Das Magazin makro von 3sat hat sich in dieser Woche dem Thema „Lebensmittel” insbesondere „billige Lebensmittel” angenommen – heraus gekommen ist eine mehr als spannende Sendung. Sie macht deutlich, wie sehr wir hierzulande als Verbraucher von einer lobbyhörigen Politik bevormundet werden und dass uns – die deutsche Bevölkerung – das durchaus jetzt schon auf mehren Ebenen schadet. Finanziell: Stichpunkt Nitrat im Grundwasser aufgrund Überdüngung (Gülle en masse) also teure Wasseraufbereitung oder gesundheitlich: Stichpunkt Antibiotikaresistenzen also gesundheitlicher Schaden infolge der Tiermast.
Momentan sieht es so aus als würde in der tierischen Lebensmittelproduktion übrigens der Tierschutz komplett an die Wand gefahren, weil die Politik sich nur noch an der Lobby der Lebensmittelproduktion ausrichtet, nicht an den Belangen der Tierschützer und Verbraucher.
Wir exportieren wie wild günstige Lebensmittel in die EU, USA und nach China und überdüngen unsere Acker – die deutsche Politik zuckt mit den Schultern. Nun hat Anfang November d. Jahres die Komission der Europäischen Union Deutschland wegen der immer steigenden Nitratwerte im Grundwasser verklagt. Es ist nicht so als hätte der hiesige Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft nicht schon seit Jahren mehrfach die Chance bekommen, diesen Misstand hierzulande zu beseitigen, Verwarnungen gab es seit Jahren; den letzten Warnschuss seitens der EU gab es im Februar diesen Jahres. Er ist immer wieder vor der Industrie eingeknickt. Die Strafgelder zahlt nun aber nicht etwa die hiesigen Agrar- noch Fleischproduzenten. Die zahlt wieder einmal die deutsche Bevölkerung.
Und zum Schluss ein kleiner Einblick dahingehend, was künstliche Aromen für unsere Gesundheit und schlussendlich Umwelt (Vanillin wird aus Kiefern gewonnen) bedeutet. (Mein Lieblingssatz in dem Beitrag als nach China geht: „Umweltauflagen gibt es hier so gut wie keine.” China ist weltweit größter „Bio”-Exporteur. Alles klar?
Eine gute Sendung, die einerseits verdeutlicht, dass wir unsere Konsumgewohnheiten (nicht nur) beim Lebensmittelverbrauch überdenken sollten. Und andererseits klar macht, dass wir hierzulande die Politik viel mehr in die Pflicht nehmen müssen, sie zwingen eine Politik zu betreiben, die sich zunehmend gegen die Bevölkerung richtet, nur noch den Bedürfnissen der Lobbyisten folgt.
Billige Lebensmittel – Deutschlands unrühmlicher Spitzenplatz (Ab heute, Sonntag, noch vier Tage in der Mediathek.)
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