2008-12-17

Himmlisches

Heute letzter Flug für dieses Jahr und alleine für den hat sich das Aufstehen heute Morgen wirklich gelohnt. Der Kapitän erklärte noch auf dem Startplatz, es sei halt etwas voll heute da oben auf dem Weg nach Köln und deswegen könne man sich erst später auf den Weg machen. Jedoch würde man sich beeilen und so hätte man die Flugzeit auf 45 Minuten berechnet. Sonst fliegen wir 50 Minuten, bei soviel Tempo sorgt man sich schon dem einen etwaigen vor einem fliegenden Flugzeug zu nah hintenauf zu schließen. Im weiteren wurde uns bei der täglichen lustigen (die Sterwardessen giggelten sich köstlich einen ab) Security-Präsentation die Nummer mit dem Druckabfall unterschlagen. Haben wir natürlich bemängelt, wurde uns erläutert, diese seien nur notwendig ab einer bestimmten Flughöhe (24000 ft Höhe). Aha! Wieder was gelernt! Nebenbei wurde uns also heute die sonstige Flughöhe unterschlagen. So etwas nennt man dann wohl tiefliegen.

Nichtsdestoweniger starteten wir irgendwann mit einem angenehmen Benzingeruch in der Nase und just als es losging in eine trübe Suppe hinein, so dass mir der Blick auf den Funkturm versagt blieb. Ich sitze ja nicht immer auf der richtig Seite, heute saß ich und der Funkturm verweigerte sich mir. Dafür stießen wir kurz darauf durch diese Suppe, auch Wolkendecke genannt, und dahinter: helles Türkis, strahlender Sonnenschein und weit bis zum Horizont eine einmalig glatte dezent grauweiße Wolkendecke mit minimaler Struktur, ganz selten in der Ferne eine Wolkenpyramide, das alles am Horizont bestrahlt von einem riesigen Sonnenball. Just in dem Moment als das Flugzeug durch die Decke stieß, setzte es schnittig zur Kurve an, so dass wir über einen längeren Zeitraum fast vertikal zu dieser homogenen Decke flogen. Das sind diese «Wow!»-Momente, die zu erleben der Grund sind, warum ich so wahnsinnig gerne fliege. Ich fühle mich fso losgelöst von allem Irdischen, es wird ein grandioser Blick geboten und das innere warme Gefühl für diese Technik wird frei. Das ist so unglaublich: unten auf dem Boden, egal ob Abflugs- oder Ankunftsort ein perfekt die Laune zu Boden zwingendes Gris und oben das helle sonnige Paradies.

Fliegen ist nicht nur diese Methodik sehr schnell von A nach B zu gelangen, Fliegen ist für mich dieses Hoheitsgefühl, das Glück sich frei zu fühlen einmal am Tag, dabei ein Bild geboten zu bekommen, ganz ohne Ablenkung, sehr rein mit der unglaublich schönen Ankündigung eines grandiosen Universums und ja, ich verstehe Menschen, die davon träumen ins All zu fliegen. Bitter, dass es auf der anderen Seite unserer Umwelt so viel dauerhaften Schaden zufügt.

Was für ein Glücksmoment dort oben heute, ein ca. 30 Minuten währender Moment, den ich nicht missen möchte. Heute bin ich doppelt bezahlt worden. Quatsch, dreifach: zum Mittagessen gab es Waffeln mit Kirschen und Sahne: Bergische Kaffeetafel. Diese einzelnen Bundesländer mit ihren besonderen Dessertkompetenzen machen mich wild!

Heute war schon wie Weihnachten.

5 Kommentare:

  1. liebe creezy, ich glaube dir ja vieles aber die 24.000 m allerdings nicht, vielleicht meinten die feets oder yards? aber sicher nicht meter.
    an deiner glaubwürdigkeit sehr interessiert!

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  2. @senfundkren
    Feets natürlich, ich danke Dir und hab's korrigiert. ,-)

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  3. das mit den 24000 feet erscheint mir zweifelhaft. auch unterhalb von 7315m kann ein Druckverlust böse Folgen haben. Ist micht jeder ein ambitionierter Bergsteiger, der die 7000er so locker mal mitnimmt.

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  4. mein persönliches Wort des Tages: "Dessertkompetenzen".
    Herzlichen Dank dafür!

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  5. @anonym
    Glaube ich gerne, ich denke es geht eher darum, wer aus so wenig Höhe in einem Flugzeug fällt trumpft eh zu schnell auf …

    @bartynova
    Aber immer doch gerne geschehen … hach und darauf jetzt 'ne Rote Grütze … ,-)

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