2015-12-14

Schokokuchen made by Kenwood



Kenwood veranstaltet seit einigen Monaten (und wird es noch einige mehr tun) Kennwood Küchenpartys. Menschen treffen sich gemeinsam zum Kochen bei einem Gastgeber, dem die Kenwood Cooking Chef Major von Kennwood in die Küche gestellt wurde.



Dann wird ein Motto vorgegeben, dazu reichen alle Teilnehmer Rezeptvorschläge ein über die auf dem dazu gelaunchten Portal abgestimmt wird – und so entsteht ein Menü, das dann am Partytag gemeinsam gekocht und verspeist wird. Am Ende wird ein Menü-Gewinner aus allen Teilnehmern gekürt, die müssen dann zur freudigen Strafe ab zum Johann, dem Lafer, kochen lernen!

Dies Party ist quasi so etwas wie eine Kenwood-Tupper-Party nur ohne Tupper und somit ohne der am Ende des Abends mit einem gezückten Bestellblock dastehenden Propagandistin, die die Unterschrift für die Bestellung einfordert. Auch angenehm.

Hier in Berlin ist die Kenwood-Gastgeberin die reizende Sandra-Ann von „Frau Bunt kocht”, Mitorgansiatorin der (mittlerweile bei uns Berliner foodambitionierten Bloggern sehr geschätztem) Foodie Meetup Berlin-Meetings und Kochdozentin im Kochatelier bzw. Kochhaus . Da ich Sandra-Ann persönlich sehr mag, ihre Wohnung ungemein gemütlich finde (No-Ikea-Style) und ich mich zudem herzlich gerne der holden silbernen Schönheit von Kenwood einmal persönlich nähern wollte, meldete ich mich an und durfte letzte Woche bei ihr kochen und genießen.

Nicht dass wir nicht seitens Kenwood ausreichend mit Budget und Zutaten versorgt gewesen wären. Dennoch brachte ich als Gastgeschenk dank freundlicher Unterstützung eine Flasche Piper Heidsieck Champagner (im Geschenkkondom, also Champagner in Neopren – so cute!), eine Flasche New Amsterdam Vodka, einen kalifornischen fleischfressenden Roten, Carnivor,



und freundlichen Himbeeressig von Gegenbauer (Link folgen! Finally! Es gibt einen Dirndl-Essig!) mitbringen.



Man muss die Wetterlagen feiern, wie sie fallen und weil uns dieser Dezember prima einen Frühling vorgauckelt, haben wir uns für ein Valentinsmenü entschieden, es progressiv in Anti-Flirt-Menü umbenannt und als Aperitif einen Flirtini gewählt, in dem man Komponenten wie Vodka



mit Ananas-Saft mixt und dann mit Champagner aufgießt. Mangels Ananas-Deko ließen wir Blaubeeren im Glas schwimmen und da ich – null Ahnung vom Cocktail mixend – Vodka und Ananas 1:1 einfüllte, ging es uns allen nach dem Getränk ziemlich gut.



Ein sehr leckerer Cocktail, ein feiner Vodka dieser Vodka und wäre der Champagner nicht dann doch alle gewesen, hätten wir sicherlich noch mal die Gläser gefüllt.



Aber ob wir dann noch zum Kochen gekommen wären?

Ein bisschen Weihnachten war dann übrigens doch!



Zum Glück gab es zum ersten Stelldichein mit Glas in der Küche von Sandra gereichte Crostini mit einer sehr feinen selbst gemachte Patè (Love!) und Mozarella mit Burrata, die uns schnell noch Thomas Bauer aus der nebenan liegenden Cooks Connection hoch brachte und uns etwas Grundlage besorgten.



Nach dieser ersten Begrüßung ging es in die Vollen. Bei der Vorspeise hatte die quirlige elektronische Küchenhilfe noch nicht viel zu tun. Wir schnitten uns ein hübsches Carpaccio von Roter Beete und Apfel auf,



füllten die Mitte nochmals mit Burrata (wir hatten glücklich machend viel davon!) und träufelten etwas Vinaigrette darüber.

