Feuerwerk zum Jahreswechsel abzubrennen, dem liegt die Tradition die bösen Geister für das neu anbrechende Jahr zu vertreiben zugrunde. Einer sicherlich abergläubische aber für den einen oder anderen eine vielleicht sinnvoll erscheinende Grundidee.
Es gibt sicherlich sehr viele Argumente für und sehr viele Argumente gegen das Abbrennen von Feuerwerksartikeln. Die mögen sich aus dem jeweiligen Standpunkt einzelner Personen und ihrer persönlichen Meinung zum Thema unterschiedlich in den Vordergrund schieben. Und: beide werden sie Recht haben auf ihre Weise.
Ich kann mit Sätzen wie „ich mag Feuerwerk nicht, weil …” sehr gut umgehen und die gefühlte und geäußerte Abneigung einer solchen Person immer verstehen und respektieren.
Was ich nicht respektiere ist, wenn man seine persönliche Abneigung gegen Feuerwerk darüber zu verklären versucht, in dem man – wie jedes Jahr wieder und ich kann es wirklich nicht mehr hören noch lesen – völlig quellenbefreite Behauptungen aufstellt, dass vorrangig Menschen ohne ausreichendes Geld, gerne umschrieben als „bestimmte soziale Schichten”, gerne also solchen, denen man keine akademische Bildung unterstellt, nicht vorhandenes (!) Geld in Feuerwerkskörper investieren würden.
Oder – der neue Trend in diesem Jahr – zwei syrische Kinder in einem .jpg-Text (also nicht barrierefrei) vorschickt, deren Verhalten man beobachtet habe, wenn neben ihnen ein Feuerwerkskörper explodiert und man deswegen im Besonderen auf den Kauf von Feuerwerksartikeln verzichten wolle.
Ich kann die Sorge darum absolut verstehen – aber man muss sich nicht der Schwächsten bedienen, um die eigene persönliche Abneigung gegen irgend etwas zu „verkaufen” oder den mahnenden Finger gegen eine Masse X zu erheben.
Habt bitte einfach so viel Hintern in der Hose und sagt: „Ich mag es nicht, weil … es mir Angst macht.” (Oder alternative andere persönliche Gründe).
Denn weder werden von Käufern von Feuerwerksköpern Bildungs- noch Einkommensnachweise verlangt, die solche Aussagen überhaupt real bestätigen könnten und ob nun alle Menschen, die hierzulande als Flüchtlinge Zuflucht suchen, niemals in ferner Zukunft einen Feuerwerkskörper in die Hand nehmen werden, muss auch erst noch bewiesen werden.
Und auch Menschen, die wenig Geld in der Tasche haben, haben ein absolutes Recht darauf das Silvester so zu feiern, wie sie es für sich für richtig halten. Für alles andere gibt es in der Tat auch in diesem Land zum Stichwort „Feuerwerk” bereits Gesetze.
Steht zu Eurer eigenen Abneigung ohne bitte ungefragt Dritte für Eure Abneigung zu instrumentalisieren!
Danke.
Danke! "Habt bitte einfach so viel Hintern in der Hose und..." Ja, genau so.
AntwortenLöschenEs funktioniert auch ganz gut mit ein paar eigenen Feuerwerksköpern, danach kann man den anderen immer noch recht schön zusehen.
ich liebe feuerwerke. die richtig schönen, großen.
AntwortenLöschenich hasse knallfrösche, silvesterböller, die supermarkt-raketen. ich hasse es, wenn in der stadt um 3 uhr nachmittags mit der knallerei begonnen wird und um 5 uhr früh die letzten kracher aus dem gheimversteck geholt werden. ich hasse es, wenn man am neujahrsmorgen durch knöcheltiefen müll (abgebrannte kracher, Kartons, Plastikhüllen, kaputte flaschen, die als startrampen gedient haben...) waten muss. ich hasse es, wenn knallfrösche an katzenschwänze gebunden oder in hundemaulkörbe gestopft werden, weil das ja so lustig ist. ich hasse es, wenn besonders witzige zeitgenossen meinen, mit böllern und silvesterkrachern einen lift in der u-bahn sprengen zu müssen (schaden über 100.000 €), wenn jugendliche meinen, schweizerkracher alten frauen unter die röcke oder in die ein kaufstaschen werfen zu müssen, ich hasse es, wenn sektflaschen mitkKnallfröschen vollgestopft werden, die dann angezündet und in die feiernde menge geworfen werden. (nichts vom hörensagen, keine gerüchte, alles selbst erlebt und gesehen).
und ich hab' ein ungutes gefühl, wenn ich so die ganzen berichte über die herstellung der knall- und blitzdinger lese. das pyrotechnische zeugs kann nix dafür. aber leider tendiert die menschheit eher zum miss- als zum gebrauch solcher sachen.
caterina