Über 30 Grad fahre ich nicht mehr Rad in der Stadt. Selbstschutz. Wenn die Gehirne so weich gekocht sind, lege ich mich nicht mehr mit Autofahrern an.
Berlin, 34 Grad und – um den Topf richtig voll zu machen – im Wedding. Müllerstraße. (Berlin-Connaisseure nicken Bescheid wissend.) Drei Autos biegen rechts abbiegend und von links abbiegend in die Ostenderstraße. Sie versuchen das gleichzeitig zu tun, was doof ist. Also stehen drei Autos auf der Müllerstraße, versperren den Verkehr und drei von der Hitze fern gesteuerte Testosteron-Bälger springen aus ihren Autos. Weil jetzt ihrer Meinung nach besonders wichtig: Handgemenge.
Alle gucken. Keiner schreitet ein. Ein junger Mann, prolldoof wie Stulle, sieht einen Polizeitransporter an der Ampel stehen sehen und fängt an zu blöcken. „Ey kiek mal. Und die tun nichts. Die Bullenschweine. Die stehen da nur so rum.” Ich zitiere nur die feinere Version. Sein Gejaule geht eine ganze Ampelphase lang, die er neben mir her schreit wie ein Besenkter, während der Polizeitransporter sich an der für ihn mittlerweile auf grün geschalteten Ampel weiter und von den Prügelbarden weg bewegt. Und der Schreier ackert sich an dem Polizeiauto ab wie ein Besengter.
Zeit für mich dem Typen vor allen Leuten sehr laut zuzurufen, dass das ein Gefangenentransport sei, die da jetzt gar nicht eingreifen dürften – und er soll gefälligst richtig hingucken bevor er so dämlich abdreht.
Stille.
Dass ich drei Mal die Woche in den Wedding fahren muss, ist wirklich hart für mich. Neukölln ist dagegen wie ein Ikea Bällebad.
Ich radle zum Glück größtenteils durch KGAs, Berliner Straßen sind ja immer ein 'heißes Pflaster', aber bei den Temperaturen will ich mir das wirklich nicht vorstellen.
AntwortenLöschenFrau-Irgendwas-ist-immer
@Frau-Irgendwas-ist-immer
AntwortenLöschenJa, Berlins Straßen haben bei solchen Temperaturen ihren sehr eigenen „Charme”. :-)