Ich habe mich aus der Frauenquote-Diskussion weitestgehend raus gehalten, weil ich finde, Jobs sollten nach Qualifikation besetzt werden und danach, ob ein Bewerber ins Unternehmen passt. In Branchen, in denen Frauen längst nicht interessiert daran sind, dort zu arbeiten, erschließt sich mir nicht die Logik. Warum sollte ein Unternehmen bei männlichem Überhangmandat aus Quotengründen auf Frauen setzen, die sich möglicherweise gar nicht bewerben? Ich möchte es keiner Frau zumuten, in irgendeinem Unternehmen bloß die „Quotenfrau“ zu sein. Der Punkt ist der: wo Frauen nicht erwünscht sind, sind sie nicht erwünscht. Und es gibt Wichtigeres im Leben einer Frau, als hier die Dressurqueen für altmodisch denkende Vorstände zu geben, die es nicht kapieren wollen. Da vertraue ich auf den Generationswechsel. In meinem Umfeld erlebe ich die meisten Arbeitgeber diesbezüglich als offen und völlig emanzipiert: ist eine Frau die beste Kandidatin, wird die Stelle mit ihr besetzt. Und gut ist.
Viel wichtiger fände ich es, Unternehmen auf die Finger zu hauen in denen der größere Teil der Angestellten, die für das Unternehmen mit Minijobs abgespeist werden, Frauen sind. Frauenarmut, vor allem Frauenarmut bei arbeitenden Frauen, ist mir heute in diesem Land ein immer noch viel zu leise diskutiertes Thema.
Das Thema ist generell so komplex, darüber ließen sich Bücher schreiben. Aber in der Kürze schließt sich der Kreis zum heutigen equal pay day, der darauf aufmerksam macht, dass Frauen heute noch im Durchschnitt für die gleiche Arbeit und Funktion in einem Unternehmen 23 % weniger Gehalt erhält, als ihre männlichen Kollegen. Aus diesem Grund wäre ich sofort für das schwedische Modell: Transparenz – auch bei den Einnahmen.
Sie bekommen bei gleicher Tätigkeit 8% weniger Gehalt. Das macht die Sache natürlich nicht wirklich besser, aber nicht ganz so dramatisch.
AntwortenLöschenIch bin bei einem Unternehmen, das die Gehälter unabhängig vom Geschlecht bezahlt. Bezeichnend, dass es ein französisches ist und die Gleichbehandlung in der ethischen Leitlinie schon seit etwa 20 Jahren verankert ist...
AntwortenLöschenZum Thema Gleichberechtigung in Österreich:
AntwortenLöschenÖsterreichische Männer haben eine durchschnittliche Körpergröße von 178 cm und müssen für den Polizeidienst eine Körpergröße von 168 cm aufweisen. Sie dürfen also zehn Zentimeter unter dem Durchschnitt liegen.
Österreichische Frauen haben eine durchschnittliche Körpergröße von 167 cm, müssen für den Polizeidienst aber eine Mindestkörpergröße von 163 cm aufweisen. Sie dürfen also nur vier Zentimeter unter dem Durchschnitt liegen. Diese Abweichungsdifferenz ist sachlich nicht gerechtfertigt.
Quelle: http://www.franzhuainigg.at/blog.pl