Danke für den herrlichen Beitrag! Ich bin über Robert S. bei Ihnen gelandet, bin 68 und gehöre zur Generation "Nun gerade!" Allerdings muss ich gestehen, dass ich erst seit 3 Monaten ein Smartphone habe, aber immerhin die erste vor 25 Jahren mit Laptop an der Schule war - damals aber kommentiert von meiner 10 Jahre älteren Kollegin mit "Das hätte eine schöne Reise gegeben..." Nun, gereist bin ich trotzdem, vielleicht nicht um die Welt, aber genug, bis mein Mann schwer krank wurde. Übrigens WhatsAppe ich auch und ich will gar nicht wissen, was meine Töchter dazu meinen...Wenn ich die eine mal wieder besuche, muss ich mal vorbei kommen und mir die Finessen der Kamera erklären lassen , da kann ich bisher nur BILDER machen und verschicken -sogar von mir :-) , aber für den Anfang fand ich das schon gut.Weiterhin tolle Texte und vieles mehr wünscht Sunni

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Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!