2015-04-24

Und sonst so …



Tally: „WAS ist DAS denn?”
Ich: „Katzenfutter.”
Tally: „DAS ist WAS?”
Ich: „Katzenfutter. Diätfutter. Nierendiätfutter. SEHR teuer. Das Teuerste, das es gibt.”
Tally: *guckt* (Untertitel: brennt mich mit ihrem Blick nieder.)
Ich: „Du sollst ab sofort Nierendiätfutter bekommen, sagen Deine Blutwerte, sagt Dein Tierarzt.”
Tally: „Ich will das nicht.”
Ich: „Hey, als Lino das bekommen hatte, konntest Du ihm das gar nicht schnell genug wegfressen!”
Tally: „Das war etwas ganz anderes.”
Ich: „Ach?”
Tally: „Ja, damals sollte ich das auch nicht essen. Da war das sehr lecker.”
Ich: *gucke doof aber nicht erwartungslos*
Tally: „Na und heute soll ich das essen. Da ist das natürlich nicht lecker.”
Ich: „Das ist doch völlig unlogisch.”
Tally: „Das ist völlig logisch. Es ist schließlich Katzenlogik.”

Die letzten Blutergebnisse haben ergeben, dass der T4-Wert (Schilddrüse) nun im viel zu niedrigen Bereich war, kaum mehr messbar. Und sie somit nur noch 2.5 mg am Tag bekommt, also nur noch eine Tablette, was ich sehr angenehm finde, denn die kann ich ihr abends geben und dann ist sie tagsüber nicht so komplett ausgeschaltet. (Was sie nicht davon abhält, das mit der Tablettengabe eingeführte morgendliche Ritual „Katzenstick auf dem alten Bauernschrank” weiterhin täglich einzufordern.) Langsam geht auch ihre Berühungsempfindlichkeit zurück. Sie quatscht wieder mehr und bringt mir täglich zwei bis drei Mal von ihr gefangene Bänder als Opfergabe dar. Ich war sehr unglücklich, was das Medikament bzw. die Überdosierung aus ihr gemacht hatte.



Leider, darin hat sich meine Sorge bestätigt, sind nun die Kreatininwerte erhöht, zwar noch im vorderen Drittel … aber ab sofort bekommt sie also Diätfutter für die Nieren angereicht. Ebenfalls erhöht die Leberwerte, das kann eventuell noch mit den Schilddrüsenwerten zusammen spielen und die Leukos sind zu hoch. Weswegen sie jetzt weiterhin eine etwas auf länger angesetzte Antibiose erhält. Die erste Spritze haben meine Cousine und ich ihr Sonntag sehr tapfer gegeben. Also wir beide tapfer und Tally auch tapfer.



Naja, und ein Zahn gehört wohl saniert. Diese Prozedur wollen wir ihr aber erst zumuten, wenn ihre Nierenwerte wieder ein wenig besser aussehen. Was wiederum heißt: nächsten Monat erneute Blutkontrolle. Es ist auf unterschiedlichen Ebenen also für uns eine anstrengende Zeit. Ich war sehr sehr froh, dass Tallys Patenkatzentante Frau bhuti uns direkt mit einer Nierendiät-Futterspende ausgeholfen hatte diesen Monat.

So langsam kommt Tally nun wieder in einen Zustand, der ihr wieder etwas mehr körperlichen Aktionismus ermöglicht. So war das kleine bunte Katzenmädchen gestern nach langer Zeit ganz mutig auf dem Balkon unterwegs. Ich hatte ein wenig die Pflanzen umgestellt, weil ich bemerkte, dass sie mit der letzten Präsentation ihren Lieblingsguckplatz nicht mehr aufsuchen wollte, denn dafür muss das Blumenregal halt stellenweise frei sein, damit das alte Katzenmädchen die Stufen ungestört erklimmen kann. Aber sie war gestern auch so mutig über Stuhllehnen zu springen, den zweiten Korbstuhl (den sie bisher keines Blickes würdigte) zu erklimmen, um über ihn das breite Fensterbrett zu bewandern, das ich dieses Jahr auch extra für die Tiger nicht so vollgestellt habe. Also … äh … noch nicht so vollgestellt habe.



Immer wieder irre, wie dann drei Katzen ganz unabhängig voneinander sagen: „Och, jetzt ist's aber echt schön so! Guck mal, jetzt kann ich mir auch hier hinlegen und dort und da!” Die geschaffenen Sonnen- und Schattenliegeplätze werden von den Damen also angenommen wie ein Schweizer Uhrwerk.

3 Kommentare:

  1. Frisst sie das Diätfutter nun? Mein Kater verweigert ja Nass- wie Trockendiätfutter für Nierenkranke, mochte aber das Diabetikerfutter meiner Katzendame immer sehr gerne :)) Hach Katzen…

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  2. @CharlesDexter Ward
    Im Moment zieht sie es vor in friedlicher gemeinsamer Aktivität mit Nishia mit futterbedingt in den Wahnsinn* zu treiben – und findet alles, was ich serviere unter ihrer Würde.

    +geschrieben aus der Anstalt

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  3. Ich bin doch sehr erleichtert, dass diese Futterproblematik ein weiterverbreitetes Phänomen ist. Die königliche Katze meines Haushaltes hat dazu auch einen sehr eigenen Standpunkt.

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Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!