Und niemand, nicht eine einzige Person moserte wegen der Roten Beete. Wie viel mehr Glück kann man mit so einer frisch zusammen gewürfelten Meute haben?



Unser Valentins-Anti-Flirt-Tisch:



… und der erste Gang komplett:



Für den Hauptgang schälte ich Kartoffeln. Zusammen mit einem Linkshänder.



Rechter Haufen meiner, linker Haufen seiner. Ich hatte den Sparschäler. Er, seinem Bekunden nach, hat nicht einmal eine Küche! Die Kartoffeln überließen wir der elektronischen Küchenhilfe. Die zierte sich ein wenig mit der Garkochung – was ich aber wohlmeinend eher unserer Ungeduld und möglichen Bedieninkompetenzen eher zu Lasten legen wollen würde als dem Gerät.



Wir stellten die Kartoffeln irgendwann doch wieder zurück auf den Herd, wozu hatten wir denn Gas? Und ehrlich, einer 1.200,— Euro teuren Küchemaschine den schnöden Kartoffeljob aufzuzwingen? Ist selbst für Berliner Verhältnisse etwas sehr dekadent. Später durfte die Kenwood mit ihrem Rührhaken die Kartoffeln gemeinsam mit einer Portion nicht unter der Maßeinheit von einer Portion Horst Lichter-Butter (Maßeinheit in kurz 1HL) rühren. Das kann sie allemal. Ob man Kartoffelstampf nun wirklich rühren sollte? Wir diagnostizierten beim Essen dann eher den nicht ganz so gewollten „Pürierstab-Effekt”. Pürees wollen einfach von der Hand geboren werden. Aber für andere Speisen sicherlich eine praktische Kompetenz der Maschine.

Ich kümmerte mich derweil um die Vanille-Peperonata, also gedünstete Paprika mit Vanille parfümiert, denen ich einige von Sandras im Regal stehende Chiliflocken spendierte, die so dermaßen viel Feuer in der Hose hatten, dass wir beim Standesamt für die Peperonata flugs eine kleine Namensänderung in Chili-Vanille-Peperonata beantragen mussten. Ich gönnte dem von uns liebevoll in Rauten (!) geschnittenem Gemüse auch eine ordentliche Portion Pfeffer aus Sandras Peugeot-Pfeffermühle, die ich hysterisch zu bedienen einforderte, nachdem mir Sandra eine schnöde normale Glaspfeffermühle hinstellte. Weil Sandra die heilige Mühle aus dem Hause des Autofabrikateurs offensichtlich nur zur Zierde in der Küche stehen hat und selten benutzt, quietschte diese fröhlich vor sich hin. FREVEL! (Erwähnte ich eigentlich schon, dass ich Peugeot-Pfeffermühlen-Messiene bin?)

Also ich fand meine Peperonata fein. Sie sortierte zwar das vom anwesenden Koch, den man uns für Filmaufnahmen aus welchen Gründen auch immer in unsere Reihe sortiert hatte, abgeschmeckte Kartoffelstampf höflich auf die hinteren Plätze. Konnte aber super gut mit unseren Gamba-Balls, die tatsächlich Gamba-Calamari-Balls waren (Farce mit der Kenwood püriert und Bällchen in der Pfanne kurz gebraten, muss ich unbedingt nachmachen) mithalten und et voilà: der Hauptgang!



Das Dessert überließen wir komplett der Kenwood, da durfte sie mal so richtig aus sich rauskommen,



sie durfte zwei Sorten (dunkel/weiß) Schokoladen schmelzen, den Teig für unsere warmen Schokoladenküchlein (zum Glück keine Malheurs, ich kann sie wirklich nicht mehr sehen – wann genau sind eigentlich die netten kleinen durchgebackenen Schokoladenkuchen auf den Index gekommen? –)



bis auf den Backvorgang natürlich. Ach, ich war glücklich! Einstimmige Meinung: Schokoladenkuchenteige kann die Kennwood.



Aber sowas von!

