Der Veranstaltungsort täglichen Werkens und Amüsements bedient seine Kunden mit einer der schnellsten und modernsten Technologien, an denen man landläufig Interesse vermelden kann und ist dabei so behäbig und naiv unwissend auf gleichem Gebiet, dass ich zumeist in ein verwundertes Stauen verfalle. Täglich neu. So bleibt gelegentlich das Gefühl das exorbitante luxuriöse steinernde Foyer, das ich täglich durchschreite, ist doch nichts anderes als der Eingang zur Höhle der Steinzeit.
Es ist nicht so, dass sie nicht wollen. Es ist so, dass sie 500 Seelen verwaltet bekommen müssen und sich nebenbei einer Qualität versichern und viele Dingen regeln und natürlich die eigenen und noch mehr die fremden Daten so schützen, dass darüber hinaus ein logisches sinnvolles Arbeiten immer weniger möglich zu sein scheint. Das größte Unverständnis dabei, dass Datenschützer tatsächlich so weit gehen, dass man im Kundendienst dem Kunden keinen Support anbieten kann, den er dringend erfragt. Erklärt man ihm die Situation, fragt er weiter und das ist gut so, denn seine nächste Frage, ob man eventuell nicht alle Tassen im Schrank hat, lenkt ihn sehr prompt und sicher von seinem eigentlichen Problem ab. Wir nennen das Support.
Doch, doch haben wir. Die Tassen sitzen fest in den vielen Küchen des Unternehmens mit dessen Logo verziert, wie sich das gehört. Aber wir haben auch TÜV-Zertifizierungen. Und wir haben deutschen Datenschutz. Wir arbeiten halt mit Daten.
Das Einzige, was mich gelegentlich in meinem Unglauben, man könnte so tatsächlich geschäftlich erfolgreich sein, beruhigt, ist das Mutterschiff. Das ist mittlerweile so dermaßen behäbig, dass es nur noch still steht. Und dieser Stillstand wirft prima und ohne Ende Geschäfte auf die vielen Töchter ab. Also muss man sich diesbezüglich gar keine Sorgen machen. Und überhaupt: neben der Mutter wirkt man glatt wieder jung, flexibel und wild bis sorgenlos.
So gesehen arbeite ich in einem Unternehmen, in dem der Punk herrscht.
eigentlich ist es so üblich:
AntwortenLöschenMütter (er)nähren ihre Kinder lange, seeehr lange
.. bis zum bitteren Ende ;-)
Mit dem deutschen Datenschutz habe ich mich auch kürzlich herumgeschlagen.
AntwortenLöschenFür meinen neuen Job benötigt meine Firma die Bestätigung meiner Arbeitgeber aus den letzten fünf Jahren, dass ich da auch wirklich gearbeitet habe - Datum von-bis und Unterschrift, mehr nicht.
Ich musste wochenlang hinterhertelefonieren, es hat nicht viel gefehlt und ich hätte wegen diesen Quatsch nach Deutschland reisen müssen. Da kann ja jeder kommen und von seinem Ex-Arbeitgeber eine Bestätigung haben wollen, jaja... (die waren alle total misstrauisch, weil sie von einer englischen Firma aus angeschrieben wurden und ich dann noch auf einer englischen Telefonnummer anrief!)
Die Engländer fanden das übrigens allesamt sehr lustig.
Wenn die Mutter in der Provinz lebt und der größte Einzelaktionär am Liebsten auf seiner Yacht weilt, dann ist Punk nicht so schwer.
AntwortenLöschenPotenzier die verwalterische Behäbigkeit mit mindestens 15, dann hast Du das, was Du hast, wenn Du für ein französisches Unternehmen arbeitest.
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