Stiller, guter, berührender, aufklärender Film gestern auf arte. Die Regisseurin Sarah Moon Howe lebt mit ihrem behinderten Sohn. Sie macht sich Gedanken über die Dynamik des Loslassens ihres Kindes unter diesen ganz besonderen Umständen. Ob oder wie das bei Kindern mit schweren Behinderungen funktioniert. Auf alle Fälle nicht so, wie in einer Eltern-Kind-Beziehung mit einem Kind, dass ohne Behinderung aufwächst. Wie diese Mütter den Kindern dennoch versuchen wenigstens einen Hauch von Selbständigkeit zu vermitteln. Wie das ist, wenn man weiß, man trägt die Verantwortung für dieses Kind über den eigenen Tod hinaus.
Sie filmt allein erziehende Mütter mit ihren Kindern, kleiner und schon größer in deren gemeinsamen Alltag. Man guckt in einen Alltag, der von unendlich viel Geduld und Liebe geprägt ist. Man bekommt ein Gefühl für die ganze besondere Mutterliebe. Man bewundert die Kraft dieser Frauen, erlebt den Charme und die Intelligenz der Kinder. Sieht die einzigartige Schönheit dieser Frauen.
Ich war erschrocken über meine Gedanken als ich die letzte Mutter im Film Lena sehe und in den ersten Szenen auf ihre unglaublich muskulösen Arme schaue und bei mir denke, die macht Yoga oder ist Tänzerin. Um dann festzustellen, dass diese Muskulatur daher kommt, weil sie ihren schwer körperlich und geistig behinderten Sohn Volodia pflegt und bewegt. In der Ukraine. Von der wir wissen, dass dort wenig Geld ist und vermutlich noch viel weniger Geld für Menschen mit Behinderungen.
Das ist ein wichtiger Film. Ein Film, der sehend macht. Das Känguru Phänomen ist in der Mediathek bei arte zu sehen.
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