Mein Fazit zu der Maschine? Natürlich habe ich an dem Abend lediglich den Bruchteil ihres Könnens kennengelernt. Was mir zu ihren Ungunsten auffiel, das ich in meinem Alter ihre Bedienungselemente ab bestimmten Lichtverhältnissen schlicht ohne Lesebrille gar nicht mehr bedienen könnte. Und den Knopf, um den Rührarm hoch- und runter zu stellen, ja … der ist tricky. Das klingt jetzt komisch aber ich habe den Arm einfach nicht bewegt bekommen. Zumindest den dazu gehörigen Knopf nicht. Somit also auch den Arm nicht! Aber … das kann natürlich alles auch am Vodka gelegen haben, da möchte ich jetzt nichts Falsches behaupten.

Als Rühr- und Schmelzmaschine macht sie ihr Ding sicherlich gut. Ich wette, Hefeteige kann man dank der Temperaturwähler auch bonfortionös in ihr gehen lassen. Und mich persönlich würde wahnsinnig interessieren, ob und wie gut man mit der Kenwood Cooking Chef auch Sous Vide garen kann. Müsste man eigentlich prima können. Um sie richtig kennen zu lernen, so dass man eine Kaufempfehlung aussprechen könnte guten Gewissens, müsste ich etwas mehr Zeit mit etwas mehr Ruhe mit ihr verbringen können.

Unsere Runde war, da auch ein Filmteam anwesend war, das unseren Abend aufzeichnete, natürlich dadurch deutlich trubeliger. (Dank der deswegen herbei geführten Anwesenheit einer einzelnen Person auch merkwürdig skurril.) Unter anderen Bedingungen hätten wir uns sicherlich viel mehr mit der Maschine an sich beschäftigen können. Die Runde war jedenfalls eine lustige und wer möchte, kann die Blogs der beiden anwesenden Bloggerinnen gerne besuchen: Maike von Berlin ißt Eis! und Raphaela von Raphaelas Welt.

Und nein, kein Witz. Wir Foodblogger sind wirklich so irre und beten unsere Teller an:



Das Essen und die Getränke, einschließlich der uns kredenzten Weine: sehr sehr lecker! Sandra-Ann war uns eine großartige und ganz herzliche Gastgeberin! Die Kenwood eine – übrigens erstaunlich leise – und – wie ich finde aber da wollten mir nicht alle Anwesenden mit mir einer Meinung sein – äußerlich sehr aparte Küchenhilfe. Diese Kenwood Küchenpartys finden Deutschlandweit statt und es gibt auch 2016 ein paar Termine. Wer also jetzt „angefüttert” ist und Lust hat das silberne exklusive Maschinen „on duty” kennenzulernen, bewerbt Euch einfach!



Anmerkung: Obwohl ich hier den einen oder anderen Produktnamen nenne, manch einen sogar mehrmals, bin ich nicht dafür bezahlt worden, noch habe ich sonstige Vergütungen dafür erhalten. Von einem Essen und einer Küchenschürze und neuen netten Bekanntschaften abgesehen. Blöd war, dass ich das Produkt das ich hier im Text öfter genannt haben aus irgendeinem Grund ständig mit zwei „n” schrieb, schrub, schrubte, deswegen ständig korrigieren musste, was mich ein bisschen nervte aber für was bin ich schließlich 'ne gefärbte Blonde, näch? Wisst Ihr Bescheid!

2 Kommentare:

  1. Sehr schöner kurzweiliger Bericht eines, wie ich mir dank dir nun vorstelle, sehr illustren Abend :-)
    Um die Kenwood schleiche ich ja auch immer mal wieder rumn, schon alleine wegen der Wärmefunktion. Hach, das würde mir so einige Handgriffe ersparen.

    Vanille-Peperonata.... DAS hört sich ja sowas von lecker an. Tolle Idee.

    Liebe Grüße, Franzi

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  2. @Franzi
    Merci! ;-)

    Jaaaa … die Wärmefunktion, das ist so ein kleines Goodies, die ist wirklich praktisch. Gerade für Teige könnte die wirklich praktisch sein. ;-)

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